Versuch über die Elemente der Beziehung

Das Buch erschien in einer auf 900 Exemplare limitierten Ausgabe

Aus der Einleitung

Während anderthalb Jahrzehnten hat sich der Zürcher Psychiater Bodenheimer bemüht, die elementaren Störungen der Umweltbeziehung, an denen Blinde, Gehörlose und Entstellte leiden, von Grund auf zu verstehen, um sie therapeutisch beeinflussen zu können.

Dieses Bestreben bildet Ausgangs- und Endpunkt der vorliegenden Untersuchung über die Zusammenhänge zwischen Beziehung und sinnlicher Wahrnehmung. Ihr Leitgedanke ergab sich aus der Schwierigkeit, mit Seh- und Hörbehinderten eine gute und vor allem eine ungezwungene Beziehung herzustellen; ihr Thema ist die Beziehung selber in ihrer Abhängigkeit von den Sinnen, und ihre Ergebnisse eröffnen der Psychotherapie der elementaren Beziehungsstörungen neue Möglichkeiten.

Die Sinne und was sich ihnen mitteilt sind die Elemente, aus denen sich die Beziehung als ganze aufbaut. Diese These und ihre Konsequenz, daß Schädigungen dieser Elemente die Beziehung mit elementarer Wucht stören (und deshalb in der zwiefachen Bedeutung des Wortes "elementare" Beziehungsstörungen sind), werden systematisch entwickelt und sorgfältig belegt. Der Autor deckt zuerst den existentiellen Sinn der Beziehung und ihre formalen Strukturen auf und untersucht danach die Eigenart der einzelnen Beziehungselemente und ihre Bedeutung für das menschliche Zusammenleben. Er gelangt dabei zu frappierenden, für den Homo sapiens oft provozierenden Einblicken in die sinnliche Bedingtheit des Verhaltens und darüber hinaus zu wesentlichen Einsichten in die menschliche Existenz, die - wie seine Auffassung der Beziehungnahme als Suche nach Seins- und Selbstbestätigung und der Seele als Anruf - für die philosophische Anthropologie fruchtbar werden können.

Aus dem Inhalt

• Vorwort
• I. Einführung
• II. Die Thematik
• III. Die Situation der Beziehung
• IV. Die Möglichkeiten und Gesetzmässigkeiten der Beziehung
• V. Die einzelnen Elemente der Beziehung.

Zum Erhaltungszustand

Hier als ein gut erhaltenes antiquarisches Exemplar ohne Anstreichungen und Anmerkungen und innen frisch, auf Seite 17/18 ein Eselsohr. Der Schutzumschlag mit Läsuren, lichtbedingt am Rücken aufgehellt und rückseitig mit einem ca 5 cm langen Riss; sonst ist das Buch tadellos.

Der Autor

Aron Ronald Bodenheimer kam 1923 in Basel zur Welt. Er studierte Medizin und entschied sich für die Psychatrie und Psychoanalyse. Mit seiner Familie lebte der Professor abwechselnd in Tel Aviv und Zürich. Nach seiner Emeritierung lehrte er in Basel jüdische Studien. Einen Namen machte er sich als Lehrer, Psychoanalytiker und Autor provokanter Essays und mehrerer Bücher.

Bis ins hohe Alter meldete sich Bodenheimer querdenkend zu Wort. Seine unkonventionelle Art, vermeintliche Wahrheiten und aus einem umfassenden Bildungsreichtum schöpfen könnend, gekonnt gegen den Strich zu bürsten, war sein Markenzeichen. Bodenheimer verstarb im Jahr 2011.

Lieferbarkeitshinweis

Im Klassischen Fachantiquariat der SFB als ein ungelesenes Archivexemplar mit minimalen Lagerspuren, der Schutzumschlag mit minimalen Läsuren; beim Verlag seit vielen Jahren vergriffen