Station 13

Zu diesem Roman

Geplagt von Ängsten, sucht ein ehemaliger iranischer Journalist einen Psychoanalytiker in Frankfurt auf. Beim Versuch, Verdrängtes hervorzubringen und Träume zu durchschauen, erlebt der Exil-Iraner eine Reise durch bizarre Welten.

Javad Talees „Patient“ schildert lebhaft, wie Erinnerungen an Gewalt unser Unterbewusstsein beeinflussen und berührt dabei nicht nur die Fantastik, sondern auch alltägliche Probleme wie Fremdenhass.

Über den Autor

Javad Talee, geboren 1950 in Teheran, war zwischen 1970 und 1980 als Redakteur bei der bekanntesten Tageszeitung Irans (Keyhan) tätig. Gleichzeitig war er Vorstandsmitglied der iranischen Journalisten-Gewerkschaft und führte zwei historische Streiks gegen Zensur mit. Kurz nach der Revolution 1979 wurde Talee wegen seines Engagements für Pressefreiheit von der Zeitung entlassen.
Daraufhin gründete Talee mit seinen Mitkämpfern die neue Tageszeitung Keyhan Azad, deren Büro nach nur zehn Ausgaben durch Revolutionswächter besetzt wurde. Monate später rief der Journalist eine sozialmedizinische Wochenzeitschrift ins Leben, die 103 Wochen regelmäßig erschien und unter iranischen Akademikern großes Ansehen und Akzeptanz genoss. Diese Zeitschrift wurde 1983 als Konsequenz der politischen Rivalitäten verboten.
Talee und seine Freunde versuchten, ihre journalistischen Tätigkeiten durch die Veröffentlichung einer neuen Wochenzeitschrift namens Kashaneh weiter auszuüben. Doch als antirevolutionär gebrandmarkt, sollte er auch diese Tätigkeit aufgeben. Seit 1985 lebt Talee in Deutschland und schreibt für verschiedene iranische Exilzeitungen, Zeitschriften und elektronische Medien. Er arbeitet als Redakteur bei der Iranredaktion des Rundfunksenders Deutsche Welle und als Nahostexperte für BBC und Radio France International.
Von Talee wurden bisher zwei Gedichtbände in persischer Sprache veröffentlicht. Station 13 ist sein erstes deutschsprachiges Werk.