Details

Autor Sintenis, Renée (1888 - 1965)
Auflage/ Erscheinungsjahr 1923
Format 25,3 × 17,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Original-Radierung
Seiten/ Spieldauer 1 Originalabzug auf Bütten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-010423_Galerie

Eine wunderschöne, kleinformatige Originalradierung in der für die Künstlerin typischen minimalistisch-aussagestarken Handschrift

Die Künstlerin

Renée Sintenis (* 20. März 1888 in Glatz, Landkreis Glatz; † 22. April 1965 in Berlin; gebürtige Renate Alice Sintenis) war eine mit vielen Auszeichnungen geehrte Bildhauerin und Grafikerin.

Schon in der Schulzeit erhielt sie Zeichenunterricht, dem sich 1907 das Studium Dekorative Plastik an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin bei Wilhelm Haverkamp anschloss. Im fünften Semester 1909/1910 mußte sie auf Wunsch ihres Vaters ihr Studium abbrechen, um in dessen Anwaltskanzlei als Sekretärin zu arbeiten. Dieser ungewollten Tätigkeit entzog sie sich durch den Wegzug aus dem Elternhaus. Von einer Freundin aufgenommen, nahm sie der Bruch mit der Familie psychisch mit, worauf sie mit immer wieder auftauchenden Depressionen reagierte.

Als sie 1910 Georg Kolbe kennenlernte, begann sie für ihn als Modell zu arbeiten; eine nicht erhaltene lebensgroße Frauenenstatue entstand. Diese Arbeit regte sie an, selbst weibliche Akte zu kreieren. Erst ab 1915 entstanden die prägnanten Tierfiguren, die zu ihrem künstlerischen Lebensthema wurden.

Aus den Atelierbesuchen zu Kolbe entwickelte sich eine jahrelange Freundschaft, die von ihm künstlerisch begleitet wurde. An der 1913 stattfindenden Berliner Herbstausstellung, der ersten großen Ausstellung der Freien Secession, nahm sie mit drei kleinformatigen Gipsplastiken Teil, für die sie viel Anerkennung bekam. Auch in den Folgejahren war sie eine regelmäßig teilnehmende Künstlerin. - Ab 1913 ließ sie ihre Werke in der Bildgießerei Hermann Noack gießen.

Da sich die Berliner Secession in unmittelbarer Nachbarschaft zum Romanischen Café und zum ebenfalls bekannten Atelier der Gesellschaftsfotografin Frieda Riess befand, erlangte Renée Sintenis schnell Zugang zu den stadtbekannten Persönlichkeiten. Zu ihrem Freundeskreis gehörten die Schriftsteller Rainer Maria Rilke und Joachim Ringelnatz. Ringelnatz schrieb eine Reihe von liebevollen und augenzwinkernden Gedichten. Für ihn gestaltete sie die Grabplatte aus Muschelkalk; das Grabmal liegt auf dem Berliner Waldfriedhof an der Heerstraße.

Im Jahr 1917 heiratete sie den Schriftkünstler, Buchgestalter und Maler Emil Rudolf Weiß, den sie viele Jahre zuvor kennengelernt hatte und zu dessen Lieblingsmodell sie geworden war.

Als sie 1920 von dem legendären Kunsthändler Alfred Flechtheim in Düsseldorf ausgestellt wurde, begann ihr Ruhm. Die Eröffnung einer Galerie in Berlin 1922 machte sie zur wichtigsten Protagonistin des bekannten Flechtheimer Kunstkreises jener Jahren. In diesen Jahren kreierte sie zahlreiche und beeindruckende Sportlerfiguren, die sehr beliebt wurden. Von Freunden schuf sie Bildnisse und von sich selbst vielbeachtete kleinformatige Selbstporträts.

In der Zeit der Weimarer Republik wuchs sie mit Ausstellungen in Paris, London, New York zu einer international anerkannten Künstlerin heran, deren Werke weltweit gesammelt wurden.

Im Jahr 1931 wurde sie als erste Bildhauerin Mitglied in der Berliner Akademie der Künste. Sie ist nach Käthe Kollwitz die zweite aufgenommene Künstlerin in der Sektion Bildende Kunst.

In der Diktatur der Nationalsozialisten erging es dem Paar Sintenis sehr schlecht. Weiß wurde am 1. April 1933 aus seinem Hochschulamt an den Vereinten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst entlassen, weil er sich gegen das Regime geäußert hatte. Im November 1942 starb er überraschend in Meersburg am Bodensee. Reneé Sintenis übernahm sein Atelier im Künstlerhaus in der Kurfürstenstraße, in dem auch Max Pechstein arbeitete.

Sintenis selbst wurde 1934 aus rassischen Gründen aus der Akademie der Künste ausgeschlossen, da ihre Mutter Jüdin war. Sie konnte in der Reichskulturkammer, in die sie früh eingetreten war, bleiben und weiterarbeiten.

Der Tod ihres Mannes 1942 stürzte Sintenis in eine tiefe Krise. Bei der Zerstörung ihrer Wohrnung 1945 verlor sie ihre ganze Habe und große Teile ihres Werkes. Trotz ihrer Zurückgezogenheit stellt sie, protegiert vom Kunsthändler Alex Vömel als Nachfolger von Flechtheim, aus. Ab 1947 arbeitete sie als Professorin an der Berliner Hochschule für Bildende Künste, 1955 wurde sie in die neu gegründete Akademie der Künste Berlin (West) aufgenommen.

Im Jahr 1957 wurde Sintenis’ Statue des Berliner Bären als lebensgroße Bronzeplastik auf dem Mittelstreifen der heutigen Bundesautobahn 115 zwischen Dreilinden und dem Autobahnkreuz Zehlendorf aufgestellt. Als versilberte bzw. vergoldete Kleinplastik wird dieses Werk alljährlich auch an die Preisträger der Internationalen Filmfestspiele (Berlinale) verliehen. Sintenis starb 1965, ihre Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof in Berlin-Dahlem.

Quelle: Wikipedia

Zum Erhaltungszustand

Die SFB-Kunstabteilung verfügt derzeit über ein annähernd galeriefrisches Archivexemplar dieser begehrte Arbeit der Künsterin- Selten!

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