Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften – Januar 2016 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, Die erste Ausgabe der Novitätenschau in 2016 bietet Ihnen einmal mehr kundig aufbereitete Informationen über neue und aktuelle Bücher zur psychotherapeutischen Theorie und Praxis, zu den Kultur- und Sozialwissenschaften sowie aus den Bereichen Literatur und Kunst, die man kennen, idealerweise in einer persönlicher Auswahl erwerben und lesen sollte. Einen klaren analytischen Blick zu entwickeln und diesen zu bewahren, scheint in Zeiten zunehmender Verwirrung in Politik und Wirtschaft, offenbar reihenweise überfordertem Personal dort, eine der wenigen Möglichkeiten für den einzelnen zu sein, sich nicht von affektiv geleiteten Gefühlswogen steuern zu lassen. Nicht auszudenken, wenn Shakespeares Ausruf in seinem »König Richard III.«, 1597, »Weh einem Land, das ein Kind regiert!« im Europa des 21. Jahrhunderts sich als eine reale Situationsbeschreibung erwiese. Ihnen einstweilen eine gute Lektüre, verbunden mit besten Wünschen aus der Rhön für ein bekömmliches und friedfertiges Neues Jahr |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB
Neben den üblichen Telefonzeiten erreichen Sie die SFB für bibliographische Fragen und Bestellungen auch sonntags zur Blauen Stunde zwischen 10 und 12 Uhr. |
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Bewährte Fachtitel neu aufgelegt |
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Der seit Jahren vergriffene und entsprechend gesuchte Titel jetzt als Nachdruck wieder verfügbar. M. Davis und D. Wallbridge geben mit Hilfe einer Fülle präzise ausgewählter Zitate, auch aus bisher unveröffentlichten Manuskripten und Notizen Winnicotts, einen hervorragenden Überblick über sein Werk; sie ermöglichen dem Leser dabei einen Einblick in die Tiefe seiner Erfahrungen und Gedanken und die Vielschicktigkeit seiner Konzepte. |
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Kein Satz hat Paul Watzlawick so berühmt gemacht wie dieser: Man kann nicht nicht kommunizieren. Auch ohne Worte steht der Mensch stets in verbalem oder nonverbalen Austausch mit seinen Mitmenschen - ob gewollt oder nicht. Der Philosoph und Psychoanalytiker Paul Watzlawick (1921-2007) hat mit seinen Axiomen und Theorien das Verständnis über Kommunikation und ihre Prozesse nachhaltig verändert. Auf unerreichte Weise verbindet Watzlawick dabei wissenschaftliche Erkenntnisse mit einem großen schriftstellerischen Talent. Viele seiner beispielhaften Geschichten sind ebenso ins kollektive Bewusstsein übergegangen wie jener Satz über die Unmöglichkeit des Nichtkommunizierens. Im Sommer 2011 hätte Paul Watzlawick seinen 90. Geburtstag gefeiert. Grund genug für den Verlag, die besten Ansichten und Einsichten des radikalen Konstruktivisten und Kommunikationsphilosophen sorgfältig zusammenzustellen und zu editieren. Ergänzt wird der Band durch ein Nachwort von Friedemann Schulz von Thun sowie durch ein ausführliches Gespräch mit Paul Watzlawick, geführt und mit einer biografischen Notiz versehen von Bernhard Pörksen. |
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Psychoanalyse - Anthropologisches |
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Der Schweizer Philosoph, Psychologe und Botaniker Hans Kunz, Jahrgang 1904, studierte Rechtswissenschaft, ab 1927 Psychologie, Philosophie und Psychiatrie. Er wurde 1934 promoviert und habilitierte sich 1945 in Basel für Psychologie und philosophische Anthropologie. 1947 gründete Hans Kunze zusammen mit Alexander Mitscherlich und Felix Schottlaender die Zeitschrift "Psyche" und redigierte bis 1975 die deutschsprachige Ausgabe der "Studia Philosophica". Seit 1951 war er Professor an der Universität Basel. Kunz bediente sich der Methode der vorurteilsfreien Deskription, lehnte methodischen Reduktionismus ab und veröffentlichte phänomenologische Untersuchungen (u.a. "Die anthropologische Bedeutung der Phantasie", 2 Bde 1946). Weitere Studien entstanden in Auseinandersetzung mit Martin Heidegger, Ludwig Klages, Ludwig Binswanger, Helmuth Plessner und der Psychoanalyse. Seine Abhandlungen zählen zu den wesentlichen philosophischen Werken des 20. Jahrhunderts; die "Anthropologische Bedeutung der Phantasie" gehört nach den Worten Martin Heideggers "in die Werkstatt jedes künftigen Philosophen". Seine die intime Kennerschaft bezeugenden und in hitzige Debatten eingreifenden Schriften zur Psychoanalyse aus den frühen 1930er-Jahren kulminieren im Aufsatz "Die Psychoanalyse als Symptom einer Wandlung im Selbstverständnis des Menschen". Darin wird deutlich, daß alles auf das adäquate Verstehen und Deuten der reichen empirischen Befunde Freuds ankommt. Für Kunz ist eine Kritik der anthropologischen Implikationen der Psychoanalyse unumgänglich, um den von ihr entdeckten, nicht volitiv fundierten Sinn des faktischen Geschehens anthropologisch zu erhellen und zu würdigen. Kunz' kritischer Blick auf die latente Anthropologie der Psychoanalyse öffnet sich in seinen späteren Schriften hin auf die Natur des Menschen und deren immanente Sinnhaftigkeit. Die psychoanalytische Auffassung des Todes und des Geistes unterwirft er einer luziden Kritik und enthüllt das ihr innewohnende metaphysisch-weltanschauliche Menschenbild. Trotzdem räumt er "der Psychoanalyse - und das heißt dem Werke Sigmund Freuds - den ersten Rang der das anthropologische Wissen bereichernden wissenschaftlichen Bemühungen" ein. |
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Aus dem Geleitwort des Herausgebers: "‹Die anthropologische Bedeutung der Phantasie› von Hans Kunz, 1947 in zwei Bänden erschienen, hat bislang – obschon damals von der Rezension und dem Urteil bedeutender Repräsentanten aus Philosophie, Psychologie, Psychoanalyse und Psychiatrie übereinstimmend als «herausragende Leistung» gewürdigt und als richtungsweisender Beitrag für das künftige anthropologische Forschen angekündigt – nur vereinzelt und eher im Stillen nachgewirkt. Es möchte sogar scheinen, als sei heute die Rezeption eines Erkenntnisanspruches, wie er in diesem Werk am Leitfaden eines streng sich disziplinierenden und nach wie vor sachlich nicht eingeholten Fragens sich entfaltet, nachgerade zum Stillstand gekommen. Dafür eine Bedürfnislosigkeit als unausweichliche Folge des vorherrschend pragmatisch beengten Blickfeldes allein verantwortlich zu machen, wäre wohl allzu einfach. Noch in den stilistischen Besonderheiten des Werkes dokumentiert sich, daß Kunz – in vorbehaltlos kritischer Offenheit und zugleich jede Originalitätspose von sich weisend – sein eigenständiges, tastend vorwärtstreibendes Fragen und Argumentieren entschieden als das Ergebnis eines bewussten Eingebundenseins in das grosse Erbe tradierter Forschung vorträgt. Das fordert vom Leser ein über das Kunzsche Werk hinausgreifendes hohes Maß an Traditionsaneignung. Diese pointiert die Radikalität des Autors, der aus dem Grunde der unentrinnbaren Endlichkeit unseres Daseins – auf bislang unbetretenen Pfaden – zu einem Verständnis vorstößt, das in erschütternder Eindringlichkeit die so reichhaltig beigebrachten und disparaten Phänomenbefunde bis ins Innerste der durch und durch endlichen menschlichen Existenz aufzureissen und zu erhellen vermag. (...)" |
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Der Mensch lebt zwischen Glück und Leiden, zwischen Sinn und Sinnlosigkeit. Sich mit dem Spannungsverhältnis zwischen Gut und Böse auseinanderzusetzen, bildet eine grundlegende Herausforderung für das Denken wie für das tätige Leben. Sie hat in Kulturen, Religionen und Philosophien vielfältigen Ausdruck gefunden. Emil Angehrn folgt Spuren dieser Herausforderung in zwei Bereichen: Zum einen betrifft sie die allgemeinsten Grundlagen des Denkens und Seins. Philosophie, die nach den Prinzipien aller Dinge fragt, artikuliert sich von ihren Ursprüngen her als Abwehr des Negativen: als Verteidigung des Wahren gegen das Falsche, als Suche nach dem sicheren Fundament gegen den zerstörenden Abgrund. Klassische Philosophie zielt auf das Vernünftige und Ganze, um von ihm her auch das Irrationale und Böse zu begreifen. Dem steht ein Denken gegenüber, für welches die affirmativen Fundamente brüchig geworden sind und das sich der Wahrheit nur ex negativo, in der Kritik am Falschen versichert. Zu fragen ist nach den Voraussetzungen solcher Kritik und den Grundlagen negativen Philosophierens. Zum anderen stellt sich die Herausforderung des Negativen im menschlichen Leben, in der Begegnung mit Krankheit und Leiden, Unrecht und Gewalt, Entfremdung und Zerstörung. In Frage steht, ob solche Erfahrungen zur Wesensverfassung des Menschseins gehören und wieweit sie durch historische und soziale Ursachen bedingt sind. Sieht die Existenzphilosophie den Menschen in Grenzerfahrungen mit Grundbedingungen seines Daseins konfrontiert, so beharrt kritische Sozialphilosophie auf der Negativität des Bestehenden und dem Widerstand gegen Zwang und Entfremdung. Zuletzt hat Philosophie erlebte Negativität im Verhältnis zu gegenläufigen Erfahrungen zu reflektieren, Erfahrungen des Vertrauens und des entgegenkommenden Sinns. |
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Psychoanalyse - Anwendungen in Praxis und Theorie |
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Erika Krejci (1936–2013) war im deutschen Sprachraum eine der wichtigsten Psychoanalytikerinnen unserer Zeit. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre hervorragenden Übersetzungen und Interpretationen von Wilfred R. Bions Werken. Anknüpfend an Bions Denken untersuchte sie auf ebenso kreative wie produktive Weise die frühesten psychischen Transformationsprozesse und deren Störungen. Dabei galt ihr besonderes Interesse den zentralen Abwehrmechanismen der Ichspaltung und der Dissoziation sowie den daraus resultierenden narzisstischen Verzerrungen in der Persönlichkeitsentwicklung. Ihre hier versammelten posthum herausgegebenen Schriften erlauben interessante Einblicke in die Tiefenstrukturen »postmoderner« Identitätsbildungen und liefern gleichzeitig wertvolle neue Ansätze zu deren Behandlung. Ein umfangreicher Anhang komplettiert den Band mit biografischen Notizen, einer Bibliografie aller ihrer Schriften sowie einem Register. Inhalt des Bandes I Aus den Anfängen Die Entwicklung der Mutter-Kind-Beziehung in der Bildserie eines 5-jährigen asthmatischen Knaben II Annäherungen an Bions Denken – und an seine Texte W.R. Bion: »Lernen
durch Erfahrung«. Annäherungsversuch an einen spröden Text III Zur Technik der Psychoanalyse (aus Bionscher Sicht) Die Funktionen des
Rahmens der psychoanalytischen Situation IV Erika Krejcis Konzeption der narzisstischen Persönlichkeitsstörung – klinisch-theoretische Ausarbeitungen Dissoziation,
Spaltung, Verdrängung, Ichspaltung. Zur Veränderung von Freuds
Begriffen und zu Konsequenzen in Theorie und Technik V Philosophisch-psychoanalytische Erörterung zum Mythischen Psychische Strukturbildung und Mythos im Denken von Freud, Bion und Wolfgang Loch. |
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Verlagsfrischer Archivbestand des seinerzeit bei der edition diskord erschienenen Titels »Seit den Anfängen der Psychoanalyse sind Vorstellungen über die psychische Entwicklung des Kindes integraler Bestandteil ihrer Theoriebildung. Sie unterliegen bis heute einer ständigen Veränderung, sind zum Teil revidiert, in anderen Teilen durch neue Gesichtspunkte ergänzt wordern, insgesamt aber kontrovers geblieben.« (Aus dem Vorwort) In diesem gesuchten Bändchen aus der Reihe Perspektiven Kleinianischer Psychoanalyse geht es um die Aneignung und in gewissem Sinne um die Erschaffung des psychosomatischen Selbst und der Welt durch die sich ihrer selbst schließlich bewußt werdenden Psyche. Im Anschluß an Sigmund Freud, Melanie Klein und Wilfred Bion, gestützt zudem auf die Erkenntnisse von anderen Psychoanalytikern, insbesondere von Piaget, werden die Darlegungen der primitiven Funktionen und der infantilen Modelle, mit denen in der klinischen Arbeit Zugang zu regressiven Prozessen bei Patienten gewonnen werden, zur Schilderung des Heranwachsens eines »Hypothetischen Säuglings« verdichtet. Aus dem Inhalt
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Zentrales Merkmal früher Störungen ist der missglückte oder noch nicht geglückte Übergang aus der Verschachtelung der Mikrowelten von Mutter und Kind zu einer autonomen Verknüpfung mit den Fähigkeiten des Alleinseins und der positiven Verknüpfung mit der Mikrowelt eines anderen Objektes. Die Manipulation der Objektbeziehung ist dabei die bevorzugte Abwehrform, die intrapsychische Abwehr ist hingegen typisch für die neurotischen Formen der Konfliktregulierung. |
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Volker Münch thematisiert in seinem Buch die Chancen und Risiken der sogenannten „midlife-crisis“ – Psychotherapeuten erhalten hilfreiche Anregungen für ihre Arbeit mit Menschen in kritischen Lebensabschnitten um die Lebensmitte herum. Die unterschiedlichen Formen, die die Durchbrüche des Unbewußten im Alltag von Männern und Frauen annehmen, werden vom Autor anhand klinischer Beispiele untersucht. Wie kann die Jung‘sche Sichtweise dabei helfen, die Hinweise des Unbewussten in kreativer, geduldiger, oft überraschender Weise zu entschlüsseln, zu integrieren und zu nutzen? Diesen Fragen geht der Autor in therapeutischer, persönlicher und gesellschaftlicher Hinsicht nach. Geschrieben für Psychologische Psychotherapeuten, Ärztliche Psychotherapeuten, Berater, Seelsorger. Interessierte Laien können mitlesen. Aus dem Inhalt Was ist eine „midlife-crisis“? / Überblick über ein facettenreiches Phänomen / Die Vorstellung des „Puer“ und des „Senex“ / Der Wandel und das „neue Leben“ / Krise als Schwellensituation / Eros und Wandlung / Die Psychologie C.G. Jungs / Die Therapie der midlife-crisis / Liebe, Körper und Sex und die Lebensmitte / Die Krise unserer Zeit und die Krise der Lebensmitte / Generationalität / Kultur und Lebensmitte / Individuelle Wege zur Lebensmitte. |
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Eine Krebserkrankung konfrontiert Betroffene mit zahlreichen körperlichen, psychischen und sozialen Belastungen, die in vielen Fällen behandlungsbedürftig sind. Die supportiv-expressive Gruppentherapie (SEGT) ist ein spezifischer gruppentherapeutischer Ansatz für die Psychotherapie mit Krebspatienten, die auf den Arbeiten von Irvin Yalom zu existenzieller Psychotherapie und prozessorientierter Gruppentherapie basiert. In diesem Band wird die in den USA von David Spiegel und Kollegen entwickelte und für den deutschsprachigen Raum adaptierte Kurzzeitintervention der SEGT beschrieben. Nach einem einleitenden Überblick über das derzeitige psychoonkologische Behandlungsfeld werden die für die psychotherapeutische Arbeit mit Krebspatienten in Gruppen relevanten klinisch-philosophischen Konzepte Yaloms zusammengefasst. Anschließend wird die auf 12 Sitzungen angelegte Kurzzeittherapie ausführlich beschrieben. Die Grundpfeiler der SEGT bestehen in der Förderung von Unterstützung und Bindungen innerhalb und außerhalb der Gruppe, der Stärkung des emotionalen Ausdrucks und der Bearbeitung von existenziellen Fragen und Anliegen. Dem therapeutischen Vorgehen liegen dabei unterstützende und emotionsfokussierende Prinzipien zugrunde. Anhand von Interventions- und Fallbeispielen wird die Durchführung praxisnah illustriert. Eine ausführliche Übersicht zum Stand der Wirksamkeitsforschung zur SEGT schließt den Band ab. |
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PSYCHOTHERAPIE - Bilder vom Menschen / Gesellschaftsbezüge |
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Menschenbilder sind vielfältig, kulturell begründet; sie geben komplexe Erkenntnisse, Einsichten, Einseitigkeiten und auch Irrtümer darüber wieder, was ihre jeweiligen Urheber über den Menschen und sein „Wesen“, seine „Hominität“ denken. Das gilt natürlich
auch für die Psychotherapie und ihre Richtungen mit ihren z. T.
divergierenden Der Band bietet eine interdisziplinäre und schulenübergreifende Schau von Menschenbildern und ihrer jeweiligen Funktion in der Psychotherapie und ihren wichtigsten Referenzdisziplinen. Vertreter von zehn Hauptrichtungen moderner Psychotherapie stellen ihre Menschenbildannahmen vor. Aus dem Inhalt
I. Menschenbilder - Interdisziplinäre Perspektiven
II. Menschenbilder - Die Modelle der psychotherapeutischen Schulen
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Der Autor untersucht die subjektstrategischen Theorien der Soziologie und setzt sie mit der Psychoanalyse in Verbindung. Ziel ist es die Psychoanalyse und deren Erkenntnisse für die Entwicklung eines soziologischen Subjektbegriffes fruchtbar zu machen und Perspektiven für einen verbesserten soziologischen Zugang mit dem Thema Psychodynamik zu eröffnen. Aus dem Inhalt
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ArtBooks - Gute Bücher in künstlerischer Vollendung |
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Vorzugsausgabe C: Auf 35 Exemplare limitierte
Ausgabe I bis XXXV, vom Nobelpreisträger Wole Soyinka und den
Photografen Barbara Klemm und Robert Lebeck signiert und mit einer
lose beiliegenden Originalphotographie (Handabzug auf Barytpapier
"Junge mit Buch") ergänzt. Der Band versammelt frühe Gedichte des Nobelpreisträgers in einer zweisprachiger Ausgabe mit achtundvierzig Schwarzweißphotographien von Barbara Klemm und Robert Lebeck, im Duoton gedruckt, Großformat 30,2 x 20,6 cm, Erstausgabe. Die in diesem großformatigen Band erstmals in deutscher Übertragung veröffentlichten Gedichte des Nobelpreisträgers entstanden zu einer Zeit, als Wole Soyinka sich gegen das totalitäre Militärregime engagierte, das ab 1966 in wechselnder Besetzung Nigeria beherrschte. In seinem Werk konfrontierte Soyinka das soziokulturelle Erbe mit einer sich rasant verändernden, technikgeprägten und ihrer Wurzeln beraubten Gesellschaft, die von den Machthabern diktatorisch kontrolliert und unterdrückt wird. Die Gedichte zeigen Freiräume auf; trotz aller Hermetik finden sie den Ausgangspunkt im realen Ereignis – sei es der Tod eines Freundes, ein Autounfall, die Geburt der Tochter Moremi oder die Berührung einer Spinnwebe im Dunkeln. Damals reisten auch beide Photographen nach Nigeria: 1960 Robert Lebeck, um für die Illustrierte Kristall auf einer Tour quer durch Afrika den Beginn der postkolonialen Epoche festzuhalten, 1974 Barbara Klemm, um einen befreundeten Arzt zu besuchen, der im Grenzgebiet zu Kamerun im Rahmen der Entwicklungshilfe arbeitete. Während Lebeck in Ibadan wohnte und Universität, Parlamentsversammlung, Stadt- und Straßenleben auf dem Schwarzweißnegativfilm festhielt, bewegte sich Barbara Klemm auf Nebenwegen mit der Kamera durchs Hinterland. Stimmen zum Buch "Reche hat wieder einmal ein Buch gestaltet, das zum Gesamtkunstwerk geworden ist. Die Lyrik Soyinkas begleiten Schwarzweiß-Bilder von zwei Meisterphotographen: Barbara Klemm und Robert Lebeck haben Szenen afrikanischen Lebens eingefangen, Momentaufnahmen von Existenzen am Rand des archaischen Erbes und auf dem Sprung in eine Moderne, die am Horizont erscheint wie ein Menetekel. In den Gesichtern der namenlosen Menschen aber spiegeln sich die Ängste und das Sehnen, wie es auch aus den Versen des Dichters aus Nigeria zu uns spricht: "Wenn Dunkelheit sich sammelt kann ich die Welt / In todgeweihten Reflexen tanzen / Oder breite ihre Wahrheiten aus / In einem Schattenspiel der Zweifel." Bernd Noack in den Nürnberger Nachrichten |
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Hier die Normalausgabe des Bandes in einer auf 4000 Exemplare limitierten Edition. Auch die Exemplare dieser preisgünstigen Variante wurden vom Autor und von den beiden Photographen signiert. Frühe Gedichte des Nobelpreisträgers in zweisprachiger Ausgabe mit achtundvierzig Schwarzweißphotographien von Barbara Klemm und Robert Lebeck, im Duoton gedruckt, Großformat 30,2 x 20,6 cm, Erstausgabe. |
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Analytische Psychologie - Bodenständiges |
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Vorstellungen, die aus archaischen Überlieferungen gründen und der unbewußten Psyche entstammen, spielten in den Bodenwissenschaften von Anfang an eine bedeutende Rolle. Das zeigt der Autor anhand seiner wissenschaftsgeschichtliche Darstellung von Hauptströmungen der Bodenwissenschaften zwischen 1800 und 2000. Daß innere Bilder bereits in früherer europäischer Bodenkultur eine zentrale Rolle spielten, wird am Beispiel der so genannten "Benandanti-Träume" aus dem 16. Jahrhundert deutlich, die von nächtlichen Kämpfen um die Ernten handeln. Dieses Material wird von Patzel im Kontext seiner kulturellen Bedeutungen interpretiert. Anhand eigener Träume zum Forschungsprozess liefert Patzel über die geschichtliche Betrachtung hinaus ein anschauliches Beispiel dafür, wie innere Bilder auch heute noch die Fragestellung, den Verlauf und die Ergebnisse einer Forschungsarbeit beeinflussen können. Die großen Gefahren durch die Faszination innerer Bilder und ihren Gebrauch zu Machtzwecken werden in Patzels spannender Darstellung ebenso deutlich wie ihr enormes Orientierungs- und Erkenntnispotenzial für die Forschung, wenn sie bewusstermaßen als Leitbilder wirken. Dieses Buch richtet sich nicht nur an Boden- und Umweltfachleute. Patzel spricht mit seinem Forschungsbeitrag alle an, die sich für den "inneren Boden" in ihren jeweiligen wissenschaftlichen Disziplin interessieren; ganz besonders natürlich der Tiefenpsychologie verbundene LeserInnen. |
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Donald Duck, Höllenhund Cerberus, der gestiefelte Kater – in vielen Geschichten, Mythen und Märchen spielen Tiere eine wichtige Rolle. Seit Urzeiten haben sich Erfahrungen mit Tieren der menschlichen Psyche eingeprägt. Tierbilder wie der stolze Adler oder die hinterlistige Schlange gehören dem kollektiven Bewussten und Unbewussten der Menschheit an. Sie bestimmen gleichzeitig das Erleben des Einzelnen und können, etwa als Traumsymbol, im psychotherapeutischen Prozess eine wichtige Rolle spielen. Anschaulich beschreibt die Jung’sche Analytikerin Helen I. Bachmann ("Malen als Lebensspur", Klett-Cotta) verschiedene Tiere – darunter Hund, Katze, Kuh, Biene, Bär – und ihre Bedeutung für den Menschen. Anhand von Mythen, Märchen und Traumbeispielen zeigt sie, wie sehr Tiersymbole sowohl die Menschheitsgeschichte geprägt haben als auch psychische Entwicklungsprozesse des Einzelnen bestimmen können. |
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Erich Neumann (1905-1960) gilt als der bedeutendste Schüler C. G. Jungs. Sein in viele Sprachen übersetztes, umfangreiches Werk wird bis heute rezipiert, wobei Ursprungsgeschichte des Bewusstseins, Tiefenpsychologie und Neue Ethik, Die Große Mutter, Amor und Psyche als bedeutsamste zu nennen sind. Das vorliegende Buch gewährt erstmals Einblicke in Neumanns Biografie, seine Beziehung zu C. G. Jung sowie die Entwicklung seines Werkes, das wesentliche Impulse durch eine intensive Auseinandersetzung mit spirituellen Strömungen des Judentums, vor allem dem Chassidismus in der Interpretation Martin Bubers, erhalten hatte. Neumanns existentielle Ausgangsfragen, aus denen sein an C. G. Jung orientiertes, jedoch in seinen Grundlagen eigenständiges Werk hervorging, werden ebenso erörtert wie generationenspezifische und soziohistorische Aspekte jüdischer Identitätsbildung vor dem Hintergrund des Antisemitismus. Besondere Aufmerksamkeit liegt auf unveröffentlichten Schriften Neumanns und dem derzeit noch nicht veröffentlichten Briefwechsel mit C. G. Jung. Das Buch erschließt vier zentrale Themenschwerpunkte Neumanns durch systematische Interpretation: Ethik, Entwicklung der Ich-Selbst-Achse, Psychologie des Weiblichen und Zugang zum Schöpferischen. |
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Erich Neumann erfasst in diesem Buch das Wesen des schöpferischen Menschen. Dabei beschränkt er sich nicht auf den kunstschaffenden Menschen. Jenseits aller theoretischen Bemühungen kommt es dem Autor vor allem darauf an, die schöpferische Verbindung zwischen dem Menschen und seinem transpersonalen Urgrund herauszuarbeiten. Das schöpferische Wesen des Menschen wird unter den Gesichtspunkten der Wandlung, der Erfahrung der einen Wirklichkeit, der Sinnfrage und des Friedenssymbols betrachtet. Die allgemeinen Einsichten des Autors zur Frage menschlicher Kreativität werden am Schluss des Bandes am Beispiel des expressionistischen Dichters Georg Trakl dargestellt. |
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SFB – Klassisches Antiquariat |
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Im Angebot des Klassischen Fachantiquariates der SFB in diesem Monat ein weiterer Band der inhaltsreichen wie fein gestalteten Reihe Almanach der Psychoanalyse, welche zwischen 1926 und 1939 im Verlag Internationale Psychoanalyse erschienen ist. Die wie immer dem Almanach beigegebenen Bildtafeln zeigen in diesem Jahr Portraits von Theodor Reik, Sandor Ferenczi und Siegfried Bernfeld. Der Band bietet u. a. auch vier Erstdrucke von Sigmund Freud, Lou Andreas-Salomé und Fritz Wittels.
Erhaltungszustand Unser Exemplar in guter Erhaltung; der Leinwandeinband ohne nennswerte Gebrauchsspuren; licht- und alterungsbedingt am Buchrücken leicht ausgeblichen; innen ohne Anstreichungen, Randbemerkungen oder Stempel. |
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Zum 100. Geburtstag von ROLAND BARTHES |
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Aus Anlaß seines 100. Geburtstages hat der Suhrkamp Verlag Roland Barthes begehrtes Buch jetzt wieder neu aufgelegt. 1977 erschien in Paris 'Fragments d'un discours amoureux'. Das Buch wurde schnell zu einem Bestseller in Frankreich; sein Verfasser, ein bereits berühmter Wissenschaftler und Intellektueller wurde mit diesem Text einem größeren Lesepublikum bekannt. 'Fragmente einer Sprache der Liebe' gilt als das privateste und zugleich populärste Werk von Roland Barthes. Die alphabetisch geordneten sprachlichen Figuren der Lebenden - von Abhängigkeit bis Zugrundegehen - geben die Reihenfolge vor, in der die möglichen Zuwendungen zu einander Form gewinnen und Verhalten bestimmen. Im Rahmen der Edition der legendären Pariser Seminare von Roland Barthes haben sich weitere Fragmente gefunden, die der Autor in die Erstausgabe nicht aufgenommen hat, die jedoch eine perfekte Ergänzung zum Diskurs jedes Liebenden sind. "Ein wunderbarer, ewiger Klassiker" Welt am Sonntag 18.10.2015 |
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Roland Barthes war 60 Jahre alt, als er beim Betrachten alter Fotos seine Gedanken notierte und „Über mich selbst“ [Roland Barthes par Roland Barthes] veröffentlichte: ebenso ungewöhnliche wie anregende Reflexionen über sein Leben. 'All dies muß als etwas betrachtet werden, was von einer Romanfigur gesagt wird', beginnt Barthes und stellt klar, daß es sich bei „Über mich selbst“ um eine fiktive Autobiographie handelt – um ein 'Neu-schreiben' mit dem Barthes 'den Büchern, Themen, Erinnerungen, Texten eine andere Art des Aussagens hinzufügen' will. Die bewußt fragmentarischen literarisch-fiktiven Metamorphosen der eigenen Person werden dabei an die lustvolle körperliche Erfahrung des Schreibaktes zurückgebunden. Erst im Schreiben entwirft sich Roland Barthes als Subjekt und setzt sich aus den autobiographischen Splittern und Fragmenten zusammen. Stimmen zu dieser Ausgabe: »Man muß dem kleinen [Verlags-] Haus, das sich auch sonst schon um diesen Autor und zahlreiche weitere französische Gegenwartsphilosophen verdient gemacht hat, für die Entscheidung der Neuveröffentlichung dankbar sein. Heute steht Barthes profilierter und insofern auch leichter erkennbar vor seinem Betrachter als jemals zu Lebzeiten.« Matthias Wolfes, SIC ET NON |
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Am 12. November 2015 wäre Roland Barthes (1915—1980), der bedeutende französische Literat und Kulturtheoretiker, hundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass widmet ihm der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil (geb.1951) eine ganz besondere Hommage. Ortheil folgt Roland Barthes auf dessen weiten und melancholischen Streifzügen durch 'Pariser Abende': auf der Suche nach dem Glück und der Schönheit der Nacht. Ergänzt durch Fotografien aus dem Jahr 2015 (und die deutsche Übersetzung der "Soirées de Paris" von Hans-Horst Henschen) ist dieses Buch ein einzigartiges Dokument einer Deutung des Pariser Stadtraums aus dem Blickwinkel zweier Autoren. Ortheil wurde dem Lesepublikum mit seinen vielfach ausgezeichneten Romanen bekannt, u.a. mit Die Erfindung des Lebens (2009), Die Moselreise (2010), Das Kind, das nicht fragte (2012). Die Berlinreise (2014). |
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Hitlers Kampfschrift - Nicht länger im Giftschrank |
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»Die Aufnahmefähigkeit der großen Masse ist nur sehr beschränkt, das Verständnis klein, dafür jedoch die Vergeßlichkeit groß. Aus diesen Tatsachen heraus hat sich jede wirkungsvolle Propaganda auf nur sehr wenige Punkte zu beschränken und diese schlagwortartig so lange zu verwerten, bis auch bestimmt der Letzte unter einem solchen Wort das Gewollte sich vorzustellen vermag.« Adolf Hitler Ein Textfragment, welches von seiner inhaltlichen Aussage her gut und gerne auch heute in den internen Logbüchern der Werbeindustrie, der Buissinessgiganten wie facebook, Google & Co notiert sein könnte und nicht wenigen autoritär geführten Regimen unverändert als Richtschnur zu gelten scheint. Zu dieser umfassend kommentierten Ausgabe Mehr als zwölf Millionen Mal wurde Adolf Hitlers Propagandaschrift „Mein Kampf“ bis 1945 gedruckt, verschenkt und verkauft - und bescherte seinem Verfasser Millionen Reichsmark an Tantiemen. Ursprünglich wollte Hitler seine Überzeugungen unter dem Titel "Viereinhalb Jahre Kampf gegen Lüge, Dummheit und Feigheit" unter`s Volk bringen. Nach 1945 war, erst von den Alliierten, danach von den Institutionen der neuen Bundesrepublik, jegliche Neuausgabe untersagt. Der Text war ausschließlich für wissenschaftlich Interessierte zugänglich. Erstmals, 70 Jahre nach dem Tod Hitlers, und dem Auslaufen der Urheberrechte veröffentlicht das Institut für Zeitgeschichte jetzt eine wissenschaftlich kommentierte Gesamtausgabe dieses Buches. „Mein Kampf“ ist Hitlers wichtigste politische Schrift. Sie ist gleichermaßen stilisierte Autobiografie, ideologisches Programm, Parteigeschichte, Hetzschrift und Anleitung zur Erringung der Macht, weit über Deutschland hinaus. Nirgendwo sonst hat Hitler das, was er glaubte und wollte, so offen und detailliert erläutert wie hier. „Mein Kampf“ ist damit eine der zentralen Quellen des Nationalsozialismus. Die kritische Edition des Instituts für Zeitgeschichte bereitet diese Quelle umfassend auf: Sie ordnet die historischen Fakten ein, erklärt den Entstehungskontext, legt Hitlers gedankliche Vorläufer offen und kontrastiert seine Ideen und Behauptungen mit den Ergebnissen der modernen Forschung. Nicht zuletzt zeigt die Edition auf, wie Hitlers Ideologie nach 1933 die verbrecherische Politik des NS-Regimes prägte. „Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition“ setzt auf historisch-politische Aufklärung und wendet sich in Form und Stil deshalb bewußt an einen breiten Leserkreis. |
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Die seit Jahren nicht mehr erhältliche Aufnahme bringt der Suhrkamp Verlag aus aktuellem Anlaß in einer preiswerten Neuauflage Hitlers 1924 während seiner Haft entstandene und anschließend in zwei Teilen veröffentlichte Schrift fand millionenfache Verbreitung; das Regime und seine Institutionen verschenkte sie gerne neu eingetretenen Parteigängern oder frisch Vermählten zur Hochzeit. Der große österreichische Kabarettist Helmut Qualtinger (1928-1986) mit seiner unübertrefflichen Sprecherstimme hat das Buch nicht nur gelesen, sondern in den siebziger Jahren bei seinen Auftritten auch öffentlich rezitiert. Seit 1961 hatte Qualtinger mit seinem Ein-Personen-Stück 'Der Herr Karl' das Verleugnen von Antisemitismus und Opportunismus thematisiert und damit heftige Kontroversen in Österreich ausgelöst. Auch die Lesung von
'Mein Kampf' war eine Provokation. Indem Qualtinger zwischen
Sachlichkeit und schriller Hysterie changiert, entlarvt er den
menschenverachtenden Größenwahn des Diktators. Helmut Qualtinger, 1928-1986, war ein österreichischer Schauspieler und Kabarettist. Zu seinen bekanntesten Rollen gehört die des Kellermeisters Remigius von Varagine in Jean-Jacques Annauds Verfilmung von Umberto Ecos Roman Der Name der Rose (1986). |
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Helm Stierlins Buch dreht sich um die bis heute nicht hinreichend beantwortete Frage: Welches sind die psychischen und motivationalen Grundlagen für Hitlers Aggressivität und Zerstörungsleidenschaft? Und wie konnten sie entstehen? Indem der Autor das vorhandene biographische und historische Material zu Rate zieht, versucht er, das singuläre Phänomen Hitler als einen Extremfall zerstörter zwischenmenschlicher Beziehungen darzustellen "Wir wissen, daß Hitlers Kindheit und Jugend keine Vorwarnung auf die spätere monströse Entwicklung des Mannes enthielt. Trotzdem liegt hier das Grundproblem. Hängt die ganz und gar kleinbürgerlich unauffällig verlaufende Lebensgeschichte in durchgängigen seelischen Prozessen mit dem späteren extraordinären Leben Hitlers zusammen; und wenn, wie tut sie das? Stierlin hat sich von der wachsenden Hitler-Literatur informieren, jedoch nicht abhalten lassen, einen eigenen Beitrag zu leisten. Das Vorhaben ist ihm gelungen, vor allem, wenn man im Auge behält, daß er einen Beitrag zum Verständnis der Persönlichkeit Hitlers beabsichtigte." (Aus dem Vorwort von Alexander Mitscherlich) Aus dem Inhalt
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Läßt sich der Mensch vielleicht nicht nur als Homo politicus oder Homo oeconomicus, sondern auch weniger schmeichelhaft als Homo sanitarius charakterisieren? Und ob diese Definition nicht die anderen subsumieren, die aus ihnen resultierenden Handlungen erklären könnte? Wie die Tiere macht der Mensch sauber. Als Homo sanitarius bleibt er Teil der Natur. Jedoch macht er nicht nur seine natürliche Umgebung sauber, sondern organisiert seine soziale Umwelt, zieht Grenzen zwischen sich und den Mitmenschen, dem Inneren und dem Äußeren. Diese menschlichen Besonderheiten sind, was der Autor den „sanitären Diskurs“ nennt und als eine Wechselbeziehung zwischen der Psychologie des Einzelnen und der Soziologie der zwischenmenschlichen Ordnung analysiert. Diese Wechselbeziehung dreht sich um das Verhältnis zum verworfenen Objekt, einem gleichzeitig inneren und äußeren Objekt, das man ausgrenzen muss, um sein Inneres einzugrenzen, um es ordentlich und sauber zu machen. Allerdings geht es auch um verleugneten Selbsthass, um einen inneren Wirrwarr und eine sadomasochistische Position zu den Mitmenschen wie auch zu sich selbst. Benyaminis kulturkritische Forschungen knüpfen an die psychoanalytischen Ansätze von Sigmund Freud und Jacques Lacan an. In dieser Studie untersucht der Autor die Spannung zwischen der persönlichen Pathologie und dem soziohistorischen Diskurs, indem er den wohl extremsten Fall analysiert, in dem der sanitäre Diskurs Mensch wurde: Adolf Hitler. Dabei geht es nicht um die bekannten Details seiner Biographie, sondern um seine eigene Wahrnehmung, seine eigene fantastische Konstruktion einer eigenen Geschichte, wie Hitler sie in den autobiographischen Kapiteln von 'Mein Kampf' beschreibt. Besonderes Augenmerk schenkt der Autor dem Verhältnis des jungen Adolf zu seiner Mutter sowie zu seinem früh verstorbenen Vater, einem Verhältnis, das sich deutlich in Hitlers jeweils hasserfüllter oder liebevoller Beziehung zu den beiden deutschen Staatsgebilden manifestiert: der Habsburgermonarchie und dem Deutschen Reich. Was hat in alledem das seinerzeitige Gerücht zu bedeuten, daß der Großvater väterlicherseits jüdischer Herkunft gewesen sei? Welche Auswirkungen mag dies auf seinen Drang zur Selbstsäuberung gehabt haben? Diesen Fragen geht der Autor nach, während er den Fall Hitler nicht nur an sich betrachtet, sondern im soziohistorischen Kontext jener Generation nach dem Ersten Weltkrieg verortet, einer Generation, die ebenso wie der junge Adolf vom verhassten, äußerlich-inneren Objekt besessen war. Schließlich macht der Autor deutlich, wie sehr diese subjektive Position auch für unsere Gegenwart gilt, indem er seine Erkenntnisse auf eine gleichzeitig fiktive und wahre Figur anwendet, die für den westlichen Zeitgeist in den letzten Jahrzehnten steht: Vor dem Hintergrund Hitlers betrachtet Benyamini auch die Pathologie von Travis Bickle, dem Protagonisten in Martin Scorseses Film "Taxi Driver" (1976). |
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Seit seiner ersten Veröffentlichung "Hitler Moves East" aus dem Jahr 1977, hat der renommierter us-amerikanische Fotograf David Levinthal eine weite Palette von Themen augenfällig-unkonventionell dargestellt und in seinen Fotoarbeiten festgehalten. Mit Spielzeugsoldaten, Puppen und anderen Figürchen erschafft er "Mein Kampf" ein beeindruckendes Bild von Hitlers Machtergreifung und den Methoden der Nazis zur Vernichtung der Juden. |
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Kulturwissenschaften II - Unwohlsein |
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Gegenwärtige westliche Gesellschaften sind von einem Paradoxon gekennzeichnet: Einem gesellschaftlichen Imperativ auf Wohlgefühle korrespondiert eine alarmierende Zunahme an psychischen Leidenszuständen. Burnout, Angstzustände, Depressionen - auch Selbstwahrnehmungen basieren zusehends auf einem therapeutischen Blick. International renommierte Wissenschaftlerinnen, darunter Christina von Braun, Monica Greco, August Ruhs und Paul Stenner, gehen in diesem Buch aus transdisziplinärer Perspektive der Frage nach, wie diese Entwicklungen analysiert und erklärbar gemacht werden können. |
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Im Herbst 2014 wurde bekannt, daß der englische National Health Service in Zukunft jedem Arzt 55 Pfund bezahlen wolle, der bei einem Patienten Demenz diagnostiziert. Die Empörung war groß: Steigt so nicht das Risiko von Fehldiagnosen? Wissen Ärzte nicht auch ohne solche Anreize, was zu tun ist? Das Beispiel zeigt, daß die Logik des Neoliberalismus trotz der großen Krise weiterhin auf dem Vormarsch ist. Der damit verbundene Wandel betrifft alle Lebensbereiche: An vielen Arbeitsplätzen, in Schulen, Krankenhäusern, den öffentlichen Verwaltungen wird fortwährend anhand von Meta- und BigData-Daten umstrukturiert und "leitlinienmäßig" Handlungsanforderungen und -anweisungen anhand von "Kennzahlen" vorgegeben. Darüber hinaus werden Realitäten durch wolkig-absurde Bezeichnungen systematisch verwischt: Wenn etwa aus Arbeitslosen, immatrikulierten Studenten und Flüchtlingen plötzlich "Kunden" werden. Der Autor behauptet: Auf dem Higway in die totale 'Informationsgesellschaft' bleibt eine zentrale Ressource auf der Strecke: das Wissen selbst - und der Mensch als Individuum. Colin Crouch zeichnet nach, wie der Neoliberalismus alternative Formen des Wissens und der Expertise fortwährend und immer schamloser korrumpiert. Anders als seine Apologeten behaupten, ist der Markt keine perfekte Wissensmaschine, die aus anonymen Entscheidungen Transparenz herbeizaubert, im Gegenteil: Lässt man die Logik der Finanzmärkte ungehindert operieren, kann sie das Immunsystem unserer Gesellschaften zerstören; läßt mabn Google sichen, ohne sein eigenes Hirn eingeschaltet zu haben, ist man der meinungsgenerierenden Bevormundung schutzlos ausgesetzt. Inhalt
Der Autor: Colin Crouch, geboren 1944, lehrte bis zu seiner Emeritierung Governance and Public Management an der Warwick Business School. Für sein Buch Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus erhielt Crouch 2012 den Preis 'Das politische Buch' der Friedrich-Ebert-Stiftung. |
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Schon vor über 200 Jahren schrieb Heinrich von Kleist über die 'allmählichen Verfertigung der Gedanken beim Sprechen'. Die Zuhörenden, Mitdenkenden und Antwortenden sollten durch die An-Sprache involviert und in den Diskurs gezogen werden. Jeder Sprech-Akt ist immer auch Austausch und kann ein Lern- und Erfahrungsprozess für den einzelnen und die Gruppe sein, wenn das zur Sprache Kommende reflexiv zur Wirkung gebracht wird. Den AutorInnen geht es in ihren vielfältigen Beiträgen um die Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse aus subjektiv erfahrenen Besonderheiten kollektiver Prozesse, vor deren Hintergrund diese zu Akteurinnen und Akteuren der gesellschaftlichen und ihrer eigenen Geschichte werden. Sie verknüpfen historische Prozesse mit aktuellen Problemen, geben Impulse für zukunftsweisende Fragestellungen und Konfliktstrategien und hinterfragen zugleich die bewussten und unbewußten Bedingungen in sozialen Lebenszusammenhängen. Inhalt des Bandes Vorwort der Herausgeberinnen und Herausgeber: Wo denken wir hin? Lebensthemen, Zivilisationsprozesse und demokratische Verantwortung Politische Lernprozesse
Demokratisierungsprobleme
Sozialpsychologie & Gruppenanalyse
Zivilisationsprozesse & Krieg und Frieden
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Praktische PHILOSOPHIE |
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Dünndruck-Ausgabe der beiden grundlegenden Arbeit Slavoj Žižeks in zwei Teilen in einem Band zum deutschen Idealismus. Die ersten deutschen Bücher des slowenischen Autors Slavoj Žižek erschienen Anfang der 1990er Jahre bei Turia + Kant. Mit den beiden Bänden Der erhabenste aller Hysteriker und Verweilen beim Negativen machte er sich über seine damals schon zum Teil bekannte Essayistik hinaus einen Namen und wurde als ausgezeichneter Kenner der klassischen Philosphie wahrgenommen. Durch Žižeks Einbeziehung psychoanalytischer Modelle ergibt sich ein überraschendes Bild Hegels, das eine Neubewertung des deutschen Idealismus in die Wege fordert. Umgekehrt wirft die Auseinandersetzung mit der klassischen Philosophie ein neues Licht auf die Methoden und Denkräume der Psychoanalyse. |
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Die Leinwandausgabe in sechs Bänden zum befristeten Angebotspreis Als vor 15 Jahren zum ersten Mal eine wohlfeile Ausgabe der Hauptwerke Hegels bei Felix Meiner erschien, war die Begeisterung groß. 'Weltgeist zum Schnäppchenpreis' schrieb der Chefredakteur von sciencegarden.de, ein Frankfurter Blatt fand darin gar 'eine Quelle nie versiegenden Vergnügens' und der ekz-Bibliotheksdienst empfahl die Hauptwerke geradezu boshafterweise 'anstelle der 20-bändigen Werkausgabe bei Suhrkamp'. Inzwischen war die Ausgabe einige Jahre vergriffen, doch bietet sich nunmehr – nachdem die Grundlinien der Philosophie des Rechts 2009 bis 2012 im Rahmen der Akademieausgabe vorgelegt wurden – ein guter Grund für eine verbesserte Neuauflage: Ausnahmslos konnten jetzt sämtliche in den Hauptwerken versammelten Texte der Akademieausgabe entnommen werden, sind also einschließlich der Apparate und Anmerkungen seitengleich mit den entsprechenden Bänden der Gesammelten Werke. Damit eröffnet sich für alle an Hegel Interessierten ein praktischer und preisgünstiger Weg, die vom Autor selbst in den Druck gegebenen und autorisierten Schriften mit dem Komfort historisch-kritischer Editionen in einer unverderbten originalen Fassung lesen, nutzen und zitieren zu können. |
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Thomas Gil und Wolfgang Mack befassen sich aus der Perspektive zweier unterschiedlicher Disziplinen – Philosophie und Psychologie – mit der Frage nach den Funktionen der Seele. Aus der Sicht der Philosophie wird untersucht, was unter psychischen Funktionen zu verstehen ist. Aus der Sicht der Psychologie wird der Begriff der Seele historisch-kritisch diskutiert. Ist für die Psychologie die Seele als wissenschaftlicher Begriff möglicherweise (wieder) geeignet? In gemeinsamer Diskussion erörtern die Autoren die Frage danach, was das Psychische ist. Aus dem Inhalt
Über die Autoren: Dr. Thomas Gil ist Professor für Praktische Philosophie an der TU Berlin. / Dr. Wolfgang Mack ist Professor für Allgemeine Psychologie an der Universität der Bundeswehr München. |
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SFB - Kunstabteilung: Mit der Rhön durch`s Jahr |
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Limitierte Ausgabe - noch wenige Exemplare verfügbar Seit nunmehr zehn Jahren gibt es inzwischen diesen bei Rhönfreunden und Liebhabern der Schwarzen Druckkunst gleichermaßen beliebten Rhöner Künstlerkalender, der Jahr für Jahr ein neues Schwerpunktthema hat und dessen Monatsbögen jeweils von einem anderen Künstler der Rhön in der Technik des Holzschnittes gestaltet wird. Jedes Monatsblatt ist ein Original-Handabzug vom Druckstock! Die wunderschönen Motive des Kalenders 2016 Januar: Eisvogel - Februar: Rehe am Waldrand - März: Drossel und Mandelbäumchen - April: Streuobstwiese - Mai: Birkenhain und Gänse - Juni: Zauneidechse und Fetthenne - Juli: Biber - August: Gelbrandkäfer - September: Rebhühner im Mais - Oktober: Herbstgräser - November: Graureiherweiher - Dezember: Feldhase Jedes Exemplar ist auf dem Deckblatt von Hand nummeriert. – Die Kalender mit ihren dreizehn Druckbögen sind somit je ein wertvolles Unikat; nach Ablauf des Jahres bietet es sich an, die Kalenderblätter zu rahmen oder anderweitig als Geschenke zu verwenden. |
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Besser lesen - Aktuelle Literaturempfehlungen |
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Die Ideologie einer vermeintlich grenzenlosen
Freiheit und Unabhängigkeit; gleichzeitig mitunter fast schon
paranoid zu nennende Ängste mit Verfolgungswahnattacken und
Kontrollzwang innerhalb der amerikanischen Gesellschaft … T. C. Boyle erkundet in seinem neuen Roman die dunkle Seite der USA. Adam, den seine Eltern nach etlichen Schulverweisen und Therapiesitzungen aufgegeben haben, ist eine wandelnde Zeitbombe: In der Wildnis, wo er ein Schlafmohnfeld angelegt hat, führt er ein Einsiedlerleben und hortet Waffen gegen imaginäre Feinde. Aber es gibt jemanden, der sich in ihn verliebt. Sara hat ebenfalls ausreichend Feindbilder: Spießertum, Globalisierung, Verschwörer und die Staatsgewalt. Als sie Adam am Straßenrand aufgabelt, beginnt eine leidenschaftliche Liaison zwischen den beiden; - und Sara merkt recht bald, daß Adam es ernst meint mit den Feinden, richtig ernst … Stimmen zu diesem Roman „Ein beißender Kommentar zur Lage eines tief gespaltenen Landes. In gewohnt rasanter Manier und einfühlsamen Porträts seiner Außenseiterexistenzen zeichnet Boyle ein Psychogramm der in übersteigertem Individualismus verhärteten amerikanischen Seele.“ Philipp Albers, Deutschlandradio |
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... oder in der amerikanischen Originalausgabe: A new novel from New York Times bestselling author T.C. Boyle; a beautifully wrought work of literature that reads like a thriller; deeply moving in its exploration of madness, and unfortunately timely in the wake of so many recent mass shootings. |
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Der neue Roman Boyles erscheint am 1.02.2016 Felix Nasmyth hat alles hingeschmissen: Er ist raus aus Kinderchor und Schulorchester, hat der Kirche den Rücken gekehrt, das Studium abgebrochen, geheiratet und sich scheiden lassen. Jetzt mühen er und seine Freunde sich in den abgelegenen Bergen von Kalifornien einen ganzen Sommer lang mit dem Anbau von Hanf ab. Danach wollen sie ernten und eine halbe Million Dollar einsacken. Doch sie haben nicht mit schnüffelnden Nachbarn, sintflutartigen Regenfällen, Felix‘ neuer Liebe und einem lästigen Drogenfahnder gerechnet … Der Verlag zu diesem Boyle-Roman: "Dreist, witzig und spannend: Die Neuübersetzung dieses Romans über drei schräge Typen und ihren Traum vom leichten Geld hat alles, was einen echten Boyle ausmacht." Stimmen zur Erstausgabe "Seit Ken Kesey", freute sich die Los Angeles Times, "mußten wir ein Vierteljahrhundert Ich-fixierter Schreiber erdulden, jetzt plötzlich kommt die Rettung durch Boyle. Seine Fantasie erinnert an John Irving und Gabriel Garcia Márquez." |
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T. C. Boyle At His Best: Seine neuen Storys erzählen von selbstverschuldeten Schlamasseln, kosmischen und Naturkatastrophen: Ein junger Mann nimmt eine Raubkatze aus Afrika zu sich, um ein Mädchen zu beeindrucken, und bald tobt sich in seinem Schlafzimmer die Natur ganz buchstäblich aus. Eine Frau tut sich nachts mit streunenden Hunden zusammen, des faden Vorstadtlebens mit Mann und Gärtchen überdrüssig - sie wird nicht lang allein bleiben. Ein Rentner sucht sich ein gemütliches Plätzchen in Florida aus, muss aber bald feststellen, dass sich dort wilde Kreaturen herumtreiben. Anderswo brausen Winde, wüten Schneestürme, fallen Meteoriten vom Himmel - der Mensch macht dabei zeit- und umständebedingt fast immer eine arg bemitleidenswerte Figur. Stimmen zum Roman „In seinen neuen Erzählungen kultiviert T.C. Boyle einmal mehr mit leichter Hand apokalyptische Versionen.“ Kristina Pfoser, ORF |
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Herschrittmacherfrei: Die aktuellen Monatsangebote der SFB |
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Das grundlegende Werk zum Thema jetzt bei Abnahme aller drei erschienenen Bände zum Paketpreis. Im ersten Band seines Werkes zu Angstkonzepten in der Psychoanalyse stellt Meyer jene Konzepte dar, die zum Phänomen der Angst in der frühen Psychoanalyse aufgestellt worden sind. Besondere Berücksichtigung erfahren dabei die einzelnen Angsttheorien von Sigmund Freud, weil er seine Auffassungen zur Angst im Laufe seines langen Forscherlebens bedeutend modifiziert hatte und seine Theorien die elementare Grundlage für die Angstkonzepte anderer Autoren abgegeben haben. Schwerpunkte des ersten Bandes sind die Beiträge zur Angstthematik von Karl Abraham, Sandor Ferenczi, Otto Rank, Ernest Jones, Paul Federn, Wilhelm Reich und Melanie Klein. Meyer untersucht dann die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der genannten Autoren. Kritische Betrachtungen zum frühen psychoanalytischen Angstverständnis, zur Trieb-Umwelt-Kontroverse und ein Ausblick auf den zweiten Band schliessen die Untersuchung ab. Im ersten Halbband von Band 2/1 werden die Beiträge zur Angst der psychoanalytischen Ich-Psychologie und der britischen objektbeziehungstheoretischen Ansätze vorgestellt, die sich gerade außerhalb der Lehre um Melanie Klein entwickelt haben. Aber auch weitere bedeutsame Ansätze werden berücksichtigt, wie etwa die Bindungstheorie von John Bowlby und die Beiträge von Robert Waelder, Heinz Hartmann, Hans W. Loewald, Michael Balint, Margaret S. Mahler, Donald W. Winnicott, John Bowlby, William R. D. Fairbairn und Horst-Eberhard Richter. Im zweiten Halbband von Band 2/2 werden vorwiegend die Beiträge zur Angst aus der postkleinianischen Psychoanalyse und von denjenigen Vertretern der Psychoanalyse vorgestellt, die versuchen, die ich-psychologischen Erweiterungen mit verschiedenen objektbeziehungstheoretischen Ansätzen zu einer umfassenden Theorie zu verbinden. Schwerpunktmäßig behandelt werden die Beiträge von Karl König, Wilfred R. Bion, Donald Meltzer, Ronald Britton, Otto F. Kernberg und Ralph R. Greenson. Im letzten Kapitel erfolgt eine Abschlussbesprechung, verbunden mit einem Ausblick auf die heutige Auseinandersetzung mit der Angst in der Psychoanalyse. |
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Nur noch geringe Bestände beim Verlag: Hier die komprimierte Variante der ursprünglich zweibändigen Ausgabe dieses inhalts- und Imformationslastigen Grundlagenwerkes, welches der Zürcher Diogenes Verlag vor einigen Jahren in diesem feinen Band herausbrachte. - Alternativ finden sie im Fachantiquariat der SFB auch die zweibändige Urausgabe aus dem Verlag Hans Huber. Der Schwerpunkt des Werkes liegt in den Kapiteln über Pierre
Janet, Sigmund Freud, Alfred Adler und C. G. Jung. Henri F.
Ellenberger begnügt sich nicht mit der Darstellung der Lehrsysteme,
deren Entwicklung und der Lebensgeschichte der betreffenden Forscher.
Durch Betrachtungen über die sozio-ökonomischen, politischen und
kulturellen Faktoren gibt er jeweils ein plastisches Bild von dem
Milieu und den Zeitumständen, die die Persönlichkeit der Forscher
und ihre Lehren mitgestaltet haben. Ein Standarkwerk - und, das ist
ungewöhlich, ein dazu sehr lesbares und spannendes. Stimmen zum Buch: »Der ›Ellenberger‹ ist der beste Fremdenführer durch das eigene Innere. Niemand führt so diskret, so eindringlich, so umfassend und so wohlinformiert durch die Katakomben der Tiefenpsychologie.« (Peter Sloterdijk) |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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