Details

Autor Bacon, Francis
Herausgeber Gille, Sighard (Illustrationen) (Hg.)
Verlag Faber & Faber
Auflage/ Erscheinungsjahr 09.2021
Format 25 × 16,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Halbpergamentband mit Lesebändchen im Schmuckschuber
Seiten/ Spieldauer 208 Seiten
Abbildungen Mit 30 Illustration im Text
Reihe Weltliteratur in illustrierten Ausgaben (Große Reihe)
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-009926_VZ

Vorzugsausgabe - Leinenband mit Lesebändchen im Schmuckschuber in einer auf 60 Exemplare limitierte Editio. - Hier das Exemplar Nr. 08 und MIT mit einer lose anliegenden signierten (!) Originalraadierung von Sighard Gille, Künstler aus der zweiten Generation der ›Leipziger Schule‹

„Man sollte argwöhnische Gedanken entschieden unterdrücken oder doch wenigestens überwachen. Argwohn umwölkt das Gemüt, kostet Freunde und hemmt Geschäfte […] In furchtsamen Naturen dagegen fasst er nur zu schnell Wurzel. Nichts macht den Menschen argwöhnischer als Ungewissheit; und deshalb sollte man einem Verdacht dadurch steuern, dass man sich mehr Gewissheit verschafft, ihn aber nicht heimlich schwelen lässt.“ (Seite 110)

Über das Glück berichtet der Philosoph:

„Unleugbar tragen äußere Umstände viel zum Glück bei, wie Gunst, Gelegenheit, Ableben anderer, Zufall, der der Fähigkeit zupass kommt. Allein die eigentliche Gussform des Glücks liegt für jeden Menschen in der eigenen Hand. „Faber quisque Fortunae suae“, sagt der Dichter;“ (Seite 135 f)

Zu dieser Vorzugsausgabe

Francis Bacon (1561–1626), Philosoph, Wissenschaftler, Staatsmann, zählt zweifellos zu den bedeutendsten englischen Autoren überhaupt.

Der Begriff der Moralphilosophie mag für viele abstrakt, theoretisch wirken, aber die Gedanken und Überlegungen des bedeutenden Philosophen und Politikers Francis Bacon (Januar 1561 in London bis 9. April 1626 in Highgate bei London) beziehen sich auf das unmittelbare Leben und sind so allgemeingültig, dass sie bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben. - Die beeindruckenden Bildcollagen des Leipziger Malers und Fotografen Sighard Gille interpretieren in der vorliegenden Ausgabe die moralphilosophischen Essays des englischen Autors und holen die über 400 Jahre alten Schriften auch visuell in das Hier und Heute.

In 30 kurzen Schriften widmet sich Bacon den Eigen- und Unarten der Menschen, der Politik und dem ganzen Rest, den das Leben mit sich bringen kann. Angefangen bei der Frage: Was ist Wahrheit, Neid, Liebe? Über das Geldausgeben, Prahlerei, über Gärten und allgemein die Wandelbarkeit der Dinge.

Besondere Wirkung haben und hatten seine Essays (1597 erstmals erschienen und später erweitert), ein »Longseller«, der bis heute nichts von seiner Prägnanz und Relevanz eingebüßt hat; ganz im Gegenteil. Für den von Bacon ursprünglich gewählten Buchtitel dürfte sein französischer Kollege Montaigne mit dessen ´Essais` Pate gestanden haben.

Francis Bacon versteht wie kein Zweiter, Farbigkeit der Sprache mit Durchsichtigkeit, gedankliche Fülle mit Klarheit zu verbinden. Seine bildhafte Sprache macht die von ihm erörterten Gegenstände und Themen für seine Leserinnen und Leser so anziehend und anschaulich.

Der Künstler

Sighard Gille, geboren 1941, gehört zur zweiten Genration der sogenannten Leipziger Schule. Weltberühmt wurde er mit dem größten öffentlich sichtbaren Deckengemälde geworden (712 qm), eine Paraphrase auf Gustav Mahlers Lied von der Erde im Foyer des Leipziger Gewandhauses. Für den Verlag illustrierte der Künstler in der Vergangenheit sowohl Cervantes’ Don Quixotte (2 Bde im Schuber) wie auch den Roman von Daniel Kehlmann Beerholms Vorstellung. Und nun zu seinem 80. Geburtstag beschenkt er sich selbst und uns mit einer zupackenden Bebilderung von Bacons wunderbaren Essays.

Stimmen zu dieser Edition

"(...) Und die Leser, die Bacon bislang wohl eher als theoretischen Begründer der modernen Wissenschaft kennen, auch wenn sie sein 1620 veröffentlichtes „Novum Organum scientiarum oder Novum Organon“ wohl eher nicht gelesen haben, werden ihren Spaß haben, den so tief gestürzten Lordkanzler über Dinge schreiben zu sehen, die nicht nur uns Heutige aufregen und oft genug entsetzt sein lassen über das Theater auf der politischen Bühne.

Denn Etliches, worüber Bacon in seinen Versuchen schrieb (den Titel „Essays“ hat er sich bei den zwischen 1580 und 1588 erschienenen Essays von Michel de Montaigne abgeschaut), gehörte wohl auch zu den Charaktereigenschaften des Autors selbst, mit denen er bei seinen Zeitgenossen heftig angeeckt sein muss. Und die werden seine Essays auch deshalb nur zu gern gelesen haben, weil der ehrgeizige Politiker (siehe den Essay „Über den Ehrgeiz“) darin just all die Probleme thematisierte, denen er auf seinem Weg zur Macht selbst begegnete."   -  Ralf Julke in einer ausführlichen Rezension in der Leipziger Zeitung, 11.2021

Lieferbarkeitshinweis

SFB-Kunstabteilung ist diese gesuchte Vorzugsausgabe als ein orginalverpacktes Exemplar mit der Nr. 8 verfügbar als und ist beim Verlag vergriffen.

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