Details

Autor Stein, Conrad
Verlag edition diskord
Auflage/ Erscheinungsjahr 1986
Format 13,7 × 20,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung broschiert
Seiten/ Spieldauer 131 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-001689_AC

Zu diesem Buch

›Umschreibungen‹ ist ein durch und durch ungewöhnliches Buch: In der (Selbst-)Analyse eines Analytikers wird durch die komplexe Einbeziehung des Lesers die dichte Verflechtung psychoanalytischer Theorie und Praxis beeindruckend vor Augen geführt und womöglich erlebbar gemacht.

Was ist Psychoanalyse? Was kann sie dem bringen, der sich auf sie einläßt? Nicht solche eher eindimensionalen ›Wissensfragen‹ will dieses Buch beantworten; der Autor möchte vielmehr hineinführen in das Unbewußte und in die Beziehung, in der der Psychoanalytiker zu ihm steht.

So hielt es Conrad Stein auch bei seinen Seminaren am Psychoanalytischen Institut in Paris. Irgendwann vespürte er bei sich den Wunsch, den Teilnehmern seines Seminars quasi einen Brief zu schreiben, dem später fünf weitere folgen sollten.

Weshalb dieser Schritt vom Wort zur Schrift?

»Weil ich auf diese Weise zu Ihnen wie zu meinem Analytiker spreche«, erklärt er. Diese Umkehrung der Situation, bei der ein Lehrender sich in die Position der Lernenden begibt, ein Psychoanalytiker sich als Analysand vor sein Auditorium stellt, entspricht einer inneren Notwendigkeit. Es gehe darum, »den Gedanken mitzuteilen, der sich mir dargeboten hat; kein Geistesblitz, keine Entdeckung, sondern etwas Neues, das ich selbst bin. Wie Dichtung.«

So tritt ganz natürlich das Schreiben an die Stelle des Schweigens – von dem es übrigens umgeben ist – und an die Stelle des Psychoanalytikerwortes, um die Dimension des Unbewußten, seine überraschende Neuheit und seine Bewegung auszudrücken, die ständig neu entstehend, ständig neu entstehen muß.

Der Autor

Conrad Stein, Conrad Stein, geboren am 12. März 1924 in Berlin, verstorben am 16. August 2010 in Paris, war ein französischer Psychiater und Psychoanalytiker deutscher Herkunft. Er war Ehrenmitglied der Société psychanalytique de Paris und zählte zu den Begründern der Zeitschrift Etudes Freudiennes und wurde darüber hinaus durch seine Hauptwerke ›L’enfant imaginaire‹ (1971) sowie die Aufsatzsammlung ›La mort d’ ÒEdipe‹ (1977) bekannt.

Seine Familie zog 1933 nach Frankreich, nachdem die Nazis in Deutschland an die Macht gekommen waren. Seine Kindheit verbrachte Conrad Stein in Berlin, später vorübergehend in Großbritannien, wo sein Vater Journalist und Korrespondent des Berliner Tageblatts war. In Paris absolvierte er sein Sekundarstudium und begann danach sein Medizinstudium in Genf. Er verteidigte seine medizinische These mit dem Titel "Le mutisme chez l'Enfant" unter der Aufsicht von Serge Lebovici in Paris (1945).

Stein war in Psychoanalyse bei Marc Schlumberger und Sacha Nacht. 1960 wurde er Mitglied der Pariser Psychoanalytischen Gesellschaft und wandte sich Jacques Lacan zu, war jedoch stets offen für die verschiedenen Strömungen der Psychoanalyse.

Lieferbarkeitshinweis

Bei der SFB als verlagsfrischer Archivbestand; beim Verlag vergriffen.

Kaufoption

22,80 €

mit Rabatt für Stammkunden