Details
Autor | Kergel, David |
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Verlag | Springer Verlag |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 1. Aufl. 2022; 15.07.2022 |
Format | 21 × 14.8 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | X, 194 Seiten |
Abbildungen | Mit 17 Abb. |
Gewicht | 273 |
Reihe | Diversität und Bildung im digitalen Zeitalter |
ISBN | 9783658380809 |
Zu dieser Arbeit
Der Band leistet eine sozio-epistemologische Analyse von Erziehung und den mit der Erziehung verbundenen Subjektformationen. Heuristisch wird die Subjektformation des Kleinbürgers als Manifestation von Erziehungspraktiken analysiert. Methodisch kommt ein transdisziplinärer Ansatz zur Anwendung, der sozio-epistemologische, psychoanalytische, soziologische sowie bildungstheoretische Analysestrategien integrativ zusammenführt. Die vorliegende Studie leistet eine theoriebasierte Analyse der (gesellschaftlichen) Effekten von Erziehung als pädagogische Praxis. Dabei steht eine sozio-epistemologische Auseinandersetzung mit Produktion von Subjektformationen im pädagogischen Kontext im Fokus der Analyse.
Inhalt
1 Sozio-epistemologische Genealogie des bürgerlichen Subjekts
- 1.1 Das bürgerliche Subjekt im Kontext des Gesellschaftsvertrags – oder: Die Erfindung der Subjekt-Objekt Dichotomie.
1.1.1 Methodologische Überlegungen – Merkmale sozioepistemologischer Forschung.
1.1.2 Gefühl und Emotion – zur sozio-epistemologischen Dimension des Erlebens
1.1.3 Erkenntnisfoki sozio-epistemologischer Forschung
1.1.4 Bürgerliche Gesellschaft aus sozio-epistemologischer Perspektive - 1.2 Genealogie des bürgerlichen Subjekts
1.2.1 Bürgerliche Standardisierung des Ichs
1.2.2 Kants Teilung des bürgerlichen Individuums
1.2.3 Das Glücksversprechen bürgerlicher Gesellschaft und der Verlust von Singularität
1.2.4 Die Standardisierung ethischen Handelns – Der kategorische Imperativ
1.2.5 Die Standardisierung als Weltanschauung und Weltaneignung
1.2.6 Bürokratie – standardisierende Herrschaft der Verwaltung
1.2.7 Das Warenförmige Ich
1.2.8 Kulturindustrielle Standardisierung des Ich
1.2.9 Ausschluss durch Depersonalisierung
2 Kleinbürger als Subjektformation bürgerlicher Gesellschaft
- 2.1 Methodische Reflexion
- 2.2 Zur begrifflichen Fassung des Kleinbürgers
- 2.3 Merkmale kleinbürgerlicher Subjektformationen – der Kleinbürger auf dem Weg zur Mehrheitskultur
2.3.1 Der kleinbürgerliche Moralismus fremdenfeindlicher Ordnung.
2.3.2 Von Kleingarten, Bundeskleingartengesetz und Onanie
2.3.3 Norm, Konformitätsdruck und ordentlich-bürokratische Identität
2.3.4 Der habgebildete Kleinbürger im Kontext kapitalistischer Wirtschaftskultur wohnt im Eigenheim
3 Die Milieu übergreifende Diversifikation kleinbürgerlicher Subjektformation – oder: Zur Hegemonialposition des Kleinbürgers
- 3.1 Sozial gehobene Milieus
3.1.1 Konservativ-etablierte Milieu
3.1.2 Liberal-intellektuelles Milieu
3.1.3 Performer
3.1.4 Das Expeditive Milieu - 3.2 Milieus der Mitte
3.2.1 Adaptiv-pragmatische Milieu
3.2.2 Das sozial-ökologische Milieu
3.2.3 Die Bürgerliche Mitte - 3.3 Milieus der unteren Mitte/Unterschicht
3.3.1 Das Traditionelle Milieu - 3.4 Das Prekäre Milieu
- 3.5 Das Hedonistische Milieu
4 Die Prekarisierungsangst der kleinbürgerlichen Mitte
5 Erziehung als pädagogische Betreuungsform bürgerlicher Gesellschaft
- 5.1 Zwischen Natur und Kultur – Die Ambivalenz des bürgerlichen Kindes
- 5.2 Kommodifizierende Erziehung gegen Wildheit
- 5.3 Anwendungsorientierte, erziehungstheoretische Positionen
5.3.1 Erziehung als Zivilisierung
5.3.2 Ordnung als zu vermittelnde Tugend - 5.4 Erziehung und Gesellschaft – Eine zusammenfassende Perspektivierung
- 5.5 Interpellative Subjektivierung als Erziehungshandeln
5.5.1 Die symbolische Ordnung – Oder: Über die ‚ungeschriebene Verfassung‘ von Gesellschaft
5.5.2 Die semiotische Struktur von Subjektivierung als Erziehungshandeln
5.5.3 Der Mangel als bedeutungsgenerierendes Moment
5.5.4 Semiotische Analyse des Mangels
5.5.5 Lacans Subjektkonzeption als semiotische Analyseheuristik
5.5.6 Die kommodifizierende Dimension des Wirkgefüges Objekt klein a/großer Anderer
5.5.7 ‚Skala der Vergleichbarkeit‘ als ‚Peer-Disziplinierung‘
5.5.8 Zur ganzheitlichen Dimension von Interpellationen
5.5.9 Zusammenfassung – die erziehungstheoretische Dimension der Interpellation
6 Gesellschaftscharakter und symbolische Ordnung von Erziehungskonstellationen
- 6.1 Mit der frühen Frankfurter Schule auf den Spuren des autoritären Charakters
6.1.1 Methodische Überlegungen zur (Re-)Konstruktion des autoritären Charakters als Gesellschaftscharakter
6.1.2 Methodologische Reflexion sozio-semiotischer (Charakter-) Analyse
6.1.3 Sozio-Semiotische Annäherung an das Konzept des Gesellschaftscharakters - 6.2 Relation zwischen Gesellschaftscharakter und symbolischer Ordnung
6.2.1 Die gesellschaftliche Formung des Charakters - 6.3 Symbolische Ordnung als performative/praxeologische Fassung von Gesellschaft
- 6.4 Subjektivierung und autoritäre Identifikation
- 6.5 Scham als emotionale Selbstdisziplinierung und Selbstbestrafung
- 6.6 Das Über-Ich als Analysekategorie
- 6.7 Sado-Masochistischer Charakter als Effekt angstvollen Ich-Abbaus
- 6.8 Rationalisierung autoritärer Emotionsbeziehungen und Selbstentfremdung
- 6.9 Autoritäre Stereotypisierungen
- 6.10 Autoritäre Exklusionsdynamiken
7 Erziehung zur Wut
- 7.1 Von der Angst zur Wut
- 7.2 Der Wutbürger
Literatur
Der Autor
Prof. Dr. David Kergel lehrt an der IU Internationale Hochschule (Duisburg) und leitet das Zentrum für Diversität und Bildung im Digitalen Zeitalter.
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