Details
Autor | Khalidi, Rashid |
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Verlag | Unionsverlag |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 02.05.2024 |
Format | 14,9 × 21,8 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Hardcover |
Seiten/ Spieldauer | 384 Seiten |
ISBN | 9783293006034 |
Zu dieser Arbeit
1899 schrieb Yusuf Diya al-Khalidi, Bürgermeister von Jerusalem, beunruhigt über die zionistische Forderung nach einer jüdischen Heimstätte in Palästina, einen Brief an Theodor Herzl: Das Land habe eine einheimische Bevölkerung, die ihre Vertreibung nicht akzeptieren würde. Er warnte vor den kommenden Gefahren und schloss seinen Brief mit den Worten: »In Gottes Namen, lasst Palästina in Frieden.« So beginnt Rashid Khalidi, der Groß-Großneffe von al-Khalidi, diese erste Gesamtdarstellung des Konflikts aus einer explizit palästinensischen Perspektive.
Rashid Khalidi, einer der führenden Historiker des Nahen Ostens, stützt sich auf eine Fülle von unerschlossenem Archivmaterial und die Berichte von Generationen seiner Familienmitglieder - Bürgermeister, Richter, Gelehrte, Diplomaten und Journalisten. Er setzt sich ab von den gängigen Interpretationen, die den Konflikt vor allem als tragischen Zusammenstoß zwischen zwei Völkern betrachten, die beide in Palästina ihre Heimat sehen. Er zeichnet die Geschichte eines hundertjährigen Kolonialkriegs gegen die Palästinenser nach, der von Großbritannien und den Vereinigten Staaten, den Großmächten der damaligen Zeit, unterstützt wurde.
Diese bahnbrechende, wissenschaftlich fundierte Geschichte Palästinas verbindet die Schlüsselereignisse mit Familiengeschichte, persönlichen Erinnerungen und politischer Analyse. Sie löst sich aus der Täter-Opfer-Perspektive und zeigt das Entstehen nationaler Bewegungen auf beiden Seiten. Rashid Khalidi legt den Finger auch auf die Fehler der palästinensischen Führer und eröffnet eine erhellende neue Sicht auf einen Schlüsselkonflikt der Weltpolitik, der bis heute andauert.
Inhalt
Pressestimmen
»Dass der Schweizer Unionsverlag die gut dreihundert Seiten als Übersetzung herausgebracht hat, ist eine wichtige und lange überfällige Erweiterung des deutschen Diskursraumes. Khalidi schreibt seine Geschichtserzählung aus einer besonderen Beobachterposition als Wissenschaftler, zugleich aber auch als Zeitzeuge mit autobiografischen Einschüben. Die deutsche Ausgabe von Rashid Khalidis Buch ist eine Chance, die verhärteten Blockaden und Perspektivverengungen im Diskurs über den Nahostkonflikt zu lockern und damit die Voraussetzung für einen schwierigen, aber notwendigen Dialog zu schaffen.« - Stephan Detjen, Deutschlandfunk Online einsehen
»Der Autor präsentiert bisher nicht erschlossenes Archivmaterial und bietet einen in den Details so nicht bekannten historischen Abriss.« - Eckhard Jesse, Neue Zürcher Zeitung
»Khalidi leistet den westlichen Leserinnen und Lesern einen Dienst: Er gibt eine relativ sachliche Beschreibung Palästinas in der Zeit der osmanischen und britischen Herrschaft und des Charakters der arabischen Gesellschaft, bevor die Kombination aus Zionismus und Nationalsozialismus dazu führte, dass sich immer mehr in Europa geborene Juden im Heiligen Land niederließen.« - Steven Erlanger, The New York Times Online einsehen
»Ein faszinierendes und einzigartiges Buch, das einen Jahrhunderte langen Krieg ergründet. Wissenschaftlich fundiert und mit eindringlichen Lebenserfahrungen angereichert, hört Rashid Khalidi die Sorgen und Hoffnungen beider Seiten in diesem Konflikt.« - Noam Chomsky
»Rashid Khalidi ist der intellektuelle Erbe Edward Saids.« - Financial Times, London
Der Autor
Rashid Khalidi, geboren 1948 in New York, studierte in Yale und Oxford und lehrte an mehreren Universitäten. Er ist Schriftsteller, US-amerikanisch-palästinensischer Historiker des Nahen Ostens, hält den Edward-Said-Lehrstuhl für Modern Arab Studies an der Columbia University in New York und ist Mitherausgeber des Journal of Palestine Studies. Seine Publikationen wurden in vielen prominenten Zeitschriften diskutiert, u. a. erhielt er den WOCMES Seville 2018 Award und den MESA Book Award.
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