Details

Autor deMause, Lloyd
Herausgeber Janus, Ludwig (Hg.)
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 01.1999
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 487 Seiten
Abbildungen Mit 66 Abb.
Gewicht 622
ISBN 9783932133640

Zu diesem Buch

Psychohistorie meint die wissenschaftliche Erforschung historisch strukturierter, bzw. bedingter Motivationen auf der psychischen Folie ihrer Protagonisten.

Dieser Ausgangspunkt der Theoriebildung von Lloyd deMause impliziert eine radikale Kritik sowohl an der traditionellen Geschichtswissenschaft als auch an den traditionellen Formen der Sozialwissenschaften wie Anthropologie, Soziologie und Psychologie. Der Weg zum Verständnis historischer Ereignisse führt nicht über die Sammlung und narrative Anhäufung von Daten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft; er führt über die methodische Ergründung bewußter und unbewußter psychologischer Motive der geschichtlich Handelnden.

Der Weg zum Verständnis historischer Ereignisse führt nicht über die narrative Anhäufung von Daten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft; er führt über die methodische Ergründung bewußter und insbesondere unbewußter Motive der geschichtlich Handelnden. Psychohistorie ist die wissenschaftliche Erforschung historischer Motivationen.

Psychohistorie ist die wissenschaftliche Erforschung historischer Motivationen. Dieser Ausgangspunkt von Lloyd deMauses Theoriebildung impliziert eine radikale Kritik sowohl an der traditionellen Geschichtswissenschaft als auch an den traditionellen Formen der Sozialwissenschaften wie Anthropologie, Soziologie und Psychologie. Der Weg zum Verständnis historischer Ereignisse führt nicht über die Sammlung und narrative Anhäufung von Daten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft; er führt über die methodische Ergründung bewußter und unbewußter psychologischer Motive der geschichtlich Handelnden.

DeMauses Werk zielt auf eine vollständige "Geschichte der Psyche" ab. Die Psyche des einzelnen bildet sich nach Maßgabe der zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer bestimmten Gruppe praktizierten Erziehungsformen heraus. Kinder, die denselben Erziehungsformen unterworfen waren, bilden als Erwachsene eine Gruppe mit gemeinsamen unbewußten Phantasien, eine sogenannte "Psychoklasse".
Veränderungen der Erziehungsformen ziehen Veränderungen in der Psyche nach sich, die sich durch die Psychoklassen auf die Möglichkeitsfelder geschichtlichen Handelns auswirken. Je besser die Behandlung von Kindern seitens ihrer Eltern, je angenehmer und freudvoller die Kindheit insgesamt, desto integrierter die Psyche des einzelnen, desto weniger paranoid und ergo friedlicher auch das Verhalten der Gruppe - und desto unwahrscheinlicher die gewaltsame Lösung von Konflikten zwischen Gruppen respektive Nationen. Diese verborgenen Zusammenhänge dessen, was er auch die "Krieg-als-Geburt"-Fantasie nennt, weist der Autor in zahlreichen Einzelstudien geschichtlicher Ereignisse wie historischer Persönlichkeiten nach und belegt sie mit reichhaltigem Material.

Das Buch richtet sich an alle Geistes- und Sozialwissenschaftler, die die Grundlagen ihres Faches kritisch hinterfragen möchten, Interesse an den psychologischen Motivationen des geschichtlichen Prozesses haben und offen sind für neue Ansätze. Historiker und Psychologen, Anthropologen, Soziologen und Politologen, aber auch Psychoanalytiker, Pädagogen und Philosophen sowie (Prä- und Perinatal-)Mediziner werden sich von deMauses ebenso kühnen und provokanten wie empirisch gut untermauerten Thesen angesprochen, wenn nicht herausgefordert fühlen.

Pressestimmen

»Es ist deMauses Verdienst, eine erste, psychoanalytisch unterfütterte Geschichte der wichtigsten seelischen Inhalte der Kindheitsepochen seit der Antike geliefert zu haben, mit ihrer Auswirkung auf die Großgruppe der daraus hervorgehenden Erwachsenen.«

Tilmann Moser, Süddeutsche Zeitung vom 23./24. Sept. 2000

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