Details

Autor Schmidt, Arno
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 11.10.2010
Format 35,6 × 27,3 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Leinen im Schuber
Seiten/ Spieldauer 1536 Seiten
Gewicht 6055
ISBN 9783518803103

Zu dieser Ausgabe

Im Jahr 1970 veröffentlichte Arno Schmidt sein zentrales Werk, Zettel's Traum: Mit einem Umfang von 1334 DIN-A-3-Seiten, gedruckt auch in diesem Foli-Format, entsprechend über zehn Kilogramm schwer und als Faksimile vervielfältigt. Schmidts eigene Befürchtung – »Es wird sich nicht mehr setzen lassen« – hatte sich bewahrheitet. Vor dem komplexen Layout des dreispaltigen Romans mit seinen zahlreichen Randglossen kapitulierten Setzerei und Verlag.

Inzwischen ist dieses ´undruckbare Buch`, welches Arno Schmidt auf einen Schlag berühmt machte, als gesetztes Buch erhältlich. Jahrelange Arbeit von Setzern, Editoren und Korrektoren war erforderlich, um einen lesefreundlichen Schriftsatz herzustellen, ohne den Charakter des »Überbuchs« (Arno Schmidt) zu verändern und seine Eigenheiten zu glätten.

Diese Ausgabe macht es für seine Leserinnen und Leser möglich, diesen Riesenroman zu entdecken: Er erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem alternden Schriftsteller Daniel Pagenstecher und der sechzehnjährigen Franziska Jacobi und von Leben und Werk Edgar Allan Poes. Er entwirft eine eigene Literaturtheorie in der Nachfolge Sigmund Freuds und entwickelt wie nebenbei eine neue Rechtschreibung, die zum Beispiel die wahren Eigenschaften eines »Pleas'-see=Rocks« enthüllt. In Zettels' Traum finden Arno Schmidts Bemühungen um eine moderne Prosaform und eine angemessene sprachliche Abbildung des menschlichen Bewusstseins ihren vorläufigen Höhepunkt.

"Zettels Traum" umfasst 1334 mehrspaltig beschriebene Seiten, die in Form des Original-Typoskripts mit Randglossen und Handskizzen des Autors wiedergegeben sind. Der Titel verweist auf die 120.000 Notizzettel, auf denen Schmidt seine Einfälle zum Buch notiert hatte, und auf den Weber, genannt Zettel, in Shakespeares Ein Sommernachtstraum. Bei der ersten Veröffentlichung in 1970 erregte das Werk größtes Aufsehen, wobei der Reichtum an Anspielungen bis heute nicht gänzlich ergründet werden konnte.

Pressestimmen

»"Zettels Traum" ist Fluchtpunkt und Summe des gesamten bis dahin entstandenen Werks des Autors; das monumental umfangreiche Buch ist Epos und Essay, Übersetzungstheorie und Dichterpsychographie zugleich, Fortführung und konsequente Zusammenfassung der erzähltechnischen und literaturtheoretischen Ansätze der früheren Bücher Schmidts, die im Nachhinein wie Fingerübungen zu diesem Riesenbuch erscheinen.« (Jörg Drews)

Der Autor

Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren. Nachdem er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, arbeitete er zunächst als Dolmetscher, von 1947 an als freier Schriftsteller. Nach Stationen in Cordingen, Kastel an der Saar und Darmstadt zog er 1958 mit seiner Frau Alice nach Bargfeld (Kreis Celle), wo er bis zu seinem Tod zurückgezogen lebte.

Von 1949 an, als seine Erzählung Leviathan in Buchform erschien, entstanden Romane, Dialoge zur Literatur für den Rundfunk, Essays und biographische Arbeiten, darunter sein Hauptwerk Zettel‘s Traum, 1334 DIN-A3-Seiten stark und über zehn Kilo schwer. Aufgrund des komplexen Layouts konnte es 1970 nur als Faksimile des Typoskripts erscheinen; erst seit 2010 liegt es in gesetzter Form vor. Arno Schmidt starb am 3. Juni 1979 in Celle. Zwei Jahre nach seinem Tod gründeten seine Frau Alice und Jan Philipp Reemtsma die ›Arno Schmidt Stiftung‹.

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