Details

Autor Teckentrup, Gabriele
Verlag transcript
Auflage/ Erscheinungsjahr 07.2023
Format 22,5 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 246
Abbildungen 1 SW-Abbildung
Gewicht 387 g
Reihe Psychoanalyse
ISBN 9783837668100

Zu dieser Untersuchung

Frauen kommen in den Publikationen über die 68er-Generation als Entscheidungsträgerinnen bis heute kaum als markante und nicht selten damals durchaus auch ´gewichtige` Protagonistinnen vor. Sie erscheinen vorwiegend als weibliche Hilfstruppe, die an der Seite ihrer bekannten Alpha-Männchen im Hintergrund mitlaufen, Plakate malen und kochen.

Die Psychoanalytikerin Gabriele Teckentrup ergründet in der vorliegenden Arbeit dieses ihres Erachtens bestehende Zerrbild und beleuchtet das nur zu bekannte Rollebverständnis. Sie interessiert sich auf psychoanalytischer Ebene für die unbewussten Beweggründe der Frauen dieser Zeit und ihre These ist:

Es gibt einen Zusammenhang zwischen den Motiven der Frauen zum politischen Widerstand 1968 und der Einstellung ihrer jeweiligen Eltern zu Nationalsozialismus und Krieg sowie möglicher Traumatisierung durch diese unbearbeiteten Erfahrungen. Es entsteht so eine Tiefensicht zu den transgenerationalen Verstrickungen, die Frauen in der Geschichte und in ihren jeweiligen (Familien-)Dynamiken sichtbar macht - und darüber hinaus auch deren weitere gesellschaftliche und persönliche Entwicklungen in den Blick nimmt.

Inhalt

I. Vorwort – Brief an die Frauen

II. Einleitung

III. Die gestohlene Geschichte der Frauen

  • 1. Zur Lebensgeschichte von Frauen der »zweiten Generation«

IV. Psychoanalytische Reflexion und ihre Konzepte

  • 1. Trauma und Traumatisierung
  • 2. Gefühlserbschaften
  • 3. Die transgenerative Weitergabe von Traumata
  • 4. Adoleszenz und ihre Bedeutung für die individuelle und gesellschaftliche Entwicklung
  • 5. Identität und weibliche Identitätsentwicklung

V. Narrative Interviews – Theoretische Konzepte

  1. 1. Zum methodischen Vorgehen
  2. 2. Erinnerung von Vergangenheit in der Gegenwart
  3. 3. Tiefenhermeneutische Kulturanalyse als Zugang zum Verstehen

VI. Interpretation von drei autobiografischen Interviewtexten

  • 1. Ingeborg Glock
  • 2. Helga Wullweber
  • 3. Katja Leyrer

VII. Die Interviews – Vom Verharren zum Aufbruch in den Widerstand

  • 1. Sabine Breustedt
  • 2. Elisabeth von Dücker
  • 3. Eva Hubert
  • 4. Ruth Jäger
  • 5. Ingrid Kurz
  • 6. Lerke Scholing
  • 7. Isolde Rüter
  • 8. S.R.

VIII. Reflexion und Diskussion der Fragestellung

  • 1. Theoretische Vorbemerkung
  • 2. Reflexion der Interviews
  • 3. Zusammenfassung

IX. Vergangenheit in der Gegenwart: Juni 2022

  • 1. Gespräch der Frauen
  • 2. Nachgedanken

Literaturverzeichnis / Leitfragen / Glossar / Danksagung

Die Autorin

Gabriele Teckentrup, geb. 1944, ist Psychoanalytikerin, Dozentin und Lehrsupervisorin u.a. am Michael-Balint-Institut Hamburg. Sie studierte Wirtschaftswissenschaft, Politikwissenschaft, Pädagogik und Germanistik. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Themen Geschlechterdifferenz, Adoleszenz, Film und Psychoanalyse sowie Trauma und transgenerative Traumatisierung durch Krieg, Flucht und Migration.

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