Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - SEPTEMBER 2018 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, so bündig diesmal die Begrüßung und Einleitung zu dieser Ausgabe der Literaturumschau, so umfasssend, aktuell und relevant sind die im ersten Monat des Herbstes anzuzeigenden Themen. Die tropischen Temperaturen sind passé, Ferien und Reisen glücklich beendet, womit das Interesse an berufsrelevanten Büchern und guten Literaturen wieder verstärkt in den Blick gelangen kann. Schauen und wählen Sie gerne aus den umfassenden Angeboten der SFB. Als ausgewiesene Fachbuchhändler sind wir mit allen lieferbaren Literaturen dienlich und unterstützen zudem Lehrende auf Wunsch bei der Erstellung adäquater Literaturverzeichnisse für gute Vorlesungen und Seminare. |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon 0800 588 78 30SFB - Zentralbuchhandlung für die Literaturen der Psychoanalyse
und Kulturwissenschaften - |
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PSYCHODYNAMISCHE PSYCHOTHERAPIE - das neue Manual |
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Das neue Lehrbuch der Psychodynamischen Psychotherapie: Ein Gemeinschaftswerk ausgewiesener Fachautoren, klar konzeptioniert, theoretisch fundiert, umfassend in seiner Themenvielfalt und praxisnah - davon sind seine Herausgeberinnen überzeugt Das hier angezeigte Basishandbuch hat mit Blick auf die beeindruckende Themen- und AutorInnenliste das Zeug dazu, sich auf einen der vorderen Plätze unter den gefragten und zweckdienlichen Grundlagenwerke zu schieben. Hilfreich und nützlich gleichermaßen für Menschen in der Ausbildung und für erfahrene Praktiker, die einzelne Fragestellungen vertiefen möchten; eine Anschaffungsempfehlung auch für jede ernsthaft betriebene Bibliothek an den Ausbildungsinstitute. Inhalt (Die Kapitel und Beitragenden ohne die Unterpunkte): I Therapeutische Beziehung, Grundkonzepte und Techniken: Susanne Döll-Hentschker: Die Bedeutung der Lebensgeschichte / Johannes C. Ehrenthal • Susanne Hörz-Sagstetter: Konflikt und Struktur / Svenja Taubner: Mentalisieren / Agnes Schneider-Heine: Abwehr und Widerstand / Bernhard Grimmer: Therapeutische Haltungen / Ulrike Dinger: Die Person des Psychotherapeuten / Antje Gumz: Psychodynamische Interventionstechniken / Kai Rugenstein: Freie Assoziation und gleichschwebende Aufmerksamkeit / Cord Benecke: Der Umgang mit Emotionen / Wolfgang Mertens: Arbeiten mit Träumen. II Therapiebeginn, Erstgespräche und Diagnostik: Kai Rugenstein: Erstgespräch, Indikation und Antragstellung / Claudia Oberbracht: Therapieziele / Susanne Hörz-Sagstetter • Leonie Kampe: Diagnostische Verfahren im Ü̈berblick / Leonie Kampe • Susanne Hörz-Sagstetter: Symptomdiagnostik / Johannes Zimmermann • Kai Rugenstein • Thomas Munder: Beziehungsdiagnostik / Johannes C. Ehrenthal: Konfliktdiagnostik / Susanne Hörz-Sagstetter • Leonie Kampe: Strukturdiagnostik / Anna Buchheim: Bindungstheorie und Bindungsdiagnostik. III Psychische Stö̈rungen: Manfred E. Beutel • Claudia Subic-Wrana • Jörg Wiltink: Angststö̈rungen / Antje Gumz • Edith Püschel • Bernhard Grimmer: Arbeitsstö̈rungen und Burnout / Wolfgang Wöller • Helga Mattheß: Belastungsstö̈rungen, Anpassungsstö̈rungen und »einfache« Posttraumatische Belastungsstö̈rung / Henning Schauenburg: Depression / Günter Reich • Antje von Boetticher: Essstörungen / Helga Mattheß • Wolfgang Wöller: Komplexe Traumafolgestö̈rungen und Dissoziative Stö̈rungen / Gerhard Dammann: Persö̈nlichkeitsstö̈rungen / Annegret Boll-Klatt: Psychosomatische Stö̈rungen / Michael Dümpelmann • Carsten Spitzer: Psychotische Stö̈rungen / Hertha Richter-Appelt: Störungen der Sexualitäẗ / Annegret Boll-Klatt: Somatoforme Störungen / Annegret Boll-Klatt: Somatopsychische Störungen / Peter Subkowski: Substanzmissbrauch und -abhängigkeit / Hermann Lang • Kornelia Koepsell: Zwangsstö̈rungen. IV Psychodynamische störungsspezifische Therapie: Henning Schauenburg: Therapie der Depression / Günter Reich • Antje von Boetticher: Therapie der Essstörungen / Simone Salzer • Falk Leichsenring: Therapie der Generalisierten Angststörung / Claudia Subic-Wrana • Jörg Wiltink • Manfred Beutel: Therapie der Panikstörung / Susanne Hörz-Sagstetter • Stephan Doering • Gerhard Dammann: Therapie der Persönlichkeitsstörungen / Claas Lahmann: Therapie der Somatoformen Störungen / Simone Salzer • Falk Leichsenring: Therapie der Sozialen Phobie / Helga Mattheß • Wolfgang Wöller: Therapie der Traumafolgestörungen. V Psychodynamische Therapie bei speziellen Patientengruppen: Dieter Rau-Luberichs: Kinder- und Jugendlichentherapie / Annette Streeck-Fischer • Simone Salzer: Therapie von Jugendlichen mit Persönlichkeitsstörungen / Kirsten von Sydow: Therapie mit älteren Menschen / Kirsten von Sydow: Therapie mit Paaren und Familien / Iris Tatjana Graef-Calliess • Katharina Behrens • Wielant Machleidt: Therapie im interkulturellen Kontext / Bernhard Strauß: Therapie in der Gruppe. VI Therapieprozess und Besonderheiten im Prozess: Sylke Andreas • Thorsten-Christian Gablonski • Antje Gumz: Der therapeutische Prozess / Johanna Müller-Ebert: Das Therapieende / Antje Gumz • Christopher Marx • Kai Rugenstein • Thomas Munder: Krisen in der therapeutischen Beziehung / Martin Stellpflug: Berufsrechtliche und ethische Aspekte / Bernhard Strauß: Risiken und Nebenwirkungen / Reinhard Lindner: Suizidalität. VII Vielfalt der psychodynamischen Verfahren: Silke Wiegand-Grefe: Analytische Psychotherapie und ihre Modifikationen / Eva Jaeggi: Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie / Eva Jaeggi: Integratives Arbeiten in der psychodynamischen Therapie. - Anhang / Literatur / Über die Herausgeberinnen / Autorenverzeichnis / Sachwortverzeichnis. |
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Diese DVD knüpft an und ergänzt das gleichnamige Lehrbuch 'Psychodynamische Psychotherapie in der Praxis' mit szenischen Darstellungen aus der therapeutischen Praxis. Antje Gumz und Susanne Hörz-Sagstetter veranschaulichen zusammen mit einer Reihe erfahrener KollegInnen in über 3 Stunden Videomaterial zahlreiche Interventionen und Ansätze: 1 Aufklärung über Konzept und Setting - 2 Psychopathologischer Befund. - 3 Symptomdiagnostik. - 4 Psychodynamische Diagnostik (Beziehung, Konflikt, Struktur). - 5 Übertragung und Gegenübertragung in der therapeutischen Beziehung. - 6 Psychodynamische Interventionstechniken. - 7 Abstinenz, Neutralität. - 8 Widerstand im Prozess. - 9 Konflikt- vs. Strukturorientierte Interventionen. - 10 Umgang mit Affekten. - 11 Ausfallhonorar, Krise in der Therapiebeziehung. - 13 Suizidalität. |
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Nina Coltart (* 1927 † 1997) reflektiert das eigene therapeutische Vorgehen, das zumindest an der Oberfläche ihres Erachtens nicht immer psychoanalytischen Konventionen gehorchen muß, insofern diese ´Vorgaben` statisch und als regide abzuarbeitende Agenda mißverstanden werden sollten. Die Autorin setzt sich in ihrem Buch mit ganz unterschiedlichen Themen auseinander, etwa mit dem des Lachens in der Therapie oder dem Problem des beharrlich schweigenden oder gar schlafenden Patienten. Das Denken und ihre Überlegungen kreist immer wieder um Fragen der Ethik und Moral, etwa um den Zusammenhang des Begriffes »Über-Ich« mit der Vorstellung der »Sünde«. Sie zeigt, wie in ihrem Handwerk als Psychoanalytikerin gleichsam religiöse Elemente wirksam sind. Dabei schildert Coltart, wie sie in ihren Therapien um eine buddhistisch inspirierte Haltung der Achtsamkeit bemüht ist, um einen fortwährenden »Akt des Glaubens« an ihre PatientInnen und um eine nicht mit Sympathie oder Sentimentalität zu verwechselnde Liebe zu ihnen Dieses Buch
ruft förmlich nach Lektüre - und nach Rezensionen und Besprechungen, die Sie übrigens
jederzeit und zu allen Büchern des Sortiments I auf SFB-Online
hinterlegen können; dort wo derlei Rezensionen auf Beachtung stoßen
und tatsächlich gelesen werden. |
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Stellung und Funktion von PSYCHOTHERAPIE im Gesundheitswesen |
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Das Buch „Die gefesselte Psychotherapie“ versammelt die Summe der Erfahrungen eines engagierten Psychotherapeutenlebens. Im Zentrum der Überlegungen Rainer Mannheim-Rouzeauds stehen jene grundlegenden Probleme, die aus seiner Sicht die historisch begründete Einhegung der Psychotherapie in ein medizinal zentriertes Gesundheitswesen mit sich gebracht haben und welche eine umfängliche Entfaltung der Psychotherapie mit ihren spezifischen Wirkungsmöglichkeiten zumindest einschränkt und mitunter sogar konterkariert. Jenen, die sich auf das „Abenteuer Psychotherapie“ einlassen wollen – gleich ob als Patienten, als Ausbildungskandidaten, Therapeuten oder Standesvertreter – möchte das Büchlein zu einem geschärften Problembewußtsein verhelfen, indem es eben jene im Sinne des Wortes zum Teil frag-würdigen Rahmen- und Konstruktionsbedingungen von Psychotherapie im hiesigen Gesundheitssystem anspricht und erörtert. Den Autor beschäftig die Frage, was Psychotherapie denn genau sein und welche Funktion ihr in der Gesellschaft zukomme? Was sollen /können Grund, Anlaß und Berechtigung für ihre kostenfreie Inanspruchnahme sein. Und: Müssen Patienten erst die Stationen der klassischen Schulmedizin durchlaufen, bevor jemand auf die Idee kommt, daß es sich hier gegebenenfalls ursächlich um psychisch-seelische Probleme handelt? Soll Psychotherapie vorwiegend Werkstatt für das Wieder-fit-machen von gestressten, ausgebrannten, beziehungsgestörten oder sonstwie überforderten Menschen sein, ohne ihnen im therapeutischen Prozess vor allem die Möglichkeit zu eröffnen und jenen Rahmen zu schaffen, welche es erlauben würden, ihren inneren Konflikten, welche sich in ihren Beschwerden (!) äußern, auf die Spur zu kommen? Der Autor: Rainer Mannheim-Rouzeaud wurde 1947 in Köln geboren und absolvierte zunächst eine journalistische Ausbildung an einer Tageszeitung, bevor er mit dem Psychologiestudium begann, wo er sich besonders mit der von Wilhelm Salber entwickelten tiefenpsychologischen Richtung auseinander setzte. Nach dem Diplom 1980 arbeitete er als Studienberater an der Universität Düsseldorf und ließ sich 1992 in eigener Praxis als Psychotherapeut in Karlsruhe nieder. |
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Rechts oben: Das Buch von Itten /Roberts »(...) ist ein Weckruf und ein wesentlicher Beitrag zur Reflexion unseres Berufsstandes, seiner Theorie und Praxis wie auch seiner wissenschaftlichen Erforschung, vorgetragen in einer engagierten Sprachgewalt. Zu danken ist den Autoren auch ihre Bereitschaft zur Selbstoffenbarung eigener Erfahrungen im Kampf mit Institutionen. Ich empfehle es sehr zur Lektüre.« Peter Schulthess, Psychotherapie-Wissenschaft
2/2016 |
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PSYCHOANALYSE - Aktuelle Reihenwerke |
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Ob in kasuistischen Fallseminaren, Säuglingsbeobachtungsgruppen oder Supervisions- oder Selbsterfahrungsgruppen, das Lernen und das Erfahren psychodynamischer Prozesse in Gruppen spielt sowohl in der psychoanalytischen Ausbildung als auch für die lebenslange Verfeinerung psychoanalytischen Verstehens eine bedeutende Rolle. So vermitteln etwa Balintgruppen anderen Berufsgruppen, daß und wie es möglich ist, unbewusste Übertragungs- und Gegenübertragungsbewegungen in menschlichen Interaktionen mitzudenken und in ihre alltägliche Professionalität einfließen zu lassen. Die diesen Ansätzen zugrundeliegenden Gruppentheorien sind aber bisher eher selten expliziert worden. Wolfgang Loch etwa versteht die klinisch arbeitende Gruppe als Prisma der unbewussten Übertragungs- und Gegenübertragungsdynamik des vorgestellten Falls. Die Group-Relation-Conference konzeptualisiert Gruppenbewegungen als unbewusste Inszenierungen sozialpsychologischer Gesetzmäßigkeiten, die im Rahmen der Tagungen gelesen und verstanden werden sollen. All diese Gruppen implizieren als Grundlage eine triangulierende Funktion. Auf diesem Hintergrund präsentiert der vorliegende Band »Gruppen« Arbeitsbeispiele, Überlegungen und Ergebnisse aus unterschiedlichen klinischen Gruppen. Aus dem Inhalt: Hermann Beland: Friedensbedingungen in Nahost: »Outside Is the Massacre« und The »Usefulness of the Uselessness«./ Dorothee von Tippelskirch-Eissing: Erfahrungen mit »Deutsch-Sein« als Anders-Sein in zwei Internationalen Group Relations-Konferenzen in Israel in den Jahren 2006 und 2007 / Jonathan Sklar: Zur Bedeutung der Balintgruppen / Peter Wegner; Claudia Thußbas: Feinkörnige Strömungen seelischer Substanzen in der psychoanalytischen Situation? (Teil 2) / Uta Zeitzschel: Frühe Erfahrungen als Einstieg in die psychoanalytische Welt. Beobachterin und Seminargruppe in der analytischen Säuglingsbeobachtung / Georg Bruns: Lehranalytiker zwischen Konflikt und Dilemma: Gruppenprozesse im psychoanalytischen Institut. Diese Reihe kann über die SFB auch im Abonnement bezogen werden. Mehr Informationen dazu finden Sie hier. - Zwei beispielhafte Themenbände des Jahrbuchs sehen Sie nachfolgend: |
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PSYCHOANALYSE - in ihren Zeitschriften |
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Die Übertragung als zentrales Konzept der
Psychoanalyse macht klar, dass sich Unbewusstes überträgt und dabei
neue Formen und Medien schafft. Der Traum, aber auch das Symptom, die
Fehlleistungen und andere Produkte subjektiven Schaffens sind mediale
Ereignisse, in denen sich das Unbewusste als Subjekt manifestiert. Die
neuen Medien mit ihren forcierten Übertragungsmöglichkeiten sind
auch für die Psychoanalyse eine Herausforderung, so der Tenor der
Beiträge. Aus dem Inhalt: Olaf Knellessen (Zürich): Editorial // Olaf Knellessen; Hayat Erdogan (Zürich): «Der Ausdruck, dass da nichts ist auszudrücken, nichts womit auszudrücken, kein Verlangen auszudrücken, zusammen mit dem Zwang auszudrücken.» Beckett, Übertragung pur. / Rose Ehemann (Wil): Selfies and Dronies. Zu Chancen und Gefährdungen der Dynamisierung des Selbst in virtuellen Welten / Johannes Binotto (Zürich): Übertragungsstörungen. Psychoanalyse als Tontechnik / Peter Schneider (Zürich): Telepathie / Tamara Lewin; Helena Hermann (Zürich): Von jenen, die auszogen, das Analysieren zu lernen. Kommentar zur Diskussion anlässlich der PSZ-Jubiläumsveranstaltung vom 23. September 2017 zum Thema der aktuellen und zukünftigen Vermittlungspraxis am PSZ / Beatrice Patsalides Hofmann; Catherine Perret (Paris): Übertragung «gegen» das Politische: Grenz-Fälle in der institutionellen Praxis der Psychoanalyse / Rolf Kühn (Freiburg-im-Breisgau): Die besondere Zeit der Therapie. «Begehren des Analytikers» und «therapeutischer Akt» in der Sicht Lacans und der Lebensphänomenologie. u.a. Die noch lieferbaren Ausgaben des Journals finden Sie mit den jeweiligen Inhaltsverzeichnissen: HIER |
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PSYCHOANALYTIKER von Format - Eröffnung der Paul Parin-Werkausgabe |
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Die Paul Parin-WERKAUSGABE in 17 Bänden - Einladung zur SubskriptionDie ab
September im Wiener Mandelbaum Verlag erscheinende Werkausgabe der
Schriften Paul Parins wird in acht Bänden das gesamte
schriftstellerische Werk, in fünf Bänden alle deutschsprachigen
wissenschaftlichen Werke und in drei abschließenden Bänden
ausgewählte Korrespondenz und in einem Band Bibliographie und
Materialien umfassen. Pro Kalenderjahr werden 2 Bände erscheinen. |
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»Seit meinen ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust, wann und wo immer gejagt wird. "Licence" hat eine radikalere Bedeutung als der deutsche Ausdruck Freibrief: Verbote gelten nicht mehr. Wenn man über Jagd schreibt, muss man über geschlechtliche Lust schreiben und über Grausamkeit und Verbrechen (...). Die wirkliche Jagd ist ohne vorsätzliche Tötung nicht zu haben. Leidenschaftlich Jagende wollen töten. Jagd ohne Mord ist ein Begriff, der sich selber aufhebt (...). Und weil es sich um Leidenschaft, Gier, Wollust handelt - um ein Fieber eben - geht es in diesem Buch um sex and crime, um sexuelle Lust und Verbrechen jeder Art, um Mord und Lustmord.« Paul Parin Beim Jagen geht es immer auch um die - meist natürlich unbewußte / uneingestandene - Lust am Töten, es geht um Macht und Potenz - und um das berauschende Gefühl, in diesem Moment, in dem die getroffene Kreatur tötlich getroffen zu Boden sinkt, Herr über Leben und Tod, der Erfolgreichere im Kampf gewesen zu sein und - jedenfalls für diesen Moment - sich des eigenen (Über-)Lebens rückversichert zu haben. Die Neuausgabe dieser 2003 estmals bei eva erschienenen Erzählungen gibt die ungekürzte und unzensurierte Fassung wieder, wie sie von Paul Parin zusammengestellt wurde. Das ursprüngliche Konzept und die Texte wurden aus dem Nachlass rekonstruiert. Das Buch hat stark autobiografische Züge, ist zugleich ein Entwicklungsroman des jungen Paul Parin aus privilegiertem Haus, dessen Talente - das Gespür für Menschen, für Atmosphären und Dynamiken - sich vor den Augen des Lesers in einer präzisen, feinen Sprache beeindruckend entfalten. Mit diesem
empfehlenswerten Buch eröffnet der Wiener Mandelbaum Verlag, in dem u.v.a. auch
die Sigmund Freud-Vorlesungen
erscheinen, jetzt seine Paul
Parin-Werkausgabe, welche dessen psychoanalytischen,
ethnologisch-kulturwissenschsaftliche und literarischen Arbeiten
versammeln wird. Herausgegeben wird die Werkreike gemeinschaftlich von
Johannes Reichmayr (für die wissenschaftlichen Texte Parins), Michael
Reichmayr (für die literarischen Texte), Ursula Rütten (für die
Korrespondenzen) und Christine Korischek (Bibliographie und
Materialien) Die SFB lädt zur SUBSKRIPTION der jährlich mit zwei Bänden erscheinenden Ausgabe ein. BestellerInnen der Werkausgabe erhalten zusammen mit der Lieferung des ersten Bandes kostenlos die edel gemachte und verlagsfrische Erstausgabe des gleichen Titels, welche es ermöglicht, die Textvarianten zu vergleichen; zudem eignet sich die fein gebundene eva-Ausgabe bestens auch für Geschenkzwecke. |
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SFB-Kunstabteilung: A.R.T. b.r.u.t - Kunst entlang der Borderline |
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Gustav Mesmer, der ‚Ikarus vom Lautertal“, wie ihn die Leute nannten, wurde 1903 in Altshausen / Oberschwaben geboren. Früh musste er die Schule verlassen und auf Gutshöfen als Verdingbub arbeiten. ‚Wo die Schule versagt, geht das ganze Leben einen Nebenweg“ schrieb er später darüber. Mesmer bewarb sich in einem Benediktinerkloster – ‚In Kloster Beuron hielt ich sechs Jahre aus, bis alle Himmelsherrlichkeit zerfiel, krank wurde, halb Geistesgestört, wurde fortgewiesen, hinzugehen von wo ich gekommen.“ Zurück in seinem Geburtsort Altshausen stürmte er in die Kirche und erklärte, dass alles nur Schwindel wäre. Mit der Diagnose ‚langsam fortschreitende Schizophrenie“ wurde er in der Psychiatrischen Heilanstalt Bad Schussenried weggesperrt. Dort arbeitete er als Korbflechter und Buchbinder. 1932 stößt er in der Bibliothek auf einen Bericht vom Bau eines Flugfahrrades. Diese Idee lässt ihn Zeit seines Lebens nicht mehr los. Er baut Flugfahrräder, die mit Muskelkraft betrieben sich in die Lüfte heben sollen. Auch Schwingenfluggeräte, Sprechmaschinen und Musikinstrumente gehören zu seinem Repertoire. Er fertigt unzählige Bilder, Zeichnungen, schreibt Gedichte und Texte. Sein Gesamtwerk ist ein schier unerschöpflicher Kosmos, der nun erstmals in seiner ganzen Fülle erscheint. Gustav Mesmer starb 1994 und gilt heute als herausragender Art-Brut- Künstler. Ergänzt wird der zweisprachige Band durch Essays von Lucienne Peiry, Juliane Stiegele und Franz Xaver Ott, sowie Fotografien von Franco Zehnder und Stefan Hartmaier. Der Herausgeber: Stefan Hartmaier, geboren 1960 in Apfelstetten auf der Schwäbischen Alb, hatte schon als Junge Gelegenheit Mesmers Flugfahrräder zu probieren. Während der Zeit seines Studiums an der Akademie der schönen Künste in Stuttgart entwickelte sich eine Freundschaft zu Gustav Mesmer und die ersten Ausstellungen entstanden. In dieser Zeit fotografierte Hartmaier eine Vielzahl von Bildern. Gemeinsam mit seinem seinem Freund Martin Mangold gründete er 1996 die Gustav Mesmer Stiftung, die sich bis heute um den Nachlass kümmert. |
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Psychiatrie trifft Kunst, Medizingeschichte trifft auf individuelle Schicksale: Ein Informativer und materialreicher Band für alle, die an Kunst, an der Geschichte der Psychiatrie aus der Perspektive von ´Insassen` der "Irrenanstalten" interessiert sind - und zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Outsider Art, zur Kunst der Ver-Rückten. Der reich illustrierte
Band schlägt eine Brücke zwischen Psychiatriealltag und Kunst:
Bekannte und nie gezeigte Werke aus der Sammlung Prinzhorn
des Universitätsklinikums Heidelberg führen eindrucksvoll vor, wie
Psychiatriepatienten ihre Situation, ihren Arzt und das Leben in der
Anstalt um 1900 wahrgenommen haben. Ergänzt werden diese
beklemmend-faszinierenden Zeichnungen um Texte, Dokumente und Fotos,
die Einblick geben in die biografischen Hintergründe der Patientinnen
und Patienten und in überlieferte Diagnosen und Therapien an den
Kliniken und Anstalten. Die Autorinnen: Dr. phil. Ingrid von Beyme ist Kuratorin und stellvertretende Leiterin der Sammlung Prinzhorn der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg; Sabine Hohnholz (M.A.), ist wissenschaftliche Dokumentarin und Archivarin der Sammlung Prinzhorn der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. |
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Paul Goesch ist einer der wenigen ´akademischen` und ausgebildeten Künstler der Sammlung Prinzhorn. Er war ein angesehener expressionistischer Maler und Zeichner seiner Zeit und aktives Mitglied der Avantgarde, der zwanzig Jahre in psychiatrischen Anstalten verbrachte, bis er 1940 von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Das Museum, dem 2015 über 340 Werke Goeschs geschenkt wurden, präsentiert mehr als 150 Zeichnungen und Aquarelle des Künstlers aus eigenen Beständen, viele davon werden erstmals ausgestellt. Paul Goeschs vielfältige Gouachen zeigen phantastische Architektur, Porträts, christliche und mythologische Szenen sowie gegenstandslose Kompositionen. Er hatte Architektur studiert (1903-1911) und war danach im Staatsdienst im westpreußischen Kulm tätig. Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte er zur avantgardistischen Kunstszene Berlins, war Mitglied der »Novembergruppe«, des Arbeitsrates für Kunst und der »Gläsernen Kette«. Er nahm an Ausstellungen teil, publizierte Zeichnungen und Texte. Schon früher hatte er in Sanatorien Erholung von seiner »Nervosität« gesucht, in Schwetz war er zwischen 1917-1919 in einer Nervenheilanstalt untergebracht. Ab 1921 blieb Goesch fast ohne Unterbrechung in den Anstalten Göttingen und Teupitz. Hier malte und aquarellierte er auf allem, was ihm zur Verfügung stand, von Papier über Karton bis hin zu Packpapier und Briefumschlägen. Auch nahm er eine Zeit lang weiterhin Illustrationsaufträge an und war auf Ausstellungen vertreten. 1940 ermordeten ihn nationalsozialistische Ärzte. In der Kunst ist Paul Goesch bis heute ein Grenzgänger geblieben. Obgleich er in der »Gläsernen Kette« ein gleichwertiges Mitglied neben u.a. Bruno Taut, Walter Gropius und Hans Scharoun war, blieb seine Rezeption wegen seiner Psychiatrisierung zögerlich. Und als »Anstaltskünstler« fanden ihn viele »zu professionell«. Hans Prinzhorn, der bereits um 1920 Werke von Goesch erhielt, äußerte sich in seinem bahnbrechenden Band Bildnerei der Geisteskranken nicht über den Berliner Künstler – weil er ihm nicht authentisch genug erschien. Heute können wir jenseits der einen wie der anderen Vorurteile einen einzigartigen Künstler neu entdecken. Zeitlich parallel stellt die Berlinische Galerie Goesch in einer Ausstellung neben Bruno Taut und Paul Scheerbart als Visionär der Moderne vor. Der Herausgeber: Thomas Röske, Dr. phil., Jahrgang 1962, ist seit November 2002 Leiter der Sammlung Prinzhorn der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg. Er hat Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Psychologie in Hamburg studiert und 1991 mit einer Arbeit über Hans Prinzhorn promoviert (1995 unter dem Titel „Der Arzt als Künstler. Ästhetik und Psychotherapie bei Hans Prinzhorn [1886-1933]“ als Buch erschienen). |
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Der Galerist - die Kunstabteilung in der Sigmund Freud-BuchhandlungHochwertige Angebote in Originalgrafik bekannter KünstlerInnen sowie Objets d'art, exzellente Kontakte zu internationalen Kunsthäusern und Galerien, vorteilhaft-interessante Konditionen und Preise. Kenner wissen es: Der Galerist - eine gute Adresse, wenn es um die künstlerische Ausgestaltung von Praxis-, Instituts- und Arbeitsräumen geht. Lassen Sie sich jederzeit gerne informieren und beraten. |
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Friedrich Schröder-Sonnenstern war einer jener ganz ´besonderen` Künstler, die von anderen Künstler anerkannt, bewundert und geradezu geliebt werden: Bellmer, Dubuffet, Hundertwasser und viele anderen haben sich enthusiastisch über seine phantsiesprudelnden Bildideen geäußert. "Sonnenstern ist stärker als wir alle auf der Welt. Seine Revolution ist nicht brutal und zerstörerisch wie jene, die wir kennen, seine Revolution kommt von den Sternen und geht in unser Innerstes", bekundete etwa Friedensreich Hundertwasser. Der in Berlin geborene Schröder-Sonnenstern (1892 - 1982) schöpfte aus den Urgründen des Kreatürlichen, des Unbewußten des Menschlichen und Allzumenschlichen. Details der Arbeit
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Der Schweizer Künstler Hans Schärer (1927 - 1997) hatte eine Affinität zur art brut. Es ist fürwahr eine verrückte bis wahnsinnige Welt, die dem Betrachter aus der Bildwelt von Hans Schärer entgegenblickt. Zahlreiche seiner Arbeiten hängen in internationalen Museen und Sammlungen. Den vielfältigen Seiten unserer Psyche und der Unberechenbarkeit des Lebens widmete er sein besonderes Augenmerk und eine stets besondere Aufmerksamkeit. Mit seiner Lebenssicht der Dinge gelangen ihm nicht selten hintergründige, schonungslose Abbilder unseres bunten Höllenparadieses, nicht ohne Sympathie für menschliche Unzulänglichkeit und Verlangen nach Lust. Zu den Details der Arbeit
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SFB-Fachantiquariat - PSYCHOANALYSE trifft PRIMITIVE KUNST |
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Eckart von Sydow (1885-1942) wirkte zwischen 1933 und 1942 als Kunsthistoriker in Berlin und hat sich intensiv mit dem Expressionismus, der Psychoanalyse, als auch mit der ,Kunst der Primitiven' befasst. Das vorliegende Werk bildet die inhaltlich abgeschlossene Fortsetzung seines Buches ,Die Kunst der Naturvölker und der Vorzeit' (1923). Daß der Autor unter den Analytikern der ersten und zweiten Generation einen Ruf hatte, wird unschwer erkennbar an dem Interesse und der Bereitschaft des Internationalen Psychoanalytischen Verlags, dieses Buch zu publizieren. Aus dem Inhalt (ohne Unterpunkte); 1. Kapitel: Die Wiedererweckung der primitiven Kunst. / 2. Kapitel: Die drei Wege zur Erkenntnis der naturvölkischen Kunst. / 3. Kapitel: Die sexuelle Grundlage der Baukunst. a) Vorstufen der Baukunst - b) Baukunst der Wohnungen - c) Das Wesen der naturvölkischen Baukunst - d) Entwicklung der naturvölkischen Baukunst - e) Psychoanalytische Deutung des räumlichen Urbildes. / 4. Kapitel: Die sexuelle Grundlage der Plastik. - a) Vorstufen der Plastik - b) Formen der Plastik - c) Das Wesen der naturvölkischen Plastik - d) Die Entwicklung der naturvölkischen Plastik - e) Psychoanalytische Deutung des plastischen Urbildes / 5. Kapitel: Die sexuelle Grundlage der zeichnerischen Künste. - a) Die Vorstufen - b) Formen der zeichnerischen Künste - c) Das Wesend der naturvölkischen zeichnerischen Künste - d) Die Entwicklungsgeschichte der naturvölkischen zeichnerischen Künste - e) Psychoanalytische Deutung des flächenhaften Urbildes / 6. Kapitel: Lust- und Unlustprinzip in ihrem Verhältnis zum naturvölkischen Kunstwerk. / 7. Kapitel: Die Körper-Kunst. Die absichtliche Umformung des menschlichen Körpers. / 8. Kapitel: Die geschichtliche Reihenfolge der Künste. / 9. Kapitel: Kritik der psychoanalytischen Kunstphilosophie - a) Otto Ranks Kunstphilosophie - b) Primitive und kultivierte Kunst / 10. Kapitel: Schlußbetrachtung. Der Grund des Stillstandes der primitiven Kunst. / 11. Kapitel: Zusammenfassung // Verzeichnis der Abb. Zum Erhaltungszustand: Unser Exemplar in der Premiumvariante des IPV, also in Leinenbindung mit geprägter Titelbeschriftung. Das Buch ist in einer für sein Alter guten bis sehr guten Erhaltung, mit nur geringen Gebrauchsspuren und einigen kaum sichtbaren kleinen Fleckchen auf dem Einband, innen nahezu frisch und ohne Anmerkungen oder Anstreichungen. - Erste Ausgabe. Grinstein 32835 |
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GESELLSCHAFT & PSYCHE - 100 Jahre ›Das Kapital‹ |
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›Die Forderung, die Illusionen über
seinen Zustand aufzugeben, ›Der Mensch kann nicht ewig Kind
bleiben, er muss endlich hinaus ins „feindliche Leben". |
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Mit ›Jenseits der Illusionen‹ hat Erich Fromm eine Art »intellektuelle Autobiografie« verfasst, in der er über seine Herkunft, über seine intellektuellen Wurzeln und Motive schreibt, die ohne die Würdung der Beiträge von Marx und Freud blass und unverständliche bliebe. Worum geht es Erich Fromm in diesem Buch?: Um nichts anderes, als um eine umfassende Zeitdiagnose und eine analytisch-kulturanthropologische Untersuchung zur Frage, wie die Menschen wurden, was wir sind. Hier steht Fromms Anspruch dem hohen Anspruch Sigmund Freuds, den dieser in seiner Arbeit „Das Unbehagen in der Kultur“ begründet, in nichts nach. Fromm ergänzt Freuds Theorie dabei um seines Erachtens erhebliche Fehl- und Blindstellen, welche der eher unpolitische Freud nicht auf dem Schirm hatte, weil er sich vorwiegend auf die Psychodynamiken des Individuums konzentriert: Fromm führt ergänzend daher die Begriffe „Gesellschaftcharakter“ und "gesellschaftliches Unbewußtes“ ein. Denn nur diese Erweiterungen gestatteten es zu erklären, wie es bei Menschen zu einem derart hohen Konformitäts- und Anpassungsdruck komme. Die Angst, Schutz und Geborgenheit der Gruppe, der Gesellschaft, zu verlieren, lasse die Masse der Menschen an grotesken, realitätsverleugnenden Illusionen festhalten und blockiere die Möglichkeiten der Reifung und des reflektierenden Denkens. Dies geschehe durch Verdrängung und Rationalisierung unbegreiflichen Ausmaßes. Nur wenige, etwa Freud und Marx, seien im Stande gewesen, diesen „Verblendungszusammenhang“ (Adorno) zu durchschauen und den Weg aus der „Entfremdung“ zur einer Entfaltung der Persönlichkeit zu zeigen. Freud tue dies im individuellen, apolitischen Rahmen, Marx hingegen im gesamtgesellschaftlichen, geschichtlichen. |
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Hauptsächlich eine inhaltliche Parallele sei es, so der Autor, welche zwischen Karl Marx und Sigmund Freud zu konstatieren sei: Die Denunziation eines übersubjektiven Zwanges auf das Individuum, welcher sich aber nur im subjektivem Handeln auszudrücken vermöge. Während Karl Marx in seiner philosophisch-wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagenarbeit Zur Kritik der Politischen Ökonomie detailiert zeigt, wie und warum die ökonomischen Verhältnisse, Machtverteilungsstukturen und Hierarchisierung dafür sorgen, daß das Subjekt unter diesen Mahlstrom-Bedingungen zur selbstentfremdten „Charaktermaske" regredieren muß, bzw über dieses Mumienstadium nur seltenst hinauszukommen vermag, so legt Sigmund Freuds Kritik der seelischen Ökonomie das Zwanghaft-Unbewußte am vorgeblich freien Willen des Individuums frustrierend-nüchtern bloß. Freud verbindet seine kulturpessimistischen Erkenntnisse aber mit der optimistischen therapeutischen Hoffnung, daß seelische Regression ein durch Analyse rückgängig zu machendes und je individuelles Schicksal sei und blendet die Einwirkungen der Real-Ökonomie auf die Lebensgeschichte, die Lebenswirklichkeit des Subjekts und die Entstehungsbedingungen für neurotisches Elend weitgehend aus, womit er gleichfalls einer Illusion aufsitzt. Heute klarer noch als zu Marxens und später zu Freuds Zeit wird evident, wie die immer weitere ansteigenden Eingriffe eines inzwischen global agierenden (Finanz-)Kapitalismus, wie die Verwirtschaftlichung der privatesten Lebensvollzüge den gesellschaftlichen Zwangscharakter der Subjektivität immer weiter befestigt, womit die Zwanghaftigkeit des Subjekts und seine Selbstentfremdung alternativlos-logisch gleichfalls stetig weiter anwachsen muß: Äußerlich verliert das Rechtssubjekt die – schon immer arg limitierte – autonome Kontrolle über sein Schicksal, wird zum unlösbaren Teil des in seiner Verfaßtheit autoritären Staates, und innerlich verliert das Ich die – schon immer limitierte – Kontrolle über die unmittelbaren Zwänge des Es: Es scheint Adornos Aussage sich zu bestätigen: „Für die soziale Realität ist in der Epoche der Konzentrationslager Kastration charakteristischer als Konkurrenz“; Adorno meint damit die Selbstkastration des Menschen oder wie es Étienne de La Boëtie (1530-1563) ausgedrückt hat, die freiwillige Knechtschaft des Menschen. Es liegt für den Autor mit Blick auf die wenig erfreulichen Befunde der Schluß nahe, daß bei Fortbestehen der malignen wirtschaftlich-psychologischen Verhältnisse die Annahme eines zur Selbstermächigung fähigen Subjekts eine Illusion bleiben muß; das Gegenteil ist derzeit der Fall, und die Diagnose steht:. In der voranschreitenden Rearchaisierung der Gesellschaft rearchaisiert auch das Subjekt. Wo Ich war, wird Ich-Libido, herrscht Es. |
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Wenige Denker haben die Weltgeschichte so stark beeinflusst wie Karl Marx. Nach dem Kollaps jener Staaten, die ein an den Idealen des Kommunismus und Sozialismus angelehntes politisches System zu errichten beabsichtigten und gründlich daran gescheitert sind, waren Karl Marx und seine Philosophie eine Zeitlang als perdu in den Hintergrund des Interesses geraten. Der Qualm über den Trümmern gescheiterter sozialistischer Experimente hat sich verzogen und es zeigt sich immer klarer, daß der seines Widersachers verlustig gegangene Kapitalismus sich nicht nur inzwischen globalisiert, sondern dabei auch seine Samtpfoten abgelegt hat. Alle von Marx und anderen Theoretikern benannten Probleme des kollektiven Wirtschaftens und Zusammenlebens bestehen weiter, und diese Problemlagen sind so gigantisch wie nie - ebenso die daraus entstehenden Drücke, welche auf die Menschen und ihre Kommunitäten einwirken. - Marx scheint so aktuell wie nie. Der wichtigste Theoretiker der kommunistischen Bewegung, so zeigt der renommierte Schweizer Professor für Politische Philosophie, Urs Marti-Brander in diesem Buch, war, anders als oft von Leuten behauptet, die Marx weder gelesen noch verstanden haben, ein Philosoph, der die Freiheit und Entfaltungsfähigkeit des Individuums höher schätzte als das Ideal der Gleichheit. Geprägt von der englischen und französischen Aufklärung kämpfte er gegen politische und religiöse Bevormundung. Wer sich in seine Schriften vertieft, wird gewahr, dass er liberale Grundsätze keineswegs gering geschätzt hat, dennoch aber einen Liberalismus kritisiert, der verdrängt, dass die Gesetze der Akkumulation und Konkurrenz die Freiheit bedrohen. Dieses Buch wirft einen neuen Blick auf den großen Philosophen, der nicht nur für die Linke ein spannendes Leseereignis verspricht. |
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»Gier! Wer immer sich kapitalismuskritisch gibt, ohne das Wirtschaftssystem des sogenannten ›freien‹ Marktes wirklich zu begreifen, verfällt auf diesen Punkt: Alles Unheil liegt daran, dass die Menschen ›so‹ sind! Sie sind maßlos in ihren Ansprüchen, sie bekommen nie genug. ›Je mehr er hat, desto mehr er will‹, so ist es sprichwörtlich. Nur wenn ›der Mensch‹ sich ändern würde, könnte der Zustand der Welt sich verbessern. Jedoch: Wie ändert sich ›der Mensch‹?« Eugen Drewermann Eugen Drewermann, umfassend gebildet, begnadeter Rhetoriker, ein Mann, an dem sich die Geister scheiden, der entweder überaus geschätzt oder als Sonderling abgetan wird, ist neben zahlreichen anderen Beiträgen gerade auch für seine hervorragenden, kundig erarbeiteten Märcheninterpretationen auf analytischer Grundlage bekannt. In seinem neuen Buch interpretiert Drewermann die folgenden, zum Teil weniger bekannten Grimm’schen Kinder- und Hausmärchen: 'Vom Fischer und seiner Frau' (KHM 19), 'Vom Mäuschen, Vögelchen und der Bratwurst' (KMH 23), 'Strohhalm, Kohle und Bohne' (KHM 18) und 'Die Geschenke des kleinen Volkes' (KHM 182). Die vier in diesem Band versammelten Märchen schildern allesamt Menschen oder Wesen, die eigentlich mit sich und ihren wirtschaftlichen Lebensverhältnissen recht zufrieden sein könnten, doch sie sind es nicht. Eugen Drewermann geht den Ursachen auf den Grund. |
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Vom LESEN als Erfahrungs- und Reifungsquelle |
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Das Erzählen von Geschichten ist eine Grunderfahrung zwischenmenschlicher Interaktion. Im Gegensatz zu Alltags- und Lebensgeschichten, in denen subjektive Wahrheit und Realitätserfahrungen dargestellt werden, zeichnen sich literarische Werke durch ihren Möglichkeitshorizont und Gestaltungsfreiheiten aus. Es scheint auch so zu sein, daß mit zunehmendem Alter Lesegenuß und Erkenntnisgewinn aus den Lektüren stetig zunehmen: dies kann kaum verblüffen, ist doch der aus der eigenen Lebensgeschichte entstandene persönliche Resonanz-, Erfahrungs- und Erinnerungsraum, auf den die Stoffe der Lektüren treffen, unweit größer als der bei noch wenig lebenserfahrenen jungen Menschen. Auf der Grundlage einer psychoanalytisch erweiterten kultursemiotischen Theorie, in der das Unbewusste nicht als Widervernünftiges, sondern als diagnostisch generatives Kulturmodell verstanden wird, erschließt Hans-Christoph Ramm ausgewählte moderne Romane Großbritanniens als hermeneutische Deutungsräume. Im dialogischen Bezug zwischen RezipientInnen des dritten Lebensalters und Romanen von Thomas Hardy, D.H. Lawrence und Virginia Woolf zeigt er, wie Fähigkeiten zur Kreativität im Alter auf den Rätselcharakter der Werke treffen. Der
Autor: Hans-Christoph
Ramm (Dr. phil.), geb. 1949, lehrt Literatur- und
Kulturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Anglistik an der Universität
des 3. Lebensalters der Goethe-Universität Frankfurt am
Main. |
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»Der Buchstabe tötet.« Jude Fawley, Steinmetz, von seiner Frau verlassen, trifft in Christminster seine verheiratete Cousine Sue Bridehead. Sie wird die Leidenschaft seines Lebens. Für die Gesellschaft bleiben sie durch ihre „wilde Ehe“ geächtet. Doch als Judes Frau Arabella den gemeinsamen Sohn aus Australien schickt und Jude und Sue ihn mit den eigenen Kindern aufziehen wollen, beginnt eine Tragödie auf Leben und Tod. Thomas Hardys größtes Werk weckte im England des 19. Jahrhunderts einen solchen Entrüstungssturm, dass er nie wieder einen Roman schrieb. Eine der dramatischsten, leidenschaftlichsten Liebesgeschichten in der englischen Literatur – in der packenden Neuübersetzung von Alexander Pechmann. Stimmen zum Buch: "Das Leben ist möglich ohne die Lektüre von Thomas Hardy, man hat aber weniger davon und hält es schlechter aus." Elmar Krekeler, in: Die Welt Der Autor: Thomas Hardy, 1840 in Higher Bockhampton/Dorset geboren, starb 1928 in Dorchester. Er publizierte ein umfangreiches Werk, darunter Romane und Gedichte. - Alle lieferbaren Bücher Hardys finden Sie HIER |
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PHILOSOPHIE & GESELLSCHAFT - Utopien des Realen |
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›Denken heißt Überschreiten.‹ Ernst Bloch Im Sommer 1918 steht die Welt knietief in Blut: Der Krieg hat bereits Millionen von Opfern gefordert, die Spanische Grippe breitet sich in Europa aus, in Russland schlägt die Revolution in einen Bürgerkrieg um. Die alte Ordnung Europas wankt und wird bald fallen. Eine ganze Generation des frühen vergangenen Jahrhunderts – steht auf einem Leichen-, Schutt- und Scherbenhaufen und schaut in eine ungewisse Zukunft, die von ihrer Vätergeneration auf Kosten der Jungen in Asche gelegt wurde. Genau in diesem Sommer 1918 erscheint im Verlag Duncker & Humblot das Buch eines jungen Mannes, das Furore machen wird: Ernst Blochs Geist der Utopie. Im Angesicht des Schreckens, inspiriert von den philosophischen Strömungen der Jahrhundertwende und befeuert von den alternativen Lebensentwürfen der Reformer und Anarchisten auf dem Monte Verità, beschreibt Bloch darin den Menschen als ein radikal zur Utopie begabtes Wesen. Es ist ein Werk, das seine Zeit auf unnachahmliche Weise in Gedanken und Worte fasst, maßlos und streng, sozialistisch und messianisch, düster und voller Hoffnung. Nun ist die Zeit für eine Wiederentdeckung. |
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Aus dem Archiv der SFB - Phantasie und Psychoanalyse |
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"In der psychotherapeutischen Praxis haben wir es ständig mit Phantasien zu tun, mit unseren eigenen und denen der Patienten. Um interaktives Geschehen therapeutisch zu verstehen, sortieren wir deren Äußerungen in unsere klinischen Kategorien (z.B. Wahrnehmung, Erinnerung, Traum/Tagtraum) und theoretischen Modelle ein – ein kreativer Vorgang, an dem auch zwangsläufig Phantasien beteiligt sind. Wir empfinden diese – ob spontan auftretend oder evoziert – als imaginativ-emotionale Bewegung, weshalb die Phantasie zu unseren psychischen Funktionen zu zählen ist. Bis heute hat sich diese eigentlich selbstverständliche Erkenntnis in der psychoanalytischen Theorieentwicklung nicht durchgesetzt. Zwar wird die Phantasie als etwas schwierig abgrenzbare somatopsychische Kompetenz neben anderen – wie Erinnern, Fühlen, Assoziieren, Sprechen, Symbole bilden usw. – eingeordnet, jedoch hat ihre erwähnte imaginativ-emotionale Bewegung, ein konstituierender Aspekt der Phantasie, bislang keinen gesicherten Platz in unserer Theoriebildung gefunden. Um diesem Mangel wenigstens teilweise abzuhelfen, erhebt der Autor die Phantasie in den Rang einer Strukturellen Kompetenz im Sinne der OPD-2, und ordnet ihre imaginativ-emotionale Qualität in ein duales Schema von Imagination und Rationalität ein (Psychotherapeut 2013, 58, S. 31–38, Springer-Verlag Berlin Heidelberg)." Der Autor: Reinhold G. Hanenberg, Dr. phil., arbeitet als niedergelassener Psychoanalytiker in eigener Praxis in München-Neuhausen. Das Inhaltsverzeichnis und Vorwort sowie eine Leseprobe finden Sie unmittelbar im Titeleintrag auf SFB-Online. HINWEIS: Bei
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Aus dem Geleitwort Gaetano Benedettis zu Viktor Zielens Buch: »Zunehmend beeindruckte mich der große Ernst, mit dem Viktor Zielen an das Phänomen der Psychose herangeht und den richtigen Umgang mit seinen Patienten sucht. Von leichtfertigen Versuchen, irgend ein totalisierendes und im Grunde billiges Denkmodell zu konstruieren, ist gar keine Rede. Vielmehr finden wir eine klare Übersicht über die Entwicklung von psychotherapeutischen Methoden im Umgang mit den Kranken. Die Echtheit dieses psychotherapeutischen Weges habe ich besonders in der Offenheit seiner Darstellung wahrgenommen. Es drängte sich mir erneut der Gedanke auf, wie sehr die verschiedenen Schulen der Tiefenpsychologie sich im Umfeld der Psychotherapie der Psychosen zusammenfinden und gegenseitig befruchten können. (...)« |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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