Details

Autor Löwer-Hirsch, Marga
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 03.2017
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 153 Seiten
Gewicht 236
ISBN 9783837926897

Überarbeitete Neuauflage des erstmals 1998 bei Vandenhoeck & Ruprecht erschinenen Standardtitels zum Thema

Zu diesem Buch

Im vorliegenden Buch offenbaren authentische Fallberichte missbrauchter Psychotherapiepatientinnen und eines Täters die zerstörerischen Folgen des sexuellen Missbrauchs für die Opfer. Die kommentierten Fallgeschichten und deren Analyse durch Marga Löwer-Hirsch legen die Erschütterungen und Verstrickungen aufseiten der Interviewten offen und werden für professionell Tätige und Patientinnen hautnah nachvollziehbar. Die Wünsche der betroffenen Frauen nach Anerkennung ihrer Weiblichkeit, Geborgenheit und Besonderheit wurden mit verschiedenartigen Grenzüberschreitungen beantwortet, die rückblickend immer als missbräuchlich erkannt wurden.

Durch ihre Erläuterungen untermauert die Autorin das Abstinenzgebot in psychotherapeutischen Behandlungen und die Ethikrichtlinien, die derartigen Gefahren entgegenwirken sollen, praxisnah und erörtert dabei auch die Frage, was eine gelingende Beziehung zwischen Therapeut und Patientin ausmacht. Der therapeutische und ebenso der beraterische Raum kann in seiner Erlebensqualität und Verletzlichkeit nachvollzogen werden, damit er achtsam gehandhabt werden kann.

Aus dem Inhalt

Einführung

  • Das Abstinenzgebot
  • Grundlagen therapeutischer Arbeit
  • Ethische Richtlinien und rechtliche Lage
  • Vorkommenshäufigkeit und Geschlechterverteilung
  • Schädigende Wirkungen

Die Fallgeschichten

  • Ingrid
  • Else
  • Kathrin
  • Greta
  • Greta (die »Folgetherapie«)
  • Nora
  • Lara
  • Herta
  • Sigrid
  • Lisa
  • Ulrike
  • Susanne
  • Kurt (der Therapeut)

Die Fallgeschichten im Vergleich

  • Einlassen
    - Die Einzige, besonders sein, sich geschmeichelt fühlen
    - Starke Kontaktwünsche
    - Naivität
    - Sexueller Missbrauch oder sexualisierte Familienatmosphäre in der Kindheit
  • Missbrauchsphase aufrechterhalten
    - Doppeldenk
    - Autoritätskomplex
    - Beziehungsversprechen
    - Tuning out
    - Geheimhaltung
    - Pygmalion
    - Der Wunsch nach Halt und Schutz wird sexuell beantwortet
    - Rollenumkehr
    - Verwirrtsein
    - Dreieckskonstellationen
  • Ablösung – »Nicht die Einzige sein«
  • Die Therapeuten
  • Susanne – ein Kontrastfall?
  • Auswirkungen des Missbrauchs auf die Symptomatik der Patientinnen

Diskussion

  • Vergleich von Missbrauch in Therapien mit familiärem Missbrauch
    - Asymmetrie der Beziehung
    - Missbrauch ödipaler Wünsche in der Übertragung anstelle ihrer Anerkennung und Bestätigung
    - Sexualität – ein als Liebe erscheinender Akt der Aggression
    - Wünsche der Patientin nach Schutz und Geborgenheit werden sexuell beantwortet
  • Die narzisstische Komponente
    - Keine ausschließliche »Opfer-Identität« der Patientin
    - Das narzisstische Zusammenspiel: »Ritter Blaubart« und »Unglückskind« – ein Exkurs
  • Geschlechterrollen und ihre Relevanz für Missbrauchstherapien
    - Die Asymmetrie
    - Die Rollenumkehr
  • »Doppeldenk« ermöglicht und unterhält Missbrauch
  • Missbrauchstherapien zementieren biografische Muster

Über die Autorin

Marga Löwer-Hirsch ist in Düsseldorf und Berlin als Psychologische Psychotherapeutin, Supervisorin (DGSv) und Senior Coach (DBVC) tätig. Sie leitet das Fortbildungsinstitut für Analytische Supervision an der Akademie für Psychoanalyse und Psychosomatik Düsseldorf und ist Lehrbeauftragte an der International Psychoanalytic University. Sie publiziert in den Bereichen Psychoanalyse und Film sowie Psychoanalyse und Arbeitswelt.

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