Details

Autor Sadger, Isador Isaak
Herausgeber Freud, Sigmund (Hg.)
Verlag F. Deuticke, Leipzig/Wien
Auflage/ Erscheinungsjahr 1914, Erste Buchausgabe
Format 24 × 16 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung OBrosch.
Seiten/ Spieldauer 171 Seiten
Reihe Schriften zur angewandten Seelenkunde, hrsg. von Prof. Dr. Sigm. Freud, Band 16
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-000961_AQ

Zu diesem Buch

»(…) Einen Gesichtspunkt will ich noch vorausschicken. Aus der Fülle von Fragen, die mit unseren Problemen zusammenhängen, scheinen mir zwei hervorzustechen. Voerst nach der motorischen Seite: Warum schläft der Nachtwandler, der sich angeblich eines besonders tiefen Schlafs erfreut, nicht ruhig weiter und verarbeitet die Komplexe seins Unbewußten etwa im Traum, eventuell mit Reden oder Bewegungen in diesem, sondern wird emporgerissen und zum Herumgehen und allerlei komplizierten Handlungen getrieben? Ist doch eine der wichtigsten Aufgaben des Traums, das ruhige Weiterschlafen zu ermöglichen. Und dann zum zweiten: Welcher Wert und Bedeutung kommt eigentlich dem Monde und seinem Lichte zu? Diese beiden Hauptfragen wird jede Theorie beantworten müssen, die der Frage des Nachtwandelns und der Mondsucht gerecht werden will.«

Aus dem Vorwort des Autors

Über den Autor

Isidor Isaak Sadger (* 29. Oktober 1867 in Neusandez, Galizien; † Dezember 1942 im Ghetto Theresienstadt) war jüdischer Arzt und Psychoanalytiker in Wien. Als Student verfolgte er begeistert Sigmund Freuds Vorlesungen in den Jahren 1895 bis 1904. Sadger hatte so als Hörer schon in den 90iger Jahren Kontakt zu Freud und war ab 1906 auf Freuds Vorschlag in der »Mittwochs-Gesellschaft« gekommen. Er zählt zweifellos zu den profiliertesten Persönlichkeiten um Freud und bezeichnete sich selbst als dessen ›ältesten Schüler‹.

Sadger führte 1908 als erster eine psychoanalytische Behandlung mit einem Homosexuellen durch, was in der jungen psychoanalytischen Gemeinde kontrovers diskutiert wurde. Der Begriff ›Sadomasochismus‹ wurde 1913 von ihm geprägt. Im Jahre 1930 verfaßte Sadger seine Erinnerungen über seine Begegnungen mit Freud, die er aber erst nach seinem Tod veröffentlicht wissen wollte. Aus Altersgründen konnte sich Sadger vor den Nationalsozialisten nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen, wurde am 10. September 1942 festgenommen, ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und dort im Dezember desselben Jahres ermordert. (vgl. Mühlleitner, 1992, 282 f.)

Zum Erhaltungszustand

Unser unbeschnittenes Exemplar in einem für sein Alter noch recht guten Zustand; im Innenteil ohne jede Anmerkungen, Anstreichungen oder Besitzervermerke; der empfindliche Broschureinband mit altersentsprechenden Gebrauchsspuren und kleineren Läsuren am Rand. Seltenes und insgesamt gutes Exemplar.

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