Details

Autor Alter, Adam
Verlag Penguin Press
Auflage/ Erscheinungsjahr 02.12.2019
Format 18,7 × 12 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 368 Seiten
Gewicht 260
ISBN 9783492242226

»Nimm nie selbst die Drogen, die du verkaufst.«

Der Sozialpsychologe Adam Alter warnt eindringlich vor dem bedrohlichen Anstieg der Verhaltenssüchte im digitalen Zeitalter – und zeigt auf, wie ihnen zu widerstehen ist.

Zu diesem Buch

Etwa die Hälfte der westlichen Bevölkerung ist nach mindestens einer Verhaltensweise süchtig. Wie unter Zwang und in Trance hängen viele an ihren E-Mails, Instagram-Likes und Facebook-Posts. Die Medienkompetenz ist - offenbar gern gesehen - in der Breite kaum ausgebildet; ohne diese, ohne hinreichende Bildung, ohne eigene bewährte Such- und Bewertungskriterien, ersaufen Menschen intellektuell und mitunter auch moralisch im Meer der Daten und überwältigenden Bilder.

Ein wesentlicher Grund hierfür, so der Autor, liegt im suchterzeugenden Vernetzungskonzept und Design dieser Massentechnologien, die allesamt auf das exzessive Datensammeln und -analysieren ausgerichtet sind, dies mit dem Ziel, bestens zahlenden Werbekunden mit extremer Treffergenauigkeit beliebige Zielgruppen ausfiltern zu können, die dann passgenau anegsprochen werden.

Das Zeitalter der Verhaltenssüchte ist noch jung, doch immer deutlicher wird, wie sehr es sich um ein gesellschaftlich relevantes Kardinalproblem handelt – mit zerstörerischer Wirkung auf unser Wohlergehen und besonders die Gesundheit und das Glück unserer Kinder.

Der Psychologe Adam Alter zeigt, warum sich Verhaltenssüchte so wild wuchernd ausbreiten, wie sie aus der menschlichen Psyche Kapital schlagen und was wir tun müssen, damit wir und unsere Kinder es einfacher haben, ihnen zu widerstehen. Denn die gute Nachricht lautet, dass wir den Verhaltenssüchten nicht unumstößlich ausgeliefert sind.

Leseprobe

Auf einem Apple-Event im Januar 2010 stellte Steve Jobs der gespannten Öffentlichkeit das iPad vor:

Was dieses Gerät kann, ist wirklich einzigartig … Besser kann man im Netz nicht surfen; besser noch als mit einem Laptop und viel besser als auf einem Smartphone … ein unglaubliches Erlebnis … Es eignet sich hervorragend für E-Mails; darauf zu tippen ist ein Traum.

Neunzig Minuten lang erklärte Jobs, warum es nichts Besseres als das iPad gebe, um Fotos anzusehen, Musik zu hören, Universitätskurse auf iTunes U zu belegen, auf Facebook zu gehen, Spiele zu spielen und Tausende von Apps anzusteuern. Er glaubte, jeder solle ein iPad besitzen. Seinen Kindern aber hält er fern von derlei smarten Geräten und sieht diese lieber in bildschirmfreien Räumen, umgeben von auf Papier gedruckten Büchern und pädagogisch betreut durch Waldorfschulen .....

Ende 2010 erzählte Jobs dem New York Times-Journalisten Nick Bilton, dass seine Kinder das iPad noch nie benutzt hätten. »Zuhause beschränken wir den Technikkonsum unserer Kinder auf ein Minimum.« Bilton fand heraus, dass auch andere Helden der Hightech-Branche ihre Kinder vor den eigenen Erfindungen schützten. Chris Anderson, vormals Herausgeber des Technologie-Magazins Wired, führte für alle technischen Geräte im Haushalt strenge Restriktionen ein, »schließlich haben wir mit eigenen Augen gesehen, welche Gefahr von den neuen Technologien ausgeht«. Seine fünf Kinder durften in ihren Zimmern keine Geräte mit Bildschirm benutzen. Evan Williams, einer der Gründer von Blogger, Twitter sowie der Online-Publishing-Plattform Medium, kaufte seinen beiden Söhnen Hunderte von Büchern, er weigerte sich jedoch, ihnen ein iPad zu schenken. Und Lesley Gold, Gründerin einer Web-Controlling-Firma, führte für ihre Kinder ein strenges Bildschirmverbot an Werktagen ein. Erst als die Kinder in der Schule Computer brauchten, lockerte sie die Regel. Walter Isaacson, der während der Recherchen zu seiner Steve-Jobs-Biografie oft mit Jobs’ Familie zu Abend aß, verriet Bilton: »Ich habe die Kinder nie mit einem iPad oder einem Computer gesehen. Sie wirkten von technischen Geräten jeder Art ganz und gar unbeeindruckt.« Es schien so, als würden die Menschen, die Hightech-Produkte herstellen, die Grundregel aller Drogendealer beherzigen: Never get high on your own supply (so Michelle Pfeiffer in Scarface – Nimm nie selbst die Drogen, die du verkaufst).

Das ist beunruhigend. Warum verhalten sich ausgerechnet die bekanntesten Persönlichkeiten der digitalen Führungsriegen in ihrem Privatleben derart technikfeindlich? Man stelle sich nur den Aufschrei vor, wenn religiöse Führer ihren Kindern die Ausübung der eigenen Religion versagten. (...)"

Stimmen zum Buch

»Es gehört zu Adam Alters Verdienst, dass er mit zahlreichen Beispielen auf solch stoffungebundene, süchtig-machende Verhaltensweise aufmerksam macht, an die wir gemeinhin nicht denken, wenn wir von Sucht sprechen.«

buchkritik.at

»Ein ungeheuer wichtiges Buch!«

Thema im Fokus - Dialog Ethik

»Nutzern der modernen Kommunikationstechnologien und Eltern wird das Buch nachdrücklich empfohlen.«

borromaeusverein.de

Der Autor

Adam Alter ist Professor für Marketing an der Stern School of Business der New York University, deren Fakultät für Psychologie er als assoziiertes Mitglied angehört. In Südafrika geboren, verbrachte er seine Kindheit in Johannesburg, bevor er mit seinen Eltern nach Australien zog. Er studierte Psychologie zunächst in Sydney und dann in Princeton, wo er auch promovierte. Mit Unwiderstehlich (2018) legt der Sozialpsychologe – nach Drunk Tank Pink (2013) – bereits zum zweiten Mal einen New York Times-Bestseller vor. Über seine Forschung schrieb er u. a. für die New York Times, die Washington Post, den New Yorker, das Wall Street Journal, Wired und Slate. Adam Alter lebt mit seiner Familie in New York.

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