Details

Autor Chasseguet-Smirgel, Janine (1928.2006)
Verlag Verlag Internationale Psychoanalyse bei Klett­Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 2. Aufl. 1992
Format
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden
Seiten/ Spieldauer 193 Seiten
Reihe Verlag Internationale Psychoanalyse bei Klett-Cotta
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-001890_AC

Zu dieser Arbeit der Autorin

Im Zentrum des Denkens von Janine Chasseguet-Smirgel steht die Theorie einer archaischen Matrix des Ödipuskomplexes, ein theoretisches Modell der frühkindlichen Entwicklung vor dem Eintritt in die ödipale Phase, abgeleitet aus der Arbeit mit perversen Patienten und entwickelt in Auseinandersetzung mit den theoretischen Ansätzen von Sigmund Freud und Melanie Klein.

Aus dem Inhalt

  1. Freud und die Weiblichkeit. Einige blinde Flecken auf dem ›dunklen Kontinent‹.
  2. Die Weiblichkeit des Psychoanalytikers bei der Ausübung seines Berufes.
  3. Gefügige Töchter. Einige Hypothesen über die primäre Passivität und ihre Auswirkungen auf die Mechanismen des Denkens.
  4. Ein ›besonderer Fall‹. Zur Übertragungsliebe beim Mann.
  5. Die archaische Matrix des Ödipuskomplexes.
  6. Die archaische Matrix des Ödipuskomplexes in der Utopie.
  7. Das Grüne Theater. Ein Versuch zur Intrepretation kollektiver Äußerungen einer unbewußten Schuld.
  8. Das Paradoxon der Freudschen Methode. Von der Aufhebung der Andersheit zur Einführung des Gesetzes.

Die Autorin

Janine Chasseguet-Smirgel, gelegentlich Chasseguet-Smirguel (* 1928 in Paris; † 5. März 2006 ebenda) war eine führende französische Psychoanalytikerin, Lehranalytikerin und Präsidentin der Société Psychanalytique in Paris. Von 1983 bis 1989 fungierte sie als Vizepräsidentin der International Psychoanalytical Association. Chasseguet-Smirgel war 1982/83 Inhaberin des Freud Memorial Chair am University College London und von 1992 bis 1996 Professorin für klinische Psychologie und Psychopathologie an der Université Lille Nord de France.

Leben und Werk: Chasseguet-Smirgel entstammte einer Familie des osteuropäischen Judentums, die während des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Opfer zu beklagen hatte. Schon deshalb war sie politisch hoch sensibel und engagiert. Als Antifaschistin war sie Mitglied der (damals stalinistischen) KPF geworden, in der sie auch ihren späteren, aus Ungarn stammenden Ehemann Béla Grunberger (1903–2005) kennenlernte. Nachdem 1956 die Rote Armee den Ungarischen Volksaufstand gewaltsam niedergeschlagen hatte, brachen sie und Grunberger jedoch mit dem Kommunismus. Als später im Gefolge der Pariser Mai-Unruhen marxistische Theorie wieder eine hohe Aktualität gewann, schrieben beide — unter dem Pseudonym „André Stéphane“ — eine politische Kampfschrift dagegen: L'Univers contestationnaire ou les nouveaux chrétiens (Paris 1969).

Janine Chasseguet-Smirgel hatte an der Sorbonne Politische Wissenschaft studiert, wandte sich aber unter dem Einfluss von Béla Grunberger, einem ebenfalls nicht-medizinischen Psychoanalytiker, Mitte der 1950er Jahre der Psychoanalyse zu, der sie dann lebenslang ihr Schaffen widmete. Hier vertrat sie eine streng orthodoxe Linie, was sich am deutlichsten in dem wiederum zusammen mit Grunberger verfassten Werk Freud ou Reich. Psychanalyse ou Illusion (1976) zeigt. Während die 68er-Bewegung sowohl Freud als auch Reich auf ihre Fahnen schrieb, demonstrieren die Autoren, dass zwischen beiden ein unversöhnlicher Gegensatz besteht.

Bekannt wurde Chasseguet-Smirgel durch ihre Weiterentwicklung der Freudschen Theorie über Das Ich und das Es und die Verknüpfung mit dem Narzissmus, als auch für den Ausbau dieser Theorie zu einer umfassenden Kritik utopischer Ideologie. Ihr Werk zeichnet sich durch besonderes Engagement für eine Psychoanalyse der Literatur und der Gesellschaft aus, also für eine Psychoanalyse jenseits der Heilbehandlung.

Lieferbarkeitshinweis

Der begehrte Titel der französischen Psychoanalytikerin ist im Archiv der SFB in verlagsfrischen und folienverschweißten Exemplaren verfügbar; das Buch ist beim Verlag seit Jahren vergriffen.

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