Details

Autor Schalansky, Judith
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 21.10.2018
Format 20,3 × 12,4 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 252 Seiten
Gewicht 348
ISBN 9783518428245

Ausgezeichnet von der Stiftung Buchkunst 2019 in der Sparte ›Allgemeine Literatur‹

Zu diesem Buch

Die Weltgeschichte ist voller Dinge, die verloren sind – mutwillig zerstört oder im Lauf der Zeit abhandengekommen. In ihrem neuen Buch widmet sich Judith Schalansky dem, was das Verlorene hinterlässt: verhallte Echos und verwischte Spuren, Gerüchte und Legenden, Auslassungszeichen und Phantomschmerzen. Ausgehend von verlorengegangenen Natur- und Kunstgegenständen wie den Liedern der Sappho, dem abgerissenen Palast der Republik, einer ausgestorbenen Tigerart oder einer im Pazifik versunkenen Insel, entwirft sie ein naturgemäß unvollständiges Verzeichnis des Verschollenen und Verschwundenen, das seine erzählerische Kraft dort entfaltet, wo die herkömmliche Überlieferung versagt. Die Protagonisten dieser Geschichten sind Figuren im Abseits, die gegen die Vergänglichkeit ankämpfen: ein alter Mann, der das Wissen der Menschheit in seinem Tessiner Garten hortet, ein Ruinenmaler, der die Vergangenheit erschafft, wie sie niemals war, die gealterte Greta Garbo, die durch Manhattan streift und sich fragt, wann genau sie wohl gestorben sein mag, und die Schriftstellerin Schalansky, die in den Leerstellen ihrer eigenen Kindheit die Geschichtslosigkeit der DDR aufspürt.

So handelt dieses Buch der Autorin gleichermaßen vom Suchen wie vom Finden, vom Verlieren wie vom Gewinnen, und es möchte zeigen, dass der Unterschied zwischen An- und Abwesenheit, räumlicher Nähe oder Distanz, vermutlich marginal ist, solange es die Erinnerung gibt – und eine reiche Ernte an Literaturen, die erfahrbar machen, wie nah Bewahren und Zerstören, Verlust und Schöpfung oft beieinanderliegen.

Die Autorin

Stimmen zum Buch

»Das wundersamste Buch des Jahres: Die Autorin und Buchgestalterin zaubert aus Verschwundenem große Literatur.«

Alexander Cammann, in: DIE ZEIT

»Diese aus vielfältigen Materialien aufwendig recherchierten und mit viel Überlegungen literarisierten Texte müssen nicht immer zu massiven Bewusstseinserweiterungen führen. Ihre Anziehungskraft besteht darin, Trauer als einen uns zugehörigen und letztlich unabschließbaren Vorgang auszuweisen. Es sind Erzählungen, die wir dringend benötigen, Erzählungen der Demut.«

Steffen Richer, in: Der Tagesspiegel

»Der – wie alles von Schalansky – kongenial gestaltete Band wirkt fast wie ein Musterbuch der Erzählkunst. Aus dem Gegenstand ist die Form der Erkundung nicht abzuleiten, sondern jedes Mal selbst eine Entdeckung.«

Richard Kämmerlings, in: Die literarische Welt

»Judith Schalanskys neues Buch ist eine Erzählungssammlung unter einem großen Thema: dem des Verlusts. Was wir dabei jedoch gewinnen, ist Literatur, wie man sie nur selten findet.«

Andreas Platthaus, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Ihre prachtvolle Fabulierkunst bewahrt, was wir längst vergessen glaubten oder noch gar nicht wussten. In schnelllebigen Zeiten wie den unsrigen kommt ihr Werk einem allen Wellengängen erhabenen Leuchtturm gleich, dessen Licht auf alles fällt, was wir als allzu leichthin gegeben wahrnehmen.«

Björn Hayer, auf: Spiegel Online

»Eine literarische Sensation.«

stern

Die Autorin

Judith Schalansky, geboren 1980 in Greifswald, studierte Kunstgeschichte und Kommunikationsdesign und lebt als freie Schriftstellerin und Buchgestalterin in Berlin. Sowohl ihr Atlas der abgelegenen Inseln (mare, 2009) als auch ihr Bildungsroman Der Hals der Giraffe (Suhrkamp, 2011) wurden von der Stiftung Buchkunst zum »Schönsten deutschen Buch« gekürt. Seit dem Frühjahr 2013 gibt sie bei Matthes & Seitz die Reihe Naturkunden heraus.

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