Details

Autor Beck, Ulrich
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 17.11.2008
Format 19 × 11,9 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 439 Seiten
Gewicht 454
ISBN 9783518460382

Zu diesem Buch

1986, im Jahr der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, publizierte Ulrich Beck im Suhrkamp-Verlag den Titel »Risikogesellschaft«. Der in mehr als dreißig Sprachen übersetzte Klassiker der soziologischen Zeitdiagnostik gilt inzwischen als die Analyse, die ihre Zeit auf den Begriff bringt. Nicht erst seit dem 11. September 2001 ist klar: Alle Erdenbürger sitzen im weltweiten Binnen- und Gefahrenraum.

Die ganz neuen Potentiale der Weltrisikogesellschaft - destruktive ebenso wie konstruktive - lotet Beck in dieser aktuellen Bestandsaufnahme nüchtern und fundiert aus.

Die Dimensionen globaler Erschütterungen erschienen in der Risikogesellschaft der achtziger Jahre ausnehmend idyllisch im Vergleich zur Gegenwart: Der RAF-Terrorismus wirkt geradezu »heimisch« im Vergleich zur allgemein empfundenen globalen Bedrohung durch al-Qaida oder durch andere hochgeladene Schreckensmänner (Enzensberger). Heutige Finanzaktionen und -spekulationen können in Sekundenschnelle an jedem Ort der Welt Existenzen vernichten; als stabil und sicher erachtete Arbeitsplätze sind unverhofft ausgesorced … ; von berufswegen nüchterne Nationalökonomen konstatieren, was Versicherungsmathematiker seit Jahren schon zu berechnen sich bemühen: etwa die Kosten der heraufziehenden Klimaveränderung; sie ist längst da und ihre wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Folgen kennt noch keiner wirklich.

Heutigen Risiken wohnen die Zerstörungspotentiale von Kriegen inne, und sie erfassen alle Lebensbereiche. Neu an dieser Weltrisikogesellschaft ist die Inszenierung der Risiken, ihre Instrumentalisierung für politische Ziele. Das Resultat: Angst wird zum Lebensgefühl. Sicherheitsbedürfnisse verdrängen schleichend die Grundwerte von Freiheit und Gleichheit. - Der Soziologe Ulrich Beck gehört nicht zu den Vereinfachern und Schwarz-Weißmalern; auch zu den potentiellen Chancen weltweiter Vernetzung bietet er Bedenkenswertes, etwa wenn er darlegt, daß die Entprovinzialisierung von Politik durchaus auch zu einem geschärften und weltumspannenden Bewußtsein hinsichtlich der Gestaltungschancen für einer »kosmopolitischen Realpolitik« beitragen kann - wenn die Menschen denn mündiger und selbstbewußter werden.

Pressestimmen

»Ein Standardwerk für jeden, der gesellschaftliche Veränderungen besser verstehen will« Welt am Sonntag

Über den Autor

Ulrich Beck ist einer der weltweit anerkannten Soziologen. Sein 1986 erstmals veröffentlichtes Buch Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne brachte ein neues Zeitalter auf den Begriff. Dieses Konzept machte ihn international und weit über akademische Kreise hinaus bekannt. Zwanzig Jahre später erneuerte und erweiterte er seine Zeitdiagnostik in Weltrisikogesellschaft. Auf der Suche nach der verlorenen Sicherheit im Zeichen von Terrorismus, Klimakatastrophen und Finanzkrisen. Er war zwischen 1997 und 2002 Herausgeber der Reihe Edition Zweite Moderne im Suhrkamp Verlag. Zwischen 1992 und 2009 war Beck Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von 1999 bis 2009 fungierte Ulrich Beck als Sprecher des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Sonderforschungsbereichs Reflexive Modernisierung. Vom Europäischen Forschungsrat wurde Ulrich Beck 2012 ein Projekt zum Thema Methodologischer Kosmopolitismus am Beispiel des Klimawandels mit fünfjähriger Laufzeit bewilligt. Beim Weltkongress für Soziologie 2014 in Yokohama erhielt Ulrich Beck den Lifetime Achievement Award – For Most Distinguished Contribution to Futures Research der International Sociological Association.

Ulrich Beck wurde am 15. Mai 1944 in Stolp in Hinterpommern geboren. Nach seinem Studium der Soziologie, Philosophie, Psychologie und Politikwissenschaft in München promovierte er dort im Jahr 1972. Sieben Jahre später wurde er im Fach Soziologie habilitiert. Sein wissenschaftliches Hauptinteresse galt dem Grundlagenwandel moderner Gesellschaften. Diese grundlegenden Veränderungen faßte er, neben dem Begriff des Risikos, unter anderem mit Konzepten wie Reflexiver Modernisierung, Zweite Moderne, unbeabsichtigte Nebenfolgen und Kosmopolitismus.
Ihm wurden mehrere Ehrendoktorwürden europäischer Universitäten und zahlreiche Preise verliehen.
Er starb am 1. Januar 2015.

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