Details

Autor Doolittle, Hilda
Verlag Urs Engeler
Auflage/ Erscheinungsjahr 01.09.2008
Format 18,5 × 12 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 352 Seiten
Gewicht 460
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-002239

Zu diesem Buch

Das in dem kleinen schweizerisch-deutschen Engeler Verlag vor einigen Jahren in einer fein gemachten Neuausgabe als Neuübersetzung erschienene Buch Doolittles ist dort bereits wieder vergriffen. - Am Archiv der SFB befinden sich derzeit einige wenige verlagsfrische und folienverschweißte Exemülare.

Doolittles Tribut an Freud besteht aus zwei Teilen: den ersten, Schrift an der Wand, schrieb sie 1943 in London, mitten während des 2. Weltkriegs, zehn Jahre nach ihrem ersten Aufenthalt bei Freud in Wien, das er 1938 wegen den Nationalsozialisten hatte verlassen müssen, und vier Jahre nach seinem Tod. Ihre Schrift sollte den bewunderten ›Professor‹, wie sie ihn nannte, gegen politische wie geistige Angriffe verteidigen und seinem bahnbrechenden Werk ein Denkmal setzen.

Der zweite Teil, Advent, gibt das Tagebuch wieder, das H.D. während der Analyse bei Freud führte. „Dieses Buch“, schrieb Freuds Biograph Ernest Jones, „ist sicher die wunderbarste und wertvollste Würdigung Freuds, die je geschrieben werden wird.“

Veranlasst durch persönliche wie historische Krisen war die Dichterin von 1933–1934 bei Freud in Analyse. Die Straßen in Wien sind übersät mit Flugblättern, die wie Konfetti über der Stadt ausgeschüttet worden sind: „Hitler gibt Arbeit“, „Hitler gibt Brot“, steht auf ihnen zu lesen. Hilda Doolittle hat bereits den Ersten Weltkrieg überstanden (davon erzählt ihr Roman Madrigal), jetzt sammelt sie ihre Kräfte für die aufziehende kommende Katastrophe, von der sie ahnt, daß sie bevorsteht. In der Analyse erkundet sie ihre Kindheit in Pennsylvania, die Beziehungen zu Ezra Pound (der ihren nom de plume H.D. erfand), zum Psychiater Havelock Ellis, dem Geliebten D.H. Lawrence, ihrem Ex-Ehemann Richard Aldington und ihrer lebenslangen Gefährtin Bryher sowie ihre eigenen kreativen Prozesse. Freud sah H.D. gleichermaßen als Patientin und seine Studentin. In der Erzählung der Dichterin und in Freuds Briefen an H.D., die der Anhang der Buches gleichfalls bietet, zeigt er sich als ein um seine Erkenntnissen ringender Pionier, der seine Ideen ständig revidiert,als charmanter und witziger Gentleman, Kunstsammler und Freund.

»Eine Unheimlichkeit, ein Wunder, ein Spiel zweier Meister, dies alles ist die ›Analyse‹ H.D.s bei Freud, und sicherlich gibt es keinen Text, der den Weg von 40 Jahren Analyse so fühlbar werden läßt. Hätte Freud die Möglichkeit gehabt, sich eine künsliche Patientin zu bauen, eine, in der möglichst viele geliebete Revenants sich hätten vereinigen lassen, sie wäre nicht viel anders ausgefallen als die, die gerade tatsächlich und lebendig über seine Schwelle trat.«

Aus der Einleitung von Klaus Theweleit

Pressestimmen

»H.D. trieb die Literatur der Moderne auf eine Spitze, die ihren männlichen Mentoren unerreichbar blieb.«

NZZ – Neue Zürcher Zeitung

Lieferbarkeitshinweis

Bei der SFB in wenigen verlagsfrischen Archivexemplaren verfügbar; beim Verlag vergriffen.

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