Details

Autor von Braun, Christina
Verlag Pendo Verlag, Zürich - München
Auflage/ Erscheinungsjahr 2001, EA
Format 22 × 14,8 × 5,2 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Gb. mit SU
Seiten/ Spieldauer 672 Seiten
Abbildungen 35 Abb im Text
SFB Artikelnummer (SFB_ID) 9783858424068

Zu diesem Buch

Kein Roman, kein Märchen, aber kein Bericht über die Wirklichkeit - sondern eine klug gewobene und mit vielen Details versehene Erzählung von der Wirkungsmacht des Imaginären.

Der Bergriff des Schwindels erzählt eine seltsame Geschichte: die "wahre" Geschichte von der Macht der Täuschung.
Das Buch verfolgt zwei historische Hauptstränge in ihrer Verschränkung und Verzweigung: die Geschlechterbilder einerseits und den Vergleich zwischen jüdischen und christlichen Denkwelten andererseits. An keinem anderen Beispiel lässt sich so deutlich die Wirkung- und Wirklichkeitsmacht abendländischer Simulationenstechniken aufzeigen. Und kein anderer Vergleich zeigt so deutlich das Spezifische des christlichen und säkular-christlichen Denkens wie der Kontrast zu den jüdischen Denktraditionen. Indem die Autorin zeigt, was das Alphabet mit der Beschneidung zu tun hat, christliche Bilderverehrung mit dem Dogma der Unauflösbarkeit der Ehe, die Kommunikationstechniken des 18. und 19.Jahrhunderts mit der "Krankheit Onanie", Hostie und mystische Leib Christi mit der modernen Genwissenschaft, eröffnet sie einen neuen Blick auf historische Zusammenhänge.

Christina von Braun zeiht hier ein Resümee ihrer Forschungsarbeiten auf den Gebieten Gender, Medien, Religion und Moderne und entwirft zugleich ein monumentales Panorama von 2000 Jahren abendländischer

Aus dem Inhalt

Versuch über den Schwindel

  • Etymologie des Schwindels
  • Der Schwindel in der Philosophiegeschichte
  • Das ›schwindlige‹ Subjekt
  • Das betrachtende Subjekt
  • Der ›simulierende‹ jüdische Körper
  • Der Wandel des medizinischen Schwindels
  • Schwindel und Schriftlichkeit

Der Körper des Alphabets

  • Die Alphabetschrift
  • Das erste Alphabet
  • Alphabetschrift und Exklusionscharakter
  • Alphabetschrift und Mündlichkeit
  • Alphabetschrift und Gemeinschaftsbildung
  • Kanon, Norm und Anomalie
  • Das Alpha - der Buchstabe als ›Vater‹
  • Echnaton
  • Geistige Fruchtbarkeit
  • Kastration und Erinnerung

Der Ein-Gebildete Körper

  • Die Gnosis
  • Die Einbildung
  • Bilderverbot, Bilderverehrung und Geschlechterbilder
  • Die Idealisierung der Askese
  • Das ein-gebildete Geschlecht
  • Blick und Berührung
  • Technische Bilder: Photographie
  • Technische Bilder: Film
  • Gegenstandslose Kunst
  • Gehör und Hörigkeit
  • Ungebildete Körper

Das kollektive Imaginäre

  • Gemeinschaft und Individuum
  • Das Trauma im kollektiven und im individuellen Gedächtnis
  • Jüdisches und christliches Gedenken
  • Der soziale Rahmen als ›immersive environment‹
  • Das kollektive Imaginäre
  • Psychoanalyse und das kollektive Imaginäre

Der Kollektivkörper

  • Die Analogie von individuellem und sozialem Körper
  • Der christliche und der säkulare Kollektivkörper
  • Der mediale Kollektivkörper
  • Transsubstantiation - die Verwandlung einer oralen Gemeinschaft in eine Schriftgesellschaft
  • Imaginäre Gemeinschaften
  • Die Zeit und das taktlose Geschlecht
  • Die ›Naturalisierung‹ des Kollektivkörpers
  • Das Blut als Sinnbild für ›Wirklichkeit‹
  • Die Rolle der Sexualbilder
  • Das Gen als ›Corpus Christi mysticum‹
  • Der ›mütterliche‹ Kollektivkörper
  • Kollektivkörper und weibliche Nahrungsverweigerung
  • Der Kollektivkörper als ›Nervensystem‹
  • Der ‹nervöse Typ‹

Der ›Fremdkörper‹

  • Säkularisierung
  • Sexualisierung: Der Körper des Juden als ›Konversionssymptom‹
  • Zur Geschichte des Begriffs ›Die Intellektuellen‹
  • Die ›zwei Körper des Juden‹
  • Die Abspaltung des ›Weiblichen‹ vom ›jüdischen Körper‹
  • ›Der Weg nach Zion‹
  • Kanon, Körper - Die Konstruktion

Das Behagen in der Schuld

  • Scham und Schuld
  • ›Schuld‹ in der jüdischen und der christlichen Tradition
  • Hamlet
  • ›Schuld‹ im klassischen Griechenland
  • Die ›unentrinnbare‹ Schuld im Christentum
  • Das Behagen in der Schuld.

Die Autorin

Christina von Braun, 1944 in Rom geboren, Kulturtheoretikerin, Autorin und Filmemacherin. Seit 1994 Professorin für Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin. Sie hat etwa 50 Filme und Fernsehspiele gedreht und zahlreiche Bücher geschrieben, u.a. "Nicht ich. Logik Lüge Libido" (1985), "Die schamlose Schönheit des Vergangenen. Zum Verhältnis von Geschlecht und Geschichte" (1989), "Der ewige Judenhaß" (1990), "Multiple Persönlichkeit. Krankheit, Medium oder Metapher?" (1999), Einführung in Gender Studies" (2000) u.a. (Quelle: verlag). 

Lieferbarkeitshinweis

Im Archiv der SFB ist diese Untersuchung der renommierten Autorin inn einigen verlagsfrischen und folienverschweißten Exemplaren verfügbar; beim Verlag in dieser Erstausgabe vergriffen. Eine schlichter gemachte inhaltsgleiche Broschurausgabe zu einem höheren Preis ist inzwischen beim Psychosozial erschienen und gleichfalls bei uns erhältlich.

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