Details

Autor Carr, Caleb (1955 -2024)
Verlag Heyne
Auflage/ Erscheinungsjahr 3. Aufl. im Jahr der Ea 1994
Format 22 × 14,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Gebunden, mit SU
Seiten/ Spieldauer 576 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-008893_AQ

Worum es geht

Einblick in die Psyche eines Mörders. New York City im Jahre 1896: In diesem in seinen historischen Fakten bestens ausgeleuchteten Roman kommen unter anderem vor: Theodore Roosevelt, der spätere Präsident der USA, vormals Polizeichef von New York, der 1896 in einer Serie bizarr anmutender Mordfälle zu ermitteln hat. Sodann Dr. Laszlo Kreisler, ein Wissenschaftler, der gegen erbitterte Widerstände die revolutionären Erkenntnisse der modernen Psychologie und Kriminalistik anwendet und ebenso unorthodox wie brilliant seine Schlüsse zieht. Zudem John Moore, ein Gerichts- und Polizeireporter, der in dieser Sache einen ganz besonderen, einen ganz großen Fall wittert. Ebenso auch Sara Howard, die ihrer Zeit etwas voraus ist und nicht zu Unrecht glaubt, daß Frauen auch in Führungspositionen, etwa wie hier in der Verbrechensaufklärung, ihren Mann stehen können. - Und schließlich, ist da ein allem Anschein nach Wahnsinniger, der in Serie mordet.

All dieses ereignet sich, wie gesagt, zum Anfang des vergangenen Jahrhunderts in New York, einer Metropole, die gerade eine Blütezeit ihres wirtschaftlichen Aufschwungs erlebt. Eine Megastadt, die geprägt ist von enormem Reichtum und großer technischer Innovation einerseits, von extremer Armut und herben Klassengegensätzen andererseits. Viele Einwanderer aus Europa und Asien kommen in der Stadt an, um im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ihr Glück zu suchen. - Nicht wenige von ihnen müssen allerdings schon am Ankunftsort, dem Tor zur neuen Welt, daß sie vom Regen in die Traufe geraten und in dieser Stand mittel- und inzwischen hoffnungslos gestrandet sind.

Perversionen, Mord und Totschlag sind in diesem Milieu an der Tagungsordnung und für die tonangebenden und wohlhabenden Kreis der Stadt üblicherweise nicht weiter der Rede wert: Kroppzeug bleibt halt Kroppzeug ... - Eigentlich ist daher der Mord an einem jugendlicher Underdog aus den verkommenen Gülleviertel der Stadtigentlich kein Grund, genauer zu schauen und die Mordermittlungen ernsthaft durchzuführen.

Aber: Im New York des Jahres 1896 heißt der Polizeichef Theodore Roosevelt, ein erfahrener und gebildeter Mann, der versucht, den Polizeiapparat zu professionalisieren, die Ausbidung zu verbessern und neue Ermittlungsverfahren zu installieren. Ihm schwebt eine unabhängige und fachkompetente Polizeibehörde vor, die sich allen Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen verantwortlich und für diese zuständig weiß. Keine Polizei mehr, die allein die Reichen schützt und bei Streiks die Schmutzarbeit erledigt, wenn nötigenfalls Streikende niedergeknüppelt oder erschossen werden ...

Eben dieser Theodor Roosevelt kommt angesichts des aktuellen Mordfalls auf die Idee, von einem externen Experten Rat und Unterstützung für die Ermittlungsarbeit zu erbitten. Er beruft den Arzt Dr. Kreisler, der verschiedentlich schon aufgefallen war durch ungewöhnliche Stellungnahmen zur Persönlichkeitsstruktur und möglichen Motivlagen bei Beschuldigten und Tätern. - Der geneigte Leser wird rasch erkennen, daß Kreisler so etwas wie ein analytisch begabter Vorläufer Sigmund Freuds ist ( - letzterer weilte zufälligerweise zusammen mit seinem Freudn Carl Gustav Jung im Jahr 1906 zu einer Vortragsreise in den USA -). Gegen erbitterte Widerstände der Administration und denen aus gesellschaftlich einflußreichsten Kreisen gelingt es Dr. Kreisler zusammen mit seinen wenigen Unterstützern in akribischer Kleinarbeit ein tiefengeschärftes Profil, ein detailliertes Psychogramm des Mörder, gespeist aus unendlich vielen Puzzleteilen, zu erstellen und den Schlächter schließlich einzukreisen. - Die schließlich auf dem Tisch liegenden Ermitlungsergebnisse sind ein Ärgernis, ein Skandal, denn sie enthüllen allzu deutlich die Verlogenheit, die Doppelmoral, die gesellschaftlichen Abgründe. "- Jede(r) kann zum Mörder werden ..."

Aus einer Rezension dieses Thrillers

" New York City ist 1896 eine Millionenstadt im permanenten Ausnahmezustand. Die Metropole wächst unaufhörlich, ein breiter Strom von Zuwanderern belebt bzw. übervölkert die Straßen. Die Verwaltung ist überfordert, die Polizei korrupt. Das organisierte Verbrechen breitet sich fast ungehindert aus. Ein soziales Netz existiert nicht, weshalb Armut, Hunger und Tod alltäglich dort sind, wo sich jene ballen, die oft jenseits des Gesetzes um ihr Überleben kämpfen. Theodore Roosevelt, seit 1895 Leiter der New Yorker Polizeibehörde, hat sich die Aufgabe gestellt, diesen Augiasstall auszumisten. Damit stellt er sich automatisch auf die Abschussliste jener Gruppen, denen die Polizei als Helfershelfer in ihrem Ringen um Geld und Macht gilt. Deshalb ist Roosevelt angreifbar und muss rasch Erfolge präsentieren, was zum Problem wird, als es zu einer Mordserie kommt, deren Opfer Kinder sind, die sich trotz ihrer Jugend prostituieren.

Die Obrigkeit leugnet solche "Perversionen", die Ermittlungen werden behindert. Das Phänomen des Serienmords ist polizeilich ohnehin kaum bekannt. Dr. Lazlo Kreisler bietet Roosevelt seine Hilfe an. Der Psychologe, ein Zeitgenosse Sigmund Freuds, ist zumindest ansatzweise in der Lage, sich in die Geisteswelt des Killers zu versetzen. Mit einem Freund, dem Journalisten John Schyler-Moore, der Polizei-Sekretärin Sara Howard und den Ermittler-Brüdern Marcus und Lucius Isaacson bildet Kreisler ein kleines Team, das sich auf unkonventionellen Wegen einer Wahrheit nähert, die sämtliche Beteiligten in Lebensgefahr bringt: Der Killer soll eigentlich gar nicht gefasst werden, da dies womöglich den Ruf nach Reformen laut werden lässt. Weil Intrigen und seilschaftliche Ränken nicht fruchten, greifen auch die Verschwörer auf blanke Gewalt zurück. (...)"  -  Aus einer umfassenden Rezenion des Buches von Michael Dreviniok, veröffentlicht 2003, auf: https://www.krimi-couch.de/titel/2063-die-einkreisung/

Stimmen zu diesem Thriller

"Die Einkreisung ist ein glänzend geschriebener, atmosphärisch dichter historischer Psychothriller."  - meinte der: stern

Der Autor

Caleb Carr ist in der Lower East Side von Manhattan aufgewachsen und lebt heute in der Nähe von New York. Er studierte Geschichte an der New York Unviversity. Sein erster Roman "Die Einkreisung" wurde ein internationaler Erfolg und in über zwanzig Sprachen übersetzt.

Zum Erhaltungszustand

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