Details

Autor Gödde, Günter; Zirfas, Jörg
Verlag Vandenhoeck & Ruprecht
Auflage/ Erscheinungsjahr 07.06.2021
Format 18,5 × 12 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 80 Seiten
Gewicht 110
Reihe Psychodynamik kompakt
ISBN 9783525405512

Zu diesem Buch

Selbstsorge ist keine egozentrische Praxis der Nabelschau. Sie hat mit Selbsterkenntnis und Selbstgestaltung sowie mit Selbstfürsorge und Selbstkontrolle zu tun. Selbstsorge berührt nicht nur den individuellen Umgang mit sich selbst, sondern auch die Beziehungen zu anderen Menschen und zur Welt. Sie gehört seit der Antike zu einem philosophischen Programm der Lebenskunst. Auch jede professionelle Therapie ist mit Fragen der Selbstsorge konfrontiert, wenn es etwa darum geht, wie die Patient:innen mit sich selbst umgehen und ob sich die Therapeut:innen zu intensiv oder zu wenig für ihre eigene Gesundheit interessieren. Die Autoren geben anhand von Modellen der Balance, des Rhythmus und der Resonanz ihre schlüssigen und hilfreichen Antworten.

Inhalt

Vorwort zur Reihe / Vorwort zum Band

Einführung: Selbstsorge zwischen Wissenschaft, Therapie und Alltag

  1. Selbstsorge als Anliegen der antiken Philosophieschulen
    1.1 Selbstsorge als Sorge tun die Seele bei Sokrates und Platon
    1.2 Die geistigen Übungen der Epikureer
    1.3 Die Selbstbeherrschung der Stoiker
  2. Wiederaufleben der Selbstsorge im aktuellen Diskurs der Lebenskunst
    2.1 Michel Foucaults Anknüpfung an die antiken Selbstsorgemodelle
    2.2 Die Frage nach der existenziellen Wahl bei Wilhelm Schmid
    2.3 Gesichtspunkte therapeutischer Selbstsorge
  3. Selbstsorge als »Selbstlosigkeit«
    3.1 Friedrich Nietzsches Kritik an den »asketischen Idealen«
    3.2 Kritik am selbstvergessenen Altruismus
  4. Strategien der »Selbstoptimierung« und ihre Kehrseiten
    4.1 Kreativität als Programm der Selbstoptimierung
    4.2 Fragwürdigkeit der Enhancement-Techniken
  5. Angst vor der Individuation — Entfremdung vom Selbst
    5.1 Angst vor dem Selbstsein
    5.2 Ronald Laings Phänomenologie des »geteilten Selbst«
    5.3 Karen Horneys Konzept der »Selbstentfremdung«
    5.4 Der therapeutische Weg vom »entfremdeten« zum »bezogenen« Selbst
  6. Förderung der Selbstsorge in der Psychotherapie
    6.1 Das antike Modell von Mitte und Maß
    6.2 Das moderne Modell von Balance, Rhythmus und Resonanz
    6.3 Behandlungsperspektiven und -ziele
    6.4 Ein Fallbeispiel
  7. Ein Stufenmodell therapeutischer Selbstsorge
    7.1 Erschütterung des Selbst durch eine Krise
    7.2 Exploration und Experiment in der Therapie
    7.3 Erweiterung der Optionen und Vorbereitung einer Wahl
    7.4 Umsetzung in die Lebenspraxis
    7.5 Integration in eine neue Lebensführung
    7.6 Ein Fallbeispiel
  8. »Implizite Konzepte« der Selbstsorge in der psychodynamischen Psychotherapie
    8.1 Sigmund Freud
    8.2 Sändor Ferenczi
    8.3 Michael Balint
    8.4 Theodor Reik
    8.5 Ralf Zwiebel
    8.6 Stavros Mentzos
    8.7 Irvin Yalom
  9. Ernstnehmen der Selbstsorge beim Psychotherapeuten
    9.1 Selbstsorge in der therapeutischen Praxis
    9.2 Selbstsorge in der alltäglichen und sozialen Lebensgestaltung

Literatur

Die Autoren

Dr. phil. Dipl.-Psych. Günter Gödde ist Psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis, Dozent, Supervisor, Lehrtherapeut sowie Ausbildungsleiter in der Therapeutenausbildung an der Berliner Akademie für Psychotherapie (BAP). Göddes Arbeitsschwerpunkte sind Theorie, Praxis und Ausbildung der Psychodynamischen Psychotherapie, Geschichte und Kulturtheorie der Psychoanalyse, Verhältnis von Psychoanalyse und Philosophie (des Unbewussten) sowie von Therapeutik und Lebenskunst.

Prof. Dr. phil. Jörg Zirfas ist Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Pädagogische Anthropologie an der Universität zu Köln. Er ist Vorsitzender der Kommission Pädagogische Anthropologie (DGfE) und der Gesellschaft für Historische Anthropologie (FU Berlin) sowie Mitglied des Interdisziplinären Zentrums Ästhetische Bildung (FAU Erlangen-Nürnberg) und der Arbeitskreise Psychoanalyse und Lebenskunst (Berlin) und Pädagogik und Vulnerabilität (Köln). Zirfas’ Arbeitsschwerpunkte sind Pädagogische und Historische Anthropologie, Bildungsphilosophie und Psychoanalyse, Pädagogische Ethnographie und Kulturpädagogik.

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