Details

Autor Ferenczi, Sándor
Verlag Internat. Psychoanalytischer Vlg., Leipzig /Wien /Zürich
Auflage/ Erscheinungsjahr 1924, EA
Format 23,5 × 16,3 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung OHlwd. mit geprägtem Rückentitel
Seiten/ Spieldauer 128 Seiten
Reihe Internationale Psychoanalytische Bibliothek, Band XV
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-005028_AQ

Das von Freud als Meisterstück eingeschätzte Werk seines Schülers, Analysanden und innovativen Theoretikers der Psychoanalyse - Sándor Ferenczi - in einer raren Erstausgabe der Premium-Bindungsvariante in Halbleinwand

In seinem Versuch einer Genitaltheorie, erschienen 1924 im Internationalen Psychoanalytischen Verlag, bemüht sich Sándor Ferenczi, mit an psychoanalytischem Material gewonnenen Kategorien aufs Feld der Biologie vorzudringen: „die bisherige mehr flächenhafte Wissenschaft vom Leben durch einen ‚Tiefenbiologie‘ zu ergänzen“. Ausgehend von der Beobachtung, dass beim Samenerguss ursprünglich zum Dickdarm und zur Harnröhre gehörende Triebqualitäten aufs Geschlechtsorgan verschoben und dort in "amphimiktischer Vermengung" verdichtet worden seien, hält es Ferenczi für möglich, dass solche Energieverschiebungen in der Wechselbeziehung der Organe gang und gäbe und einer Analyse zugänglich seien - im Rahmen einer neuen "bioanalytischen Wissenschaft", die die psychoanalytischen Kenntnisse und Arbeitsweisen methodisch auf die Naturwissenschaften überträgt. So lasse sich beispielsweise die Autotomie-Tendenz als Parallele zur Verdrängung interpretieren; die Zurückziehung der Besetzung von unlustbetonten Vorstellungen hätte dann organische Vorbilder. Jedes Organ besäße in dem Fall eine gewisse Individualität, in jedem einzelnen wiederhole sich der Grundkonflikt, der einem bei der Analyse des menschlichen Gemüts begegnet. (Nach Wikipedia)

Aus der Einleitung Ferenczis

»Im Herbst 1914 verbannte den Verfasser dieser Arbeit die Kriegsdienstpflicht aus seiner ärztlich-psychoanalytischen Tätigkeit in eine kleine Garnisonsstadt, wo die Agenden des Chefarztes einer Husaren-Eskadron den zur Gewohnheit gewordenen Tätigkeitsdrang nicht befriedigten. Die Mußestunden wurden darum mit der Übersetzung von Freud's „Drei Abhandlungen zur Sexualtheorieu ausgefüllt, und es war beinahe unvermeidlich, die dabei angeregten Gedanken fortzuspinnen und sie, wenn auch nur aphoristisch, niederzuschreiben. Die Einfälle gruppierten sich um die nähere Erklärung der Begattungsfunktion, die zwar in den „Abhandlungen" als Endphase der ganzen Sexualentwicklung aufgefaßt, aber in ihrer Entwicklung nicht eingehend dargestellt war. Allmählich kristallisierten sich diese Ideen zu einer onto- und phylogenetischen Theorie aus, die ich 1915 Prof. Freud, gelegentlich seines Besuches in meiner militärischen Station (Papa) vortragen konnte. Den Vortrag wiederholte ich später (1919) vor ihm und einem engeren Kreise von Freunden und wurde beide Male zur Publikation aufgemuntert.«  (S. Ferenczi)

Aus dem Inhalt

Ontogenetisches

  1. Die Amphimixis der Erotismen im Ejakulationsakt
  2. Der Begattungsakt als amphimiktischer Vorgang
  3. Entwicklungsstufen des erotischen Realitätssinnes
  4. Deutung einzelner Vorgänge beim Geschlechtsakte
  5. Die individuelle Genitalfunktion

Phylogenetisches

  1. Die phylogenetische Parallele
  2. Material zum „thalassalen Regressionszug"
  3. Begattung und Befruchtung

Anhang und Ausblicke

  1. Koitus und Schlaf
  2. Bioanalytische Konsequenzen

Zum Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat der SFB die inzwischen recht seltene Erstausgabe in der Premium-Bindungsvariante des Verlages in Halbleinwand als ein besonders gut erhaltenes Exemplar; innen frisch und ohne Anstreichungen, Anmerkungen o.Ä.; der Einband mit geringen alterstypischen Gebrauchsspuren. - Selten!

Kaufoption

160,00 €

mit Rabatt für Stammkunden