Details
Autor | Maaz, Hans-Joachim |
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Verlag | Beck, C H |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 6., überarbeitete Aufl. 2014 |
Format | 19,4 × 12,4 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 272 Seiten |
Gewicht | 274 |
ISBN | 9783406673269 |
Zu diesem Buch
20 Jahre nach der "Wiedervereinigung" ähneln die Krankheitssymptome des real existierenden Kapitalismus denen des untergegangenen real existierenden Sozialismus auf beeindruckende Weise. Es ist vor allem die Unfähigkeit der Eliten, die wirtschaftlichen wie psychologischen Ursachen einer krisenhaften Fehlentwicklung zu erkennen und dementsprechend umzusteuern.
Der Sozialismus ist gescheitert, weil die Menschen mehr haben wollten, als zur Verfügung stand. Der Kapitalismus scheitert, weil Staat und das Gros seiner Bürger mehr konsumieren und in Anspruch nehmen, als sie verdienen. Gleichzeitig ziehen sich gigantische, von Waren- und faktischen Wirtschaftswerten oftmals abgekoppelte Kapitalströme durch das Land, welche der Staat in einer erstaunlichen Beißhemmung nicht wirklich abschöpft oder diese in ein am Gemeinwohl orientiertes gesellschaftspolitisches Regelwerk einbindet.
Die Menschen der DDR, so Maaz, sind von einem Leben organisierten Mangels in ein Leben organisierter Schulden übergewechselt. Seine Analyse, dass elementare seelische Blockierungen, treten diese endemisch auf, schließlich kranke, unfreie Gesellschaften hervorbringen, die zunehmend repressive Strukturen begünstigen und mittelfristig an ihrem auf permanentes "Wachstum" setzenden Geschäftsmodell scheitern müssen, ist heute aktueller denn je.
Inhalt
Zwanzig Jahre danach
Der «real existierende Sozialismus» als repressives System
- Wir sind alle betroffen
- Die staatliche Repression
- Die führende Rolle der Partei
- Die Macht der Staatssicherheit
- Die Repression durch die Justiz
- Die repressive staatliche Erziehung
- Die familiäre Repression
- Die repressive Medizin
- Die autoritäre Entbindung
- Die kirchliche Repression
- Zusammenfassung
Die Folgen der Repression
- Das Mangelsyndrom und der Gefühlsstau als Folge der Repression
- Die Folgen des Mangelsyndroms
- Die Kompensationsbemühungen gegen das Mangelsyndrom
- Die allgemeine Lebensweise als Kompensation
- Die Charakterdeformierungen
- Die sozialen Rollen als Möglichkeiten der Kompensation
Zur Psychologie der «Wende»
- Die sozialpsychologischen Vorbedingungen
- Die situative Krise
- Der Ablauf der «friedlichen Revolution» aus psychologischer Sicht
- Das Scheitern eines eigenständigen Weges der Demokratisierung
- Die Grenzöffnung – «Deutschland eilig Vaterland»
- Zur psychologischen Deutung des Wahlergebnisses
- Die psychischen Folgen der «Wende»
- Nachtrag zum Problem der «Gewaltfreiheit»
Der Vereinigungsprozess der beiden deutschen Staaten als sozialpsychologisches Problem
- Die psychologische Bedeutung der Spaltung Deutschlands
- Der Vereinigungsprozess als psychischer Abwehrvorgang
- Die psychischen Gefahren der Vereinigung
Die Psychotherapie im Dienste der «psychischen Revolution»
- Die Psychotherapie der DDR zwischen «Anpassungs- und Veränderungstherapie»
- Unsere Therapieerfahrungen
Die «therapeutische Kultur»
- Die Kultur des Zusammenlebens
- Die natürliche Geburt
- Begleiten statt Erziehen
- Ganzheitliche Medizin
- Wider die autoritäre Religion
- Schlusswort
Von mir
Der Autor
Hans-Joachim Maaz, seit über 40 Jahren praktizierender Psychiater und Psychoanalytiker, war lange Zeit Chefarzt der Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Diakoniekrankenhauses Halle.
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