Zeitschrift PSYCHOSOZIAL

Zu dieser Ausgabe

Der aktuell populäre Optimierungsimperativ trifft in pädagogischen Praxisfeldern sowohl auf berufsspezifische Selbstansprüche der Professionellen als auch auf strukturell verankerte Verhinderung von Reflexionskulturen. Dies führt zu speziellen Konfliktlagen und subjektiven Abwehrdynamiken.

Die Beiträge loten dieses Konfliktpanorama in der Perspektive einer psychoanalytischen Pädagogik aus. Dabei geht es den Autorinnen und Autoren nicht um eine distanziert-erklärende Diagnose von Defiziten, sondern um die an psychoanalytischer Hermeneutik orientierte Aufdeckung und Deutung szenischer Strukturen, wie sie konkrete pädagogische Interaktionszusammenhänge prägen. Bezugspunkte sind Erziehungsprozesse in Institutionen des öffentlichen Erziehungswesens und des Justizvollzugs, darüber hinaus aber auch die mediale Populärkultur und die Psychoanalyse.

Inhalt dieser Ausgabe

Schwerpunktthema: Bildung und Erziehung optimieren? Reflexionen und Einsichten
der Psychoanalytischen Pädagogik

Editorial

• Achim Würker & David Zimmermann: Optimierung in pädagogischer Praxeologie

Die Beiträge

• Barbara Lehner & Maria Fürstaller: Einfach ist einfacher?
  Heterogenität in elementarpädagogischen Einrichtungen in Zeiten der Optimierung
• Achim Würker: Das Kafkaeske an der Optimierungsforderung
  Überlegungen zu subjektiven Nebenwirkungen eines trivial scheinenden Anspruchs an schulische Erziehung
• Josef Hofman: Optimierung durch Classroom Management
  Kritische Einwände auf der Grundlage eines Einzelfalls
• Michael Jopling & Sally Riordan: Optimierung im englischen Schulsystem: Was Schüler*innen sagen
• David Zimmermann: Spannungsfelder der Optimierung im Jugendstrafvollzug
• Günther Bittner & Helmwart Hierdeis: »Good enough«
  Briefwechsel zur Frage der Optimierung in der Psychoanalyse
• Gunzelin Schmid Noerr und Hans-Joachim Schubert im Gespräch mit Achim Würker: Repressive Selbstoptimierung
  Germany’s Next Topmodel und der neue Geist des Kapitalismus

Freie Beiträge

• Thomas Auchter: Der Psychoanalytiker, der von seiner Couch stieg und öffentlich sichtbar wurde
  Psychoanalyse und Gesellschaft reloaded
• Bernd Nitzschke: Trockenlegung erinnerungspolitischer Sumpflandschaften
  Ein Buchessay zu Karl Fallends Beiträgen über Unbewusste Zeitgeschichte und Wilhelm Reichs Massenpsychologie des Faschismus

Rezension

• Horst Kämpfer: Wir brauchen einander
• Georges-Arthur Goldschmidt (2020): Vom Nachexil. Göttingen: Wallstein

Impressum

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