Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften - Januar 2018 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, willkommen im neuen Jahr, für das wir Ihnen aus der Redaktion Index Psychoanalyse in der Sigmund-Freud-Buchhandlung Gesundheit, Wohlergehen und Zufriedenheit wünschen. Gleich zum Jahresbeginn bietet die Novitätenschau eine Fülle an interessanten / hilfreichen Neuerscheinungen, aufbereitet in übersichtlichen Themenfenstern. Nehmen Sie sich die Zeit zum Sichten und scheuen Sie sich nicht, uns im neuen Jahr (wieder oder erstmals) Ihre Bücher- und Bestellwünsche anzuvertrauen. Dies ist nicht nur vorteilhaft für Sie; - die Bezugsquelle mit Bedacht zu wählen, trägt dazu bei, unsere vielfältigen Hintergrundarbeiten rund um eine angemessene Präsentation psychoanalytischer Literatur im Netz auch künftig leisten, optimieren und finanzieren zu können. Als Jahresmotto haben wir uns für 2018 ein Zitat von Paul Éluard gewählt, welches wir Ihnen gerne mit auf den Weg geben: „Es gibt eine andere Welt, aber sie ist in dieser.“ |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon 0800 588 78 30SFB - Zentralbuchhandlung für die Literaturen der Psychoanalyse
und Kulturwissenschaften - |
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PSYCHOANALYSE /PSYCHOTHERAPIE - In Beziehung kommen |
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Der englische Psychoanalytiker Graham S. Clarke leistet mit seinem Buch einen wichtigen Beitrag zur Fairbairn-Forschung, insbesondere zur wechselseitigen Beeinflussung zwischen Fairbairns psychoanalytischer Entwicklungstheorie, Macmurrays Philosophie der Eingebundenheit menschlichen Lebens in Objektbeziehungen und Sutties Kritik an zeitgenössischen psychoanalytischen Triebtheorien. Er verbindet mit dem vorliegenden Buch gleich drei Vorhaben und stellt - erstens die Objektbeziehungstheorie Fairbairns dar und verbindet sie unter anderem mit Bowlbys Überlegungen zur Bindungstheorie; - zweitens beschreibt er die Gemeinsamkeiten in den psychoanalytischen und philosophischen Konzepten der drei Schotten Fairbairn, Suttie und Macmurray. Dabei führt er in das hierzulande weitgehend unbekannte und von Suttie beeinflusste Werk des Philosophen Macmurray zur frühen Entwicklung des Menschen und seiner Bezogenheit zur Mutter ein. Und - drittens erarbeitet er methodische Vorschläge für eine noch zu entwickelnde Theorie Persönlicher Beziehungen und schließt dabei die moderne Säuglingsforschung, die Bindungstheorie und die Intersubjektivitätstheorie mit ein. Aus dem Vorwort des Herausgebers: "(...) Graham S. Clarke stellt in diesem Buch die grundlegenden Botschaften der drei schottischen Autoren Fairbairn, Macmurray und Suttie zur Frage der persönlichen Beziehungen erstmals in einen Zusammenhang. Ihm ist wichtig, die herausragende wissenschaftliche Bedeutung dieser Autoren, die bisher im Denken der verschiedenen Strömungen der psychoanalytischen Gemeinschaft nicht ausreichend erkannt und anerkannt wurden, zu illustrieren. (...)" Rainer Rehberger Der Autor: Graham S. Clarke ist Dozent am Zentrum für Psychoanytische Studien der Universität Essex, England und forscht zu Faibairn und der Objektbeziehungstheorie. |
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Auf der Fährte der PSYCHOANALYSE: Caroline Neubaur |
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Der lange angekündigte dritte (und letzte?) Band der psychoanalytischen Spurensuche der Berliner Kulturwissenschaftlerin Caroline Neubaur ist jetzt erschienen. Wie schon in den beiden vorangegangenen Bänden erwartet den Leser wieder eine Tour d'Horizon durch die weitgefächerte psychoanalytische Themen- und Beschäftigungswelt. Sigmund Freud selbst hat es gezeigt und vorexerziert, was »crossreading« ist: grenzüberschreitende Lektüren quer zu allen Disziplinen und Schulen, kreative Lektüresprünge in alle möglichen Wissensgebiete – von der Physik und Medizin über die Kunsthistorie, Mythologie oder die Kirchenväter bis hin zur Prosa / Lyrik von Gegenwartsautoren. Genau in diesem Sinne hat Ulrich Raulff Caroline Neubaur ein auf der nach oben offenen Richterskala schon schwindelerregend hoch angesiedeltes Kompliment gemacht: indem er sie als »unverschämte« Leserin und Kritikerin bezeichnete. Und ebenso wie die beiden bereits erschienenen Bände Der Psychoanalyse auf der Spur I und II sind auch die jetzt folgenden Essays und Radiovorträge Ergebnisse ihrer an Freud geschulten Lektüren. Klaus Heinrich in seiner ausführlichen Würdigung der Autorin und ihres Publikationsvorhabens zum Erscheinen des ersten Bandes 2008: "Ein Buch wie dieses haben wir uns lange schon gewünscht: in dem der psychoanalytische Chor die Bühne betritt und wir ihn von Auftritt zu Auftritt begleiten dürfen. Ein unerhörter Schwebezustand stellt sich ein. Jene gleichschwebende Aufmerksamkeit, die Freud dem Analytiker in jeder seiner Analysestunden anempfahl, hier wird sie den großen, oft nicht minder abenteuerlichen Sitzungen des psychoanalytischen Kollektivs zuteil, denen eine ebenso neugierige wie aufmerksame Berichterstatterin mehr als ein Menschenalter lang rund um den Globus folgt. Die Ausbeute ist groß und unerwartet. Die seismischen Wellen und tektonischen Veränderungen der Realgeschichte, deren Spuren wir auch hier wahrzunehmen vermeinen, kündigen sich als seelische Irritationen oft schon vor aller historischen Erfahrung an, vergessene, das heißt verdrängte Kontinuitäten erschrecken beim Wiederlesen vermeintlich individueller Fallgeschichten. (...)" Nb.: Den vollständigen Text Klaus Heinrichs sowie eine Glosse der Redaktion Index Psychoanalyse in der Sigmund-Freud-Buchhandlung können Sie beim Titeleintrag von Band I hier nachlesen. |
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PSYCHODYNAMIK KOMPAKT - Traum und Traumdeutung |
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Der jüngste Band der Reihe Psychodynamik kompakt beschäfti9gt sich mit dem Thema ´Traum`. Der Bezug des Traums zum alltäglichen Erleben wurde schon früh erkannt. Dass Träume auf die psychische Verfassung des Träumenden verweisen, war die Entdeckung Sigmund Freuds. Die Psychoanalyse sieht im Traum ein »Fenster zum Unbewussten«, weil er wichtige Informationen über verdrängte Traumata und Konflikte liefern und zugleich mögliche Lösungen anbieten kann. Psychoanalytische Methoden tragen dazu bei, die eigenartige Sprache des Traums zu verstehen und damit Wege zum Selbstverständnis für alle Träumer, insbesondere aber für hilfesuchende zu öffnen. Von großer Bedeutung sind dabei auch die Erkenntnisse der modernen interdisziplinären Traumforschung. Der Autor: Helmwart Hierdeis, Prof. Dr., ist Psychoanalytiker und war als Erziehungswissenschaftler an den Universitäten Bamberg, Erlangen-Nürnberg, Innsbruck und Bozen-Brixen tätig. Die weiteren Bände der erfolgreichen Kompaktreihe finden Sie hier Eine Auswahl bei der SFB besonders nachgefragter Titel zum Thema Traum haben wir nachfolgend gelistet: |
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PSYCHOTHERAPIE /PSYCHOANALYSE - Gutes entwickeln - gute Entwicklung |
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Der von der Kinder- und Jugendpsychiaterin Annette Streeck-Fischer herausgegebene Band versammelt die wichtigsten psychoanalytischen Entwicklungspsychologien von Sigmund Freud, René Spitz, Margaret Mahler, Anna Freud, Melanie Klein, Donald W. Winnicott, Daniel Stern, Joseph D. Lichtenberg, Louis W. Sander, John Bowlby, Mary Ainsworth, Robert Emde, Rainer Krause, Györgi Gergely, Peter Fonagy, Mary Target und Allen Schore. Jeder Beitrag umfasst drei Abschnitte: Leben und Werk des Autors, seine wichtigsten Arbeiten sowie seine Bedeutung für die heutige psychoanalytische und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Aus dem
Vorwort der Herausgeberin: "Seit den Anfängen der
Psychoanalyse haben sich die Theorien zur Psychologie der Entwicklung
erheblich verändert. Ausgehend von der Trieblehre wurde die frühe
Zeit des Säuglings mit der Vogeleimetapher veranschaulicht {Freud,
1911/1964, S. 232): Danach lebt der Säugling in einem von Reizen
weitgehend abgeschlossenen psychischen System, kaum etwas von seiner
Umwelt wahrnehmend, lediglich auf Wärme- und Nahrungszufuhr
angewiesen und nur dann eine gewisse Öffnung zur äußeren Realität
zulassend, wenn die halluzinatorische Wunscherfüllung versagt. Die
Auffassung, die sich in dieser Annahme widerspiegelt, hat noch bis vor
etwa fünfzig Jahren auch das Laienwissen geprägt. Ich kann mich noch
gut erinnern, wie meine Mutter einer Bekannten gegenüber die
Bemerkung fallen ließ, dass sie in den ersten drei Lebensmonaten
ihres Säuglings ganz beruhigt wegfahren könne; das mache gar nichts,
weil das Baby davon nichts merke. Glücklicherweise hat sie diesen Rat
bei ihrer eigenen Tochter nicht umgesetzt. Mit dem viel beachteten Buch von Martin Dornes »Der kompetente Säugling« (1993) hat das veränderte Bild der frühen Entwicklung weite Verbreitung gefunden, was der Säugling alles kann. Verfeinerte Untersuchungsmethoden und differenzierte Beobachtungen haben die vielfältigen Fähigkeiten des Säuglings sowie die Bedeutung der frühen Pflegeperson für seine Entwicklung erkennen lassen und schließlich zu einem Paradigmenwechsel geführt, der die Psychoanalyse in erheblichem Maße beeinflusst hat. (...)" Die Herausgeberin: Annette Streeck-Fischer, Prof. Dr. med., Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychoanalytikerin, Lehr- und Kontrollanalytikerin, Gruppenanalytikerin, war Chefärztin der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen im Fachklinikum Tiefenbrunn. Sie lehrt heute an der International Psychoanalytic University Berlin. |
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.... und zwei empfehlenswerte Bücher zur Praxis der analytisch orientierten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie: |
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Die Fallgeschichte: Nach der lebensbedrohlichen Erkrankung seines Vaters entwickelt Jason mit elf Jahren eine schwere Angststörung. Während mehrerer Jahre kann er gar nicht mehr zur Schule gehen, später nur noch stundenweise und unter größter Anstrengung. Die Angst vor der Angst engt seinen Spielraum immer weiter ein. Die „Logik“ von Menschen mit Angst geht ganz eigene, oft schwer verständliche Wege. Aus Sicht von Jason und seiner Psychotherapeutin wird beschrieben, wie der Jugendliche lernt, sich seiner Angst zu stellen. Er schafft einen Schulabschluss und kann sich wieder mit Gleichaltrigen treffen und kommunizieren. Der Bericht über Jasons Therapie bietet den KollegInnen einen anschaulichen Einblick in die Vorgehensweise der Therapeutin. - Ein zusätzliches Kapitel am Ende des Buches gibt darüber hinaus Lehrern, Sozialpädagogen und interessierten Eltern konkrete Anregungen, wie sie betroffene Kinder im Umgang mit ihrer Angst unterstützen können. Stimmen zum Buch: "Nach ‚Nächste Station Erde‘ (2012) legt Andrea Gallasch-Stebler mit ‚Angst im Dauermodus‘ erneut einen detaillierten und im Format einzigartigen Fallbericht der Behandlung eines 11jährigen Jungen vor. Wie schon in ihrem ersten Buch erweist sie sich auch hier als die Art von Therapeutin, die man jedem Kind, das in seiner seelischen Not gefangen ist, wünschen möchte. Sie vereint dabei erfahrungsgesättigtes und sicheres therapeutisches Gespür, menschliches Feingefühl und zwischenmenschliche Resonanz mit einem bestechenden Niveau fachlicher Expertise, die sich in ihrer überlegenen Fähigkeit zur wohlbegründeten Kombination psychodynamischer und traumatherapeutischer Vorgehensweisen zeigt. Für alle, die auf der Suche nach Auswegen aus stagnierenden Behandlungsverläufen und rigider Verfahrens-Orthodoxie sind: unbedingt empfehlenswert!" Michael Naumann-Lenzen, Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut, Traumatherapeut (EMDR) |
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Wie drückt ein Kind aus, dass es in seelischer Not ist und leidet? WIe kann ihm in einer Psychotherapie geholfen werden? Marco ist ein solches Kind, hineingeboren in eine äußerst bedrohliche familiäre Umwelt. Als Baby und Kleinkind lebt er in einer Höllenwelt, ebenso wie er sie später, mit 10 Jahren in der Psychotherapie monatelang und lautstark auf entfernten Galaxien spielt. Er ahnt nicht, dass er damit eigene Erlebnisse darstellt. Der Bericht lässt das Lesepublikum unmittelbar teilhaben am Therapiegeschehen. Fachliche Überlegungen helfen zu verstehen, was geschieht und wie vorgegangen wird. Trotz innovativer Psychotherapiemethoden ist der Weg der Behandlung lang und beschwerlich. Marco bleibt eigen, aber er findet zurück zu guten und schlechten Erinnerungen. Als Jugendlicher landet er - mit großen Augen - buchstäblich auf dem Planeten Erde. |
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PSYCHOANALYSE und LITERATUR - wie Hammer und Ambos |
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»Vielleicht haben wir von allen Kindheitstagen diejenigen am intensivsten durchlebt, von denen wir glaubten, wir hätten sie nutzlos vertan: die nämlich, die wir mit der Lektüre eines Lieblingsbuches verbrachten.« Marcel Proust (1871 - 1922) |
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Die von Johannes Cremerius, Ortrud Gutjahr und Wolfram Mauser begründete Reihe bietet seit Jahrzehnten und Jahr für Jahr einen neuen Themenband - Der jüngste beschäftigt sich mit Shakespeare aus psychoanalytisch-literaturwissenschaftlicher Perspektive. Die Beiträge: U. Prokop: Helden und Händler - Die Struktur der Tragödie Othello / M. von Koppenfels: Alptraum und Geschichte: Richard III / J. Küchenhoff: Negativität und Sprache in King Lear / T. Steffen: »War Hamlet im Schlafzimmer?« Texterschließung in Shakespeares Œuvre / G. Hristeva: Ernest Jones und die »Sphinx«. Jones als Hamlet-Interpret und Shakespeare-Forscher / E. Kittler: Ophelia und Hamlet: eine transgenerationale Perspektive. Zur Frage der Repräsentation des Nicht-Repräsentierbaren / H. Kremp-Ottenheym: Der Widerspenstigen Zähmung. How to Talk About Sex? / A. Lange-Kirchheim: »I, poor monster« – Zum Gender Trouble in Shakespeares Komödie Twelfth Night, or What You Will (Zwölfte Nacht, oder Was ihr wollt) / M. Berger: »Laß mal sehn, wie wär’s mit sich verlieben?« Assoziationen zu drei berühmten Shakespeare’schen Komödien und ihren nicht minder altersresistenten, zeitweise in Männerhosen versteckten Akteurinnen / E. Bronfen: Shakespeare seriell gedacht: Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten / C. Pietzcker: Das dreiundsiebzigste Sonett. Zum Poetischen als Erfahrung / T. Storck: Zur Frage der Komplexität von Freuds Literaturverwendung am Beispiel von Shakespeares Hamlet. Vorschläge zur kultur-psychoanalytischen Methode / D. Angeloch: »Can’t you spell Art?« Wilfred Bions »literary turn« und Shakespeare. Hinweis: Das Jahrbuch kann über die SFB auch im Abonnement (auch rückwirkend) bezogen werden, wobei Abonnenten einen Preisvorteil von ca 20% auf den jeweiligen Bandpreis erhalten. Weitere Infos zu dieser Reihe findenSie hier: Eine Auswahl besonders gefragter Bände dieser Reihe sehen Sie nachfolgend: |
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»Wir sind von solchem Stoff wie Traumgebild, und unser kleines Leben umgibt ein Schlaf. Und dies kleine Leben umfaßt ein Schlaf.« William Shakespeare (1564 - 1616), in: Der
Sturm (The Tempest), 1611. |
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“Es gibt viele Liebeserklärungen an Shakespeare, aber diese ist der Wahnsinn. (…) 31 Zentimeter hoch, ein paar Kilo schwer, nichts für die Manteltasche, sondern für den freigeräumten Schreibtisch oder gleich das Stehpult, dafür aber mit 500 Abbildungen fabelhaft illustriert, gebunden wie nach alter Väter Sitte und überhaupt ein Schmuckstück der Buchsetzerei. (…) Mit diesem Buch kann man übrigens genauso gut eine Stunde verbringen wie eine ganze Woche. Ein Wahnsinnsunternehmen. (...)" Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Augenöffner und Augenweide in einem - Was Shakespeare las, die Welt, in der er lebte und aus der er für seine Stücke schöpfte, in einem prachtvoll ausgestatteten und bebilderten Folioband. William Shakespeare: Literatur-Gigant, beliebtester Bühnenautor aller Zeiten. Seine Dramen sind turbulent und farbig, anrührend und tragisch, anmaßend und größenwahnsinnig, zart und brutal, witzig, spannend, bitterböse. Für seine Stoffe, Motive und Figuren bediente sich Shakespeare, neugierig wie kein Zweiter, der Welt, in der er lebte – eine unendlich spannende Zeit des Auf- und Umbruchs, der politischen, wissenschaftlichen, geistigen und kulturellen Kämpfe und Umwälzungen. Günter Jürgensmeier
hat über Jahrzehnte gesammelt, worauf Shakespeare sich bezog und
woraus er die Stoffe seines grandiosen Welttheaters schöpfte.In
Shakespeare und seine Welt finden sich anrührende und spannende
Geschichten (wie etwa die Vorlagen zu Romeo und Julia, Maß für Maß
oder zum Kaufmann von Venedig – allesamt italienische Novellen),
zeitgenössische Meldungen, etwa über Schiffsunglücke (Der Sturm),
propagandistisch aufgerüstete Quellen (wie etwa die Königschroniken
über Richard III.), Reisebeschreibungen und Shakespearerelevante
Bildquellen (z. B. das Porträt eines maurischen Gesandten in London
– das Vorbild für Othello?).Darüber hinaus erzählt Jürgensmeier
in seinem Band auch, was man über die geheimnisumwitterte Biografie
Shakespeares wirklich weiß, zeigt die wenigen Lebenszeugnisse und
bringt dem Leser Shakespeares Zeitumstände näher. Er verwendet dabei
einen riesigen Fundus zeitgenössischen Text- und Bildmaterials. |
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»Ein Psychoanalytiker, der nicht mit Geschichte und Politik, Kulturgeschichte und Religionswissenschaft, Literatur und Mythologie vertraut ist, der kann auch seinen Patienten nicht verstehen, der kann nicht deuten, - weil ihm eben nichts einfällt.« Helmut
Dahmer, in: Psychoanalyse ohne Grenzen. |
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Eine der u. E. wichtigsten Neuerscheinungen des IV. Quartals 2017 im Feld der psychoanalytischen Publizistik. - Das kundig edierte und informative Handbuch zu den Schnittmengen von Psychoanalyse und Literaturwissenschaften Aus dem Vorwort der Herausgeber: "Das vorliegende Handbuch stellt sich die Aufgabe, über die systematische und die historische Dimension der engen und komplizierten Beziehungen zwischen Literatur & Psychoanalyse möglichst umfassend Auskunft zu geben. Zunächst ist zu bestätigen, dass die in den nachfolgenden Artikeln dargestellten Beziehungen zwischen Literatur & Psychoanalyse tatsächlich bestehen. Denn man darf ja durchaus mit einiger Berechtigung fragen: Was hat eine Psychotherapie neurotisch bedingter Leiden, bis heute von Ärztinnen und Ärzten sowie Psychologinnen und Psychologen praktiziert, die keineswegs zwingend den schönen Künsten ergeben sind, überhaupt mit Literatur zu schaffen - konventionell verstanden als schriftlich fixierte, ästhetisch geformte Fiktion? Ist ein musischer Touch innerhalb des medizinisch-therapeutischen Rahmens nicht der peinliche Makel einer seit jeher umstrittenen und als frei assoziierendes, dubioses Couchgespräch beargwöhnten Heilkunst, die sich derzeit in Konkurrenz mit Psychopharmaka und gegenüber den Neurowissenschaften behaupten muss? Wenn die ,schöne Literatur` sich als ein den Baustoffen des Theoriegebäudes der Psychoanalyse beigemischtes Element erweist, ist das nicht - und diese Sorge hatte bereits Sigmund Freud selbst - ein Beleg für einen diskreditierenden Mangel an strenger Wissenschaftlichkeit? Mit dem Verhältnis von Literatur & Psychoanalyse geht es also nicht zuletzt um das „Darstellungsproblem der Psychoanalyse" (Lüdemann 1994, 11) selbst und damit auch um deren Poetik. Ein erhellender Hinweis, den der Begründer der Psychoanalyse, seinerseits Neurologe, 1926 während der Feier seines 70. Geburtstags formuliert haben soll, wurde 1950 von Lionel Trilling überliefert und von Jean Starobinski später erneut zitiert: „When, on the occasion of the celebration of his seventieth birthday, Freud was greeted as the 'discoverer of the unconscious,' he corrected the Speaker and disclaimed the title. The poets and philosophers before me discovered the unconscious,' he said. 'What I discovered was the scientific method by which the unconscious can be studied.'" (Trilling 1951 [1950], 34; Starobinski 1990 [1970], 91) Ob authentisch überliefert oder nicht: Freuds oft zitierter Einspruch hat seinen Vorläufer in einem Absatz aus seiner 1907 veröffentlichten Deutung der Novelle Gradiva. Ein pompejanisches Phantasiestück (1903) von Wilhelm Jensen, in der Freud „Dichter" und „Psychiater als aufeinander verwiesene „Bundesgenossen" (VII, 33) beschreibt und so auf die Frage nach der Relevanz der Literatur für die Psychoanalyse eine bejahende Antwort gibt: Der Dichter soll der Berührung mit der Psychiatrie aus dem Wege gehen, hören wir sagen, und die Schilderung krankhafter Seelenzustände den Ärzten überlassen. In Wahrheit hat kein richtiger Dichter je dieses Gebot geachtet. Die Schilderung des menschlichen Seelenlebens ist ja seine eigentlichste Domäne; er war jederzeit der Vorläufer der Wissenschaft und so auch der wissenschaftlichen Psychologie. [...] So kann der Dichter dem Psychiater, der Psychiater dem Dichter nicht ausweichen, und die poetische Behandlung eines psychiatrischen Themas darf ohne Einbuße an Schönheit korrekt ausfallen. (VII. 70) In dieser
Einleitung wird nach einem Blick auf die Beziehungsgeschichte zwischen
Literatur & Psychoanalyse seit 1900 (2.) mit Bezug auf Freuds
Deutungen des König Ödipus und des Hamlet gezeigt, dass die
Literatur für den Begründer des psychoanalytischen Diskurses
zeitlebens eine große Rolle spielte, und erörtert, warum das der
Fall war (3.). Danach werden Freuds Thesen zur Persönlichkeit von
,,Dichter[n]" und zur Genese literarischer Werke vorgestellt (4.)
sowie die Leerstelle der .Dichterinnen' und also überhaupt des
Weiblichen in der Diskursbegründung markiert (5.). Daran
anschließend werden Grundzüge der aus der Analogie zum Traum
entwickelten Theorie des literarischen Textes nachgezeichnet (6.).
Differenziert wird mithin zwischen dem beachtlichen Einfluss der
Literatur auf die Entstehung der Psychoanalyse, ihrer Theorie des
.Dichters' und seiner Texte, der psychoanalytischen Rezeptionstheorie
(Traumerlebnis) sowie der aus deren methodischer Reflexion
elaborierten Hermeneutik (Traumdeutung) (vgl. Schönau und Pfeiffer
2003, 80). Die Fokussierung auf Freud resultiert nicht nur daraus,
dass er die Psychoanalyse begründet hat, sondern folgt auch aus der
Tatsache, dass die späteren Beiträge zur Literatur von Wilhelm
Stekel bis Jacques Lacan die Einsichten seiner Schriften entweder
ausarbeiten oder sogar programmatisch zu ihnen zurückkehren. Das
Gleiche gilt für die älteren von Reinhold Wolff herausgegebenen
Beiträge zur Systematik Psychoanalytischer Literaturkritik (1975)
sowie für die exzellenten, in der deutschsprachigen Hochschullehre
vielfach bewährten Überblicksdarstellungen, wie sie unter anderem
Peter von Matt, Walter Schönau und Joachim Pfeiffer oder Henk de Berg
erarbeitet haben (vgl. de Berg 2005 [2003]; von Matt 2013 [1972];
Schönau und Pfeiffer 2003 [1990]). In Ergänzung zu diesen
Einführungen wird in dieser Einleitung zuletzt ein Akzent auf die
für die Beiträge dieses Bandes besonders relevanten Studien aus
jüngerer Zeit (vgl. z. B. Alt und Anz 2008) gesetzt, die intensiv an
einer Rekonstruktion der Poetik der Psychoanalyse' arbeiten und im
Zuge dessen erneut das psychoanalytische Wissen (in) der Literatur
profilieren (7). (...) Im vorliegenden Band werden im Gegenzug zu dieser tradierten Polarisierung vor allem die zahlreichen Querverbindungen herausgearbeitet, die zwischen den beiden mittlerweile für den produktiven Austausch geöffneten Lagern bestehen. Wenn das Thema Literatur & Psychoanalyse daher nun in einem ersten Schritt in vier Teilbereiche aufgegliedert wird, geschieht das vor allem in heuristischer Absicht und im Interesse eines vorläufigen Überblicks über die Sache. Die Artikel dieses Handbuchs gelten insbesondere der Literatur als dem Gegenstand der Psychoanalyse, dem psychoanalytischen Wissen der Literatur, der literarischen Dimension der Psychoanalyse und dem Verhältnis zwischen Psychoanalyse und Kulturbeziehungsweise Literaturwissenschaft. (...)" |
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KULTUR - Vom Gespräch, über das Palaver zum Geblubbere: Sprach(zer)störungen |
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›Liest Du schon - oder bewischst Du`s noch ...?‹ ...
Dein iPhone!? Robert Pfaller fragt sich in seinem neuen Buch, wie es dazu kommen konnte, dass erwachsene Menschen in unserer Gesellschaft innert kürzester Zeit immer häufiger erleben müssen, von Werbung, "sozialen" Medien, neuerdings auch von Google, und der Politik wie kleine Kinder angesprochen und in übergriffiger Weise immer häufiger geduzt zu werden. Hat Angela Merkel diesen Trend der kollelktiven Selbst-Infantilisierung bemerkt und - zuletzt in ihrer Neujahrsansprache - aufgegriffen, indem sie in Tonhaltung und Sprachniveau gleich einer Kindergärtnerin ihren Text an das erwachsene Publikum aufsagte - oder ist diese Art der Ansprache Erwachsener lediglich Ausweis einer diskursiven und intellektuellen Unfähigkeit? Der Kulturwissenschaftler geht in diesem kompetenten und anregend geschriebenen Essay derlei Fragen - höchst politischen - nach. Aus der
Einleitung des Autors: "(...) Angesichts dieser
wenig anmutenden politischen Alternativen und der für sie
charakteristischen Verständigungsprobleme und Sprachverwirrungen
möchte dieses Buch einen Ausweg skizzieren, indem es eine bestimmte
Haltung vorschlägt: Erwachsenheit. Diese Haltung bedeutet, manche
Unannehmlichkeiten oder Übel ebenso als notwendige
Begleiterscheinungen des Lebens zu erkennen wie die eigenen
Möglichkeiten, sie zu ertragen oder zu überwinden. Nur auf diesem
Weg lassen sich von diesen Übeln andere unterscheiden, die im
sozialen Leben bewältigt werden müssen und für die die Politik
zuständig ist. (...) Wieder erwachsen zu werden und dementsprechend zu sprechen beginnen bedeutet vor diesem Hintergrund keine leichte Aufgabe: Vieles, was in der Sache richtig scheint - viele berechtigte Engagements wie Antirassismus oder Antisexismus, Einsatz für minoritäre Positionen aller Art -, ist durch die perfide Funktion, die diese Engagements innerhalb einer neoliberalen Politik innehatten, mit guten Gründen in Verruf geraten. Ihre Parolen sind selbst in den Ohren derjenigen, die sie noch verstehen können, keine fortschrittlichen Aufrufe mehr, sondern erscheinen nur noch geeignet, die untere Hälfte der Gesellschaft weiter zu spalten. Wer heute zum Beispiel »Antirassismus« sagt, kann nicht mehr hoffen, im Sinn eines verallgemeinerungsfähigen humanitären Ideals verstanden zu werden, sondern muss damit rechnen, als jemand wahrgenommen zu werden, der die prekärer lebenden Bevölkerungen städtischer Außenbezirke oder ländlicher Regionen zu deklassieren versucht und ihnen schließlich auch noch das Distinktionskapital solcher Ideale wegnimmt. (...)" Der Autor: Robert Pfaller, geboren 1962, studierte Philosophie in Wien und Berlin und ist nach Gastprofessuren in Chicago, Berlin, Zürich und Straßburg Professor für Kulturwissenschaften und Kulturtheorie an der Kunstuniversität Linz. Von 2009 bis 2014 war er Professor für Philosophie an der Universität für angewandte Kunst Wien. Im S. Fischer Verlag ist von ihm »Das schmutzige Heilige und die reine Vernunft. Symptome der Gegenwartskultur« erschienen, die vielbeachtete Studie »Wofür es sich zu leben lohnt. Elemente materialistischer Philosophie«, »Zweite Welten. Und andere Lebenselixiere« sowie im Fischer Taschenbuch »Kurze Sätze über gutes Leben«. Mit mit der Psychoanalytiker Beate Hofstadtler hat er außerdem die Festschrift für den Wiener Psychoanalytiker August Ruhs »After you get what you want, you don't want it. Wunscherfüllung, Begehren und Genießen«, herausgegeben. |
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Ein Bullshit.Sprech macht sich allerorten breit. In Medien, Unternehmen, Parteien, Talkshows und Gazetten, ja gerade auch an Schulen und Universitäten blühen schrille Propagandablüten und die Blumen des Seichten und Leichten. Mit dem Aufkommen und der inzwischen annähernd flächendeckenden Verbreitung von smarter Elektronik und den wie Lemminge sich in die "Sozialen Netzwerke" begebenden Menschen schreitet die Demonatage von Sprache, Dialog, Diskurs und deren Kompetenz in weiten Teilen der Bevölkerung immer weiter voran. Schulen und Universitäten setzen sich nicht selten als Phalanx an die Spitze der Bewegung, indem die Elektronisierung des Lehrens und Lernens als Ermöglichung von sozialer Teilhabe und optimiertem Lernen usw schöngeredet oder doch als fraglos hinzunehmen betrachtet wird. Vor diesem Hintergrund begeben sich die Kursbuch-Autoren in dieser Ausgabe in die Verfallskulturen rund um Sprache. In die Welten von Management und Business, Sport, Feuilleton und Kunst genauso wie des Alltags und der Gewohnheiten. Sie sezieren messerscharf die Semantik und Codierung des für wichtig und richtig Erachteten. Und machen dabei kühne Entdeckungen von Begriffen und Wörtern, die nicht mehr artgerecht gehalten werden. Von Kontexten, die in wilden Paradoxien enden. Oder ganz banal in grandiosem Unsinn. Der Leser begegnet Widersprüchen, Antinomien und sprachlichem Unfug an jeder Ecke. Am Ende dieser Reise erkennt man zweierlei: wie der Bullshit.Sprech funktioniert und wie man ihn entlarven kann. Ein Kursbuch im Dienste klassischer Aufklärung und moderner Perspektivenwäsche! Ein Kursbuch über den größten Bullshit der Gegenwart. Die Beiträge des Bandes: Das "KURSBUCH" kann über die Zeitschriftenexpedition der SFB auch im Abo bezogen werden. Informationen dazu finden sie hier. |
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Bie beiden nachfolgenden Titel wurden in der Novitätenschau erstmals in 2006, bz in 2011 vorgestellt; zu Zeiten, in denen das Internet zum alltagsüblichen Standard geworden ist, Smartphones aber noch nicht im massenhaften Gebrauch waren. |
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Kulturdämmerung? - Selbstentmündigung als gesellschaftliches Programm |
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Zu den prägenden Erfahrungen der Gegenwart gehört es, dass der ewige Zwiespalt von Freiheit und Kontrolle mit neuer Schärfe aufklafft: Individuum und Gesellschaft sehen sich mit einer nie gekannten Mannigfaltigkeit an Informationen, an tatsächlichen oder nur scheinbaren Wahlmöglichkeiten und Optionen konfrontiert. Andererseits eskalieren die technischen Möglichkeiten vor dem Hintergrund gefühlter oder begründeter Ängst beim einzelnen und des Kollektivs zu immer mehr Kontrolle in immer mehr Lebensvollzügen. Gläsern und damit berechen- und manipulierbar soll der neue Mensch sein. Ausgehend von den konkreten Erscheinungsformen dieser Dialektik in den jüngsten Debatten etwa über digitale Überwachung und Selftracking, Big Data und Bürokratie, fragen Markus Metz und Georg Seeßlen, bis zu welchem Grad die heute eklatanten Widersprüche zwischen Freiheit und Kontrolle letztlich unauflöslich und wo sie Ideologie sind. |
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»Jede Zeile Simone Weils lohnt der Lektüre.« Susan Sontag Vor dem Hintergrund einer Radikalisierung der politischen Systeme und dem aufziehenden Faschismus in Europa fragt Simone Weil 1934 nach den Ursachen des überall um sich greifenden Unbehagens. Warum leben wir in einer ungerechten Gesellschaft, in der der Einzelne nicht frei und zufrieden sein kann? Weil wir uns nach Simone Weil zu Instrumenten der von uns selbst produzierten Herrschaft machen. Aus einer marxismuskritischen Perspektive erforscht sie die Verbindung von wachsender Unterdrückung und wachsender wirtschaftlicher Prosperität. Welchen Preis zahlt das Kollektiv für den Glauben an ewiges Wachstum und immer weiter gesteigerte Produktivität? Den Preis der Freiheit und der Eigenverantwortung, sagt Weil, einen Preis, den zu bezahlen wir nicht bereit sein sollten. Die Autorin: Simone Weil wurde in Paris geboren. Nach ihrem Studium an der École normale supérieure arbeitete sie als Philosophielehrerin in der Provinz und war in der Gewerkschaft aktiv. 1936 engagierte sie sich auf Seiten der Republikaner im Spanischen Bürgerkrieg. Neben einer ständigen publizistischen Tätigkeit arbeitete sie als Fabrik- und Hilfsarbeiterin. 1942 gelangte Simone Weil auf der Flucht vor der Gestapo über Amerika nach London, wo sie trotz ihres schlechten Gesundheitszustandes plante, sich als Krankenschwester an die Front versetzen zu lassen. Sie starb 1943 in London. |
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Ihre Schrift stellt die Frage nach der politischen Verantwortlichkeit des Einzelnen und will eine Leitlinie für all diejenigen sein, die »politische, administrative, juridische, ökonomische, technische, spirituelle oder andere« Macht ausüben. Geschrieben in einem einzigen, atemlosen Zug nimmt diese letzte Schrift Simone Weils die Themen wieder auf, die ihr Leben und Werk bestimmten, um sie zu einer kraftvollen Erklärung nicht der Rechte, sondern der Pflichten eines Menschen gegenüber einem anderen zu verbinden. |
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Aus dem KLASSISCHEN FACHANTIQUARIAT der SFB - Theodor Reik |
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Grinstein 27010; Allen X, 102 Erste Ausgabe; Reiks frühe Veröffentlichung über die Nähe zwischen einem Dichter und einem Psychoanalytiker, noch ganz adaptiert an Sigmund Freud, dem Theodor Reik dieses Buch im Druck auch eigens gewidmet und der Reik seit 1910 gefördert hat. Aus dem Vorwort des Autors: "Die folgende Untersuchung verzichtet von vornherein auf ästhetische Wertungen und verfolgt nur wissenschaftliche Zwecke. Sie behandelt die Gestalten der Dichtungen Arthur Schnitzlers als Objekte psychologischer Analyse; so, als wären sie wirklich lebende Menschen. Und das sind sie ja auch gewissermaßen: gelöste Teile seines Ichs, Abspaltungen seiner Persönlichkeit. Sie betrachtet diese Gestalten unter den Gesichtspunkten einer neuartigen angewandten Seelenkunde: der Psychoanalyse.(...)"
Der Autor: Theodor Reik arbeitete als Vertrauter Sigmund Freuds bis 1928 als Sekretär der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. Danach wurde er Mitarbeiter am Berliner Psychoanalytischen Institut, bis er 1933 aufgrund der nationalsozialistischen Machtübernahme zur Emigration gezwungen war. Reik floh zunächst in die Niederlande, 1938 emigrierte er in die USA. 1948 gründete Reik die National Psychological Association for Psychoanalysis. Ihr angegliedert war eine Klinik, die seinen Namen trug. Die neue Vereinigung gab auch eine eigene Zeitschrift (The Psychoanalytic Review) heraus. In Berlin erinnert seit dem 29. Mai 2005 eine Gedenktafel an ihn. Zum Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB als ein Exemplar in der besseren Bindungsvariante und mit dem im Jugendstil gestalteten Einband. Innen ausnehmend frisch und offenbar ungelesen; ein schönes und sammelwürdiges Exemplar. - In dieser Variante und Erhaltung selten. |
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Eine Fülle seltener und Erstausgaben aus Psychoanalyse und den
Kulturwissenschaften findet sich in detaillierter Beschreibung
im Klassischen Fachantiquariat auf SFB-Online, zu dem Sie hier gelangen. |
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Der GALERIST - Die SFB-Kunstabteilung: DALI & FREUD |
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»Of the many works by Dali that include Freud`s name, the ´Hommage á Freud` is the largest and most impressive with clear brush strokes and detailed hand drawn figures.« Eine der faszinierendsten und detailversessendsten lithografischen Arbeiten Salvador Dalis als ein in der Reihenfolge des Druckes früher Abzug und entsprechend perfekt in Qualität und Farbwiedergabe. - Ausnehmend begehrt! Dieses Exemplar aus der Hinterlassenschaft eines renommierten schweizer Psychoanalytikers und wurde professionell gerahmt. (Der Rahmen versteht sich als kostenfreie Beigabe zu diesem Angebot und kann bei Gefallen sofort verwendet werden. Der sehr gute, jedoch nicht galeriefrische Erhaltungszustand der begehrten Grafik wurde bei der Preisfestsetzung angemessen berücksichtigt.) Eine seltene Gelegenheit für Freud-, Dali- und andere Kunstfreunde, die das ästhetische Wahrnehmungserlebnis mit einer wertstabilen und steuerlich ansetzbaren Geldanlage zu verbinden wünschen - und ihren Praxis- oder Arbeitsraum in gediegener Weise veredeln möchten.
► Eine Fülle
weiterer Angebot in Vorzugsausgaben, Originalgrafik und Kunstobjekten
finden Sie auf SFB-Online in der Abteilung Der GALERIST – die SFB-Kunstabteilung |
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LITERATUREN - Leseempfehlung zum neuen Jahr |
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'Wir alle, die wir träumen und denken, sind Hilfsbuchhalter, wir führen Buch und erleiden Verluste.' Fernando Pessoa Der Leser des Romans hat das Glück, dem scheinbar ganz unbedeutenden Hilfsbuchhalter Soares aus Lissabon zu begegnen; einem Menschen, dem "das Leben als ein metaphysischer Irrtum der Materie" erscheint, und der im Geheimen eigentlich Philosoph, ein Philosoph des Verzichts, ist, welcher den Ballast und Alltagstand beiseite schiebt und Zeit findet, über das Leben, ´Sein und Zeit` nachzudenken; aufgeschrieben in wunderschöner Sprache von Fernando Pessoa. "Ich mache es mir an meinem Schreibtisch bequem wie an einem Bollwerk gegen das Leben", notiert Bernardo Soares, der Zärtlichkeit empfindet für sein altes Tintenfass, seine Geschäftsbücher und den gebeugten Rücken Sérgios, der neben ihm Warenbegleitpapiere ausfertigt: "Ich liebe das alles, vielleicht weil ich sonst nichts zum Lieben besitze – oder vielleicht auch deshalb, weil nichts die Liebe einer Seele wert ist und, wenn wir es schon für ein Gefühl halten, es ebenso lohnend ist, dieses Gefühl meinem kleinen Tintenfass entgegenzubringen wie der großen Gleichgültigkeit der Gestirne." Stimmen zum Roman "(...) Mit seinem Buch der Unruhe, diesem wahrhaft unerschöpflichen Traum- und Lebensbuch, rückte Pessoa Portugal wieder ins Blickfeld der geistigen Welt. Und von Pessoas Lissabon spricht man dort nun ebenso ehrfürchtig wie von Prousts Paris, Kafkas Prag oder Joyce’ Dublin. (...)" Peter Hamm, in: Die Zeit |
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MEHR LICHT - TECNOLUMEN ® - edle Arbeitsleuchten für den Profi |
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Zweckmäßiges für den Geistesarbeiter Perfektes Licht für die Arbeit am Schreibtisch. Eine Anschaffung für das gesamte Arbeitsleben Die SFB als offizieller Vertragshändler von TECNOLUMEN bietet die in Verarbeitung und Funktionalität hervorragenden Arbeits- und Tischleuchten des Bremischen Herstellers zu attraktiven Konditionen. Detailinformationen zu den einzelnen Leuchten finden Sie auf SFB-Online. Unsere Einladung: Überlegen und erwägen Sie ohne jeden Zeitdruck und treffen Sie in Ruhe eine mögliche Kaufentscheidung. TIPP: Für akkreditierte StammkundInnen bietet die SFB einen Rabatt von 3% auf den angegebenen Verkaufspreis. |
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PSYCHOANALYSE nach LACAN |
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Der begehrte Sachcomic ist jetzt auch in deutscher Übersetzung verfügbar. Darian Leader, ein anerkannter lacanianischer Analytiker, führt den Leser durch die frühen Arbeiten Lacans über die Paranoia bis hin zu seinen innovativen Beiträgen zur Psychoanalyse, wie etwa zur strukturalistischen Linguistik, zum frühkindlichen „Spiegelstadium“ oder zur „jouissance“, dem Symptom bei Freud und dem, was Lacan daraus gemacht hat. Für alle, die sich bislang noch nicht an Lacans komplexe und vermeintlich komplizierte Beiträge zur Freud´schen Psychoanalyse herangewagt haben, ist dieses Büchlein die ideale Einführung. Für denjenigen, der Lacans Ideen faszinierend findet, ist dies ein Comic mit hohem Gehalt an „Mehr-Wert“ und „Mehr-Lust“ - auch als ein passendes Geschenk bestens geeignet. |
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Aus dem Archiv der SFB |
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Nur noch geringe Bestände beim Verlag Verfügbar »Der ›Ellenberger‹ ist der beste Fremdenführer durch das eigene Innere. Niemand führt so diskret, so eindringlich, so umfassend und so wohlinformiert durch die Katakomben der Tiefenpsychologie.« Peter Sloterdijk Ein Standardwerk – und, das ist ungewöhnlich, ein dazu sehr lesbares und spannendes. Henri F. Ellenberger begnügt sich nicht mit der Darstellung der Lehrsysteme, deren Entwicklung und der Lebensgeschichte der betreffenden Forscher. Durch Betrachtungen über die sozioökonomischen, politischen und kulturellen Faktoren gibt er jeweils ein plastisches Bild von dem Milieu und den Zeitumständen, die die Persönlichkeit der Forscher und ihre Lehren mitgestaltet haben. »Qualitativ herausragend. Es ist kaum eine profundere Geschichte der Psychoanalyse und ihrer Vorgänger zu finden.« Lukas Wieselberg, in: Falter, Wien »Beispielhaft in seiner Belesenheit und Klarheit.« Le Monde, Paris »Ellenberger hat eine der gründlichsten und faszinierendsten Studien zur Entstehung und Entwicklung der ›dynamischen Psychiatrie‹ geschrieben. Es dürfte bis heute keine vergleichbare Studie geben, die so umfassend und gelehrt in die Vor- und Frühgeschichte der Psychoanalyse einführt.« FAZ |
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Beim Verlag vergriffen - Am Archiv der SFB ist diese limitierte und gedigen gemachte Ausgabe in einigen verlagsfrischen Exemplaren noch verfügbar Auf der Grundlage vorher nie veröffentlichter Dokumente erzählt der amerikanische Wissenschaftsjournalist Jack El-Hai das verstörende, politische Psychodrama um die Begegnungen des Armeepsychiaters Douglas M. Kelley mit Hermann Göring, dem nach der Kapitulation ranghöchsten noch lebenden Nazi. Es ist die zum ersten Mal mitgeteilte Geschichte einer erschreckenden Verstrickung. Der Autor: Jack El-Hai ist ein amerikanischer Wissenschaftsjournalist, der für seine Werke, vor allem aus dem Bereich der Medizin, vielfach ausgezeichnet wurde |
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Dalí, der Surrealist, von Gala perfekt vermarktet. Dalí, der Maler, dessen Bilder unsere Sicht auf die Welt nachhaltig beeinflusst haben. Dalí, der Inszenator seiner Kunst und seiner selbst. Ein Buch mit HörBuch nach Briefen und persönlichen Äußerungen von Salvador Dalí, sowie Texten und Äußerungen von Luis Buñuel, Federico García Lorca und anderen. Die Audio-CD enthält zusätzlich eine Textdatei im ASCII-Format, die alle Texte des Buchtitels beinhaltet. Diese Datei kann von jedem geeigneten Programm mit Sprachausgabe oder einer Braillezeile gelesen werden und ist somit geeignet auch Sehbehinderten und Blinden den Text des Buches zugänglich zu machen. |
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Inhalts- und seitengleiche Stdienausgabe zum enorm günstigen Paketpreis Die Bände des als Referenzwerk geltenden Ausgabe bieten einen umfassenden Überblick über den gesamten Fachbereich. Rund 100 Autoren aus diversen Fachgebieten tragen ihre Forschungen und Erkenntnisse zu den Methoden und Themen der Kulturwissenschaft zusammen. Sie stellen damit die Disziplin auf ein theoretisches Fundament und geben einen Ausblick auf künftige Entwicklungen.
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»Was soll aus einer Menschheit werden, die so viel mehr über das Atom als über sich selbst weiß?« Kurt R. Eissler Dieser Sammelband bietet Beiträge zu unterschiedlichen Feldern des Politischen aus psychoanalytischer Sicht, vor allem aber die Entwicklung von Konzepten, wie sie nur die Psychoanalyse zum Verständnis politischer Prozesse beizusteuern vermag. Darüber hinaus wird dokumentiert, wie die Psychoanalyse sich selber im Spannungsfeld von Politik bewegt hat und bewegt. Vorurteil und Antisemitismus: Gregory Zilboorg: Zur Psychopathologie des sozialen Vorurteils (1947) / Martin Wangh: Psychoanalytische Betrachtungen zur Dynamik und Genese des Vorurteils, des Antisemitismus und des Nazismus (1962) / Detlev Claussen: Über Psychoanalyse und Antisemitismus (1987) / Hermann Beland: Religiöse Wurzeln des Antisemitismus. Bemerkungen zu Freuds „Der Mann Moses und die monotheistische Religion" und zu einigen neueren psychoanalytischen Beiträgen (1991) / Werner Bohleber: Nationalismus, Fremdenhaß und Antisemitismus. Psychoanalytische Überlegungen (1992) Persönlichkeit, Persönlichkeitsveränderung und politisches Herrschaftssystem: Augusta Bonnard: Die Metapsychologie der Geständnisse in den russischen Prozessen. Ein Beispiel des Abwehrmechanismus der Identifikation mit dem (idealisierten) Angreifer (1954) / Robert Waelder: Grundzüge des Totalitarismus (1967) / Horatio Amigoren; Marcel Vignar: Zwischen Außen und Innen: die tyrannische Instanz. Zeugnis zweier südamerikanischer Psychoanalytiker (1977) Aggression und Destruktivität - Krieg und atomare Bedrohung: A. M. Meerloo: Die Atomfurcht. Eine psychologische Interpretation (1950) / Martin Wangh: Weitere klinische Überlegungen zum psychologischen Fallout der nuklearen Bedrohung (1991) Protestbewegung: Alexander Mitscherlich: Protest und Revolution (1969) / Paul Parin: Frustration - Ichideal - Realitätsveränderung (1969) / Heide Berndt: Nachträgliche Bemerkungen zur „Unruhe der Studenten" (1973) Zurück zur tagespolitischen Aktualität: Margarete Mitscherlich-Nielsen: Was können wir aus der Vergangenheit lernen? (1993). |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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