Details
Herausgeber | Grassi, Ernesto; Schmale, Hugo (Hg.) |
---|---|
Verlag | Verlag Wilhelm Fink |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 1982 |
Format | Gr.-8° |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | gebunden mit Schutzumschlag |
Seiten/ Spieldauer | 227 Seiten |
Abbildungen | 12 s/w Abb. |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | SFB-005029_AC |
Zu diesem Buch
Die Zürcher Gespräche, die im Jahre 1977 begannen, sind eine Antwort auf den deutlich sichtbaren Trend zu weltweiter interdisziplinärer Kommunikation. Die Erkenntnis, daß trotz eines vorhandenen Bedürfnisses nach echtem Gespräch bei Zusammenkünften von Wissenschaftlern lediglich Monologe Einzelner zustande kommen, war Grund zu der Frage, ob das häufige Scheitern von Gesprächen ein rein formaler sei oder ob nicht tiefere Ursachen vorliegen, die mit der heutigen Auffassung von Wissenschaft zusammenhängen. Es galt somit, wissenschaftliches Selbstverständnis und Kommunikationsform in korrelativer Beziehung zu sehen. Monolog, Dialog und Gespräch verweisen dabei auf unterschiedliche Interessenshaltungen: Der wissenschaftliche Monolog beruht auf rationalen Schlußfolgerungen, die aus den Prämissen des jeweils Vortragenden resultieren. Im Dialog sucht man nach gemeinsamen Prämissen, die über ihre punktuelle Gültigkeit im Hier und Jetzt hinausgreifen. Beiden Kommunikationsformen ist gemeinsam, das Individuelle, die historische Situation und Interaktion der Beteiligten als unwissenschaftlich und relativ auszuschließen. Allein das Gespräch zielt darauf ab, im Rahmen der aktuellen Sprechsituation gültige und waltende Prämissen zu suchen und zu finden.
Die vorliegenden Gesprächsprotokolle sind ein Spiegelbild dieses Findungsprozesses. Ihre wesenhafte Unabgeschlossenheit soll zu weiteren Gesprächen herausfordern.
Aus dem Inhalt
- Die Ausgangssituation und die Entwicklung der Zürcher Gespräche
- Monolog — Dialog — Gespräch — semiotisches Ereignis
Vom Sinn des Gesprächs
- Bin Kimura: Bedeutung der Atmosphäre für das Gespräch
- Shizuteru Ueda: Das Gespräch und das „Mon-Do" im Zen-Buddhismus
- Eugen Baer: Semiotische Überlegungen zum Thema Gespräch
- Thure von Uexküll: Das Sprechen in der Medizin und die Rolle des Arztes
- Erna Hoch: Das Gespräch über, mit und auf etwas hin in der psychiatrischen Begegnung. Ein Beispiel aus Kaschmir
Wege des Erkennens von Wirklichkeit
- Medard Boss: Wirklichkeit als das Sich-Entbergen von Seiendem
- Ernesto Grassi: Das Versagen des Rationalen
- Erna Hoch: Kriterien der Wirklichkeit
Die Bedeutung der Metapher für das Gespräch
- Joaquin Barcelo: Die Erkenntnisfunktion der Metapher
- Donald Phillip Verene: Rhetorik und Phantasie — Topik und Metapher
Die Macht des Bildes und die Kraft der Ritualisierung
- Friedrich Weinreb: Alttestamentliche Bildersprache
- Shizuteru Ueda: Materialien zu einer Theorie des Bildes und der Ritualisierung im Zen-Buddhismus
- Eugen Baer: Macht des Bildes — Offenheit des Denkens
- Kurt Weinberg: Das Schweigen der Mallarmeschen Sirenen oder Die Kraft des kodifizierten Bildes
Das Gespräch als semiotisches Ereignis — Komödie oder Tragödie? Ein Abschlußgespräch zwischen den Herausgebern
- Das Grundproblem
- Exkurs: Ernesto Grassi: Erasmus — Geschichte als „Wahn"?
- Das Heile, das Unheile und die Sprache
Lieferbarkeitshinweis
Bei der SFB als ein annähernd verlagsfrisches Archivexemplar; beim Verlag vergriffen.
Kommentare
Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Neuer Kommentar
Bitte beachten Sie vor Nutzung unserer Kommentarfunktion auch die Datenschutzerklärung.