Details

Autor Batthyany, Sacha
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Auflage/ Erscheinungsjahr 18.08.2022
Format 19 × 12.5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 256 Seiten
Gewicht 254
ISBN 9783462004267

Zu diesem Buch

Sacha Batthyanys adlige Großtante war in ein besonders irre erscheinendes Nazi-Verbrechen, begangen kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges ,verwickelt. Als der Nachgeborene sich ihre Geschichte erzählen läßt und diese aufschreibt, stößt er auf Ereignisse, in welche die alte Dame und die ganze Familie verwickelt waren - Ereignisse, die fortwirkten und ihre Kreise zogen.

Wenige Tage vor Kriegsende, nach den verfügbaren Angaben am Abend des 24. März 1945, gibt Gräfin Margit Thyssen-Batthyány auf dem Familiennwesen im österreichischen Rechnitz im Burgenland, unmittelbar an der ungarischen Grenze gelegen, ein rauschendes Fest. Gegen Mitternacht verlassen die Gäste das Schloss, begeben sich nach Augenzeugenberichten in Richtung Bahnhof und ermordern dort 180 ungarische Juden, die auf einem Feld in der Nähe des Bahnhofs eingepfercht sind und in ein Vernichtungslager weitertransportiert werden sollten.

Was sich genau in dieser Nacht ereignet; was Motiv und Anlaß für diese mörderische Dekompensationsleistung war, ist bis heute unklar.

Der Nachgeborene Sacha Batthyany beginnt, nach Antworten zu suchen. Er reist an den Tatort und weiter ins alte Ungarn, ins Österreich der Nachkriegszeit, in die Schweiz der Gegenwart, in die Lager des Gulag nach Sibirien; er begibt sich dabei auch auf die Couch eines Pfeife rauchenden Psychoanalytikers und bis ins Wohnzimmer einer Auschwitz-Überlebenden in Buenos Aires. Dabei entdeckt er ein Geheimnis, das seinen Blick auf seine Familie und sich selbst grundhaft verändert.

Transgenerativ Übertragenes, beeinflußt, ja prägt - für den kundigen Psychoanalytiker keine überraschende Erkenntnis - das Leben, das Verhalten der Nachgeborenen maßgeblich; um so mehr, wenn die eigene Familiengeschichte nie wirklich betrachtet oder gar ein Stück weit analysiert werden konnte; wie dieser besonders augenfällige Bericht zeigt.

Pressestimmen

"Ein glänzend geschriebenes Buch über Rechnitz und andere familiäre Abgründe, ein historisches Panorama, in dem sich die Geschichte seiner Familie mit der Geschichte Mitteleuropas verbindet - und nicht zuletzt ein großer Essay über die Gegenwart der Vergangenheit." Martin Doerry - Der Spiegel

»Nach und nach legt der Autor auf spannenden 250 Seiten die Geschichte seiner Familie offen, die immer weitere Kreise zieht und eng mit den Grausamkeiten von Nationalsozialismus und Stalinismus verknüpft ist. Wie die Vergangenheit ihre Spuren in der Gegenwart hinterlässt, davon erzählt er mutig, ehrlich und schonungslos – auch gegenüber sich selbst. Ein großartiges Buch.« n-tv.de

Über den Autor

Sacha Batthyany, geboren 1973, studierte Soziologie in Zürich und Madrid, war Redakteur bei der Neuen Zürcher Zeitung und arbeitet seit 2010 beim Magazin des Tages-Anzeigers. Er ist Dozent an der Schweizer Journalistenschule und lebt seit 2015 in Washington, D.C., wo er für den Tages-Anzeiger und die Süddeutsche Zeitung als Korrespondent über Politik und Gesellschaft berichtet.

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