Details

Autor Zwettler-Otte, Sylvia
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 04.2019
Format 20,5 × 12,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 156 Seiten
Gewicht 230
ISBN 9783837927443

Zu diesem Buch

Ausgehend von Freuds Arbeit über Das Unbehagen in der Kultur betrachtet die Autorin den landauf, landab immer wieder verbreiteten Eindruck eines zumindest latenten Unbehagens an und in psychoanalytischen Institutionen: gängige Verkehrs- und Kommunikationsformen, hierarchiche Strukturen, Machtverhältnisse, Kompetenzen.

Um hierzu mehr zu erfahren, untersucht Sylvia Zwettler-Otte vor dem Hintergrund ihrer langjährigen Arbeit und Erfahrung in zahlreichen österreichischen psychoanalytischen Institutionen fördernde und hemmende Umstände der Ausbildung und Berufsausübung und zieht dabei auch Bions Konzepte zur Arbeit in Gruppen heran. Die Reflexion und Beachtung individueller Bedürfnisse sowie der subjektiven, unbewussten Bedeutung der Institution kann im günstigen Fall konstruktive Veränderungen und Auswege aus verkrusteten und wenig zielführenden Strukturen eröffnen.

Inhalt

Vorwort

I Fehl-Leistungen als Phänomene in psychoanalytischen Institutionen
Das Unbehagen in der Kultur wiedergelesen

  • 1 Vorbemerkung zu Fehlleistungen, Fehl-Leistungen und dem Unbehagen, das sie verursachen
  • 2 Unbehagen und Wunschphantasien
    2.1 Das »ozeanische Gefühl«
    2.2 Die Vorstellung einer »fördernden Umwelt«
    2.3 Freuds Hoffnungen und die Anfänge psychoanalytischer Institutionen
    2.4 Die Fortwirkung frühester Wunschphantasien
  • 3 Erwartungen an psychoanalytische Institutionen – Ein Jahrhundert nach Freud
  • 4 Beispiele wesentlicher Fehl-Leistungen und Dilemmata
    4.1 Die Fehl-Leistung der Unterschätzung symbiotischer Bedürfnisse
    4.2 Die Fehl-Leistung der Verleugnung destruktiver Neigungen
    4.3 Die Fehl-Leistung einer nur scheinbaren Aufnahme- und Kontaktbereitschaft
    4.4 Die Fehl-Leistung der Expansion ohne Rücksicht auf Verluste
    4.5 Die Fehl-Leistung des Ignorierens alter Bindungen
  • 5 Zusammenfassung

II Unbehagen als »Arbeitsaffekt«

III Besonderheiten der Beziehung zwischen Individuum und psychoanalytischer Institution

  • 1 Ein verstärkter Gegensatz von Individuum und Gruppe
    1.1 Die eigene Analyse
    1.2 Die Ausbildungsgruppe
    1.3 Die Beziehung zur eigenen psychoanalytischen Institution
  • 2 Die »Zeitlosigkeit des Unbewussten« als tägliches Brot
    2.1 Der Umgang der Analytiker mit ihrem Alter
    2.2 Überalterung in psychoanalytischen Institutionen
  • 3 Die Arbeit des Negativen innerhalb der Gruppen
    3.1 Ein Blick zurück zu den Fehl-Leistungen
    3.2 Unsicherheiten statt Sicherheiten
    3.3 Ambivalenz statt realitätsgerechte Anerkennung
    3.4 Der selbst auferlegte Beweiszwang
    3.5 Implizite Theorien – Macht und Ohnmacht von Konzepten
    3.6 Der Austausch unter Analytikern
    3.7 Bye-bye, sexuality?

IV Psychoanalytische Autoritäten Fördernde und hemmende Umstände

  • 1 Zwischen Suche und Flucht
  • 2 Befreiungsversuche
  • 3 Zitate – Ein Netzwerk von Autoritäten

V Ethik als Nachdenken über das, was man tut oder unterlässt

  • 1 Der Rahmen der Psychoanalyse
  • 2 »Ein ethischer Fehler = ein technischer Fehler«
  • 3 Entgleisungen
  • 4 Eine Anlehnung an den Hippokratischen Eid

VI Unterschiedliche Perspektiven dreier Generationen in einem psychoanalytischen Institut
Anhand Batya Gurs Roman Denn am Sabbat sollst du ruhen

  • 1 Die jüngste Generation – Lehranalysand Dr. Gold
  • 2 Die mittlere Generation – Mordopfer Dr. Eva Neidorf
  • 3 Die älteste Generation – Kollege Dr. Hildesheimer
  • 4 Der Außenseiter – Inspektor Ochajon

VII Exkurs zu Wilfred W. Bions Learning from Experience und Experiences in Groups

  • 1 Das Aushalten von Unsicherheit
  • 2 Bions Ergänzungen zu Freuds Theorien über die Gruppe
    2.1 Die Basisannahmen
    2.2 Die »gute, gesunde Gruppe«
    2.3 Erkenntnisse für psychoanalytische Institutionen
    2.4 Die Gruppenleitung

VIII Viele Kongresse und die Klage »Keiner hört zu!«

  • 1 Überlegungen zu Bions Basisannahmen und unserer Diskussionsbereitschaft
  • 2 Das Auftauchen weiterer Fragen

IX Die beendete eigene Analyse – Und danach?

  • 1 Die endliche und die unendliche Übertragung
  • 2 Hilfsangebote von Analytikern
    2.1 Seminare für Analytiker zu Beginn ihrer selbstständigen Arbeit
    2.2 Eine spezielle Methode von Donald Meltzer
  • 3 Die »Übertragung der Übertragung«

X Freuds »Doppelindividuen« – Gibt es sie doch?

  • 1 Vom Narzissmus zum Objekt und wieder retour
  • 2 Widerstreitende Tendenzen
  • 3 Doppelindividuen – Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung
  • 4 Divalenz und Ambivalenz

XI »Doppelinstitute« – Eine Vision

  • 1 Überlegungen zum »reiferen Narzissmus«
  • 2 Doppelindividuen in leitender Funktion
    2.1 Der Zweck psychoanalytischer Institutionen
    2.2 Die Grenzen psychoanalytischer Institutionen
    2.3 Kommende und gehende Mitglieder
    2.4 Untergruppen
    2.5 Gruppenspezifische Wertschätzung der Mitglieder
    2.6 Die Wahrnehmung von und der Umgang mit Unzufriedenheiten
  • 3 Zwischen Containment und Zumutung

XII Schlussfolgerungen

Literatur

Register

Über die Autorin

Dr. Sylvia Zwettler-Otte ist Psychoanalytikerin/Lehranalytikerin in freier Praxis in Wien. Von 2000 bis 2004 war sie Vorsitzende der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. Mehrere Buchpublikationen, darunter "Die Melodie des Abschieds - Eine psychoanalytische Studie zur Trennungsangst".

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