Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften - September 2016 |
||||||||||||||||||||
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, mit zahlreichen relevanten Neuerscheinungen zur psychoanalytischen Theorie und Praxis und zu interessanten aktuellen Themenfeldern bietet die Novitätenschau ihren Leserinnen und Lesern nach der Ferienzeit inspirierende Impulse, die klinische, forschende oder Lehrtätigkeit beschwingt aufzunehmen. DozentInnen unterstützt die SFB gerne bei der Überarbeitung und Aktualisierung von Literaturangaben zu ihren Lehrveranstaltungen, und die jungen Kolleginnen und Kollegen in Ausbildung und Studium sind eingeladen, benötigte Literaturen von Anfang an kompromisslos aus sauberer Quelle mit nachhaltig positiver Wirkung zu beziehen. Der von der SFB angebotene vorteilhafte Stammkundenstatus speziell für Kandidaten macht hier die Wahl auch unter rein ökonomischen Gesichtspunkten zu einer leichten. Mit besten Wünschen von Haus zu Haus |
||||||||||||||||||||
In dieser Ausgabe
|
||||||||||||||||||||
Der kurze Weg zur SFB
Neben den üblichen Telefonzeiten erreichen Sie die SFB für bibliographische Fragen und Bestellungen auch sonntags zur Blauen Stunde zwischen 10 und 12 Uhr. |
||||||||||||||||||||
Bewährte Reihentitel - die neuesten Bände |
||||||||||||||||||||
Die Falldarstellung ist nach wie vor die gebräuchlichste Form, in der Psychoanalytiker von ihren Behandlungen Rechenschaft ablegen und sie zur Diskussion stellen. Band 73 des Jahrbuchs der Psychoanalyse beleuchtet die ästhetischen Aspekte der psychoanalytischen Falldarstellung. Mit welchen Mitteln verwandelt ein Analytiker/Autor die mit dem Analysanden erlebte, gedeutete, mit Kollegen besprochene, mit Lektüre angereicherte, vielfach durchdachte Dynamik der analytischen Begegnung in einen Text? Der präsentierte Fall ist niemals nur Dokumentation, er ist immer auch Konstruktion und Fiktion. Anhand von Materialien wird ein Zusammenhang, ein Prozess, ein Verlauf konstruiert, der verschiedenen Mustern folgen kann (z.B. »Entwicklung«, »Oszillieren«, »Wendepunkte«). Welche Rolle spielen dabei das Erzählen und das Verdichten? Wie wird die Zeitstruktur organisiert? Werden wörtliche Stundenprotokolle, typische oder einmalige Sequenzen des Behandlungsverlaufs ausgewählt? Nicht zuletzt offenbart sich in diesen unterschiedlichen Formen auch, wie der Behandler die Behandlung konzeptualisiert, welche expliziten und impliziten Theorien er verwendet. Inhalt Charles Mendes de Leon: Die psychoanalytische Fallgeschichte – ein Fragment / Sebastian Leikert: Im Geäder der Worte, Transfusion einer sensiblen Substanz – Zur Struktur und Funktion ästhetischer Mechanismen im psychoanalytischen Fallbericht. / Rolf-Peter Warsitz: »Die freie Assoziation ist nicht nur eine Erzählung« – Über einige Formen des Sprechens in der Psychoanalyse. / Susann Heenen-Wolff: Viel Dichtung – wieviel Wahrheit? Die Falldarstellung als Mutmaßung Klinik der Psychoanalyse: Bernd Nissen: Melancholie und Zusammenbruch – Eine Neubetrachtung von Freuds »Trauer und Melancholie« Theorie der Psychoanalyse: Stefan Wolf: Scheitern und Gelingen – Psychoanalyse als kreativer Prozess Geschichte der Psychoanalyse: Wolfgang Hegener: Freud, ein hellenischer Heide und atheistischer Aufklärer? Oder: Wie jüdisch ist die Psychoanalyse? Ein Beitrag zur Fortführung einer Debatte Wolfgang-Loch-Vorlesung: Elfriede Löchel: »Triebe und Objekte« neu gelesen – Eine textkritische Auseinandersetzung mit einem Aufsatz Wolfgang Lochs aus dem Jahre 1981. |
||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||
Das International Journal of Psychoanalysis zählt zu den verbreitetsten und daher auch zu den einflußreichsten internationalen Fachzeitschriften der Psychoanalyse. Aus der Fülle der dort alljährlich publizierten Beiträge hat die Herausgeberin Angelika Mauss-Hanke einmal mehr eine erstklassige Auswahl zusammengestellt, die in dem jüngsten, dem 11. Band dieser erfolgreichen Reihe in guter Übersetzung versammelt sind. Im aktuellen Band geht
es um Erregung auf verschiedensten Gebieten und in
unterschiedlichen Erscheinungsformen: Jessica Benjamin und
Galit Atlas befassen sich mit einem »Zuviel an Erregung« in
der Sexualität, Hameiri Valdarsky untersucht demgegenüber
Zustände leerer und vernichteter Existenz. Ein ganz besonderes, auch
sinnliches, Lesevergnügen ist Adele Tutters Aufsatz über
Poussins Narziss. Anna Christopoulos erläutert, wie sich die
aktuelle sozioökonomische Krise in Griechenland auf die Arbeit mit
PatientInnen auswirkt. Ferner finden sich wissenschaftliche Studien zu
Halluzinationen in der Psychose sowie zur Übertragung
bei Perversionen. Gewiss ein Highlight dürfte in diesem Band der
Beitrag von Piera Aulagniers »Geburt eines Körpers,
Ursprung einer Geschichte« aus dem Jahre 1986 sein, der hier erstmals
in deutscher Übersetzung erscheint und von Sara Flanders
kommentiert wird. |
||||||||||||||||||||
Die vorangegangenen, im Psychosozial-Verlag erschienenen Bände gibt es auch zum vorteilhaften Paketpreis. Der bisherige Preis gilt nur noch wenige Tage; bei Interesse jetzt zugreifen. |
||||||||||||||||||||
Psychoanalyse / Psychotherapie - Therapienblockaden auflösen |
||||||||||||||||||||
Wer stark sein will, muss sich Schwächen eingestehen können. Anders ausgedrückt: Ohne Verletzlichkeit keine Resilienz. Die bekannte Traumaforscherin und Psychoanalytikerin stellt in ihrem neuen Buch ein Konzept vor, das darlegt, wie in Psychotherapien konkret mit Widersprüchen in zwischenmenschlichen Beziehungen gearbeitet werden kann . Barwinski zeigt, daß und wie Therapeuten ihren Patienten wirksam dabei unterstützen helfen können, Krisen konstruktiv zu meistern und Veränderungsprozesse anzustoßen. Die Stärkung der Resilienz des Patienten durch Förderung seiner positiven Seiten, seiner Selbstheilungskräfte und Ressourcen und ihrer aktiven Umsetzung durch eigenes Handeln wird heute als ein vielversprechender Weg zur Behandlung von psychischen Störungen, auch von posttraumatischen Belastungsstörungen, angesehen. Die Autorin hat ein 5-Punkte-Konzept entwickelt, in dem sie zeigt, wie dieses Ziel Schritt für Schritt erreicht werden kann. Ziel ist die Auflösung von Entwicklungsblockaden und die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Patienten. Inhalt (ohne Unterpunkte) I BEDINGUNGEN VON RESILIENZ: 1 Was ist Resilienz? / 2 Die Bedeutung der Umwelt für die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Resilienz / 3 Eigenaktivität als salutogenetische Strategie. II RESILIENZFÖRDERUNG IN DER PSYCHOTHERAPIE: 4 Auflösung von Blockaden / 5 Wie der Umgang mit Konflikten Resilienz fördert / 6 Allgemeine praktische Maßnahmen: Wie pathogenetische zu salutogenetischen Mechanismen werden. III INTERVENTIONSFELDER: 7 Zur Behandlung von Trauma-Folgeerkrankungen / 8 Zur Behandlung früher und neurotischer Störungen / Entwicklung als Konstruktionsprozess / Konfliktdynamik und Entwicklungsblockaden // Zusammenfassung / Stufenmodell und ätiologiespezifische Behandlungshinweise / Literatur / Die Autorin. |
||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||
Einmal mehr .... - SIGMUND FREUD (zum 160. Geburtstag) |
||||||||||||||||||||
Kaum jemand hat eine ganze Epoche durch sein Denken und Werk so tiefgreifend verändert wie Sigmund Freud: Nach Freud träumen, lieben, denken und phantasieren Menschen anders. Aus einem Beitrag Peter-André Alts für den
Berliner TAGESSPIEGEL vom 8.10.2013: "Keine Wissenschaft der Moderne ist auf derart erbitterten Widerstand der Zeitgenossen gestoßen wie die Psychoanalyse. Sigmund Freud selbst hat seine Lehre als Auslöser einer Kränkung beschrieben, die dem Ich die unerfreuliche Einsicht vermittelt, dass es nicht Herr im eigenen Haus ist. Diesem Bild gemäß setzt die Psychoanalyse die Enttäuschungserfahrungen fort, die neuzeitliche Wissenschaften dem Menschen bereiteten: mit Kopernikus ist die kosmische Zentralposition der Erde, mit Kant die Zuverlässigkeit unserer sinnlichen Wahrnehmung, mit Darwin die Sonderstellung des Individuums in der Schöpfung fraglich geworden. Freuds Lehrsystem beseitigt nun die letzte der modernen Illusionen, den Glauben an die Reinheit des menschlichen Seelenlebens und die Dominanz unseres Bewusstseins. Was es zutage fördert, sind Ansichten aus dem Souterrain der Psyche. Das Wissen über das Unbewusste offenbart eine unerfreuliche Botschaft: wer Traum und Neurose, die krankheitsbildende Macht der Verdrängung und die Ursprünge des moralischen Kontrollsystems, die Anatomie von Angst und Wahn, die Spannung zwischen Vernunft und Sexualität, zwischen Lebens- und Todestrieb untersucht, der erkennt, dass der rationale Mensch eine Erfindung von eindrucksvoller Wirkungsmacht, aber geringer psychologischer Stimmigkeit ist. (...)" Das Buch Die mit größtem Sachverstand und in einer eleganten Sprache geschriebene Biographie beschreibt Freuds Leben und die Entwicklung der Psychoanalyse als großen Roman des Geistes. Obschon es in der Natur des von so vielen zuvor schon an- und ausgeleuchteten Freud-Themas liegt, daß die Rahmenhandlung soweit bekannt ist, ist diese umfassende Arbeit dennoch weit davon entfernt, in ihren ganz wesentlichen Teilen vermeintlich Altbekanntes lediglich im neuen Sprachgewand nur einmal mehr in schöne Prosa zu bringen: Nein. - Die Querverbindungen, die Verweise auf Literatur und Kulturbezüge, auf die Rezeptionsgeschichte Freuds, die aktuellen Forschungsstände ... bieten der Leserin, dem Leser, - insbesondere auch der mit Freud besser vertrauten Leserschaft -, einen inhaltlichen und intellektuellen Gewinn. Inhalt: Familienroman (1856–1873): Ein schwacher ‹Riesenkerl› / Die Mutter und der dunkle Kontinent / Wien in der Epoche des Liberalismus Primus ohne Prüfungen / Im Labyrinth des Studiums (1873–1881) Atheistischer Mediziner: Wissenschaft als Weltanschauung / Brückes Labor / Nicht enden können / Arzt auf der Suche (1881–1885) / Martha Bernays, ‹my sweet darling girl› / Erst Physiologe, dann Chirurg / Krankenhaus-Tristesse / Kokain / Diktatur der Enthaltsamkeit Von der Klinik zur Praxis (1885–1892): Privatdozent für Nerven-Pathologie / Charcots großes Seelentheater / Pariser Leben / Niederlassung und Heirat / Im Behandlungszimmer Geburt der Psychoanalyse (1891–1898): Geheimnisse mit Fließ / Kunstfehler und verdrängte Liebe / Über Sprachstörungen / Die kathartische Technik / Hysterie-Studien / Krankengeschichten als Novellen / Formen der Neurose zwischen Trieb und Angst / Ein sanfter Patriarch / Die Dunkelkammer des Traums (1895–1900) / Sich selbst analysieren / Erschriebenes Denken / Tiefenstrukturen des Träumens / Interpretationskunst / Hinab in den Maschinenraum der Seele / Kränkungen / Die Schwägerin Landschaften im Unbewußten (1901–1905): Die Theorie erreicht den Alltag / Sexualität unter Beobachtung / Ökonomie des Witzes / Alte Irrtümer, neue Therapien / Als Tourist in Italien und Griechenland / Ausklang eines Wunder-Jahrzehnts Unerhörte Entdeckungen (1903–1913): Leistungsethik / Ein detektivischer Leser / Enthüllung des Genies / Der Prophet in Rom / Nervöse Moderne / Wahn und Methode (1900–1914) / Verstörende Fallgeschichten / Vom gespaltenen Ich / Frondienst an Patienten / In Europa unterwegs. Bewegte Forschung (1902–1914): Der Mittwochskreis / Verbündete in der Schweiz / Schüler aus aller Welt / Eine emanzipierte Frau / Vereine, Konferenzen, Intrigen / Expansion und Verrat (1907–1914) / C. G. Jung, ein schwieriger Kronprinz / Nach Amerika / Zerwürfnis mit Adler und Stekel / Die Verbannung des Joshua. Psychologische Grenzgänge (1912–1919): Wilde Völker und verbotene Wünsche / Psychoanalyse zwischen Kriegsfronten / Narzißmus, Verdrängung und Unbewußtes / Meister im Hörsaal / Seelenarbeit in dunkler Zeit / Aus den Zonen des Unheimlichen. Thanatos-Vorahnungen (1919–1924): Die große Furcht / Wieder Normalität und doch anders / Hiobs Heimsuchungen / Anna wird eingeführt / Letzte Fragen (1920–1930) / Zweierlei Triebe / Vor der Sumpfl andschaft des Es / Religion entlarven / Die kulturellen Zumutungen / Großvater und Familienoberhaupt. Wissenschaft auf der Weltbühne (1923–1930): Ärzte oder Laien Internationale Wirkungen / Rank, der gefallene Engel / Analytischer Betrieb / Aufbau des Berliner Instituts / Das fremde Geschlecht Spiegelungen der Lehre (1924–1933): Charismatiker, Magier, Scharlatane / Neugierde / Jüdische Identität? / Ruhm und Enttäuschung / Späte Vorlesungen, unveränderte Grundsätze Endzeit in Wien (1930–1937): Unbehagliches Altern / Gewitterwolken der Politik / Bilanzen, auch für die Zukunft / Die unabschließbare Analyse / Emigration und Tod (1938–1939) / Vertreibung aus dem Gefängnis / Refugium London / Die Moses-Akte / Ein Testament des Exils / Im Harnisch sterben? Der Autor: Peter-André Alt, geb. 1960, ist Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Freien Universität Berlin, die er seit 2010 als Präsident leitet. TIPP: Für akkreditiiere StammkundInnen steht eine begrenze Anzahl signierter Exemplare zur Verfügung. Bitte geben Sie bei einer Bestellung Ihren entsprechenden Wunsch im Freitextfeld Ihrer Onlinebestellung an. |
||||||||||||||||||||
Das vorliegende Buch geht zurück auf eine im Sommer-Semester 2013 vom Autor gehaltene Vorlesung an der Leibniz Universität Hannover. Es stellt die Hauptwerke von Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud und Franz Kafka vor und unterbreitet Vorschläge zu ihrer Interpretation. Die dichte Verbindung von ausgewählten Textpassagen, die sie kommentiert, mit Zeugnissen aus der alten und der modernen Literatur und der Kunst ergibt eine Konstellation, aus der für den Leser ablesbar wird, auf welche spezifische Weise Nietzsche, Freud und Kafka auf unser Selbst- und Weltverständnis Einfluss genommen haben. Der Autor: Wiebrecht Ries, geb. 1940, war Professor für Philosophie an der Universität Hannover. Buchveröffentlichungen u.a.: Nietzsche zur Einführung (1995); Nietzsche für Anfänger. Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik. Eine Leseeinführung (2000); Friedrich Nietzsche. Die Glücklichen sind neugierig (2000). |
||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||
Psychoanalyse im Dialog mit anderen Disziplinen |
||||||||||||||||||||
Sigmund Freud hat sich früh schon Gedanken darüber gemacht, welche Wissenschaften ein besonderes Interesse an der Psychoanalyse haben könnten. Er nannte in diesem Zusammenhang Psychologie (vor allem Entwicklungspsychologie), Sprachwissenschaften, Philosophie, Biologie, Kulturgeschichte, Kunstwissenschaften, Soziologie und Pädagogik. Dass die Psychoanalyse umgekehrt vom Wissen anderer Wissenschaften profitiert, war ihm zwar bewusst, schließlich hatte er selbst fundierte Kenntnisse in diesen Gebieten, er ging diesen Bezügen aber nicht ausdrücklich nach, sondern beließ es bei der Hoffnung auf »reiche Verknüpfungen«. In welchem Ausmaß ´die` Psychoanalyse heute von zahlreichen Wissenschaften herangezogen wird, um sich selbst, ihre Erkenntnisinteressen, ihre Forschungsgegenstände und ihre Wirkungen zu verstehen, belegt ein Fülle von Publikationen. Im Laufe der Zeit hat sich umgekehrt auch in der Psychoanalyse herumgesprochen, daß sie die Themenfelder und Wissenstände benachbarter Disziplinen im eigenen Interesse zur Kenntnis nehmen, rezipieren und mit den Kollegen in Dialog treten sollte. Einführung von Helmwart Hierdeis Psychologie: Inge Seiffge-Krenke: Psychoanalyse und Psychologie: Heilen und Forschen im Austausch? / Franziska Scherer: Die Wiederentdeckung des ganzen Menschen: Einflüsse der Psychoanalyse auf die Verhaltenstherapie. Philosophie: Andreas Hamburger: Psychoanalyse und Philosophie / Peter Heintel: Freud und die Philosophie Soziologie:
Angelika Ebrecht-Laermann: Die Gesellschaft im
Einzelnen – Vom möglichen Interesse Pädagogik: Margret Dörr: Psychoanalytiker als Zaungäste – Vom Nutzen der Pädagogik für die Psychoanalyse / Achim Würker: Der Pädagoge als psychoanalytisch aufgeklärter Sisyphos – Vom Nutzen der Psychoanalyse für die Pädagogik Dichtung und Literaturwissenschaft: Günter Bittner: Dichtung - die überaus harte Nuss. Über Schwierigkeiten der Psychoanalyse, sich zur Literatur zu positionieren / Carl Pietzcker: Psychoanalyse − ein Gewinn für die Literaturwissenschaft Linguistik: Michael B. Buchholz: Psychoanalyse, Sozialwissenschaft und Linguistik. Überwindung von Individualismus und Aufmerksamkeit für eine »andere Empirie« / Uli Reich: Psychoanalyse und Linguistik: Chancen einer gefährlichen Liebschaft. Ein Programm, kein Forschungsüberblick Theologie: Claudia Eliass / Beate West-Leuer: Sinne, die zur Seele führen. Der Mund im psychoanalytisch-theologischen Dialog / Wolfgang Wiedemann: Szenen einer Ehe: Theologie und Psychoanalyse Epilog: Peter Schneider: Psychoanalyse et al. - Ein epistemologischer Essay über Wege und Irrwege des wissenschaftlichen Austauschs, Ödipus und das Problem der Enthistorisierung des psychoanalytischen Wissens Der Herausgeber: Helmwart Hierdeis, Prof. Dr., Psychoanalytiker, war Erziehungswissenschaftler an den Universität Erlangen-Nürnberg, Innsbruck und Bozen-Brixen. |
||||||||||||||||||||
An den staatlichen Universitäten konnte eine psychoanalytisch verortete Forschung und Lehre, abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen, nie wirklich Fuß fassen. In jüngster Zeit kamen in der Folge der Aufgabe des staatlichen Monopols zur Betreibung von universitären Einrichtungen erfolgreich Initiativen in und im Umfeld der Psychoanalyse zustande, die die sich jetzt bietenden Möglichkeiten ergriffen und eigene Privatuniversitäten gründeten (Wien, Berlin u.a.). Diese Neugründungen möchten den Wissenschaftsstatus der Psychoanalyse forschungsmächtig unterstreichen und dem interwissenschaftlichen Dialog neue Räume öffnen. Der folgende Band aus den 80erJahren bietet eine Reihe von Beispielen, wie für alle Beteiligten anregende Auseinandersetzungen und Kooperationen zwischen der Psychoanalyse und benachbarten Wissenschaften möglich waren und sind - und welche Ergebnisse diese zeitigten. - Benjamin Bardé: Leben nach dem Herzinfarkt. Eine Fallstudie (Psa. - Medizin) - Anne Overbeck: Von der kulturellen Entwertung der Vaterrolle und dem Verlust der väterlichen Dimension in der Erziehung. (Psa. - Pädagogik) - Karl Otto Hondrich: Latente und manifeste Sozialität. Anregungen aus der Psychoanalyse für eine Sozioanalyse. (Psa. - Soziologie) - Peter Kutter: Der Nutzen der Psychoanalyse für die Literaturinterpretation. (Psa. - Literaturwissenschaften) - Otfried Schütz: Paranoia – Pathographie der Selbstportraits. (Psa. - Kunst) - Horst Janssens / Yorick Spiegel: Mahl-Zeit oder die orale Vereinigung und die Härte der Vergebung. (Psa. - Kulturwissenschaften /Theologie) - Hans Erich Troje: Gegenwärtige Formen menschlichen Zusammenlebens. Eine Bestandsaufnahme (Psa. - Gesellschaftswissenschaften) - Hans-Volker Werthmann: Poppers Drei-Welten-Theorie und die Idee einer mentalistischen Psychologie. (Psa. - Philosophie) Über den Herausgeber: Dr. med. Peter Kutter, em. Professor für Psychoanalyse an der Universität Frankfurt, war Lehr- und Kontrollanalytiker der DPV. |
||||||||||||||||||||
Von WINNICOTT und den Übergangsobjekten |
||||||||||||||||||||
»Ein anregendes und wundervoll geschriebenes Buch.« Juliet Hopkins, Kinderanalytikerin, Tavistock Clinic, London Wie hat der Beitrag Donald Winnicotts die psychoanalytische Theorie, das Verständnis von Kindern und deren Entwicklung überhaupt, gefördert und die therapeutsiche Arbeitsweise beeinfluß und geprägt? Dieser Frage gehen die beiden Autorinnen in ihrer von der Kritik gelobten Arbeit nach: Zu Beginn des Buches bieten Horne und Lanyado eine überblickartige Beschreibung der Entwicklung von Winnicotts Denken und Theorie, ergänzt durch eine knappe Rezeptionsgeschichte. Es folgen, dargestellt an einzelnen Fragestellungen zur Behandlungstechniken, Blicke in ´die analytische Praxis´ in der Folge Winnicotts. Inhalt des Bandes Vorwort von Helen Taylor Robinson / Adam Phillips: Prolog. Winnicott lesen / Ann Hörne / Monica Lanyado: Einführung 1 Lesley Caldwell / Angela Joyce : Winnicott in seiner Zeit Teil I: Konzepte 2 Monica
Lanyado: Was kennzeichnet therapeutische Kommunikation? Teil II: Übergänge 7 Mani
Vastardis / Gail Philipps: Psychoanalytische Supervision.
Allwissenheit vermeiden, zum Spielen ermutigen Teil III: Die äußere Welt 10 Rachel
Melville-Thomas: »Winnicott im Ohr«. Über Winnicotts
Wirkung auf seine Zuhörer im Radio Literaturverzeichnis / Die Autorinnen und Autoren. |
||||||||||||||||||||
Von & zu DONALD WINNICOTT - Grundlagentexte und Hintergründe |
||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||
Aus dem Fachantiquariat der SFB - WINNICOTT in Originalausgaben |
||||||||||||||||||||
Das Angerbot umfaßt vier leinwandgebundene Bände der Arbeiten Winnicotts in recht seltenen frühen englischesprachigen (Erst-)Ausgaben, jeweils mit dem Schutzumschlag; in diesen gebundenen und editorisch frühen Ausgaben selten und hochpreisig angeboten:
Erhaltungszustand und Quelle: Die Bände stammen aus der Privatbibliothek des Kinderarztes und Kinderanalytikers Gerd Biermann, der als Pionier der psychoanalytischen Kinder-Psychotherapie und psychohygienischer Reformen gilt. Die antiquarischen Bände befinden sich in einem guten, sauberen Zustand, die Schutzumschläge sind teils minimal randrissig und an den Rücken leicht lichtrandig. Alle Bände mit Besitzerstempel auf dem Vorsatz; im Text indes keine Anstreichungen, Anmerkungen o. ä. - Schöne Ausgabe. |
||||||||||||||||||||
AKJP - Neue Buchreihe bei Kohlhammer |
||||||||||||||||||||
© Nikolaus Heidelbach, genialer Buchgestalter und Kinderbuchautor aus Köln |
||||||||||||||||||||
Eine neue Buchreihe zur psychoanalytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, die der für seine gut lektorierten und handwerklich solide hergestellten Bücher bekannte Traditionsverlag W. Kohlhammer besorgt und die von drei renommierten Psychoanalytikern und Tiefenpsychologen - Arne Burchartz, Hans Hopf und Christiane Lutz - herausgegeben wird, hat sich der Aufgabe verschrieben, aktuelle Entwicklungen im Feld der analytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie an ausgewählten Einzelthemen zuverlässig-kompetent darstellen. Die »Psychodynamische Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen« stellt sich im 21. Jahrhundert verständlicherweise etwas anders dar als noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert – es spricht für sie, dass sie auf die gewaltigen Veränderungen während der vergangenen 120 Jahre mitsamt ihren Einflüssen auf die Entwicklung und Struktur der individuellen Psyche stets eingegangen ist und sich der damit verbundenen Aufgabe gestellt hat, Altes zu prüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten, Neues zu entwerfen und zu integrieren, ohne freilich die Grundlagen, die in der Psychoanalyse wurzeln, zu verlassen. Die Buchreihe Psychodynamische Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Perspektiven für Theorie, Praxis und Anwendungen im 21. Jahrhundert, die mit gleich drei Bänden eröffnet wird, möchte den gegenwärtigen Stand dieses Prozesses beleuchten. Dabei geht es auch um die Darstellung unterschiedlicher Perspektiven, wie dies für die heutige Psychoanalyse typisch ist. |
||||||||||||||||||||
Ausgehend von einem geschichtlichen Überblick faßt dieser erste Band der neuen Reihe den heutigen Stand der Psychodynamischen Psychotherapien mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in komprimierter und verständlicher Form zusammen, wodurch dieses Buch insbesondere als Basic-Reader für Beginner, AusbildungskandidatInnen und Studenten geeignet ist, indem es einen wissenschaftlich fundierten Überblick über die von der Psychoanalyse ausgehenden therapeutischen Schulen und Verfahren bietet. Wohl auch für den erfahrenen Therapeuten dürfte das Buch interessante Informationen auf neuestem Stand bieten, stellt es doch sowohl die von Freud als auch die von C. G. Jung beeinflussten Richtungen in einem guten Überblick dar. Das umfangreiche Inhaltsverzeichnis kann beim Titeleintrag auf SFB-Online nachgelesen werden. Die Herausgeber der Reihe Arne Burchartz, Dr. phil., Diplom-Pädagoge und Theologe, ist Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut mit eigener Praxis sowie Dozent und Supervisor am Psychoanalytischen Institut Stuttgart. Psychodramaleiter. Hans
Hopf, Dr. rer. biol. hum., ist als Kinder- und
Jugendlichen-Psychotherapeut und in der Ausbildung von
Psychotherapeuten tätig, Gutachter für ambulante tiefenpsychologisch
fundierte und analytische Psychotherapie bei Kindern und Jugendlichen,
Dozent und Kontrollanalytiker an den Psychoanalytischen Instituten
Stuttgart, Freiburg und Würzburg. Christiane Lutz ist als Kinder- und Jugendpsychotherapeutin sowie als Paar- und Familientherapeutin in eigener Praxis in Stuttgart tätig. Sie ist Dozentin am C. G. Jung- Institut in Stuttgart und an der Akademie für Tiefenpsychologie in Stuttgart. |
||||||||||||||||||||
Ganz orientiert am idealtypisch-üblichen Verlauf von analytischen und tiefenpsychologisch fundierten Kinderpsychotherapien erläutert die Autorin die Arbeit des Kinderanalytikers: von der Diagnoseerhebung und -stellung, über die theoretischen Grundlagen bis zur Aufnahe der Therapie. Den Schwerpunkt setzt Wittenberger dabei auf den Rahmen (Setting), die Haltung des Therapeuten und die Beziehungsgestaltung. Ergänzt werden die Ausführungen durch ein kurzes Kapitel zur Elternarbeit. Fallbeispiele und Beispiele aus der Literatur veranschaulichen die wissenschaftlich fundierte Darstellung und machen das Buch insbesondere für den Anfänger zu einer verständlichen und dabei fundierten Einführung in das Thema;- auch der erfahrene Profi wird in dem Buch interessante Informationen und Anregungen für seine Arbeit finden. Inhalt (die Kapitel ohne die Unterpunkte): Anamnese und psychologische Untersuchung / Exkurs zum Ödipuskomplex / Entwicklung und Neurosenlehre / Psychoanalytische Schlussbildung / Beginn / Rahmen / Haltung / Exkurs zur Symbolisierung / Spiel / Beziehung / Prozess / Beendigung / Modifizierte Verfahren / Die Arbeit mit Bezugspersonen. Die Autorin: Annegret Wittenberger ist Psychoanalytikerin für Kinder und Jugendliche (VAKJP), Dozentin und Supervisorin am Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Kassel sowie an der Ausbildungsstätte für psychoanalytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie der Universität Kassel. |
||||||||||||||||||||
Märchen und Mythen sind narrative Texte, die Urerfahrungen des Menschseins in meist ungeschönten, wirkmächtigen Bildern spiegeln. In diesen Motiven finden sich nicht allein konflikthafte Themen dargestellt und symbolisiert; vielmehr sind in den Texten immer auch Lösungswege aus den seelischen und / oder existentiellen Problemlagen eingewoben, die in ihrer positiven Ausrichtung Hoffnung und Zuversicht beim Hörer und Leser zu wecken vermögen. Traditionell haben insbesondere in Psychotherapien auf der Grundlagen der Jung`schen Analytischen Psychologie Mythen und Märchen einen festen Platz, wenn es um die entwicklungsfördernde therapeutische Arbeit mit dem Patienten geht; darüber hinaus unterstützen Märchen und Mythen in ihrer Anschaulichkeit die Herausbildung progressiver, nach vorne ausgerichteter Lebensentwürfe und vermögen so die Selbstheilungskräfte des Patienten positiv zu beeinflussen. Das Buch bietet anhand zahlreicher Mythen und Märchen und ihrer Interpretation einen profunden Einblick in die therapeutische Arbeit. Die beigegebenen Fallbeispielen verweisen auf die hohe therapeutische Wirksamkeit dieses Ansatzes. Das vollständige Inhaltsverzeichnis findet sich beim entsprechenden Titeleintrag auf SFB-Online Die Autorin: Christiane Lutz ist als Kinder- und Jugendpsychotherapeutin sowie als Paar- und Familientherapeutin in eigener Praxis in Stuttgart tätig. Sie ist Dozentin am C. G. Jung-Institut in Stuttgart und an der Akademie für Tiefenpsychologie in Stuttgart und Mitherausgeberin der Reihe Psychodynamische Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. |
||||||||||||||||||||
FACHZEITSCHRIFTEN - neueste Ausgaben im Überblick |
||||||||||||||||||||
Die SFB-Zeitschriftenexpeditionliefert europaweit, zuverlässig und zu den Originalkonditionen der jeweiligen Verlage die aktuell erhältlichen Fachzeitschriften aller Fachdisziplinen aus. Zahlreiche Psychoanalytiker, Mediziner, Kliniken und Institutsbibliotheken nutzen bereits diesen Dienst. Von Vorteil: Bei etwaigen Problemen (Heft nicht eingetroffen, o.ä.) kümmern wir uns um die Problemlösung. - TIPP: Bei StammkundInnen werden die Bezugskosten für Zeitschriften in der Umsatzermittlung berücksichrtigt, wodurch das Umsatzsoll leichter erreicht wird. Empfehlung: Insbesondere wenn Sie Ihre Zeitschriften direkt bei Verlagen bestellt haben, empfiehlt sich der Wechsel auf den Bezug über eine Buchhandlung gemäß der bewährten Arbeitsteilung, indem Verlage Bücher oder Zeitschriften edieren und der Buchhandel diese dem Kunden liefert. Eine Umbestellung bestehender Abonnements ist problemlos jeweils zum Jahresende möglich. |
||||||||||||||||||||
Seit 1994 bringt die Zeitschrift PSYCHE jeweils im Herbst eine mit besonders hochkarätigen Beiträgen gefüllte Dopplenummer zu einem Schwerpunktthema heraus. In 2016 lautet das Thema ›Heimat Fremdheit Migration‹ Inhalt des Bandes Werner Bohleber: Die Psychoanalyse in einer globalisierten Welt - M. Fakhry Davids: Ethnische Reinheit, Andersartigkeit und Angst. Das Modell des »inneren Rassismus« - Roger Kennedy: Furcht vor Fremden: Wessen Zuhause ist das hier? - Sverre Varvin: Asylsuchende und Geflüchtete: ihre Situation und ihre Behandlungsbedürfnisse. - Thomas Auchter: Das Selbst und das Fremde. Zur Psychoanalyse von Fremdenfeindlichkeit und Fundamentalismus. - Patrick Meurs: Radikalisierung und Dschihad aus psychoanalytischer Perspektive. Der Verlust des guten inneren Objektes, die Psychopathologie des Hasses und die destruktive Macht eines »auserwählten Traumas« - Anna Leszczynska-Koenen: Das geheime Leben der Worte. Über das Finden der Sprache in der Psychoanalyse. - Christoph Schneider: Das Ferne, das uns nahe ist. Zur Phänomenologie der Fremdheit. - M. Leuzinger-Bohleber, C. Rickmeyer, J. Lebiger-Vogel, K. Fritzemeyer, M. Tahiri, Nora Hettich: Frühe Elternschaft bei traumatisierten Migranten und Geflüchteten und ihre transgenerativen Folgen. Psychoanalytische Überlegungen zur Prävention. - Vera King: Zur Psychodynamik von Migration. Muster transgenerationaler Weitergabe und ihre Folgen in der Adoleszenz. |
||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||
Thema der Ausgabe 187 ist Veränderung, Change, Wandel: Wohin rast die Welt? Bis in die Neuzeit hat die Menschheit viel Energie darauf verwendet, alles nach Möglichkeit so zu belassen, wie man es immer schon kannte und machte. Innovationen gab es auch, sie kamen aber verhaltener und im Vergleich zu heute in meist langjährigen Prozessen des Übergangs auf den einzelnen und die Gesellschaft zu. In der Moderne dagegen ist die Veränderung Tugend und Last in einem. Tugend, weil die Welt als gestaltbar gilt und Veränderung damit zur Hauptaufgabe gerät; Last, weil sich manches von ganz allein und bisweilen auch anders verändert, als es intendiert, gedacht und vorgesehen war. Die Beiträge dieser Ausgabe möchten nicht als Plädoyer vom Schlage `Ändere dich / die Welt /alles!´ oder `Empört euch / Widersteht!` sein. Diskutiert wird vielmehr die merkwürdige Erfahrung, dass die Menschheit sich in vielen für ihr Überleben entscheidenden Fragen widerständiger und beratungsresistenter zeigt, als die Veränderer es gerne hätten - und daß sie sich dennoch in anderer Hinsicht, in ihrem wirtschaftlichen Gefüge, ihrer zunehmenden Vernetzung und den Kommunikationssystemen dabei um so schneller verändert. Mit Essays unter anderem von Michael Lind, Birger Priddat, Stefan Rammler, Irmhild Saake, Hans Hütt, Alfred Hackensberger und einer Kunststrecke von Olaf Unverzart. Die Herausgeber Peter Felixberger ist nicht nur Herausgeber des Kursbuchs, zudem ist er Programmleiter beim Hamburger Murmann Verlag, bei dem inzwischen die Traditionszeitschrift ein Unterkommen gefunden hat. (Zuletzt verlegt bei Rowohlt und dann im Verlag der Die Zeit.); zudem ist Felixberger ein gefragter Publizist. Seine Bücher erschienen bei Hanser, Campus, Passagen und Murmann. Dort auch sein letztes: `Wie gerecht ist die Gerechtigkeit?´ Arnim Nassehi ist Soziologieprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, Herausgeber des Kursbuchs und einer der wichtigen Public Intellectuals in diesem Land. Im Murmann Verlag veröffentlichte er unter anderem `Mit dem Taxi durch die Gesellschaft´ und `Die letzte Stunde der Wahrheit´. |
||||||||||||||||||||
Psychoanalyse trifft MUSIK |
||||||||||||||||||||
»...in der Musik bin ich fast genussunfähig. Eine rationalistische oder vielmehr analytische Anlage sträubt sich in mir dagegen, dass ich ergriffen sein und dabei nicht wissen solle, warum ich es bin und was mich ergreift.« Sigmund Freud |
||||||||||||||||||||
Kunst vermag zu rühren und Emotionen zu wecken. Freud fragte sich, wie der Künstler „es zustande bringt, uns ... so zu ergreifen, Erregungen in uns hervorzurufen, deren wir uns vielleicht nicht einmal für fähig gehalten hätten“ (Freud 1908). Für das Feld der Musik gehen die Beiträge des Bandes dieser Frage in einem interdisziplinären Kontext nach. Neben den psychoanalytischen Beiträgen, die den Kernbestand bilden, vermitteln auch ausgewiesene Experten der verhaltensbiologischen und germanistischen Forschung unterschiedliche Blickrichtungen auf ein zentrales Phänomen des Rezeptionsprozesses. Literarische Essays runden den Band ab. Einmal mehr leistet die Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse und Musik mit dieser Publikation einen wertvollen Beitrag zur psychoanalytischen Kulturtheorie. Dieser seit 2008 bestehende wissenschaftliche Verein, wird seine Publikationen zukünftig in Form eines Jahrbuchs für Psychoanalyse und Musik herausgeben. Bereichert durch zusätzliche Beiträge zum jeweiligen Thema wird sie ihre Forschungsarbeit kontinuierlich als Jahrbuch herausgeben und damit eine wesentliche Lücke in der psychoanalytischen Erforschung ästhetischer Felder schließen. Über Möglichkeiten des Abonnements und der Subskription werden wir berichten. Zweifellos eine Bereicherung für alle, die sich vertieft mit den unbewussten Strukturen der Musik auseinandersetzen wollen. Weitere Infos auch auf der HP der DGPM unter: www.psychoanalyse-und-musik.de Inhalt
Die Herausgeber Karin Nohr, Dr. phil., Dipl.-Psych., ist Psychologische Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin, Dozentin und Lehrtherapeutin sowie Schriftstellerin. Zudem ist sie Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse und Musik. Sebastian Leikert, Dr. en Psychanalyse (Paris), Dipl.-Psych., ist als Psychoanalytiker in eigener Praxis in Saarbrücken tätig. Er ist Dozent und Lehranalytiker am Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie Heidelberg und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse und Musik. |
||||||||||||||||||||
Kann man über Mozart noch etwas Neues schreiben? Bernd Oberhoff, Dozent für Soziale Therapie an der Universität Kassel, Gruppenanalytiker (DAGG), Supervisor (DGSv), Gründer und wissenschaftlicher Leiter des seit 2001 jährlich stattfindenden »Coesfelder Symposium Musik & Psyche« sowie Mitherausgeber der Fachzeitschriften »Supervision« (1983–1987) und »Freie Assoziation« (1998–2006) und nicht zuletzt langjähriger Kammerchorleiter und Dirigent des »Collegium Vocale Dortmund«, scheint dieses Kunststück zu gelingen. Oberhoff räumt mit dem vorherrschenden Urteil bei nicht wenigen Musikfreunden und vielen Muskiwissenschaftlern auf, daß Mozarts Kompositionen wenig mit seiner Person zu tun habe. Diese Einstellung hält der Autor für eine erstaunliche Fehleinschätzung, die seiner Ansicht nach nur dadurch entstehen konnte, daß üblicherweise der Zusammenhang zwischen dem Schöpfer und seiner Schöpfung auf der Ebene des bewußten Kalküls gesucht wird. Doch dort sei nicht wirklich etwas Aufschlußreiches zu finden. Erst ein Abstieg in tiefere Persönlichkeitsschichten von Komponist und eine darauf auch fußende Werkanalyse lasse, so Oberhoff, erkennen, wo Mozarts Musik immer auch von ihrem Schöpfer spricht. Tipp: Den bei Amazon aktuell zum ´Restpreis` von aktuell € 59,- angedienten Band gibt es bei der SFB als besonders preisgünstiges Monatsangebot. Und:
LeserInnen der Novitätenschau,
die sich im Laufe des Monats September auf SFB-Online als
StammkundIn registrieren, erhalten mit ihrer ersten
Shop-Bestellung den verlagsfrischen Band als kostenloses
Begrüßungsgeschenk der Sendung beigelegt. |
||||||||||||||||||||
»... Stärker als in vielen
Analytikertexten Klaus Theweleit Freuds Einfluß bis weit in die Popkulturen hinein zeigt sich nicht zuletzt in der Fülle von Songtexten, mit denen Jimi Hendrix, Ray Charles, Madonna, Harry Belafonte, Alanis Morissette, Green Day, die Beatles und viele anderen dem Meister ihre Referenz erwiesen haben, erweisen - oder sich `rebellisch-pubertär an ihm abarbeiteteten. Klaus Theweleit schreibt in absolute(ly) Sigmund Freud über Freuds Erfindungen und Überwindungen im Spiegel ihrer (post)modernen Gegenentwürfe und über andere Reisen ins Ich und ins Es. In diesen Essays zu Freud und der Popkultur, zu Rock und Film und zur Bedeutung des Hörsinns in der zeitgenössischen Hirnforschung liefert Klaus Theweleit Bausteine zu einer neuen Theorie der Musik. Stimmen zu diesem Band:»Theweleit hat mit seinem Songbook ein beeindruckendes work in progress vorgelegt – einen Steinbruch von Ideen, der dem Leser ein intellektuelles Abenteuer und dem Spezialisten Anlass zur kritischen Reflexion sein mag.« literaturkritik.de Der Autor: Klaus Theweleit, geboren 1942 in Ebenrode/Ostpreußen, ist Professor für Kunst und Theorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, Lehrbeauftragter am Institut für Soziologie der Universität Freiburg und Schriftsteller, intenational bekannt wurde er mit seinem psychoanalytisch fundierten Meistewerk ´Männerpahnatsien` (Stroemfeld, Rowohlt), dem Zyklus ´Buch der Könige` und jüngst mit seiner Arbeit über den Attentäter Breivik ´Das Lachen der Täter. |
||||||||||||||||||||
Ethnopsychoanalyse |
||||||||||||||||||||
Paul Parin, der weltgewandte Arzt, Literat, Menschenfreund und Psychoanalytiker wäre 2016 genau 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlaß erscheint ein fein gestalteter, von diversen Unterstützern (Eidgenössische Botschaft in der Republik Österreich, medico international, Sigmund-Freud-Privatuniversität, Wien, u.a.) geförderter Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, die im September in Wien zu sehen ist. Der auch handwerklich gediegen gemachte Band präsentiert eine Auswahl bisher unveröffentlichter Fotografien aus Paul Parins Nachlaß. Durch die Linse des Fotografen erhält der Betrachter visuelle Einblicke /Ein-Sichten in die zur Entstehungszeit der Fotografien noch weitgehend intakt gewesenen Ethnien – den Dogon und Agni.. Die dem Buch beigegebenen Autorenbeiträge verorten die Aufnahmen in einem fotohistorischen Kontext und untersuchen das Verhältnis von Fotografie und Psychoanalyse. Neben den Fotodokumenten bietet der Band die folgenden Beiträge: Michael Reichmayr: Einleitung Johannes Rusch: Paul Parin – Fotograf Margit Zuckriegl: Das Fremde in mir – Zum fotografischen Werk von Paul Parin Jan Morgenthaler: Kleines Abc des Reisens Paul Parin: Thema der Fotos waren …: Beschreibung der Reisen und Landkarte / Erste Reise, Dezember 1954 bis April 1955 und Zweite Reise, Dezember 1956 bis Mai 1957 / Dritte Reise, Dezember 1959 bis Mai 1960 und Vierte Reise, Dezember 1962 bis April 1963 / Fünfte Reise, Dezember 1965 bis Mai 1966 und und Sechste Reise, Dezember 1970 bis Mai 1971 / Wir, die Reisenden Thomas G. Kirsch: Fotografien als wissenschaftliche Metaphern Karl Mätzler: Psychoanalytiker und Fotografen auf der Pirsch Gesine Krüger: ›Keine afrikanische Hütte, keine Landschaft, keine Tiere.‹ – Der Psychoanalytiker im Bild. |
||||||||||||||||||||
Der 100. Geburtstag von Paul Parin in 2016 bietet einen geeigneten Anlass, einmal die neueren Entwicklungen der psychoanalytischen Ethnologie und Ethnopsychoanalyse im deutschsprachigen Raum in den Blick zu nehmen und interessierten Lesern vorzustellen. Die Subjektorientiertheit der ethnopsychoanalytischen Forschung hat sich vom ethnisch, kulturell und sozial Anderen verstärkt auf den Forschenden selbst gerichtet und damit die Möglichkeiten erweitert, die Schleichwege des Unbewußten auch in transkulturellen und postkolonialen Kontexten besser zu verstehen. Sieht der von außen eindringende Forscher an den Orten seiner Erkundungen das, was er sehen muß, das, was er sehen möchte und dabei auch immer nur, was er zu sehen, vernehmen und wahrzunehmen vermag? Sprechen die Forschungen am Ende unterschwellig mehr über den Forschenden selbst, sein Befremden, seine Einstellungen? Die vielfältigen und aus verschiedener Perspektive entstandenen Beiträge möchten zeigen, wie die gegenübertragungsbasierte und die ethnopsychoanalytische Methodik in verschiedenen Forschungs- und Praxisfeldern heute angewandt wird und wie die daraus gewonnenen Erkenntnisse genutzt werden können. Das Inhaltsverzeichnis des Bandes findet sich in den auf SFB-Online zu findenden Titelinformationen zu diesem Buch |
||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||
SFB - Klassisches Antiquariat: HANDEINBAND - Paul Parin & Friends |
||||||||||||||||||||
Die Weißen denken zuviel ist legendäres Kultbuch und Fachbuch in einem: Erstmals 1963 erschienen, danach vielfach wiederaufgelegt, ist dieser ethnologische Reisebericht zugleich das erste Zeugnis einer wissenschaftlichen Methode, die das Denken und Forschen einer ganzen Generation von Psychoanalytikern und Ethnologen beeinflussen sollte. Meisterstück der für sich schon begehrten und seltenen Erstausgabe des Werkes im Handeinband aus vermutlich eidgenössischer Werkstätte. Sensationell: Der prächtige Band ist veredelt mit vier Kunstvorsätzen unter Verwendung von ORIGINALAQUARELLEN aus der Feder Fritz Morgenthalers; des Freundes und Kollegen Paul Parins, der aus einer brühmten Emmenthaler Künstlerfamilie stammt. Originale aus dem künstlerischen Schaffen Fritz Morgenthalers sind aktuell weltweit nirgends zu bekommen. Unikatexemplar der Erstausgabe im Ganzfranz-Handeinband der Zeit: Ganzleder / Leder / Goldrand / Lederbindung im Format 16,5 x 24,5 cm, mit Kopfgoldschnitt, Rückentitel in Goldprägung auf Lederschild, 10 erhabene Bünde, Lederhäubchen, Innenkantenvergoldung, handgestochenes Kopfband, Linienvergoldung des Einbandes und illustrierte Vorsätze (aquarelliert). 525 Seiten, mit Fotoabbildungen auf Kunstdruckpapier, Anhang (8 Rorschach-Protokolle), Literaturverzeichnis und Anmerkungen. |
||||||||||||||||||||
SFB - gute Bücher und Medien professionell & artgerecht beschaffen |
||||||||||||||||||||
Der SFB-SammkundenstatusBewährt - praktisch - vorteilhaft: Der Premium-Kundenstatus für den mit den Themen der Psychoanalyse in Theorie und Praxis befaßten Profi Voraussetzung: Wenn Sie mit Blick auf Ihre Steuerunterlagen im Jahr auf einen Umsatz für Bücher, Zeitschriften und Medien > € 450,- (Studenten /Ausbildungskandidaten > € 250,-) kommen, ist dieser komfortable Premiumstatus für Sie optimal. Was wird in die Umsatzermittlung einbezogen?: ALLE über die SFB bezogenen Artikel, Fachbücher und Privatlektüren, Nonbooks wie Kalender, Hörbücher, DVD, Testmaterialien der Testzentrale, alle über die SFB bezogenen Fachzeitschriften, die Bezüge aus unserem Modernen und Klassischen Fachantiquariat sowie der SFB-Kunstabteilung. Zusammen mit den fremdsprachigen Büchern sind bei der SFB weit über 6.000.000 Artikel verfüg- und bestellbar. Was bringt Ihnen der Stammkundenstatus?: Die Zusammenarbeit in Sachen Ihrer Bücher & Medien mit schwerpunktmäßig EINER leistungsstarken und fachkompetenten Buchhandlung, die wie keine andere auf dem Feld der Literaturen der Psychoanalyse kundig und tätig ist, bietet neben erheblichen Zeit- und Beratungsvorteilen zudem beachtliche geldeswerte Leistungen und Boni: Die Vorzüge im Überblick
Und so wird`s gemacht: Das unseren Rechnungen beiliegende Formblatt ausfüllen und unterschrieben der SFB zufaxen oder als pdf-Datei per Mail zuleiten. Gerne können Sie das Stammkundenblatt auch telefonisch oder per E-Mail bei uns anfordern. Wir richten Ihnen dann auf SFB-Online zeitnah Ihr Premiumkonto ein und übermitteln Ihnen die Zugangsdaten. Bei Bestellungen im Shop ist für Stammkunden das Porto immer schon auf "0,-" voreingestellt, und der Rabatt für bonusfähige Artikel wird dort automatisch abgezogen. |
||||||||||||||||||||
SMARTE WELT - Infantilisierung und Selbstentmündigung per Netz? |
||||||||||||||||||||
Harald Welzer legt mit diesem Buch eine fundierte und auch für den ´Normalleser` gut verständlich aufbereitete Analyse der leitenden gesellschaftlichen Zusammenhänge und schleichenden Veränderungen im Zusammenhang mit den neuen Informationstechnologien vor. Die Gesellschaft verändert sich radikal, schnell und fast unsichtbar: Das Private ist auf dem Rückmarsch, Massentrends und - Befindlichkeiten werden über die neuen Medien in Echtzeit mitgeteilt und auch initiiert - und nicht selten aus dem ´Off` gesteuert und manipuliert. Ebenso wächst die Macht des virtuellen, vom eigentlichen Prozess der Wertgenerierung abgekoppelten Geldes, kontolliert von weltweit agierenden Fonds und Großinvestoren. Gleichzeitig wächst die Ungleichheit in der Gesellschaft rasant und der angeheizte Konsum von Wegwerfzeug ohne Nachhaltigkeitskonzept zerstört zunehmend die Lebensgrundlagen unseres Planeten. Statt die Chance der Freiheit zu nutzen, die historisch hart und bitter erkämpft wurde, werden viele zu willfähigen Konsum-Egoisten, und sie lassen sich nur zu gerne Autonomie und Selbstbestimmung durch eine macht- und geldbesessene Industrie abnehmen, deren Lieblingsworte »smart«, »follow« und »soziales Netzwerk« lauten. Was bedeutet diese Entwicklung für die Gesellschaft? In seinem Buch beschreibt der Autor den schleichenden, dabei hoch erfolgreichen Angriff auf unsere Bürgerfreiheiten und er erläutert, wie die scheinbar unverbundenen Themen von big data über Digitalisierung, Personalisierung, Internet der Dinge, Drohnen bis hin zum Klimawandel miteinander zusammenhängen. |
||||||||||||||||||||
Ein wunderschöner Strand im Abendlicht, die
Sonne verschwindet am Horizont. Ein ganz besonderer Moment, den der
dort Anwesende genießen könnte, im Hier und Jetzt. Die Mensa, die
U-Bahn, das Wartezimmer; nicht selten prickelnde Situationen und
Räume zusammen mit anderen Menschen, die den Kontakt, die Begegnung,
das Gespräch nahe legen ... - aber da sind ja noch das Handy, das
Smartphone, der Laptop ... Jedoch ... immer mehr - nicht nur junge - Menschen sehen diese sich ihnen in Echtzeit tagein, tagaus bietenden Erlebens- und Begegnunsgmöglichkeiten kaum mehr wirklich, sie zerstören solche unmittelbar möglichen Lebensmomente, indem sie im Minutentakt oder unablässig ihre Smartphone zücken, um das perfekte Foto zu schießen, in YouTube die Welt zu bestaunen, Musik zu hören – während der wirklich interessante Augenblick mit den wahren Möglichkeiten derweil unbemerkt vorbeizieht. Anschließend wird das Foto in den sozialen Medien gepostet. Das Ziel: möglichst viele Likes und damit Selbstbestätigung zu bekommen. Wer hingegen einen Brief schreibt, FreundInnen zum gemeinsamen Diskutieren, Kochen, Werkeln ins Haus holt, in der Gruppe wandert, im Chor singt usw, der muß sich fragen lassen, wie man ein derart langweiliges Leben überhaupt - und das auch noch freiwillig- führen kann ... Die Autoren: Sarah Diefenbach ist Professorin an der LMU München, studiert hat sie Psychologie mit Nebenfach Informatik. Sie forscht auf dem Gebiet Mensch-Technik-Interaktion und untersucht hier insbesondere positive Emotionen und die Schwierigkeit, das zu wählen, was uns glücklich macht (Hedonic Dilemma). Daniel Ullrich ist Post-Doc (!?) am Lehrstuhl für Medieninformatik der LMU München. Er promovierte zum Thema intuitive Interaktion mit technischen Produkten. Seine Forschungsschwerpunkte sind Nutzererleben und positive Erlebnisse mit Technik, insbesondere mit intelligenten Systemen und Robotern. |
||||||||||||||||||||
Die Menschen unserer Gesellschaft haben in Tempo investiert und die aus der Langsam- und Bedächtigkeit, den aus dem zeitintensiven Arbeiten an einem Werk- oder Gedankenstück erwachsenden Erkenntnis- und Lustgewinne weitgehend aus dem Blick verloren. Der moderne Mensch sieht sich mehr und mehr als ein Spezies, welcher sich täglich neu erfindet, auf biografische Festlegungen verzichtet, jede Gelegenheit beim Schopfe packt und damit Gefahr läuft, prinzipien- und geschichtslos zu werden. Seit es die von Apple & Co mit Macht in ´den Markt` eingeführten Smartphones, raffinierteste elektronische Spiele mit Suchtcharakter gibt, hat sich das Verhältnis von Zeit und Raum noch einmal radikal verändert. Für den Autor geht es bei seinen Überlegungen nicht so sehr um die Frage, ob wir Teil der mobilen Kommunikationsgesellschaft sein wollen, sondern wie es dem einzelnen unter den real existierenden Bedingungen gelingen kann, hilfreiche und nützliche von struktural übergriffigen Kommunikationsanforderungen von einander zu unterscheiden und effizient zu trennen. Ratgeber über die Lebenskunst füllen ganze Bibliotheken: von der Achtsamkeit, dem Innehalten und der Gelassenheit bis hin zur Meditation, Spiritualität und Transzendenz. Klaus-Dieter Müller möchte mit seinem Beitrag dagegen grundlegend andere Wege aufzeigen für mehr Unabhängigkeit und weniger Fremdbestimmung im Zeitalter der digitalen Kommunikation. |
||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||
KULTURWISSENSCHAFTEN - ›All You need is Love‹ |
||||||||||||||||||||
»Liebe«, das sagt sich so leicht. Aufs erste scheint auch klar zu sein, was gemeint ist: das ewige und ewig gleiche Gefühl der Hingezogenheit von Männern zu Frauen und Frauen zu Männern, und – schon weniger unumstritten – von Frauen zu Frauen oder Männern zu Männern. Bernhard Rathmayrs kundige Studie zeigt auf ebenso originelle wie anregend-informative Weise: Liebe ist weitaus mehr. Mit ihr verbinden sich in der europäischen Kultur unzählige Geschichten, einige waren bislang noch unentdeckt. Nach der eher pragmatischen Liebeskultur der Griechen und der zwischen Pflicht und Vergnügen schwankenden der Römer setzt mit der willkürlichen und den Machtkalkülen unterworfenen Heiratspolitik des mittelalterlichen Adels eine mächtige Strömung der Liebe im Abendland ein: die genealogische, dem Fortbestand des adeligen Geschlechts verpflichtete Liebe, die den Männern Freiheiten bis zum Frauenraub gewährt, und den Frauen ein Schicksal der Unterwerfung und Verdächtigung beschert. Ihr gegenüber stehen die Troubadoure, die die Liebe als Sehnsucht, die unerfüllte Liebe besingen: die romantische Liebe. Die Geschichte der Liebe im Abendland läßt sich als eine Geschichte der Anstrengungen lesen, diese beiden widersprüchlichen Kulturen der Geschlechterbeziehung in ein lebenstaugliches Verhältnis zueinander zu bringen. Bernhard Rathmayr begibt sich auf ihre Spuren von der Antike über die Neuzeit bis zu den Wegen und Umwegen heutiger Frauen und Männer auf der Suche danach, was Liebe für sie bedeutet, und was sie in Zukunft bedeuten könnte. Der Autor: Bernhard Rathmayr (em. a.o. Univ.-Prof., Dr. phil.) lehrt Anthropologie und Erziehungswissenschaft an den Universitäten Innsbruck und Bozen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Historische Anthropologie, Zivilisationsgeschichte, Geschichte der Körper, Liebe/Sexualität, Gewalt, Konsum, Medien und Kindheit. |
||||||||||||||||||||
»Indem der Mensch die Erotik aus der Religion ausklammerte, ließ er diese zu einer utilitaristischen Moral verkümmern. Und indem die Erotik den Charakter des Heiligen verlor, wurde sie unrein.« Georges Bataille Ein Klassiker, bei der SFB noch in ganz wenige verlagsfrischen Exemplaren verfügbar: In diesem reich bebilderten Band untersucht Georges Bataille die andlungen der Erotik in der Neuzeit und fikussiert diese als ´heißen Tränen des Eros`: Bataille zeichnet das Wesen und die Wandlung der Erotik von der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert in einzigartiger Weise nach. Und er faßt dabei eine Vielzahl von Verhaltensweisen zu einem geschlossenen Bild zusammen. George Batailles ist überzeugt, daß die Erotik, der Eros, für den Menschen einen grundhaften Sinn habe, der letztendlich mit wissenschaftlichen Methoden, auch nicht mit der Psychoanalyse, nicht abschließend erkundet werden könne. Pressestimmen »Die Erotik ist, zumal in unserer Welt der entfesselten Produktion, nicht weniger als der Tod, der Mord, ein Tabu, und sie ist dies um so mehr, je schamloser der Kapitalismus eine Sexualität inszeniert, die nur mehr das Komplementär der herrschenden Ökonomie darstellt. Diesen Weg der Erotik zeichnet Bataille mit großer, hellsichtiger Klarheit in seinem die Bilder begleitenden, sie kommentierenden, aber auch immer wieder abrupt allein lassenden Essay nach. Er macht neugierig, er zwingt uns, über uns nachzudenken.« Frankfurter Rundschau, FR |
||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||
Besser LESEN - beste Literaturen frisch ausgepackt |
||||||||||||||||||||
"Man liest Genazino ungefähr so, wie man sich Woody-Allen-Filme anschaut." Claus-Ulrich Bielefeld, in: Die Welt Man versteht natürlich, daß Carola ihren Partner zuweilen nicht mehr erträgt. Er hat sich als gescheiterter Schauspieler und Radiosprecher in einer bequem-langweligen Mittelmäßigkeit eingerichtet. Nur in Notfällen kann er von seiner Freundin zu stärkeren Emotionen und Betätigungen bewegt werden. Dieser Fall tritt ein, als Carola ihren verkappten Helden unversehens verlässt. Wie sich schnell zeigt, wird sie durch diese Notbremsung allerdings beileibe nicht glücklicher. Im Gegenteil. Wie die Macht des Unbewußten es eben so will, erklärt sich die Mutter der entweichenden Freundin bereit, dem von dieser Verlassenen mit Obdach und Zuspruch auszuhelfen. Kann sie ihn retten? Und will der überhaupt gerettet werden? Ob und wie, das steht in diesem so sprachwitzigen wie bösartigen Roman. "Wilhelm Genazino erweitert mit dem neuen Roman sein Bestiarium der tragikomischen Antihelden. ... Virtuoser berichtet derzeit keiner aus der Vorschule des Unglücks, keiner porträtiert eleganter und hartnäckiger die Dienstverweigerer des spätmodernen smarten Daseins. ... Mit geradezu bewundernswerter Emphase und Langmut, ja mit peinlicher Genauigkeit zeichnet Genazino die Tapferkeit nach, mit der seine lebensuntauglichen Männer ihr Schicksal erdulden." Roman Bucheli, in: Neue Zürcher Zeitung, 03.08.16 Der Autor: Wilhelm Genazino, geb. 1943 in Mannheim, lebt heute als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main. 1998 erhielt er den 'Großen Literaturpreis' der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und 2004 den 'Georg-Büchner-Preis'. 2007 wurde Wilhelm Genazino mit dem 'Kleist-Preis' und der 'Corine' ausgezeichnet. 2010 erhielt er den 'Rinke-Sprachpreis', im Jahr 2012 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor und 2014 den Samuel-Bogumil-Linde-Preis. |
||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||
Informativ und kreativ, bietet der ungewöhnlich gestaltete, mit ausklappbaren Tafeln und Faksimile-Dokumententbeilagen ergänzte grußformatige Band gute Informationen und Bilddokumente zu Freud und der Gründungsgeschichte der Psychoanalyse. Das auch didaktisch originell konzipierte Buch ist gleichermaßen für Fachleute und am Thema interessierte Leser gut verständlich (in englischer Sprache verfasst). – Für die eigene Bibliothek und/oder als geistreiches Geschenk gleichermaßen empfehlenswert. Aus dem Inhalt: The World Before Freud / Freud's Childhood / Medical School / Studying Abroad / Marriage and Family Life / Freud and Psychoanalysis / Dream Analysis / The Repression of the Unconscious / The Cocaine Incident / Freud's Theories on Sexuality / Doctor Becomes Patient / The First World War / Death of a Daughter / The Ego, Super-Ego and Id / Life and Death Drives / Escape From Nazism / Exile in London / Freud and Religion / Illness and Assisted Suicide / Freud's Legacy. Die Autorin: Ruth Sheppard is a freelance author who specializes in history. Her books include Extraordinary Heroes (2010), Alexander the Great at War (2008) and Empires Collide (2006). |
||||||||||||||||||||
»›Homo homini lupus‹; wer hat nach all den Erfahrungen des Lebens und der Geschichte den Mut, diesen Satz zu bestreiten?« Sigm. Freud, in: Das Unbehagen in der Kultur Die Autoren des Bandes untersuchen Destruktivität aus den Perspektiven der Triebtheorie, der Selbstpsychologie, der Objektbeziehungstheorie, der Kulturpsychoanalyse und eines historisch-kritischen Ansatzes. Neben Überlegungen zur Entstehung und Entwicklung von Destruktivität werden behandlungstechnische Implikationen aufgezeigt.
|
||||||||||||||||||||
Fritz Morgenthaler (1919–1984), Künstler, Weltenwanderer, Autor und im Broterwerb Psychoanalytiker, nimmt seine LeserInnen mit diesem von seinen Söhnen gestalteten Buch mit auf seine Reisen, die er als Ethnopsychoanalytiker ins »exotische« außereuropäische Ausland unternahm. Das Fremde spiegelte er immer auch in seinen intensiven Farbzeichnungen, entwickelte und verstand sich so selber zunehmend als Maler und reflektierte dies in seinem Traum-Gleichnis, welches hier ebenfalls abgedruckt ist. Der Band versammelt erstmals die bereits vereinzelt publizierten Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder, die in den 70er- und 80er-Jahren auch in zahlreichen Ausstellungen zu sehen waren. Mit Texten von Jan Morgenthaler, Mario Erdheim, Marianne Fehr und Manù Hophan stellen Bezüge her zwischen seiner Kunst und dem Reisen, dem Fremden, der Reflexion, der Aneignung und Resonanz. |
||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||
TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
||||||||||||||||||||
|