Details

Herausgeber Stompe, Thomas (Hg.)
Verlag MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
Auflage/ Erscheinungsjahr 11.2012
Format 24,0 × 16,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 218 Seiten
Abbildungen schwarz-weiß Illustrationen, Tabellen
ISBN 9783941468412

Zu diesem Buch

Die Auseinandersetzung mit der Bedeutung und dem Sinngehalt von Wahnberichten tritt in den letzten Jahren - trotz der unzweifelhaften Behandlungserfolge der Psychopharmakologie seit Einführung der Antipsychotika - wieder mehr in den Vordergrund.

Dieses Buch widmet sich der Bedeutungsanalyse des Wahns als dem wohl faszinierendsten und rätselhaftesten Phänomen der Psychopathologie und beleuchtet diesen aus der Sicht unterschiedlicher Therapieschulen. Zu Wort kommen deskriptive Psychopathologen, Systemtheoretiker, Psychoanalytiker freudscher, kleinianischer und lacanianischer Provenienz, analytische Psychologen nach C.G. Jung, Existenzialanalytiker und Inhaltsanalytiker. Die Beiträge thematisieren die Konzepte der jeweiligen Therapieschulen, die Untersuchungsmethoden und Denkrichtungen zum Thema Wahn. Dem schließt sich die Analyse von zwei Wahnerzählungen an.

Mit diesem einmaligen Zugang zum Phänomen Wahn bereichert das Buch alle, die mit der Behandlung psychotischer Erkrankungen befasst sind, und vermittelt einen umfassenden Überblick zum Umgang mit Wahnpatienten.

Aus dem Inhalt

Paul Hoff: Was ist Wahn?

  1. Wahn als psychopathologisches Phänome
  2. Wahn als Schnittstelle psychiatrischer Grundsatzfragen

Thomas Stompe und Hans Schanda: Psychopathologische und struktur dynamische Analyse des Wahns

  1. Psychopathologische Beschreibungsdimension des Wahns
  2. Strukturdynamik und Wahn
  3. Nosologische Kontextualisierung des Wahns
  4. Analyse der Fallberichte

Felix Tretter: Systemtheorie des Wahns – graphentheoretische Perspektiven

  1. Das Ich in der Welt – die phänomenologische Perspektive und Methodologie
  2. Hermeneutische Methoden
  3. Systemtheoretische Aspekte des Wahns
  4. Methodik der strukturalen Textanalyse
  5. Graphentheorie und kognitive Strukturen als System
  6. Methodik der Graphentheorie
  7. Wahn als stabiles Nichtgleichgewicht – Systemische Wahnmodellierung des Beispielfalles „Hitlers Sohn“
  8. Therapeutische Optionen
  9. Fazit

Andrea Moldzio: Wahn aus Sicht der Neuen Phänomenologie

  1. Grundlagen der Neuen Phänomenologie
  2. Definition des Wahns aus Sicht der Neuen Phänomenologie
  3. Wahnwahrnehmung
  4. Wahneinfall
  5. Interpretation der Fallbeispiele aus der Perspektive der Neuen Phänomenologie

Eva Horvath: Freuds Theorie zu den Mechanismen der Wahnbildung

  1. Einleitung
  2. Das Ich und das Es
  3. Das Denken, Primär- und Sekundärvorgang
  4. Narzissmus
  5. Traum und Wahn
  6. Der „Fall Schreber“
  7. Neurose und Psychose, die Verleugnung der Realität
  8. Das konkretistische Denken
  9. Der Wahn als Folge einer Spaltung im Ich
  10. Der Wahrheitskern des Wahns
  11. Zusammenfassung
  12. Fallprotokolle

Peter Schuster: Wahnidee oder Intuition. Klein – Bion – Rosenfeld – Segal

  1. Die paranoid-schizoide Position
  2. Die depressive Position
  3. α-Funktion
  4. Eine Theorie des Denkens
  5. Psychotischer versus Nicht-psychotischer Persönlichkeitsanteil – Bizarre Objekte
  6. Die Entstehung des Wahns im Besonderen, Versuch einer Eingrenzung – Der Wahn eine Intuitionsstörung?
  7. Fallprotokolle

Ulrike Kadi und August Ruhs: Kein Zurückschrecken vor der Psychose. Jacques Lacan zum Wahn

  1. Vor jeder Behandlung
  2. Lebensgefährlicher Kampf
  3. Verbietender Vater
  4. Unsicheres Geschlecht
  5. Produktive Schrift

Edith Kerstan: Der Wahn aus der Sicht der Analytischen Psychologie nach C.G. Jung

  1. Die gefühlsbetonten Komplexe
  2. Komplexwirkungen
  3. Komplexwirkungen bei der Psychose
  4. Neologismen als Machtwörter
  5. Merkmale des psychotischen Komplexes
  6. Abwehrmechanismen des Selbst
  7. Archetypen und Komplex
  8. Therapeutische Konsequenzen
  9. Komplexverknüpfungen

Susanne Döll-Hentschker: Wahn als Regulierung – Regulierung im Wahn

  1. Affektregulierung
  2. Affektregulierung in Erzählungen
  3. Affektregulierung in Traum und Wahn
  4. Methoden der Erzählanalyse
  5. Patientin 2: Ein Wahn wird erzählt
  6. Patient 1: Ein Wahn erzählt sich
  7. Diskussion und Ausblick

Hendrik Berth: Affekte im Wahn. Eine sprachinhalts analytische Untersuchung

  1. Einleitung
  2. Methode
  3. Ergebnisse
  4. Zusammenfassung und Diskussion

Anhang

  • Fallbeispiel Patient 1: „Hitlers Sohn“ (männlich, 43 Jahre)
  • Fallbeispiel Patient 2: „Die Frau, die Sartre war“ (weiblich, 23 Jahre)

Über den Herausgeber

Thomas Stompe, Prof. Dr. ,ist Facharzt für Psychiatrie und Neurologie an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Wien und in der Justizanstalt Göllersdorf, Leiter des Wiener Zirkels für Psychopathologie sowie Präsident der deutschsprachigen Gesellschaft für Kunst und Psychopathologie des Ausdrucks. Zahlreiche Veröffentlichungen auf den Gebieten der Psychopathologie, transkulturellen Psychiatrie und forensischen Psychiatrie.

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