Details

Autor Lewe, Ulrich
Verlag Schmetterling Stuttgart
Auflage/ Erscheinungsjahr 08.2022
Format 0 × 0 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 200 Seiten
ISBN 9783896570383

Zu diesem Buch

Das deutsche Strafgesetzbuch hält für seine erwachsenen Bürger zwei Sanktionssysteme bereit: erstens den Strafvollzug und zweitens die Maßregeln der Besserung und Sicherung.

Im Strafvollzug nimmt die Anzahl der Gefängnisinsassen seit Jahren kontinuierlich ab und es gibt eine relativ breite Diskussion über den Sinn und Unsinn dieser Institution.

Im psychiatrischen Maßregelvollzug nach § 63 StGB steigt die Anzahl der Internierten hingegen deutlich an. Kritik an ihm gibt es nur im Einzelfall, meist wegen spektakulären Fehlverhaltens Verantwortlicher; Beispiel: Der Fall Gustl Mollath. Danach geht dann das business weiter as usual.

Das Buch zeichnet juristische und inhaltliche Kontinuitäten des psychiatrischen Maßregelvollzuges aus (vor-)faschistischen Zeiten bis heute nach, ordnet aktuelle Entwicklungen in die gegenwärtige Rechtsentwicklung der Republik ein und zeigt, wie viel Umsatz in dieser Sektion des Sicherheitsbusiness gemacht wird. Es durchbricht das Informationsmonopol der Mainstreampsychiatrie und lässt Betroffene mit eigenen Beiträgen zu Wort kommen.

Europäische und deutsche Sozial- und Gesundheitsstatistiken werden ausgewertet, methodenkritische Überlegungen angestellt und eigene statistische Berechnungen durchgeführt, die man so in keinem Lehrbuch findet. Schließlich werden zentrale Glaubenssätze der forensischen Psychiatrie hinterfragt und systematische Menschenrechtsverletzungen des Systems entlarvt.

Den geschilderten Missständen stellt der Autor Reformansätze aus Deutschland, Italien, Kanada und Österreich gegenüber.

Der Autor

Ulrich Lewe, Tätigkeiten im Rahmen der Psychiatriereform Enthospitalisierung von Langzeitpatienten, Gründung einer Sozialfirma, Leitung eines transnationalen Konversionsprojektes mit Partnern in Frankreich und Italien, von 1980–2000 im damaligen Landeskrankenhaus Gütersloh. Besuche von psychiatrischen Reformprojekten in Italien (Triest, Neapel, Livorno, Florenz). Dissertation am Institut für forensische Psychiatrie der Universität Duisburg-Essen zum Thema «Lebensweg und Deliktrückfälligkeit schizophrener Patienten nach ihrer Entlassung aus dem Maßregelvollzug (§63 StGB)» (Lewe, 2015). 2003–2013: Bezugstherapeut auf einer geschlossenen forensischen Station in der allgemein-psychiatrischen LWL-Klinik Paderborn.

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