Sigmund Freud Museum

Zu diesem Katalog

Berggasse 19 – das ist für die Wissenschaft ein ebenso berühmter Begriff wie etwa Downing Street 10 für die Politik. Fast ein halbes Jahrhundert lang hat Sigmund Freud an diesem Ort gewohnt, ordiniert und seine wichtigsten Publikationen verfasst.

Nach seiner Vertreibung durch die Nazis und nach dem Zweiten Weltkrieg sollte es nicht einmal mehr als ein Vierteljahrhundert dauernd, bis am 15. Juni 1971 in diesen Räumen das Sigmund Freud-Museum eröffnet werden konnte. In diesem Katalog werden auch – neben der Darstellung der Räume und der Ausstellungsstücke im Sigmund Freud-Museum – folgende Blickpunkte nicht vernachlässigt: Das Charisma Freuds beruhte zu einem Gutteil auf der Tatsache, dass er für viele als Mensch und Denker Leitbildcharakter erlangt hat. Anstatt aber »eine kalte, fremde Idealgestalt« (Freud, 1910) vorzustellen und das Museum puristischen Maximen entsprechend zu gestalten, werden auch Facetten aus Freuds alltäglichem psychischen oder intellektuellen Leben gezeigt. Fernab vom Olymp der Geistesgeschichte präsentiert sich hier auch jener Freud, »dem wir uns entfernt verwandt fühlen können« (Freud, ebd.). Solcherart bietet dieser Katalog dem Freud-Kenner eine zusätzliche Quelle spezieller Informationen, dem Interessierten jedoch eine Einführung in die Gedankenwelt des großen Wissenschaftlers.

Über die Autoren

Inge Scholz-Strasser, geboren 1952 in Wien. Studium der Geschichte, Philosophie und Psychologie. Mehrere Publikationen und Forschungsprojekte zu historisch-sozialwissenschaftlichen und pädagogischen Themen. Arbeitet seit 1985 in der Sigmund-Freud-Gesellschaft, seit 1988 als Generalsekretärin. Organisierte zahlreiche internationale Kongresse, u.a. zu den Themen „Psychoanalyse und Philosophie“ sowie „Aggression und Krieg. Zur Verleugnung destruktiver Regungen in unserer Zeit“. Zahlreiche Vorträge zur Geschichte der Psychoanalyse. Lebt in Wien.

Harald Leupold-Löwenthal, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie. 1982 Habilitation. Mitglied und Lehranalytiker in der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, von 1975 bis 1981 deren Vorsitzender. Er war Mitglied des Gründungsvorstandes der Sigmund Freud-Gesellschaft in Wien, gibt seit 1975 die Sigmund Freud House Bulletins heraus und ist seit 1976 Präsident er Sigmund Freud-Gesellschaft. Zahlreiche Publikationen zu angewandter Psychoanalyse, Theorie und Geschichte der Psychoanalyse; u.a.: Handbuch der Psychoanalyse, 1986 und Der Laie, 1990. Lebt in Wien.

Hans Lobner, Jahrgang 1944, Dr. med. (Wien), Praxis als Facharzt für Psychiatrie und ordentliches Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, Universitätslektor in Wien und Klagenfurt, Redakteur der Sigmund Freud House Bulletins. Veröffentlichungen über Freud und die Geschichte der Psychoanalyse, Theorie und Anwendung in der Geschichtsforschung, Literatur und Psychiatrie. Kustos des Sigmund Freud-Hauses von 1971 bis 1990. Lebt in Wien.

Lieferbarkeitshinweis

Im Archiv der SFB ist dieser begehrte Titel in verlagsfrischen und folienverschweißten Exemplaren zum Angebotspreis verfügbar; beim Verlag vergriffen.