Details

Autor Prinzhorn, Hans
Verlag Springer Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 1926, EA
Format 4°, 28 × 19 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Kartoniert
Seiten/ Spieldauer 60 Seiten Text + großer Tafelteil. + 88 Tafeln + 5 Seiten mit Wiedergaben der Gaunerzinken
Abbildungen Mit 174 Abbildungen, 2 Farbtafeln, Farbig gedrucktes Frontispiz
Gewicht 1000 g
SFB Artikelnummer (SFB_ID) AQ-3355

Mit auf dem Vorsatz verlagsseitig von Hand montiertem farbig gedrucktem Frontispiz: "Das Glück der Regentschaft Marias von Medici, Aquarell".

Zu diesem Buch

»Bildnerei der Gefangenen« (1926) war das zweite Buch Hans Prinzhorns (1886-1933), mit welchem der Berliner Verleger Axel Juncker an den Erfolg von Prinzhorns Studie »Bildnerei der Geisteskranken« (1922) anzuknüpfen hoffte, welche besonders bei Künstlern und Kunstinteressierten großes Interesse und entsprechenden Absatz fand.

Hier blieb jeoch der große Erfolg aus. Während Prinzhorns Erstling schon 1923 eine verbesserte Zweitauflage erfuhr und in den Jahrzehnten danach und bis heute auf der Basis dieser 2. Auflage immer wieder neu aufgelegt und in mehrere Sprachen übersetzt wurde, blieb es bei der "Bildnerei der Gefangenen" bei dieser ersten Ausgabe, welche entsprechend selten ist.

Dabei betrat auch diese Publikation Neuland. Damals waren kaum Abbildungen künstlerischer Werke aus Gefängnissen und Zuchthäusern bekannt, die Kreativität von Gefangenen wurde ebenso wenig geschätzt wie die von Anstaltspatienten. Prinzhorn präsentierte in 88, zum Teil farbigen Abbildungen nicht nur eine beeindruckende Auswahl von Bildern, Zeichnungen, Reliefs, Skulpturen sowie Kunsthandwerk aus deutschen Haftanstalten, sondern auch eine Reihe von Tätowierungen, die damals noch exotisch und anrüchig waren.

Aus dem Vorwort des Autors zu diesem Buch

"Diese Studie ist als Parallele und Ergänzung zur 'Bildnerei der Geisteskranken' gemeint. Dort wurde... die Zeichenweise ungeübter, gesunder Erwachsener kurz erörtert, ihre Ähnlichkeit und Verschiedenheit im Vergleich mit den Zeichnungen der Geisteskranken, ihre kindliche Grundeinstellung, ihre Neigung zur Bilderschrift. Dabei mußte auf die bildliche Entäußerung der Gefangenen hingewiesen werden. Diese bekritzeln gern die Wände der Zellen, benutzen in Tatuierungen und Gaunerzinken eine Art symbolischer Schriftsprache und neigen in der Abgeschiedenheit ihres Gefängsnislebens mehr zu unbefangener Kundgabe ihrer Innenwelt."

Hans Prinzhorn

Inhalt des Bandes

  • Gefängnisse, Kriminalmuseen und andere Sammlungen
  • 88 Gaunerzinken mit Erläuterungen
  • Tätowierungen
  • Bildwerke und ihre Ornamentik und Dekoration, Allegorisch-symbolsische Bedeutung des Bildwerks
  • Gefühls- und Vorstellungswelt der Gefangenen
  • und weitere Kapitel ...

Der Autor

Hans Prinzhorn (1886-1933), Psychiater und Kunsthistoriker, baute in den Nachkriegsjahren des Ersten Weltkriegs, von Karl Wilmanns, dem Leiter der Heidelberger Psychiatrischen Klinik, unterstützt, eine einzigartige Sammlung von Werken aus psychiatrischen Anstalten auf. Die Sammlung vereint Zeichnungen, Gemälde, Collagen, Textilien, Skulpturen und eine Fülle unterschiedlicher Texte, die zwischen 1880 und 1920 in psychiatrischen Anstalten vorwiegend des deutschsprachigen Raums entstanden sind.

Zum Erhaltungszustand

Hier der begehrte Folgeband nach der 1922 erschienenen "Bildnerei der Geisteskranken" als ein gutes Exemplar. Der Einband alters- und gebrauchsbedingt etwas berieben und die obere Kapitale mit geringer Bestoßung und winzigen Einrissen: innen ist das Buch sehr gut erhalten und ohne Eintragungen, die Seiten alterstypisch gering nachgebräunt: insgesamt sammelwürdiges gut erhaltenes Exemplar.

Kaufoption

145,00 €

mit Rabatt für Stammkunden