Details

Autor Redlich, Fredrick Carl; Freedman, Daniel Xander
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 2. Auflage; 1974
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer Zusammen 1.201 Seiten
Reihe Literatur der Psychoanalyse
SFB Artikelnummer (SFB_ID) 3-518-Redlich

Zu diesem Buch

Dieses Lehrbuch wendet sich an Studenten und Ärzte, insbesondere Nervenärzte, an Psychologen, Soziologen und Sonderschulpädagogen, an Sozialarbeiter, medizinisches Pflegepersonal und interessierte Laien, - kurz: an alle, die in ihrer Ausbildung oder in ihrer beruflichen Praxis mit den Problemen psychischer Gesundheit und Krankheit zu tun haben.

Psychiatrie wird von den Verfassern als eine angewandte Humanwissenschaft verstanden, die sich mit Erforschung, Diagnose, Vorbeugung und Behandlung gestörten oder von der Norm abweichenden Verhaltens befaßt. Um eine rationale Durchdringung ihres Forschungsbereiches zu ermöglichen, vermeiden die Autoren nach Möglichkeit Begriffe wie »Geisteskrankheit« und »Gemütsleiden« und operieren statt dessen mit dem beschreibenden Begriff der Verhaltensstörungen, der zur wissenschaftlichen Datenerhebung und zur Ausbildung kontrollierbarer Hypothesen tauglich ist. Hiermit leistet dieses Lehrbuch einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung des Verständnisses seelischer Leidenszustände. Manifestes und latentes Verhalten von Menschen sind sinnvoll gegliedert und vielfältig aufeinander bezogen: die Desorganisation dieser Verhaltensmuster unter Stress-Belastungen läßt klinisch aufweisbare Funktionsstörungen und Symptome hervortreten.

Zu den Grundlagenwissenschaften der Psychiatrie gehören vor allem die Neurophysiologie, die Neurochemie, die Psychologie, die Psychoanalyse und die Sozialwissenschaften. Deren wichtigste Methoden und Ergebnisse werden, soweit sie für die Psychiatrie relevant sind, ebenfalls von Redlich und Freedman dargestellt.

Die Autoren zeigen, in welch hohem Maße Diagnose und Therapie gesellschaftsabhängig sind. Was jeweils als Verhaltensstörung gilt, welche Verhaltensstörungen einen Anspruch auf psychiatrische Behandlung und auf Entlastung von sozialen Verpflichtungen begründen, und welche nicht, was für eine Behandlung schließlich den psychisch Kranken zuteil wird, das alles wird in starkem Maße durch kulturelle Normen und gruppenspezifische Wertvorstellungen bestimmt. Die Psychiatrie als Wissenschaft transzendiert aber diese partikularen Wertsysteme und trägt zugleich zu ihrer Umgestaltung bei.

Der klinische Teil des Buches beginnt mit einer eingehenden Darstellung der psychiatrischen Untersuchungsmethoden, vor allem der »teilnehmenden Beobachtung« des Interaktionsgeschebens zwischen Arzt und Patient und der testpsychologischen Diagnostik. Die Darstellung der Krankheitsbilder ist nicht an isolierten Einzelsymptomen, sondern an Gesamtmustern abweichenden Verhaltens orientiert. Die Therapie-Kapitel geben u. a. Aufschluß über sozialpsychiatrische und psychotherapeutische Behandlungsmethoden, wobei einer psychoanalytisch orientierten »dynamischen Psychotherapie« größte praktische Bedeutung zugemessen wird. Die Schlußkapitel reflektieren die Stellung der Psychiatrie innerhalb der Medizin und zur Gesellschaft.

Aus dem Inhalt

Band 1

  1. Das Gebiet der Psychiatrie
  2. Die Entwicklung der psychiatrischen Theorie und Praxis - Die Anfänge
  3. Die Entwicklung der psychiatrischen Theorie und Praxis - Die moderne Psychiatrie
  4. Normales und abnormes Verhalten
  5. Ätiologie I: Psychodynamische Modelle und Entwicklung
  6. Ätiologie II: Biologische und psychosoziale Variablen
  7. Psychiatrische Interview- und Untersuchungstechnik
  8. Psychologische Testverfahren in der klinischen Psychiatrie
  9. Diagnostik und Nosologie
  10. Allgemeine Grundlagen psychiatrischer Behandlung - Die psychosozialen Behandlungsverfahren
  11. Allgemeine Grundlagen psychiatrischer Behandlung - Die somatischen Behandlungsverfahren
  12. Neurotisches Verhalten

Band 2

  1. Die psychosomatischen Krankheiten
  2. Die Schizophrenien Erwachsener
  3. Manische und depressive Verhaltensstörungen
  4. Verhaltensstörungen in Verbindung mit Gehirnkrankheiten
  5. Verhaltensstörungen nach Kopfverletzungen
  6. Die Epilepsien
  7. Schwachsinn
  8. Verhaltensstörungen in der Kindheit und Adoleszenz
  9. Verhaltensstörungen im Alter
  10. Die Suchten
  11. Der Alkoholismus
  12. Psychiatrie und Rechtsprechung
  13. Psychiatrie und medizinische und chirurgische Praxis
  14. Psychiatrie und Gesellschaft

Pressestimmen

"Redlich und Freedman sind die ersten, denen es gelungen ist, die Beziehungen zwischen den Grundlagen der Verhaltenswissenschaft und ihrer klinischen Anwendung aufzuzeigen (...) Sie haben die biologischen, psychologischen und soziologischen Komponenten für den Kliniker geordnet, ausgewählt und interpretiert (...) Ein wissenschaftliches Quellenwerk, dessen Inhalte durch lange Jahre psychoanalytischer und klinischer Praxis gewachsen und gereift sind." (J.Ruesch, University of California) 

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