Details

Herausgeber Hardt, Jürgen; Vaihinger, Antje (Hg.)
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 01.1999, Erstausgabe
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 300 Seiten
Gewicht 420
Reihe Bibliothek der Psychoanalyse
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-000058_AC

Zu diesem Buch

Der Band macht die Beiträge des Themenheftes der ›Psychoanalytic Quarterly‹ von 1996 über »Wissen und Autorität in der psychoanalytischen Beziehung« in deutscher Übersetzung zugänglich.

Das Buch gibt einen Einblick in das Denken der prominentesten psychoanalytischen Forscher Nordamerikas. Es zeigt, wie intensiv in der Scientific Community Fragen diskutiert werden, für die Analytiker keineswegs so immun geworden sind, wie oft behauptet wird. Das Vorurteil, Psychoanalytiker seien Sektierer und gläubige Anhänger eines Gründervaters, kann nach der Rezeption dieser Diskussion nicht mehr aufrechterhalten werden. Man muß realisieren, daß in der Psychoanalyse um Wissen und Autorität gerungen und gekämpft wird. 

»Was ist das für ein Verstehen, das durch die klinische Psychoanalyse gewonnen werden kann? Welche Art von Expertentum kann ein Analytiker für sich beanspruchen und ein Analysand erwarten?« Diese und ähnliche Fragen stehen im Zentrum der aktuellen Diskussionen über die Theoriebildung der Psychoanalyse. Deshalb haben sich die Herausgeber des Psychoanalytic Quarterly entschieden, dem Thema »Wissen und Autorität in der psychoanalytischen Beziehung« ein Sonderheft zu widmen. Sie haben eine Reihe psychoanalytischer Forscher, die sich in ihren Arbeiten implizit mit den Themen Wissen und Autorität beschäftigt, aber nicht explizit darüber geschrieben haben, um Beiträge gebeten. Sie wollten vermeiden, Analytiker zu Wort kommen zu lassen, deren Auffassungen zu diesem Thema bereits allgemein bekannt sind. Von dem Ergebnis waren sie selbst überrascht und angetan.

Die Diskussionsbeiträge gehen von ganz unterschiedlichen Gesichtspunkten aus und sind schon allein dadurch aufschlußreich. Verschiedene Aspekte von Wissen und Autorität in der psychoanalytischen Beziehung werden untersucht. Ausgangspunkt ist immer die klinische Erfahrung, und die daraus entwickelten Überlegungen haben wesentliche Implikationen für die psychoanalytische Behandlungssituation.

Psychoanalytiker und an der Psychoanalyse interessierte Laien können sich diesem Thema nicht entziehen. Kimberlyn Learys provozierende Arbeit »Psychoanalytische ›Probleme‹ und postmoderne ›Lösungen‹«, die 1994 ebenfalls im Psychoanalytic Quarterly veröffentlicht wurde, war ein wichtiger Auslöser für die Diskussion und ist deshalb in die deutsche Ausgabe mit aufgenommen worden. Die Postmoderne erscheint in Deutschland vielen wie eine Modekrankheit, die schon wieder vorbei ist. Tatsächlich sind aber die sehr ernsten ›postmodernen‹ Fragen in der psychoanalytischen Theoriebildung und speziell der Theorie der Praxis bisher kaum rezipiert, geschweige denn ernsthaft gestellt worden. Der Band zeigt, wie prominente Psychoanalytiker verschiedener Schulrichtungen und Generationen sich mit diesen Fragen auseinandersetzen, und der Leser wird in die lebendige Entwicklung des aktuellen psychoanalytischen Denkens einbezogen. Bei einem Gespräch über die geplante Übersetzung meinte Roy Schafer: »Vielleicht ist das eines der wichtigsten psychoanalytischen Werke am Ende des Jahrhunderts.«

Aus dem Inhalt

  • Christopher Bollas: Objekte und ihre Funktionen: über die ödipale Struktur einer Psychoanalyse
  • Charles Brenner: Die Art des Wissens und die Grenzen der Autorität in der Psychoanalyse
  • Nancy J. Chodorow: Die Vergangenheit als Maßstab für das psychoanalytische Denken
  • Anthony Elliott und Charles Spezzano: Grenzen der Psychoanalyse oder die postmoderne Wende meistern
  • Charles M. T. Hanly: Weibliche und männliche Autorität: Eine Entwicklungsperspektive
  • Irwin Z. Hoffman: Die verborgene und paradoxe Autorität der Präsenz des Analytikers
  • Otto F. Kernberg: Die Autorität des Analytikers in der psychoanalytischen Situation
  • Elizabeth Lloyd Mayer: Veränderungen in den Naturwissenschaften und ihre Auswirkungen auf das Wissen und die Autorität in der Psychoanalyse
  • James T. McLaughlin: Macht, Autorität und Einfluß in der analytischen Beziehung
  • Roy Schafer: Verantwortung, Evidenz und Wissen in der psychoanalytischen Beziehung
  • Lawrence Friedman: Überblick: Wissen und Autorität in der psychoanalytischen Beziehung
  • Kimberlyn Leary: Psychoanalytische „Probleme” und postmoderne „Lösungen”.

Lieferbarkeitshinweis

Im Archiv der SFB ist dieser Titel in annähernd verlagsfrischen Exemlaren der Erstausgabe und zum Angebotspreis verfügbar; ebenso ist dieser Titel auch in einem inhaltlich unveränderten Nachdruck erhältlich.

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