Details

Autor Žižek, Slavoj
Verlag Neue Deutsch-Französische Jahrbücher
Auflage/ Erscheinungsjahr 02.03.2022
Format 24 × 16 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung broschiert
Seiten/ Spieldauer 288 Seiten
Gewicht 476
ISBN 9783949153013

Zu diesem Buch

Žižek präsentiert seinen Leserinnen und Lesern, seinen Fans, in seinem zuerst in den 1990er Jahren erschienenen Buch einen Lacan, den zu lesen und zu studieren sich heute mehr denn je zu lesen und zu studieren lohnt.

In der zeitgenössischen intellektuellen Auseinandersetzung, insbesondere innerhalb der verschiedenen Zirkeln der Psychoanalyse, ist der Name des Franzosen Jacques Lacan nach wie vor umstritten; eine systematische (Be-)Lehrung über sein Werk und die damit verbundenen Möglichkeiten, ´Psychoanalyse` differenzierter, anders zu ´be-greifen` und zu bedenken, findet in den diversen Ausbildungsinstituten in der Regel nicht statt. Es fehlt in meist das dafür qualifizierte Personal und (daher) insbesondere auch die Einsicht, daß diese Denkrichtung in den Lehrkanon mit gutem Grund Aufnahme finden sollte.

Bis heute wird Lacan von seinen vielen unberufenen Nicht-Kennern gerne als einer der unverständlichsten, obskursten und politisch fragwürdigsten Denker denunziert, den der sogenannte Poststrukturalismus hervorgebracht habe.

Mit »Looking Awry« liefert der Philosoph Slavoj Žižek zu Beginn der 1990er Jahre eine der vielleicht zugänglichsten Einführungen in die Lacan’sche Psychoanalyse, deren Plädoyer es ist, diese Karikatur Lacans besser hinter sich zu lassen. Indem Žižek die zentralen Kategorien aus Lacans Seminaren und Schriften – von der Triade des Imaginären /Symbolischen /Realen über den Gegensatz von Trieb und Begehren bis hin zum Objekt a – nicht direkt in Angriff nimmt, sondern »schräg« – aus Perspektive der zeitgenössischen Ideologie und Massenkultur – betrachtet, legt der Autor die grundhaften Implikationen von Lacans Werk frei.

So ist Žižek stilgebend für eine Lesart, die es erlaubt, die Lacan’sche Theorie über ihren klinischen Kontext hinaus auf jeden noch so erdenklichen Winkel unseres Alltagslebens zu übertragen, weshalb man versucht ist, darin eine zeitgenössische Neufassung von Freuds »Psychopathologie des Alltagslebens zu sehen. Dabei wendet Žižek Lacans eigene Formel »Kant mit Sade« kurzerhand auf ihn selbst an: So wie Lacan die Kant’sche Ethik durch die Augen der Sade’schen Perversion gelesen hat, stößt man in diesem Buch auf eine ganze Reihe von »Lacan mit...«: über Alfred Hitchcock, Patricia Highsmith, Ruth Rendell, Stephen King und Franz Kafka bis hin zu Edgar Allan Poe, William Shakespeare und Sophokles. Nebst einem Gewaltmarsch durch antike Tragödien, Detektivgeschichten und allem voran die Populärkultur des 20. Jahrhunderts liefert »Schrägsicht« zudem eine Reihe von Lacan’schen Interpretationen des politischen Zeitgeistes der frühen 1990er Jahre, die eine teils unheimliche Aktualität bewahren, etwa in Bezug auf das Erstarken nationalistischer Ideologien in Europa oder die verheerenden Auswirkungen der Klimakrise.

Inhalt

  • Vorwort
  • Danksagung

Erster Teil: Wie real ist die Realität?

  • I. Von der Realität zum Realen
    Die Paradoxien des Objekte
    Ein Schwarzes Loch in der Realität
  • II. Wechselfälle des Realen.
    Rückkehr und Antwort des Realen Wiedergabe und Wissen des Realen
  • III. Zwei Wege, das Reale Des Begehrens Zu Vermeiden.
    Der Weg des Sherlock Holmes
    Der Weg des Philip Marlowe

Zweiter Teil: Man Kann nie zu viel über Hitchcock wissen

  • IV. Wie sich die Nicht-Getäuschten irren
    »Das Unbewusste ist außen«
    Verschwindende Damen
  • V. Der Hitchcock’sche Fleck
    Die phallische Anamorphose
    Das mütterliche Über-Ich
  • VI. Pornographie, Nostalgie, Montage:
    Eine Triade des Blicks
    Der Kurzschluss der Perversion
    Der Hitchcock’sche Schnitt
    Dritter Teil: Phantasma, Bürokratie, Demokratie
  • VII. Das Ideologische Sinthome
    Blick und Stimme als Objekte
    »Du sollst Dein Sinthome lieben wie Dich selbst«
  • VIII. Das Obszöne Objekt der Postmoderne
    Der postmoderne Bruch
    Bürokratie und Genießen
  • IX. Das Unbehagen in der formalen Demokratie
    Für eine Ethik des Phantasmas
    Das nationale Ding
  • Für Lacan - Ein Gespräch über Psychoanalyse, Politik und Philosophie

Anmerkungen des Übersetzers
Literaturverzeichnis
Film Verzeichnis
Namensverzeichnis

Der Autor

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