Details

Herausgeber Flick, Sabine; Jung, Anne; Merk, Usche; Teuber, Nadine (Hg.)
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr Juni 2016
Format 16,5 cm × 24,0 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Broschiert
Seiten/ Spieldauer 136 Seiten
ISSN 0171-3434_142

Zu dieser Ausgabe

Trauma stellt kein rein individuelles Geschehen dar. Noch deutlicher als anderes psychisches Leid entsteht es per Definition, explizit in der Verbindung mit einem traumatischen – äußeren – Ereignis, das die individuellen Schutz- und Bewältigungsreaktionen überwältigt. Gleichsam ist der traumatische Prozess, der langfristiges Leid verursacht, nicht reduziert auf ein äußeres auslösendes Ereignis und darauf folgende Symptome, sondern Ausdruck eines komplexen, interaktiven Prozesses, zwischen dem traumatischen Geschehen einerseits sowie individuellen und gesellschaftlichen Einschreibungs- und Verarbeitungsprozessen, in der Psyche, im Körper und im sozialen Umfeld. Diese Prozesse sind beeinflusst vom psychosozialen Kontext der Betroffenen vor einem traumatischen Ereignis, während des Ereignisses und danach. Dabei ist der gesellschaftliche Umgang mit Trauma und den Traumatisierten zentral, ebenso wie ihre individuellen, sozialen Beziehungen. Vieles wirkt auch im Nachhinein, nachträglich re-traumatisierend – oder entlastend – auf traumatische Prozesse ein.

Aus drei verschiedenen Perspektiven legen die Beiträge den Schwerpunkt auf den klinischen und wissenschaftlichen Umgang mit Trauma und Aggression, zum einen aus wissenschaftstheoretischer Perspektive, zum anderen aus den Notwendigkeiten der Erfahrungen der praktischen Arbeit mit traumatisierten Menschen heraus. Die hier angestrebte Rekontextualisierung beinhaltet somit einen Zweischritt: Erstens soll damit einer Soziologisierung psychischen Leidens Vorrang gegeben werden, ohne dabei aber zweitens eine individuelle auch innerpsychische Betrachtung der einzelnen Leidenssituation zu vernachlässigen.

Inhalt dieser Ausgabe

Schwerpunktthema: Umkämpfte Psyche - Zur Rekontextualisierung psychischen Leids

Editorial

  • Sardie Flick, Anne Jung, Usche Mirk & Nadine Treuber

Die Beiträge

  • Kurt Grünberg & Friedrich Markert: Extremes Trauma, Kultur, Szenisches Erinner der Shoah
  • Mpumi Zondi: Breaking the Walls of Trauma Cotraseling 
    Eine kritische Analyse von vorherrschenden Traumakonzepten im Kontext städtischer Lebensrealitäten in Johannesburg
  • Leonie Teigler, Susanne Löhne & Jan Slaby: Eine kritische Analyse des Konzeptes »appetitive Aggression«
    Wissenschaftliche. Schwierigkeiten in der Trauma- und Gewaltforschung und ihre politischen Konsequenzen

Freie Beiträge

  • Elisabeth Steiner: Psychosoziale Arbeit in Ruanda
  • Hans-Geert Metzger: Conchita Wurst und die Illusionen in den Gendertheorien
  • Jasmin Bleimling & Adrian Kind: Stalag Holocaust-Pornografie
    Eine pornographische Betrachtung der Transformationen des Traumas im Schaten des Eich-mann-Prozesses in den 1960er Jahren in Israel
  • Frank Blohm: Tagträume, konkrete Utopien und das »Prizuip Hoffnung«
    Ernst Blochs vergessener Beitrag zur Psychoanalyse
  • Angelika Grubnes, Sabine Kirschenhofer & Corinna Obrist: Kommentar zur Glosse
    »Mutti wird uns doch nicht verlassen« von Tilmann Moser

Rezensionen / Dasnk an die Gutachterinnen und Gutachter

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