Details

Autor Schirach, Ferdinand; Kluge, Alexander
Verlag Luchterhand
Auflage/ Erscheinungsjahr 11.05.2020
Format 16,1 × 10,6 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 80 Seiten
Gewicht 109 g
ISBN 9783630876580

»Aschenbach hatte es einmal an wenig sichtbarer Stelle unmittelbar ausgesprochen, dass beinahe alles Große, was dastehe, als ein Trotzdem dastehe, trotz Kummer und Qual, Armut, Verlassenheit, Körperschwäche, Laster, Leidenschaft und tausend Hemmnissen zustande gekommen sei. Aber das war mehr als eine Bemerkung, es war eine Erfahrung, war geradezu die Formel seines Lebens und Ruhmes, der Schlüssel zu seinem Werk; und was Wunder also, wenn es auch der sittliche Charakter, die äußere Gebärde seiner eigentümlichsten Figuren war? (...)«

  Thomas Mann, aus Der Tod in Venedig

Zu diesem Büchlein

Das Corona-Virus hat der Welt unverhofft so etwas wie eine Zeitenwende beschert. Beides scheint möglich, der erkenntnis- und erfahrungsgeleitete Neustart der Gesellschaften und ihrer Organisation - und das Schreckliche, der Kollaps, infolge der multi-gigantischen Herausforderungen gleichzeitig an etlichen ´systemischen` Stellen..

Ist der aktuelle Shutdown unserer Gesellschaft auch ein Shutdown unserer Grundrechte? Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge gehen der Frage nach, was die Corona-Pandemie für unsere Gesellschaftsordnung und unsere bürgerliche Freiheit bedeutet.

„Niemand hätte sich vor zwei Monaten vorstellen können, dass wir diesen Ausnahmezustand erleben. Es wird heute von manchen behauptet, das sei die Zeit der Exekutive. Aber das ist falsch. Wir leben in Demokratien, wir haben eine Gewaltenteilung. Noch immer muss das Parlament entscheiden, und daran darf sich auch nichts ändern. Noch scheint unsere Demokratie nicht gefährdet. Aber die Dinge können kippen. Autoritäre Strukturen können sich verfestigen, die Menschen gewöhnen sich daran. Erosionen sind langsame Abtragungen, keine plötzlichen Ereignisse.“

Der Autor

Der Spiegel nannte Ferdinand von Schirach einen »großartigen Erzähler«, die New York Times einen »außergewöhnlichen Stilisten«, der Independent verglich ihn mit Kafka und Kleist, der Daily Telegraph schrieb, er sei »eine der markantesten Stimmen der europäischen Literatur«. Ferdinand von Schirach wurde vielfach mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Er lebt in Berlin.

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