Details

Autor Kuiper, Piet C. (Pieter Jan Cornelis)
Verlag S. FISCHER
Auflage/ Erscheinungsjahr 1991
Format 21,4 × 14 × 2,2 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Gebunden, mit SU
Seiten/ Spieldauer 256 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-004291_AQ

Zu dieser deutschsprachigen Erstausgabe

Ein mutiges und aufrichtiges Buch, hier in der deutschen Erstausgabe aus dem S. Fischer Verlag.

Piet Kuiper, Psychoanalytiker, emerit. Professor für klinische Psychiatrie an der Universität zu Amsterdam, erkrankte mit 63 Jahren an einer schweren Depression mit Wahnvorstellungen. Er wähnte sich in der Hölle, die ihm als Kind in religiösen Erzählungen drohend ausgemalt worden war. Drei Jahre litt er unter dieser Krankheit, die er für sich als gerechte Strafe empfand für seine vermeintliche Vergeudung von Zeit.

All sein Wissen über seelische Störungen und Psychoanalyse nützte nichts angesichts der Wirkmächtigkeit der eigenen, in eigenen früheren (Lehr-)Analysen offenbar unter dem Teppich gehaltenen Grundprobleme, welche ihn mit Wucht genau gegen Ende eines eigentlich erfolgreichen Arbeitslebens schachmatt zu setzten im Begriff waren. Nach dieser durchlittenen persönlichen Grenzsituation machte sich Kuiper daran, seine Erfahrungen um diesen mit Vehemenz aufgebrochenen inneren Konflikt für sich und andere aufzuschreiben.

Stimmen zum Buch

»Seine größte Intensität gewinnt Kuipers Bericht bei der Schilderung jener Schuldhölle, in der er während seiner Krankheit unterzugehen drohte. Das Zentralkapitel Im tiefen Abgrund ist eine auch schriftstellerisch unerhörte Innenansicht der Hölle aus der Sicht der Depression.«

Ludger Lütkehaus

»Das Buch ist ein einmaliges Dokument. Ein international bekannter Psychiater und Psychoanalytiker hat sein umfassendes theoretisches und praktisches Wissen um die entscheidende Dimension erweitern müssen - um das eigene Erleben und Durchleben einer unvorstellbar qualvollen Depression. Erfahren im Umfang mit eigenen Gefühlen und Phantasien, muß er erkennen, daß Wahnvorstellungen sich nicht analysieren und auf diese Weise auflösen lassen. Nach seiner Gesundung bleiben ihm seine wahnhaften Schuldkomplexe, seine Verfolgungsideen und seelischen Verfremdungen aber völlig präsent; er hat nichts vergessen. Auf Bitten seines Arztes entschließt er sich, sein Wissen weiterzugeben.

Die tagtägliche Zuwendung vertrauter Menschen hat ihn mit davor bewahrt, völlig in seinen Qualen unterzugehen. Organischer Auslöser seiner Depression scheint eine Viruserkrankung gewesen zu sein. Ein Medikament, vor dem er in seinen Lehrbüchern immer gewarnt hat, ein Antidepressivum hilft ihm bei der Uberwindung der schweren seelischen Krise. Als Psychoanalytiker müssen wir diesem schonungslos ehrlichen, hochdifferenzierten Bericht entnehmen, daß Psychosen zwar sehr viel mit der seelischen Verarbeitung früher Erlebnisse und Traumata zu tun haben, aber auch auf somatischen Grundlagen und Auslösern beruhen.«

Margarete Mitscherlich

Über den Autor

Piet C. Kuiper, 1919 im niederländischen Soest geboren, hat Medizin und Philosophie studiert und 1945 sein Arztexamen abgelegt. Von 1961 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1984 war er Professor für Allgemeine Psychopathologie und Klinische Psychiatrie an der Universität von Amsterdam. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, die zum Teil ins Deutsche übersetzt worden sind, so Psychoanalyse: Zeitgemäß oder veraltet?, Die seelischen Krankheiten des Menschern und Die Verschwörung gegen das Gefühl; Psychoanalyse als Hermeneutik und Naturwissenschaft.

Lieferbarkeitshinweis /Erhaltungszustand

Im Archiv der SFB ist die gebundene Ausgabe dieses gefragten Titels als ein sehr gut erhaltenes antiquarisches Exemplar verfügbar; innen frisch und ohne Anstreichungen, Anmerkungen o.ä.

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