Details
Herausgeber | Miller, Judith; Zizek, Slavoj (Hg.) |
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Verlag | Hora Verlag |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 1988 |
Format | 19,8 × 14,0 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 200 Seiten |
Reihe | Wo es war, Band 5-6 |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | SFB-006245_ZS |
Zu dieser Zeitschrift
In der Bundesrepublik, in Österreich und in der Schweiz entstehen allmählich, unkoordiniert und verstreut, Lacan-Studiengruppen. Die Redaktion von Wo es war wendet sich an diese Gruppen mit Vorschlag, ihr über die konkreten Formen ihrer Tätigkeit, ihre Pläne usw. Informationen zuzusenden. Wo es war hofft, durch Veröffentlichung dieser Informationen die Kontakte zwischen den Gruppen zu fördern und damit zur allmählichen Verwandlung der verstreuten Arbeitsansätze in ein Netz des Freudschen Feldes beitragen zu können.
Die Herausgeber zu dieser Ausgabe (1988)
»Fünfzehn Jahre nach Erscheinen der ersten deutschen Übersetzungen von Texten Lacans muß man feststellen, daß diese nicht die Wirkung ausgeübt haben, die man ihnen wünschen hätte können. Man spricht von Lacan in Universitätsdiskussionen und Kunstdebatten. Gibt es aber einen Hinweis darauf, daß seine Lehre irgendetwas an der Psychoanalyse, so wie sie tatsächlich praktiziert wird, geändert hätte?
Dieser Mangel an Wirkung kann nicht zufällig sein. Er hängt mit den Umständen zusammen, unter denen die deutschsprachige Psychoanalyse nach 1945 wiedererstanden ist. Weil die psychoanalytische Bewegung durch die Vertreibung der Analytiker zerstört worden war, mußte woanders angeknüpft werden: bei dem kulturellen Echo, das Freuds Lehre jenseits der an sie gebundenen Praxis hervorgerufen hatte.
Freuds Entdeckung, daß sich hinter den neurotischen Symptomen ein Sinn versteckt, wurde von jenen, welche am Anfang des Jahrhunderts die Psychopathologie den Geisteswissenschaften annähern wollten, verständnisvoll aufgenommen. Andere fanden in Freuds Auffassung des psychischen Konflikst ein Argument, vom sozialen Fortschritt eine Linderung des neurotischen Unglücks zu erwarten.
Diese beiden unabhängig von der psychoanalytischen Praxis existierenden Strömungen — Hermeneutik und Sozialkritik — stehen am Ursprung der deutschen Nachkriegspsychoanalyse. Sie bleiben bis jetzt bestimmend für dasjenige, was auf diesem Gebiet vor sich geht und erklären, warum alles, was mit ihren Prämissen nicht vereinbar ist, auf Widerstand stößt...« (aus dem Vorwort)
Aus dem Inhalt
- Jacques Lacan: Der Sinn einer Rückkehr zu Freud in der Psychoanalyse
- Freud—Goethe: Vier Briefe aus der Korrespondenz Freud—Ferenczi
Theorie der Klinik
- Jacques-Alain Miller: Über die Lektion der Psychosen
- Michel Silvestre: Die Übertragung in der Ausrichtung der Kur
- Herbert Wachsberger: Funktion der einleitenden Gespräche
Die Fälle
- Franz Kaltenbeck: Name und verlorenes Objekt
- Susanne Hommel: Ein Acting-out vor der Analyse?
Das Literarische
- Michael Turnheim: Zwei Notizen über Karl Kraus
- D. E. Sattler: Hölderlin oder: Die Revolution der Gesinnungen und Vorstellungen (1. Teil)
Dialektik, Logik des Signifikanten
- Jean-Michel Lasry: Das common knowledge
- Miran Bozovic: Immer Ärger mit dem Körper
Logik des sozialen Phantasmas
- Silke Schauder: »There ain't no woman that comes close to her«
- Friedhelm Lövenich: Ästhetisierung der Realität
Die Lacansche Orientierung
- Slavoj Zizek: Liebe dein Symptom wie dich selbst
- Eva D. Bahovec: Der Vater im Suspens, oder voran sich zweifeln läßt
Lieferbarkeitshinweis
Bei der SFB einige verlagsfrische Archivexemplare; beim Verlag vergriffen.
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