Details

Autor Dott, Peter
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 05.2018
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Gewicht 291
ISBN 9783837927573

Zu diesem Buch

Nur selten und zumeist plötzlich geschieht es, dass anstelle unseres abstrakten Wissens »Ich bin sterblich« das überwältigende Gefühl »Ich muss sterben« tritt. Mit großer Sensibilität und theoretisch versiertem Blick widmet sich Peter Dott dem Thema der Todesangst und schlägt einen Bogen von Freuds Beschäftigung mit dem Thema »Tod« hin zu modernen traumatheoretischen Überlegungen. Er versteht Todesangst primär als Angst vor dem Verlust des Ichs und geht davon aus, dass sie durch eine Stärkung des Ichs gemildert werden kann. Hierbei ergeben sich Anknüpfungspunkte zwischen der Theorie des Mentalisierens und der psychoanalytischen Familientherapie und Beziehungsanalyse.

Ergänzt werden diese Überlegungen durch Reflexionen und Fallvignetten zur Frage, wie sich die Arbeit als PsychotherapeutIn mit einer potenziell lebensgefährlichen Krankheit verändert, welche Schwierigkeiten auftreten und welche Chancen sich eröffnen. Wie Dott anhand persönlicher Erfahrungen aufzeigt, ist Todesangst nach schwerer Krankheit Ausdruck der Verarbeitung einer traumatischen Erfahrung. Die durch sie erzeugte Regression der Denk- und Erlebnisweisen konfrontiert den Menschen nicht nur mit Verlustängsten, sondern geht auch mit der Wieder- bzw. Neuentdeckung von Lebenswünschen einher: Melancholie und intensives Lebensgefühl sind dicht miteinander verwoben.

Inhalt

Persönliche Hinführung

Freud, der Tod und die Todesangst

  • Freuds eigene Todesangst
  • Freud: Arbeiten über den Tod
  • Ent-Todifizierung des Todes?
  • Zum Todestrieb
  • Traumatischer Wiederholungszwang
  • Trieb oder Trauma: Freud und die Traumatheorie
  • Neuere Traumaforschung
  • Neurose oder Trauma, Innen oder Außen, Verdrängung oder Spaltung
  • Das Trauma erzählen können

Lebensangst und Todesangst

  • Angsttheorien
  • Die Angst vor dem Zusammenbruch

Wie kommt der Tod in unsere Seelen?

  • Der Todesbegriff: Kindheit, Adoleszenz, Erwachsenenalter
  • Frühe »Todeserfahrung«: Fremdes Selbst und Spaltung
  • »Trauer und Melancholie«: Der direkte Verlust eines geliebten Objekts
  • Die Beobachtung der Trauer: Das Konzept der toten Mutter von André Green (1993)
  • Zum Unterschied im Verständnis der Todesangst bei Sigmund Freud und Melanie Klein
  • Zur Metapsychologie der Todesangst (nach Schur, 1982 [1972])

Schutz vor Todesangst

Zur Theorie der Ich- bzw. Selbstentwicklung

  • Die Theorie der Affektregulierung und Mentalisierung als Entwicklungstheorie
  • Zur Entstehung der psychischen Realität: »Psychische Äquivalenz« und »Als-ob«-Modus
  • Das Modell in der Psychotherapie

Potenzieller Raum – analytischer Raum – mentaler Raum

Personengrenzen: Beziehungsanalyse und Mentalisierungstheorie

  • Zum Verständnis der Personengrenzen bei Fonagy und Kollegen
  • Personengrenzen in der Beziehungsanalyse

Literaturüberblick: Todesangst bei Psychotherapeuten

Zu Fatigue und Progredienzangst

  • Fatigue
  • Progredienzangst

Zum posttraumatischen Selbst

  • Was tun?
  • Gibt es ein posttraumatisches Wachstum?

Als Psychotherapeut mit eigener Todesangst arbeiten

  • Der Alltag
  • Anstrengungen bei »schwierigen« Patienten
  • Beendigung der Therapie – Begrenztheit des Lebens
  • Scham
  • Übertragung
  • Gegenübertragung
  • Zum Tragen der Last
  • Die Arbeit mit onkologischen Patienten

Die Lasten der psychotherapeutischen Arbeit gut ertragen

Resümee 1: Annäherungen an das Thema »Tod« – Spekulationen und Erleben

Resümee 2: Zum Umgang mit der Todesangst

Literatur

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