Details
Herausgeber | Blüml, Victor; Schlüter, Sabine (Hg.) |
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Verlag | Brandes u. Apsel |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 25.05.2021 |
Format | 23,5 × 15,5 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 216 Seiten |
Gewicht | 378 |
Reihe | Sigmund-Freud-Vorlesungen |
ISBN | 9783955582982 |
Zu diesem Band der Reihe
Narzissmus ist ohne Zweifel einer der Schlüsselbegriffe der Gegenwart. Er ist aus den zeitgenössischen Diskursen zu den Pathologien des Individuums und der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Das schon vor 40 Jahren ausgerufene »Zeitalter des Narzissmus« (Lasch, 1979) findet seinen aktuellen Ausdruck in der Rede von der »Generation Selfie« und dem Narzissmus in Politik und Gesellschaft.
Wie kaum ein anderer psychoanalytischer Begriff hat der Narzissmus somit Eingang in andere wissenschaftliche Diskurse und in die Alltagssprache gefunden. Doch führt die Popularisierung nicht selten zu einem Verlust an begrifflicher Tiefenschärfe.
Von Freud 1914 als »libidinöse Ergänzung zu den Selbsterhaltungstrieben« (Freud, 1914) in das psychoanalytische Theoriegebäude eingeführt, wurde dem Begriff auch innerhalb der psychoanalytischen Tradition ein wechselhaftes und kontroversielles Schicksal zuteil. Einig waren sich die verschiedenen analytischen Schulen einzig darin, dass es sich beim Konzept des Narzissmus einerseits um eine der wichtigsten psychoanalytischen Erkenntnisse handle, dass es andererseits aber auch äußerst verwirrend sei.
Wie ist es ferner um das Verhältnis von Narzissmus und Geschlechtlichkeit bestellt? Gibt es einen spezifisch weiblichen bzw. männlichen Narzissmus? Schließlich stellt sich die Frage nach der Fruchtbarkeit des Begriffs im außerklinischen Kontext für die Analyse gesellschaftlicher Prozesse.
Die Beiträge des Bandes
- Rainer Gross: “Never forget you are unique – like everybody else!” oder Überlegungen zum sozialen Anteil des Ich-Ideals
- Sebastian Baryli: Das Spiegelstadium im Feld des Politischen
- Andreas Mittermayr: Im Scheitern reüssieren oder Narzissmus und künstlerische Hemmung
- Daru Huppert: Der Nabel des Narzissmus. Der Narzissmus und die Eigenschaften des Unbewussten
- Sylvia Zwettler-Otte: Der männliche und weibliche Narzissmus im Mythos und in der klinischen Praxis
- Simon Delacher: Allein auf weiter Flur. Narzissmus im Feld
- Ulrike Benal: Trauma und Narzissmus – „The yellow cheese phenomenon“
- August Ruhs: Narziss und Echo als mythische Repräsentanten von Schau- und Invokationstrieb
- Oswin Wagner: Von der Allgegenwart des Narzissmus? Metapsychologische Überlegungen zum libidinösen Narzissmuskonstrukt Freuds
- Eveline List: „Narzissmus“ – eine politische Kategorie?
- Fridolin Mallmann: Die narzisstische Versuchung – Über den Erfolg rechtsextremer Radikalisierung
- Hans Pettermann: Über narzisstische Identifizierung
- Martin Teising: Narzissmus und individuelle Autonomie
- Friedl Früh: Eine Phantasie ist eine Phantasie ist eine Phantasie … - Über die Verbindung der Freud’schen „phylogenetischen Phantasie“ mit dem Narzissmus
- Franz Oberlehner: Vertauschung von Subjektivem und Objektivem als Kern des Narzissmus-Konzepts
- Fritz Lackinger: Der maligne Narzissmus als klinische Herausforderung
- Georg Augusta: Maligner Narzissmus|Perversion|Psychose
- Stephan Doering: Narzisstische Paardynamik im Spielfilm
- Die Autorinnen und Autoren
Die Herausgeber*innen
Victor Blüml, Assoz.-Prof. Priv.-Doz. Mag. DDr., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin; Psychoanalytiker bei der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung (WPV/IPA). Studium der Medizin und Philosophie in Wien und Paris. Assoziierter Professor an der Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie der Medizinischen Universität Wien mit den Forschungsschwerpunkten Persönlichkeitsstruktur, Suizidalität und psychoanalytische Konzeptforschung.
Sabine Schlüter, Mag.a phil., Historikerin, Psychoanalytikerin mit Lehrbefugnis (WAP/IPA) in freier Praxis, Verlagslektorin, Herausgeberin für Österreich der Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis.
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