Details

Autor Funke, Dieter
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 06.2023
Format 21 × 14.8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 246 Seiten
Gewicht 366
ISBN 9783837932683

Zu diesem Beitrag

›Himmel und Erde‹ symbolisieren die Dualisierung des Bewusstseins in Form der Subjekt-Objekt-Spaltung. Diese Trennung führt zur Entfremdung von der Natur, dem übergeordneten Ganzen, dem Anderen und dem eigenen Selbst. Aktuelle Krisen und Konflikte sowie zunehmende Gewaltbereitschaft lassen sich als Folge einer extremen Dualisierung verstehen.

Dieter Funke unternimmt psychohistorische Erkundungen zur Entstehungsgeschichte dieser Dualität in der Evolution des Bewusstseins. Mit seinen Ausführungen ermöglicht der Autor den Leser*innen, ihre je eigenen Positionen anhand des von ihm dargelegten Paradigmenwechsels vom Getrenntheits- zum Verbundenheitsdenken zu reflektieren. Dies betrifft sowohl die eigenen psychotherapeutischen oder beraterischen Positionen als auch die Bedeutung, die sie philosophischen und religiösen Fragen geben.

Inhalt

Einleitung

1 Duales Bewusstsein in Kultur und Religion: Die duale Strukturbildung des Bewusstseins in der Ontogenese / Dualisierung im kollektiven Bewusstsein / Das Rätsel des Bewusstseins / Die Dualisierung von Materie und Geist, von Gehirn und Bewusstsein / Jenseits der Dualisierung von Materie und Geist

2 Der emporgerückte Himmel - Formen und Folgen der Dualisierung: Das duale Getrenntheitsparadigma und die Metaphysik der Objektivität / als typische Formen europäischen Denkens / Die Folgen: Der Mensch, nicht Teil der Erde, sondern deren Gegenüber / Auch Gott wird im dualen Modell zum Objekt / Gewalt als Folge der Dualität? / Die Macht des Objektivismus und das schwache Denken / Was folgt auf die Objektivität der Metaphysik und auf den Naturalismus? / Das transduale Paradigma der Verbundenheit

3 Dualisierung des Bewusstseins in psychohistorischer Sicht: Die Entstehung der seelischen Architektur
des modernen Menschen / Die Evolution des Bewusstseins: Phasen und Übergänge / Die Entzweiung von Himmel und Erde, Göttern und Menschen / Die Zwei-Kammer-Psyche als gespaltenes duales Bewusstsein / Die mythische Phase: Der Übergang von einer gespaltenen zu einer polaren Dualität / Die Wende der Achsenzeit: Der Wandel von einer gespaltenen zu einer polaren Dualität ( Vom Mythos zum Logos und zur Transzendenz: Die Wege »Athens« und »Jerusalems«

4 Der Weg »Athens«: Vom Mythos zum Logos / Vom Logos zum Unbewussten / Vom Unbewussten zum Symbolischen / Vom Symbolischen zum Transbewussten / Vom Transbewussten zum Integralen

5 Der Weg »Jerusalems«: Die monotheistische Aufklärung als Installation und Transzendierung des Dualen / Das Bilderverbot als »Fortschritt in der Geistigkeit«/ Freuds Trennung der Sinnlichkeit von der Geistigkeit / Monotheismus und Gewalt: Assmanns These / Verschriftlichung gegen Sinnlichkeit:
Nordhofens Medientheorie / Der neue Gottesname: JHWH – Präsenz und Abwesenheit zugleich / Ein bipolares Gottesbild entsteht: Polarität statt Spaltung / Ein bipolar-monotheistisches Gottesbild in der Evolution des Bewusstseins.

6 Die Wende im Christentum: Inkarnation als Weg zum transdualen Bewusstsein / Der »Riss im Vorhang des Tempels« oder die Überwindung der Trennung von Himmel und Erde / Inkarnation – der Durchbruch zum transdualen Bewusstsein / Die Ich-Selbst-Dynamik als bipolare Dualisierung im Subjekt / Das Bild der Evangelien von Jesus als Gestalt und Medium eines transdualen Bewusstseins / Das »Reich Gottes« – jetzt: / Jenseits der ablaufenden, dualen Zeit / »Ich und der Vater sind eins« (Joh 10,30) – Jesu »Selbst«-Werdung / Freuds Deutung des Opfertodes Jesu / Die Selbstwerdung Jesu durch Gott-gleich-Sein:/ Narzisstische Regression? / Der Tod Jesu als Auferweckung: Eine bewusstseinstheoretische Deutung des Kreuzestodes / Paulus und die Auferweckung / Hintergrund: Die Lehre von der Erbsünde – anthropologisch verstanden / »Nicht Gott gleich zu sein« – Jesu »Ich«-Werdung als Überwindung der narzisstischen Position / Verleiblichung statt Verschriftlichung: Gnade contra Gesetz / Das missverstandene Kreuz: Der christliche Masochismus / Opfer als innerseelische Wandlung

7 Die unvollendete inkarnatorische Wende im Christentum: Bewusstseinstheoretische Optionen für eine Theologie »nach Gott« / Der Tod Gottes als Chance:/ Anwesenheit durch Abwesenheit / Jenseits von Glauben und Wissen / Abschied von einem Gott, den es »gibt« / Vom »Glauben an« zum »Werden zu« / Auferweckung als Modell: »Christusförmig werden« als Transformation ins Transduale / Im Glauben erwachsen und erwachend werden: Ein bipolares Glaubensmodell

8 Die unvollendete bewusstseinstheoretische Wende in der Psychoanalyse: Transbewusst – eine Dimension des Unbewussten / Transbewusst – ein anderes Paradigma / Transbewusst – jenseits der Repräsentanzen / Die Dynamik des Transbewussten / Transbewusst praktisch: Lockerung mentaler Konzepte // Zum Ausklang: Die Vereinigung von Himmel und Erde als humanisierende gesellschaftliche Aufgabe // Literatur

Der Autor

Dieter Funke ist Psychologischer Psychotherapeut und Psychoanalytiker. Er ist niedergelassen in eigener Praxis in Düsseldorf für tiefenpsychologisch fundierte und analytische Einzel-, Paar- und Gruppentherapie. Er ist außerdem tätig als Gruppenlehranalytiker (D3G), Dozent und Lehrtherapeut. Zahlreiche Publikationen zu religionspsychologischen und kulturanalytischen Themen, insbesondere der Verbindung von Spiritualität und Psychoanalyse.

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