Details

Autor Senarclens de Grancy, Moritz
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 09.2015
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Gewicht 361
ISBN 9783837925029

Zu diesem Buch

Am Anfang der Psychoanalyse steht eine grundlegende Beobachtung Freuds: Seine hysterischen Patientinnen leiden unter schmerzhaften Symptomen, die sich in einer eigentümlichen Bildhaftigkeit ausdrücken. Auf diese Weise bleiben ihre Vorgeschichten zunächst verborgen und zeichnen sich weder im Bewusstsein der Patientinnen noch in Freuds Krankendarstellungen ab. Erst durch angemessene Sprachbilder für das Unbewusste gelingt die Aufdeckung des Verborgenen. Dieses Bewusstwerden des Zusammenwirkens von Rede und Bild, Wort und Vorstellung geschieht durch den impliziten Rückgriff auf die rhetorische Figur der Metapher.

Im diesem Buch zeichnet der in Berlin wirkende Autor die Parallelen zwischen der Erkenntnisfunktion des Metaphorischen und der Psychoanalyse Freuds nach. Im Rückgriff auf Metaphertheorien sowie ausgewählte Texte aus der Frühphase der Psychoanalyse erklärt Senarclens de Grancy in seiner kulturwissenschaftlichen Untersuchung das metaphorologische Verfahren Freuds. Dabei erforscht er zugleich die erkenntnistheoretischen Bedingungen des Freud’schen Paradigmas am Schnittpunkt von Physiologie und Semiotik.

Inhalt

Vorwort und Einleitung

Der verloren gegangene Zusammenhang und das rettende Wort

  • Alles beruht auf Beziehungen – Metaphorik und Hysterieforschung
  • Die Entdeckung des hysterischen Narrativs – Freuds Ausgangslage
  • Fragestellung, Korpus und Methode
  • Freuds Werk zwischen Wissenschaft und Kunst – Zum Stand der Forschung
  • Status der Sprache und des Bildes – Der Zugriff der Metaphorik
  • Problemstellungen und die Epistemik von Bruch und Zusammenhang

Metaphorik und Psychoanalyse

  • Elemente des Metaphorischen
  • Metaphorik in der psychoanalytischen Klinik

Freuds wissenschaftliche Prosa

  • Erkennen und Erzählen bei Freud
  • Die psychoanalytische Übertragung
  • Mythos und Paranoia

Sprachbilder, Vorbilder und Spiegelbilder

  • Freuds Beziehung zu Charcot und Fließ
  • La théorie c’est bon ...
  • Freuds Universalspezialist

Metaphorizität in Freuds »Entwurf einer Psychologie«

  • Freuds Darstellung einer naturwissenschaftlichen Psychologie
  • Elemente des Metaphorischen im »Entwurf«
  • Die »Messbarkeit« des Sprachgebrauchs durch die Metaphorik

Differenz und Identität

  • Freud und der Galilei’sche Einschnitt
  • Aliquis – Das vergessene Wort
  • Zugänge zum Text in der christlichen und jüdischen Religion
  • Theorie des Einzigen

Ausblick / Literatur

Der Autor

Moritz Senarclens de Grancy, 1972 in Hannover geboren, ist als Psychoanalytiker in freier Praxis in Berlin tätig. Er studierte Kulturwissenschaft, Kunstgeschichte, Rechtswissenschaften und Psychologie in Berlin, Wien, Nischnij Nowgorod und Passau; die Interessen- und Arbeitsschwerpunktenschwerpunkte seiner Lehre und Forschung liegen im Bereich der angewandter Psychoanalyse und den Organisational Cultures Studies. Seit Anfang 2014 gibt er den WUNDERBLOG, E-Journal für Psychoanalyse, heraus.

Kaufoption

29,90 €