Details

Autor Bodenheimer, Aron R.
Verlag Reclam, Philipp
Auflage/ Erscheinungsjahr 15.02.2011
Format Kl.-8°
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 325 Seiten
ISBN 9783150202173

»Dies ist das Buch eines Psychiaters. Es ist aber – seien sie darüber enttäuscht – kein psychiatrisches Buch. Es ist auch kein antipsychiatrisches Buch. Seien Sie darüber noch mehr enttäuscht. Es will lediglich eine besondere und sehr geläufige Form des menschlichen Umgangs beschreiben. Und diese Umgangsform ist das Fragen, genauer gesagt: die Beschämung, welche durch das Fragen im Befragten erzeugt wird. Also die Obszönität, die dem Fragen wesenhaft zugehört. […]«

Zu diesem Buch

Was tut eigentlich ein Fragender? Und was geschieht dabei mit dem Gefragten? Welche Fragen Bodenheimer in seiner klugen Untersuchung auch immer heranzieht – von so alltäglichen wie 'Wie geht es Dir?' über 'Liebst Du mich?' bis zu so grundlegenden wie 'Existiert Gott?' – das Ergebnis bestätigt immer wieder die Grundthese des Bandes:

  • Fragen stellt den Befragten bloß, ist letztlich obszön.

Für diese Neuauflage wurde der gesamte Text des 1984 erschienenen Klassikers komplett durchgesehen und der Band um das Kapitel 'Wie konnte das geschehen? Wie konnte das ›nur‹ geschehen?' und den Abschnitt 'Wer wann wie wen fragt' ergänzt.

Inhalt

  • Vorbemerkung: Ist das dein Knabe, Tell?
  • Vom Fragen, von dem Obszönen – und von beider Verhältnis zueinander
  • Kurzer Hinweis auf die Methode dieser Abhandlung
  • Wesen und Bedeutung des Fragens und der Frage
  • Frage und Antwort – Herrschaft und Sklaverei: Menon oder Über die Tugend
  • Die Spontanmelodie des Fragens
  • Die melodische Notation des Fragens
  • Zur Choreographie des Fragens: Mimik und Gestik
  • Zur Phylogenese des Fragens: Blushing
  • Das Fragezeichen
  • Nu? – So what? – Hä? – Was? – Was sonst? Fragezeichen, in Worte gefasst
  • Zur Ethologie des Fragens: Die Ebenen des Fragespiels
  • Über den fragenden Sinn, das fragende Wesen und die Fragestellung
  • Kocht das Wasser? Kocht das Wasser nicht? – Fragen bringt die Negation zum Erlöschen
  • Wie konnte das geschehen? Wie konnte das nur geschehen? – Die Perfidie des Adverbs, durch den Fragesatz sichtbar gemacht
  • Fragen als Umgehen von Erkenntnis und Bekenntnis
  • Das Wir-Lächeln: Die vermassende Wirkung des Fragens
  • Liebst du mich? – Fragen schließt das Tun aus – Fragen verbirgt die Verantwortung – Fragen provoziert
  • Der Sirenengesang des Fragens
  • So …, soso, sag mal: Das Fragen kommt als ein Sagen herein
  • Nicht wahr? – Gell? – Das Sagen geht als ein Fragen heraus
  • Rhetorische Fragen: Die Küng-Frage und die Gretchenfrage
  • Demagogische Fragen: Mark Anton und Adolf Hitler
  • Die restaurativen Tendenzen des fragenden Sinnes
  • Wo das Fragen herkommt, und wo das Fragen hinführt
  • Vom Wesen des Wissens: Platons Theaitetos
  • Papa, warum ist der Himmel blau? – Kinder fragen
  • Warum? – Wegen oder trotz? – Weil oder obgleich? – Die Verpsychologisierung der Erkenntnis durch die Methode des Fragens
  • Der Boa-Constrictor-Effekt des Fragens
  • Das Sagen wächst nicht aus dem Fragen
  • Der Geist ist ein Wühler, kein Frager
  • Mittel gegen das Befragtwerden
  • Zur Teleologie des Fragens
  • Die reflexive oder introspektive Frage
  • Narzisstisches Fragen als Zerrform reflexiven Fragens
  • Fragen ist Besichtigen – Fragen ist Schwätzen
  • Warum spielst du mit dem Kugelschreiber? – Begründen ist Rechtfertigen
  • Wer bist du? – Was ist das für einer? – Was sind das für Leute? – Fragen zur Person
  • Wer wann wen wie fragt – Die Personalisierung von Wissenserschließung durch das Fragen
  • Wie geht es dir? – Wer das Recht hat zu fragen
  • Wie geht es dir? Gut? – Zweimal gefragt ist gut gefragt – Die Suggestivfrage
  • Schlussbemerkung: Szene im Autobus – Annäherung an eine Entobszönisierung des Fragens
  • Anmerkungen / Zur 7. Auflage / Zum Autor.

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