Details

Autor Haag, Antje
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 07.2011
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 155 Seiten
Gewicht 240 g
ISBN 9783837921472

Aus dem Inhalt

Seit der Gründung der Volksrepublik 1949 und insbesondere dem Ende der Kulturrevolution 1976 erlebte China dramatische Umwälzungen in allen Lebensbereichen. Die traumatischen Folgen dieser Ereignisse sind bis in die Gegenwart spürbar und der Bedarf an Psychotherapie ist groß. Das Fehlen einer eigenen psychotherapeutischen Tradition hat westliche Psychotherapeuten auf den Plan gerufen, sich vor Ort in der Aus- und Weiterbildung zu engagieren.

Zu ihnen gehört Antje Haag, die im vorliegenden Band ihre Erfahrungen vor dem Hintergrund der chinesischen Lebenswelt reflektiert: eine traditionell konfuzianisch geprägte Gesellschaft, die sich gegenwärtig den Herausforderungen der modernen Wirtschaft stellt. Die Autorin diskutiert, inwieweit eine westliche, am Individuum orientierte Therapieform wie die Psychoanalyse in einer solchen Kultur möglich ist.

Inhalt

Einführung

1 Kulturspezifische Besonderheiten

  • 1.1 Konfuzianismus – Kollektivismus
  • 1.2 Grenzen
  • 1.2.1 Mauern und Zäune
  • 1.2.2 Innenräume
  • 1.2.3 Soziale Räume
  • 1.2.4 Psychische Räume
  • 1.3 Kommunikation
  • 1.4 Scham und Gesicht
  • 1.5 Aktivität/Passivität und Verantwortung

2 China nach 1949: Die Revolution und ihr Preis

  • 2.1 Die Umformung der Gesellschaft in eine »Demokratische Diktatur des Volkes«
  • 2.2 Die traumatischen Auswirkungen
  • 2.2.1 Trennungen – Entfremdungen – Verleugnungen
  • 2.2.2 Verlust der traditionellen Ordnung
  • 2.2.3 »Gedankenreform«: Aufgezwungener Identitätswandel
  • 2.2.4 Formen des Widerstands
  • 2.3 Die Folgen
  • 2.4 Das chinesische Trauma in der öffentlichen Diskussion

3 Chinas neue Gesellschaft
3.1 Die neue Familie

  • 3.2 Lebensgeschichten im modernen China: Die jungen Erwachsenen
  • 3.2.1 Kindheit und Jugend im Schatten der Kulturrevolution
  • 3.2.2 Ausbildung
  • 3.2.3 Sexualität – Partnerschaft – Familie
  • 3.2.4 Ehe

4 Psychoanalyse in China

  • 4.1 Historische Aspekte
  • 4.1.1 Bingham Dai: Der erste chinesische Psychoanalytiker
  • 4.1.2 Adolf Joseph Storfer: Emigrant und psychoanalytischer Gelehrter
  • 4.1.3 Das Verschwinden der Psychoanalyse
  • 4.2 Neuanfang
  • 4.3 China und Psychoanalyse?
  • 4.3.1 Der Rahmen, Neutralität und Abstinenz
  • 4.3.2 Introspektion, Empathie und Übertragung
  • 4.3.3 Die »Ah-Q-Mentalität«
  • 4.3.4 Der Umgang mit Gefühlen
  • 4.4 Schlussbetrachtungen
  • 4.4.1 Die Frage des Psychoanalyse-Transfers
  • 4.4.2 Übergangsgesellschaft China
  • 4.4.3 Therapeutischer Pragmatismus und die »klassische« psychoanalytische Ausbildung
  • 4.4.4 Persönlicher Rückblick

Literatur

Die Autorin

Antje Haag, Dr. med.. hat als Psychoanalytikerin und Oberärztin an der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Hamburg gearbeitet. Seit 1988 war sie 20 Jahre lang als Dozentin und Supervisorin für psychoanalytisch orientierte Psychotherapie in China tätig. 2008 wurde ihr für ihre Verdienste die »Silver Magnolia Medaille« der Stadt Shanghai verliehen. Heute lebt sie in Hamburg.

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