Details

Autor Zenaty, Gerhard
Verlag transcript
Auflage/ Erscheinungsjahr 02.2022
Format 24 × 15,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 388 Seiten
Gewicht 670
ISBN 9783837661224

Zu diesem Buch

Die freudsche Lehre kann nicht über bloße historische Rekonstruktion für die Gegenwart verfügbar gemacht werden. Das liegt an dem, was die Psychoanalyse selbst in die Welt gebracht hat: Wenn jedes Denken von der Spaltung in bewusst und unbewusst bestimmt wird, muss man Foucaults Wort von Freud als einem »Diskursbegründer« ernst nehmen. Freuds Werk ist ein work in progress und kein geschlossenes System. Seine eigene Lektüremethode - den »Erzählungen« verstehend und analysierend zu begegnen - versteht Gerhard Zenaty als close reading und unterzieht Freud dieser Überzeugung folgend einer Relektüre.

Inhalt

  • Einführung: Sigmund Freud lesen

Studien über Hysterie – wie Freud auf die Hysterie kam

  • Vorgeschichte
  • Die Schule des Physikalismus
  • Charcot und die Hysterie
  • Freud und Breuer
  • Von Anna O. zu Bertha Pappenheim
  • Der Text
  • Zusammenfassung

Der Entwurf: Das Scheitern einer naturwissenschaftlichen Psychologie als Basis für die Erfindung der Psychoanalyse

  • Einleitung
  • Aufbau und Funktionieren des »Apparats«
  • Die Einführung des »Ich«, das »Befriedigungserlebnis« und seine Folgen
  • Das »hysterische proton pseudos«, die Selbsttäuschung des Ich
  • Die Entdeckung des Sprachwesens
  • Zusammenfassung

Mit der Selbstanalyse zur Traumdeutung und zur Geburt der Psychoanalyse

  • Der Vorbericht: Freuds Selbstanalyse, seine Beziehung zu Fließ und seine theoretische Entwicklung in den Jahren 1895 bis 1899
  • Die Aufgabe der Verführungstheorie und die Entdeckung des Ödipuskomplexes
  • Wie Freud zum Traum kommt
  • Das »Jahrhundert«-Werk: der Text der Traumdeutung
  • Wie weiter? Zur Resonanz der Traumdeutung und Freuds nächsten Plänen
  • Der Stellenwert der Traumdeutung im Rückblick: Freuds Revision der Traumlehre von 1932
  • Zusammenfassung

Das Paradigma der Psychosexualität – das Zentrum der freudschen Psychoanalyse

  • Freuds Jahre zwischen der Veröffentlichung der »Traumdeutung« und der Fertigstellung der »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie«: Ausklang eines Wunder-Jahrzehnts
  • Eine kurze Vorgeschichte: Freuds Sexualtheorie als Manifest der ersten sexuellen Revolution
  • Die Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie – ein Text mit mehreren Überarbeitungen und multiplen Deutungsmöglichkeiten
  • Zusammenfassung

Zur Einführung des Narzißmus: Ein Wendepunkt in Freuds Denken und Auslöser für eine kontroverse Debatte bis heute

  • Die Ausgangslage: Freuds Entwicklung zwischen 1905 und 1914 – die Kontroversen mit Alfred Adler und Carl Gustav Jung
  • Freud auf dem Weg zu seinem Narzissmus-Konzept: ein Spiegel seiner diesbezüglichen Schriften vor 1914
  • Zur Einführung des Narzißmus (1914)
  • Weiterführung des Narzissmus-Konzepts in Freuds Schriften nach 1914
  • Anmerkungen zur Wirkungsgeschichte von Freuds Narzissmustheorie
  • Zusammenfassung

Technik oder Ethik? Freuds Schriften zur Behandlungspraxis

  • Einleitung
  • Freuds frühe technische Beiträge (1890 – 1905)
  • Der große Wurf? Die behandlungstechnischen Schriften zwischen 1911 und 1915
  • Freuds spätere Bemerkungen und Schriften zur »Technik«
  • Zusammenfassung

Die Fallgeschichten, die wie Novellen zu lesen sind

  • Einleitung
  • Dora: ein exemplarisches Scheitern? Jedenfalls eine verstörende Fallgeschichte
  • Der »kleine Hans« – die erste erfolgreiche Kinderanalyse
  • Der »Rattenmann« – Freud er-findet die Zwangsneurose
  • Der Fall Schreber – Freuds Zugang zur Psychose
  • Der Wolfsmann und die Frage der Urszene
  • Ein Resümee: Wie lesen wir »Fallgeschichten«?

Jenseits des Lustprinzips – ein Gründertext und seine Folgen

  • Zur Vorgeschichte: Der Erste Weltkrieg, das verworfene Projekt einer Metapsychologie, das Thema des Todes und andere Vorahnungen
  • Jenseits des Lustprinzips – ein Text mit großen Folgen
  • Eine neue Strukturtheorie und die Weiterführung der neuen Trieblehre
  • Resonanzen, Kommentare und Weiterentwicklungen
  • Zusammenfassung

Freuds Projekt einer Kulturtheorie

  • Freuds Schriften zur Kultur – Addendum oder immanenter Teil der Psychoanalyse?
  • Freuds wichtigste Texte zur Kultur und deren Diskussion und Rezeption
  • Resümee

Literaturverzeichnis

  • Freuds Schriften
  • Freud-Biographien, Gesamtdarstellungen
  • Literatur zu den einzelnen Kapiteln

Der Autor

Gerhard Zenaty, Dr. phil., ist Psychoanalytiker und war von 1992 bis 2017 Professor für Geschichte, Politische Bildung und Ethik an der Pädagogischen Hochschule in Linz. Neben der Mitherausgeberschaft der Zeitschrift »texte. psychoanalyse, ästhetik, kulturkritik« publiziert er zur freudschen und lacanschen Psychoanalyse, zur Kulturtheorie und zur Philosophie.

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