Details

Autor Utamaro, Kitagawa
Herausgeber Sellin, Brigitte (Hg.)
Verlag Vlg. der Staatsdruckerei der DDR
Auflage/ Erscheinungsjahr 1989
Format 33cm × 22cm, ausgefaltet 3,84 m (!) ein langes Leporello
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Leporello
Abbildungen zahlr. Abb. mit rotem Bändchen, original in Seidenpapier eingeschlagen
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-000547_GL

Der hochwertige Reprint des erotischen Kopfkissenbuches des Meisters der japanischen Holzschnittkunst Kitagawa Utamaro (1753-1806) als Leporello mit 12 farbigen Tafeln nach Originalholzschnitten des Meisters als Doppelseiten, mit einem zweiseitigen Einleitungstext zu dieser Ausgabe. All dies montiert auf Originalkarton und mit einem ebenfalls montierten Namensschild auf dem Rückendeckel. Die Mappe wird geschlossen mit einem hellroten Band. - Offsetdruck. 

Zu diesem hochwertigen Reprint

Einer der bekanntesten Vertreter der japanischen Holzschnittkunst ist Kitagawa Utamaro (1753–1806). Seine besondere Aufmerksamkeit galt den schönen Damen des Vergnügungsviertels »Yoshiwara« in Edo, dem heutigen Tokio. Mit großer Offenheit porträtierte er in seinen »Shunga« (Kopfkissenbüchern) die Praktiken der geheimnisvollen Geishas. Die zwölf als Leporello zusammengefügten Blätter (mit einer Gesamtlänge von ca. 4 Metern!) dienten jungen Brautleuten zur Anschauung und zur Beflügelung des bevorstehenden Liebesgenusses.

"Die Bücher und die Einzelblätter von Utamaro und seinen Schülern künden von der Geschicklichkeit und von der Anmut der Japanerinnen, zeigen die kostbaren Kimonos, die turmhohen Frisuren und das Interieur der Häuser. Sie preisen die verfeinerte Kultur der Erotik. Beigefügte Gedichte sind poetische Signale der natürlichen Sinnenfreude dieser Zeit. Die "Shunga" (Kopfkissenbücher) bestehen fast immer aus zwölf zusammengeklebten Blättern. Sie warben nicht nur für die grünen Häuser, sondern auch junge Brautleute bekamen sie zur Anschauung und zum höheren Liebesgenuß geschenkt. Händler verkauften sie im Lande.

Erst 1862, als Japan Handelsbeziehungen mit Europa pflegte, tauchten die ersten Kopfkissenbücher in London und 1867 in Paris auf. Die Kultur der japanischen Farbholzschnitte, die den Liebesgenuß als eine hohe Form von Beglückung und Steigerung des menschlichen Seins darstellten, erregte viel Aufsehen. Jugendstilkünstler ließen sich später von der Linienkunst der Japaner inspirieren. Diese Ausgabe kommt einem Reprint sehr nahe, nur können ein elektronisch gesteuerter Farbscanner und der Druck im Offsetverfahren nicht in allen Nuancen den Zauber des klassischen Holzschnitts wiedergeben. Der vorliegende Druck gibt aber einen Einblick in einen wichtigen Teil der Kulturgeschichte Japans, in die Blütezeit der erotischen Illustration."

Zur Editionsgeschichte

Nach der Originalvorlage aus dem Besitz von Werner Klemke wurde dies bibliophile Kleinod in einer Auflage von 5000 Exemplaren zum 40. Jahrestag der DDR hergestellt. Im organisatorischen Durcheinander der ›Abschlußfeier‹ und der heraufziehenden Götterdämmerung des DDR-Staates konnte das Präsent jedoch nicht mehr an die Priviligierten ausgeliefert werden.

Lieferbarkeit

Bei der SFB als ein sehr gut erhaltenes Archivexemplare mit allenfalls minimalen Läsuren am empfindlichen Einband verfügbar; ein begehrtes und außergewöhnliches Geschenk.

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