Details

Autor McCort, Dennis
Verlag PalmArtPress
Auflage/ Erscheinungsjahr 10.2017
Format 13,7 × 2,5 × 20,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 450 Seiten
Gewicht 581 g
ISBN 9783941524941

Der Bericht über eine neunjährige Jung`sche Langzeitanalyse

(Text in englischer Sprache)

Zu diesem Buch

A Kafkaesque Memoir ist diese Rarität der psychologischen Literatur: der Bericht eines Patienten über den kompletten Ablauf seiner Psychoanalyse, von der ersten Sitzung bis zur letzten. Es sind die Memoiren eines Literaturprofessors, der eines Tages die Praxis eines Psychotherapeuten betritt, auf der Suche nach einer schnellen hypnotherapeutischen Lösung für eine Autofahr-phobie, und schlussendlich für eine neunjährige Jung’sche Analyse bleibt, die ihn fundamental verändert.

Zurückblickend auf seine gerade abgeschlossene Analyse bildet der Professor sein fast jahrzehntelanges Gespräch mit seinem Analytiker nach, ein Dialog, der graduell die Wurzeln eines tiefen Schuldempfindens über ein „verlassenes Kind“ aufdeckt. Dieses persönliche psychologische Drama entfaltet sich im Kontext von spezifischen kulturellen Themen, die sich über seine Lebenszeit tief in den Wertenexus des Professors verwoben und seine Weltansicht grundlegend geprägt haben. Darunter finden sich: die befremdlichen Parabeln von Franz Kafka, Zen Buddhismus in Amerika, die französische Dekonstruktion, die Wurzeln der Psychoanalyse in der deutschen Kultur und das Wesen und die philosophische Infragestellung der Analyse selbst.

Die enigmatischen Schriften von Kafka, im Besonderen, werden zu einer Art fiktiven Code, den der Professor benutzt, um seine tiefsten Konflikte zu erforschen. Nach dem eröffnenden Kapitel „Introductions“, in dem es um das gegenseitig misstrauische erste Treffen geht, beginnt jedes Kapitel mit einem Bericht an den Analysten von einem entscheidenden Traum des Professors, der dann die Ausgangsbasis für den (oft temperamentvollen) Dialog der Sitzung bildet.

Als die Geschichte einer Langzeit-Analyse, die sich graduell anfangs durch die Schichten der frustriert-defensiven Stimmungslage des Professors und dessen religio-philosophischen Fechtens hin zu einer tiefen gegenseitigen Sympathie zwischen Patient und Doktor bewegt, ist das Buch reich an intellektueller und emotionaler Substanz. Zudem liefert es, in den Erinnerungen des Professors an Schlüsselmomente seines Lebens, einen guten Eindruck der Lebensverhältnisse eines amerikanischen Mittelschichtmitglieds der 70er bis 90er Jahre. So gibt es, zum Beispiel, Kapitel, die von einem gefährlichen Zusammentreffen mit der Mafia in der Red Hook Section von Brooklyn erzählen, dem uneingeladenen Teilnehmen an einer Party von Schwarzen im Harlem der frühen 70er oder den Ausflügen des Patienten in diversen Untergrund-Gegenkulturen dieser Zeit in Los Angeles.

Persönliche Auseinandersetzung, der Tanz der Analyse und die zeitgenössischen Kulturkämpfe laufen zusammen in dieser fesselnden Geschichte von der Suche eines Mannes im späten Leben nach der Heilung eines in sich tief gespaltenen Selbst.

Der Autor

Dennis McCort, Jahrgang 1941, wuchs auf in Hoboken, New Jersey, der „mile square city“ am Hudson, im Schatten von Manhattan. Über die Erfahrungen seiner Jugend dort in der nachkriegsindustriellen Zeit vor der Gentrifizierung schreibt er in seinen Memoiren, A Kafkaesque Memoir: Confessions from the Analytic Couch. McCort, der inzwischen im Ruhestand ist, lehrte Deutsche Sprache und Literatur an der Syracuse University. Er ist der Autor von mehreren wissenschaftlichen Büchern über den Schweizer Autor C.F. Meyer und über den Einfluss von Zen auf abendländische Autoren wie J.D. Salinger, R.M. Rilke und Thomas Merton (Going beyond the Pairs: The Coincidence of Opposites in German Romanticism, Zen and Deconstruction).

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